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Eberhard Hilf wirft in INETBIB einen kritischen Blick auf die griechische "Open Research Society":

zur 'Open Research Society' hier einige Funde meinerseits
in Ergaenzung zum Beitrag von Herrn Voss auf die Frage von Herrn Kuhlen.

1. die ORS hat ein interessantes Geschaeftsmodell: sie ruft zum formalen
Beitritt von OA-Interessierten auf mit breitestem und lautem Marketing.
Auch als Editor kann man sich registrieren lassen. Fuer den
Registranden sind jeweils 45,- Euro faellig.

2. Eine Gegenleistung ist bisher kaum erkennbar: es werden nicht alle
wiss. OA-Zeitschriften (siehe etwa DOAJ oder Regensburg Library)
promoted, sondern genau die 67 OA-Zeitschriften, die von ORS selbst
herausgegeben werden.

3. Bei den zehn Stichproben aus den 67 Zeitschriften, die ich gemacht
habe, ist jeweils kein Heft, kein Artikel vorhanden, es gibt noch
keinen Editor, Chief editor, Asst. Editor, Ed.Board.., aber man kann
sich fuer diese Posten registrieren lassen, wenn man denn 45,- gezahlt
haben wird...

4. Wenn man das Bild eines der Hefte anklickt, wird man nur zu einer Email
gefuehrt, und zwar die der Zentrale..

5. Die oben rechts angedeutete Existenz von einigen ersten Heften ist
jeweil derselbe dummy, es gibt keinen Link.

6. Die einzige Zeitschrift, die ich fand, ist 'China insights today
magazine', die fuer sich selbst spricht. Chief editor ist der
Wissenschaftler M. Lytras aus Griechenland. Er ist einer der Promoter
von ORS.

7. Der Sitz von ORS ist Athen, Griechenland.

8. Der Verlag ORLY Publishers, auf den sich ORS bezieht, ist google
unbekannt, aber vielleicht habe ich falsch gesucht...

9. das genannte China Insight today magazine
Link
lebt offensichtlich von den agressiven Werbeeinblendungen, die wohl sein
zentrale Marketing Konzept darstellen. Auch ruft es zu Sponsoren auf.
Und schliesslich macht es Reklame fuer Hotels, Bars, etc.

10. Der inkriminierte Webauftritt 'sei von einem Freund privat gemacht'.

11. Die Broschuere http://www.open-knowledge-society.org/bro-risk.pdf
ist ein toter Link.

Insgesamt ist ORS ein weiterer Fall (nach Cochrane Library) eines
Versuches, fuer Open-Access-Zeitschriften ein geeignetes Marketing
Konzept zu finden. Bei ORS ist die wissenschaftliche Qualität noch nicht
erkennbar, wohl aber, dass die die Zielgruppe Wissenschaftler im
weitesten Sinne durch Werbung erreicht werden soll.

Eberhard R. Hilf
P.S.: diese Email ersetzt die beiden zurueckgezogenen Entwuerfe.
.................................................
Eberhard R. Hilf, Dr. Prof.
Geschaeftsfuehrer (CEO)
Institute for Science Networking Oldenburg GmbH
an der Carl von Ossietzky Universitaet
Ammerlaender Heerstr.121, D-26129 Oldenburg
ISN-Home: http://www.isn-oldenburg.de/
Homepage: http://isn-oldenburg.de/~hilf
E-Mail : hilf@isn-oldenburg.de
Tel : +49-441-798-2884
Fax : +49-441-798-5851
ISN ist unter HRB5017 im Handelsregister beim
Amtsgericht Oldenburg (Oldb.) eingetragen.
USt-ID : DE220045733
.........................
Sign the petition for Open Access to the EU:
http://www.ec-petition.eu ;
Why not visit
- Blog zu Open Access: http://www.zugang-zum-wissen.de/journal
- Physics Distributed Network: htpp://www.physnet.net
- Buendnis Urheberrecht fuer Bildung und Wissenschaft
- http://www.urheberrechtsbuendnis.de

> On Mon, 31 Mar 2008, Jakob Voss wrote:
> > Rainer Kuhlen schrieb:
> > > Hat jemand Kenntnisse darüber, wie seriös das ist und ob es sinnvoll ist,
> > > das durch Mitgliedschaft zu unterstützen:
> > > http://www.open-knowledge-society.org/
> >
> > Ich habe mich letztes Jahr auf der MTSR mit einem der Organisatoren
> > unterhalten, er schien ganz vernünftig zu sein. Schön wäre, wenn die Society
> > sich mal einen Gestalter leisten könnte, so dass man nicht Augenkrebs durch
> > die Publikationen bekommt - aber vielleicht ist das auch der kulturelle
> > Unterschied ;-) Ich würde erstmal empfehlen zum "Athens World Summit on the
> > Knowledge Society" (http://knowledge-summit.org/) zu fahren.
> >
> > Insgesamt ist mein Eindruck: gut gemeint, obgleich Open Access nicht die
> > einzige Motivation ist (die Griechen wollen halt auch mal eine Konferenz
> > machen), und unterstützenswert aber bislang wenig relevant bzw. wenn dann eher
> > regional.
> >
> > Schöne Grüße,
> > Jakob Voß

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