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"Ein lohnendes Thema sind übrigens auch stereotype Fotos von Archivaren in der Presse", so schrieb mir unlängst ein Kollege aus dem Dresden. Ich musste an die Überschrift nicht nur dieses Eintrags, sondern auch an dieso betitelten Anmerkungen Clemens Rehms zur Fotoausstellung „Ar-schiefe oder warum gerade Archive und nicht schiefe Geraden?“ des Künstlers Thomas Kleynen in: Rundbrief Fotografie, Vol.4 (2007), Nr.4, Stuttgart 2007, S.27-29, denken.
Der Archivfinder und die Ausstellung sind hier bereits erwähnt worden (s. http://archiv.twoday.net/stories/3755548/).
In Hinblick auf die stereotypen Archiv-Photograhpien in den Medien ist es vielleicht interessant, wie die Kollegen auf die Bilder Thomas Kleynens (Beispiele unter http://www.kleynen.de) im Archivfinder reagiert haben. Beim Versand des Archivfinders wurden die Empfänger gebeten, ihre Kritik zu äußern. Diese Reaktion werden anonymisiert wiedergegeben. Dies ist eine Quelle der Reaktionen, die andere sind die publizierten Rezensionen:
Sie ist nicht nur informativ und übersichtlich, sondern durch die Bebilderung auch subtil humorvoll und unterhaltsam. Der bei vielen Menschen vorhandene Eindruck, Archive seien trocken und langweilig, wird durch diese Schrift sicherlich relativiert oder aufgehoben
Galerist des Fotokünstlers

Insofern mein Kompliment für Ihre gelungene, auch optisch sehr schöne Broschüre, die hier den Mitarbeitern des Archivs, aber auch den Benutzern sicher gute Dienste leisten wird.
Uniarchiv

Das Heft ist gut aufgemacht und gegliedert, bemerkenswert sind die Winteraufnahmen der Örtlichkeiten!
Stadtarchiv

Was ihn sicherlich von anderen Veröffentlichungen dieser Art unterscheidet und hervorhebt, ist meiner Ansicht nach die informative und hilfreiche Einführung von Frau Tiemann und die reiche, z. T. humorvolle Bebilderung. Einige Abbildungen weniger (eine erscheint gleich dreimal, auf den Seiten 12/13, 25 und 45) und nur eine Farbe für die Gliederungspunkte (vorzugsweise nur schwarz, denn die unterschiedliche Gewichtung der Punkte wird ja durch die Schriftgröße verdeutlicht) hätten dem Heft vielleicht ein wenig mehr Ruhe gegeben. Doch das ist wohl auch eine Geschmackssache. Der "Archivfinder" wird durch die Vollständigkeit seiner Hinweise ganz sicher allen Interessierten eine große Hilfe sein und ihnen darüberhinaus durch die Bilder einfach Spaß machen.
Gemeindearchiv

Eine sehr gelungene Publikation. Titelblatt, Farben, Bilder, Gliederung/Übersicht, Inhalte: Einfach klasse. Ich konnte das Heft nicht einfach weglegen.
Stadtarchiv

Ich finde ihn sehr schön gestaltet: übersichtlich, informativ, ansprechende Aufmachung - v. a. die Fotos bestechen oft durch ihre nahezu künstlerischen Perspektiven
Kreisarchiv

Zu bemängeln hätte ich lediglich die graphische Gestaltung: Die separate Gliederung der einzelnen Artikel auf einem farbigen Balken, die farblich sehr ähnlich gehaltenen Ortstitel und die Anordnung der Fotos tragen m.E. nicht unbedingt zur Übersichtlichkeit bei.
Auszubildender Archivschule Marburg

Ich finde, er ist sehr gut gelungen - die Aufmachung insgesamt, die Präsentation und Fülle der Informationen, die ungewöhnliche fotografische Sicht, rundherum hervorragend
Kreistagsmitglied

Einzige, was mich stört, ist die Fischaugenoptik bei den Fotos, weil das so runde, stürzende Linien ergibt (S. 18, besonders S. 21 und 25, wo man Sorge hat, die Regale oder Kompaktanlagen kippen um). Aber wahrscheinlich ist das ein künstlerisches Element und so gewollt.“
Archivamt

Zu den Bildern habe ich bewußt nichts geschrieben, da ich zwar die Anzahl und Anordnung der Bilder gut finde, mich aber die verzerrten Perspektiven vor allem bei den Gebäuden und die willkürliche Bildzuordnung zu den verschiedenen Archiven (z.B. S. 48 Benutzerraum des Staatsarchivs Münster beim Gemeindearchiv Burbach) ohne Bildunterschriften eher irritiert haben. Da das eine pers. Ansichtssache ist, habe ich dazu nichts geschrieben.
Rezensent

