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"[An der] Handelshochschule in Köln lehrte unter anderem der renommierte Professor Eugen Schmalenbach, der als »Altmeister der doppelten Buchführung« galt. Schmalenbach erkannte früh die Qualitäten des Studenten Friedrich Flick und beauftragte ihn, beim Aufbau eines Bilanzarchivs zu helfen. Flick recherchierte gründlich für seinen Professor und vergaß nie, eine Kopie jeder Bilanz anzufertigen und damit den Grundstein für sein eigenes Archiv zu legen, das in den kommenden Jahrzehnten ins Uferlose auswachsen und eine der Quellen für seinen wirtschaftlichen Erfolg werden sollte. ... Flicks Unternehmens- und Börsenfeldzüge basierten auf Informationsvorsprung und Kombinationsgabe. In seinem Archiv fanden sich später neben Bilanzen auch beiläufige Bemerkungen von Ministerialbeamten über öffentliche Großprojekte, technische Gutachten, Gewerkschafterhinweise auf drohende Arbeitskämpfe oder Wetterberichte in den Kolonien, die für Spekulationen mit Bananen, Kaffee oder Tee hilfreich waren. Zunächst speiste sich Flicks Archiv vor allem aus öffentlich zugänglichen Quellen, später kaufte er mithilfe einer Art firmeneigenen Nachrichtendienstes zunehmend geheime Informationen an. ..." Quelle: Thomas Ramge: Die Flicks , 2004 , S. 19 ff
Wolf Thomas meinte am 2008/07/11 18:52:
Flicks Archiv verschollen ?
Anlässlich der Vorstellung einer Studie des Müncher Instituts für Zeitgeschichte über den Flick-Konzern im 3. Reich antwortete der Unternehmensgeschichtler Bernhard Gotto auf die Frage:
"Bekamen denn die Historiker wenigstens Einblick in alle Archive?
Sie haben noch nach den Quellen gefragt, ob es solche gab, die wir darüber hinaus noch gerne hätte auswerten können? Alle Historiker träumen davon, ein großes Familienarchiv mit den Schlüsseldokumenten zu finden und selbstverständlich wollen wir nicht ausschließen, dass es so etwas gibt. Uns ist es nicht offen gewesen. Die Wahrscheinlichkeit dass es anderen Forschern irgendwann mal offen steht, halten wir für ziemlich gering. "
Quelle:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/814174/ 
Wolf Thomas antwortete am 2008/08/30 12:24:
Mär vom Verbleib des Flick-Archivs
Bei der gestrigen Präsentation der Studie im Flickschen Heimatort, dem südwestfälischen Kreuztal, bestätigte der Bielefelder Historiker Dr. Harald Wixforth, dass das Archiv der Flick-Holding nicht verfügbar sei. In den Bereich der nicht unüblichen Flickschen Mythenbildung stellte er den durchaus kursierenden Hinweis, dass das Archiv der Friedrich Flick Holding KG, nach deren Auflösung 1985 in den Privatwohnsitz Friedrich Karl Flicks am Wörthersee verbracht worden sei.
Die Buchpräsentation fand vor dem Hintergrund einer strittigen Schulbennung statt.

Informationen zu Harald Wixforth:
http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/wirtschaftsgeschichte/english/gbwixforthlebenslauf.htm

Informationen zur Umbennung des Kreuztaler Friedrich-Flick-Gymnasiums:
http://www.flick-ist-kein-vorbild.de

Wikipedia-Artikel: Friedrich Karl Flick:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Karl_Flick 
Wolf Thomas meinte am 2008/08/06 17:34:
Flicksche Archivgeschichte
" ....... Als die alliierten Truppen im Westen kurz vor Lothringen standen, ernannte der Konzernchef seinen Sohn Otto-Ernst zum Generaldirektor der Maxhütte im oberpfälzischen Rosenbach-Sulzberg (!). Da er erwartete, dass dort die amerikanischen Befreier zuetzt einmarschieren würden, ließ er auch Teile des Firmenarchivs und laufende Konzernakten dorthin bringen, richtete ein Chefbüro in der noch vollkommen intakten Hütte ein und organisioserte einen privaten Kurierdienst zwischen Berlin, Düsseldorf und Sulzbach-Roenberg ......"
Quelle: Thomas Ramge: Die Flicks , 2004 , S. 135-136 
Wolf Thomas antwortete am 2008/10/05 17:54:
Bestand "Flick-Konzern" im Bundesarchiv
Die Beständeübersicht des Bundesarchivs gibt folgende Informationen dazu:
"R 8122 Bestand Flick - Konzern Laufzeit: 1912-1953 Umfang (i.d.R. lfd. Meter): 14 lfm, bzw. 1203 Archiveinheiten
Informationen zum Bestand Führender Stahl- und Kohlekonzern Deutschlands, dessen Aufbau im ausgehenden Kaiserreich durch Friedrich Flick begann; zunächst als Vorstandsmitglied (1913) dann als Generaldirektor (1915) der Charlottenhütte in Niederschelden führte Friedrich Flick durch ein selbstentwickeltes technisches Verfahren zur Verhüttung das Unternehmen zum wirtschaftlichen Erfolg; in den 20er Jahren Ausbau des Unternehmens im Bereich Stahl und Kohle und Erwerb von Mehrheitsbeteiligungen an v.a. oberschlesichen Eisenhütten; 1929 Gründung der Mitteldeutschen Stahlwerke KG als Vereinigung der wirtschaftlichen Unternehmungen Flicks; drohender Ruin in der Weltwirtschaftskrise abgewendet durch die Intervention der Reichsregierung unter Heinrich Brüning; im Zuge der nationalsozialistischen Rüstungspolitik weiterer Ausbau des Konzerns, 1937 Zusammenfassung aller Flick-Unternehmen in der Düsseldorfer Holdinggesellschaft Friedrich Flick KG. Überlieferung Leitung und Organisation, Geschäftsbetrieb 1925-1945 (97), Personalangelegenheiten 1924-1945 (14), Rechtsangelegenheiten 1927-1945 (28), Persönliche Angelegenheiten Flicks 1924-1944 (9), Finanzen und Vermögen, Preisgestaltung, Rohstoffbewirtschaftung, Produktion und Absatz 1923-1948 (258), Mitteldeutsche Stahlwerke 1926-1944(119), Sächsische Gußstahlwerke Döhlen 1912-1947 (358), Eisenwerksgesellschaft Maxhütte 1925-1944 (50), Charlottenhütte AG 1925-1926, 1929-1934 (13), Sonstige Werke 1923-1944 (110), Konzern nach dem 2. Weltkrieg 1945-1947, 1952-1953 (15).
Die Archivalien des Koblenzer Teilbestandes (Aktensignaturen 1061 – 1203) liegen ausschließlich in Form von Mikrofilmen vor.
Erschließungszustand: Findbuch (2006), Online-Findbuch (2006)" 
Wolf Thomas meinte am 2008/08/06 17:41:
Exkurs: Friedrich Flick als Bibliothekar
".... In den ersten Wochen in Landsberg musste Friedrich Flick Hosen nähen und Schuhe besohlen. Dann stieg der Lesemuffel zum Registrator der Gefängnisbibliothek auf, was ihn offenbar inspierierte, selbst zum Stift zu greifenEr begann seine Autobiografischen Merkworte. Nach 13 Seiten hatte er keine Luste mehr ....
De facto führte Friedrich Flick seine Unternehmen bereits seit 1947 wieder selbst - aus der Gefängnisbibliothek heraus. .....
Seine Pflichten als Gefängnisbibliothekar war der Siegerländer mit den preußischen Tugenden übrigens nur unzureichend nachgekommen. Gerne erzählte er später: " Mein Nachfolger in der Bibliothek musste erst mal einen Rückstand von vier Monaten aufholen ....." (Quelle: Thomas Ramge: Die Flicks , 2004 , S. 147,148, 151)
Übrigens: wenigstens scheint er ein Buch gelesen zu haben: Erich Kästners "3 Männer im Schnee" (Quelle: Thomas Ramge: Die Flicks , 2004 , S. 57) 
 

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