Wenn es schon möglich ist, so viele bunte Fotos in dem Heft abzudrucken, könnte man vielleicht in der nächsten Auflage noch ein Sütterlin-Alphabet aufnehmen (gute in www.ad-fontes.de).
Insgesamt: eine richtig gelungene Publikation!
PS: ob allerdings die Münsteraner sich darüber freuen, wenn Sie nur das alte Gemäuer abbilden? ...“
Professorin Universität Essen

Auch die zum Teil sehr lebhafte Illustration durch interessant bearbeitete und verfremdete Fotos verleitet zum Durchblättern und interessiertem Ansehen der gesamten Broschüre. .... Besonders reizvoll war es natürlich jetzt bei hochsommerlichen Temperaturen, die Ansichtsfotos der Archive mit winterlichem Schnee anzuschauen
Kreisarchiv

Die überraschenden und ungewöhnlichen Fotos (verzerrt, verfremdet, montiert) machen neugierig. Leider erscheint die Verteilung der Fotos oftmals sehr beliebig. Häufig ist nicht auszumachen, ob die abgebildete Archivalie oder die Personen auch wirklich zum gerade beschriebenen Archiv passen. Liegt das Bürgerbuch der Stadt Siegen tatsächlich
im Staatsarchiv Münster? Und was hat der große Lesesaal des Staatsarchivs bei den Kurzportraits der leider »archivfreien« Gemeinden Burbach und Neunkirchen zu suchen? Erklärende Bildunterschriften hätten da sicherlich gut getan.
Archivpflege in Westfalen und Lippe, (65) Oktober 2006, S. 27

.... kritische Bemerkungen seien dem Rezensenten - selbst einmal Kreisarchivar - bei aller Freude über eine solche Publikation erlaubt:
Die Illustration des Heftes erscheint aus verschiedenen Gründen fragwürdig. Was sollen Abbildungen in einer Informationsbroschüre, wenn Bildunterschriften fehlen, die Aufschluss darüber geben, was die Abbildungen zeigen? Es soll zudem wohl besonders reizvoll wirken, wenn von (foto-)künstlerischer
Hand wirklichkeitsverfremdende Fotomontagen erstellt wurden und Aufnahme in die Broschüre fanden, so dass bspw. das mächtige Gebäude des Staatsarchivs Münster - zwischen große Bäume montiert - wie das Haus eines Gartenzwergs oder eine Puppenstube aussieht (S. 50). Der unbedarfte Laie, der die Gebäude nicht kennt, in denen die vorgestellten Archive ihren Sitz haben, wird mit derlei Abbildungen nichts anfangen können. Er erhält auch sonst keine realistische bildliche Vorstellung von dem, was ihn erwartet. War er, der vielgepriesene „Durchschnittsbürger", aber nicht Hauptadressat der Info-Broschüre, worauf auch die hohe Auflage von mehreren Tausend Exemplaren hindeutet? Sollte nicht „er/sie" dazu bewegt werden, die Hemmschwelle ins „hochehrwürdige" Archiv zu überschreiten?
Ist diese Kritik nicht überzogen? Nein, denn die Abbildungen nehmen einen großen Teil des Raumes der Schrift in Anspruch. Und wie irreführend die Abbildungen sind, die eigentlich weitergehend informieren und nicht bloß illustrativen Charakter haben sollten, wird deutlich, wenn man sich Seite 48 ansieht. Beim Durchblättern des Heftes - mithin auf den ersten Blick- dachte der Rezensent: Nanu? Seit wann hat denn die Gemeinde Burbach ein eigenes Archiv, und dann auch noch ein so komfortables? Doch dann - beim genaueren Betrachten - wurde klar: „Kein Archiv vorhanden", wie es im Text heißt. Wer bereits in Münster geforscht hat, erkennt den Lesesaal des dortigen Staatsarchivs. Eine im wahrsten Sinne des Wortes "tolle" bildliche Information, die sich dem Betrachter bietet - oder besser: irreführender geht es kaum noch. Aber vielleicht ist das ja auch bewusst so geschehen, nach dem Motto: Ein so „schönes" Archiv könntet Ihr Burbacher auch haben, wenn es die Gemeinde-"väter" wollten! Der Informationsgehalt der anderen Abbildungen bzw. deren Platzierung lässt einen solchen Schluss aber (leider) nicht zu.“
Siegener Beiträge 11 (2006), S. 273-274.
Thomas Bartholosch, Studienrat im Hochschuldienst im Fach Geschichte an der Universität Siegen

Sicherlich wecken einige der präsentierten Fotos Interesse an den Archiven, doch der Informationsgehalt der teilweise ästhetischen Fotos läßt doch stark zu wünschen übrig, will sagen, sie sind oft überflüssig und irreführend.“
Dr. Andreas Bingener, Siegen, in Nassauische Annalen119, 2008, S. 728-729

Fazit als Frage: Wollen oder sollen wir uns weiter stereotyp darstellen ?
 

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