Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Die Freie Presse berichtet (Link): " Das Niedersächsische Münzkabinett soll verkauft werden. Die wertvolle Sammlung aus dem früheren Besitz der Welfen umfasst etwa 40 000 Münzen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Politiker und Wissenschaftler reagierten entsetzt auf die Nachricht. Aus Kreisen der Deutschen Bank heißt es, ein Verkauf des Münzkabinetts sei schon vor der Finanzkrise diskutiert worden. Einen Zusammenhang mit der Krise gebe es nicht, sagte ein Bankmitarbeiter, der nicht genannt werden will. Im Raum stehe weiterhin das Modell einer Dauerleihgabe. .....
Sie setzt sich aus etwa 40 000 Münzen, Medaillen und Plaketten, Marken und Zeichen, Orden und Ehrenzeichen aus der frühen Neuzeit sowie aus dem Mittelalter zusammen. Angelegt wurde sie im 17. Jahrhundert von Gerhard Wolter Molanus, dem Abt von Loccum. Dessen Erben verkauften die Sammlung 1745 an den Welfen Georg II., König von Großbritannien und Kurfürst von Hannover. .....
Für Vogtherr von der Historischen Kommission hat das Münzkabinett einen Wert, der weit über die gesamte norddeutsche Währungs- und Münzgeschichte hinausgehe: "Es steht auf einer Ebene mit den großen Kabinetten in Berlin, München und Dresden." 1984 sei das Niedersächsische Münzkabinett ins Gesamtverzeichnis des national wertvollen Kulturgutes aufgenommen worden. Der Kommissionschef ist der Ansicht, der Bestand solle als Ganzes an einem Ort unter wissenschaftlicher Betreuung bestehen bleiben. Er schlug vor, die Sammlung im Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover unterzubringen. Dort nämlich lagerte das Niedersächsische Münzkabinett bereits im 18. und 19. Jahrhundert. Vogtherr appellierte deshalb an die niedersächsische Regierung, das Land müsse sein Vorkaufsrecht nutzen."


Links zum Kabinett:
http://www.urgeschichte.de/muenzen/
http://www.deutsche-bank.de/de/content/company/niedersaechsisches_muenzkabinett.htm

#numismatik
KlausGraf meinte am 2008/11/29 16:37:
Ergänzungen
"Aus Kreisen der Deutschen Bank heißt es, ein Verkauf des Münzkabinetts sei schon vor der Finanzkrise diskutiert worden. Einen Zusammenhang mit der Krise gebe es nicht, sagte ein Bankmitarbeiter, der nicht genannt werden will. Im Raum stehe weiterhin das Modell einer Dauerleihgabe.

"Es wäre eine Tragik ersten Ranges, wenn solch ein bedeutendes Kulturdenkmal zerrissen würde", sagte Ulf Dräger, Vize-Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft. "So ein Verkauf, insbesondere in Teilen, wäre eine Katastrophe für das Land Niedersachsen", meinte der Osnabrücker Professor Thomas Vogtherr, Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Und der niedersächsische SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Jüttner ließ in einer Presseerklärung verlauten: "Die Münzsammlung ist für die Landesgeschichte von unschätzbarer Bedeutung." Auch Politiker der FDP, der Grünen und der Linken plädieren für einen Erhalt der Sammlung in Hannover.

Die niedersächsische Staatskanzlei befinde sich momentan in "vertrauensvollen Verhandlungen mit der Deutschen Bank", versicherte deren Sprecher Matthias Sickert und fügte hinzu: "Wir sind guter Hoffnung, die Interessen des Landes zu wahren." Mitarbeiter des Niedersächsischen Münzkabinetts dürfen keine Statements abgeben. Sie seien nicht befugt, Auskunft zu erteilen, hieß es von offizieller Seite. Angeblich steht die Deutsche Bank in Verhandlungen mit dem Braunschweiger Münzhändler Richard Borek. Insidern zufolge soll der Vertrag sogar schon am Montag besiegelt werden.

"Die Sammlung wurde vor 25 Jahren in Abstimmung mit der damaligen Landesregierung erworben, um sie für die Niedersachsen zu erhalten. Die Intention, im Interesse des Landes zu handeln, bleibt für uns weiterhin die Richtschnur", betonte Hartmut Tusch, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hannover, am Donnerstag bei der Enthüllung des Leibniz-Denkmals in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Seit 1983 ist das Niedersächsische Münzkabinett im Besitz der Deutschen Bank. Deren damaliger Chef Hermann-Josef Abs kaufte die Sammlung für schätzungsweise 16 Millionen Mark."

So die Freie Presse. Mehr in der Fuldaer Zeitung:

"Heute ist die Sammlung, zu der etwa 40.000 Münzen, Medaillen oder Silberbarren gehören, die letzte fürstliche Münzsammlung Deutschlands in Privatbesitz. Sie steht auf der Liste der „National wertvollen Kulturgüter“ – doch das schützt sie nur vor einem Verkauf ins Ausland, nicht vor einem Verkauf an verschiedene Sammler.

Nach Informationen der HAZ hat der Braunschweiger Münzhändler Richard Borek, der auch eine Stiftung zur Kulturförderung in Braunschweig führt, Interesse am Kauf von zumindest einem Teil der Münzen bekundet. Eine Stellungnahme zu dieser Frage war gestern von Borek nicht zu erhalten.

„Die Richard-Borek-Stiftung würde es befürworten, dass das Land die Sammlung erwirbt, und sie würde die Einrichtung eines Münzmuseums in Braunschweig unterstützen, in dem jene Münzen gezeigt werden könnten, die für Braunschweig von Bedeutung sind“, hieß es nur knapp. Doch ob die numismatischen Preziosen nun im Münzhandel oder in einem Braunschweiger Separatmuseum landeten – beides liefe auf eine Zerschlagung der Sammlung hinaus.

Das Land soll derzeit einen Geldgeber suchen, der den Erwerb der Münzen ermöglicht, um die Sammlung zu retten. Doch in der Staatskanzlei übt man sich vorerst in sibyllinischer Diplomatie: „Wir befinden uns in vertrauensvollen Verhandlungen und sind bester Hoffnung, niedersächsische Interessen zu wahren“, ein Sprecher.

„Es wäre jammerschade, wenn die Kollektion aufgelöst würde“, sagt Manfred Gutgesell, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Hannover. „Sie ist für die Wirtschafts- und Kulturgeschichte des Landes von unermesslicher Bedeutung, ihr Wert lässt sich kaum beziffern.“ Auch Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil macht sich dafür stark, das Münzkabinett zu erhalten: „Eine Zerschlagung wäre nicht im Interesse des Landes.“

Zudem fürchten Experten eine Art Inflation; der Münzmarkt könnte zusammenbrechen, sollte eine solche Flut an Münzen auf einen Schlag in den Handel kommen. Aus diesem Grund soll es das Auktionshaus Sotheby’s abgelehnt haben, die Sammlung zu versteigern, als das Welfenhaus die Kollektion 1983 zu Geld machen wollte. Damals sprang die Deutsche Bank ein und kaufte die Münzen auf Initiative des Bankiers Hermann Josef Abs für 16,2 Millionen Mark."
http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/kultur/dezentral/kultur/art2610,743951

 
KlausGraf antwortete am 2008/11/29 16:46:
Ernst August wollte verkaufen
Der Bankier Abs konnte 1983 in Verhandlungen mit Peter Wilson von Sotheby's den Preis, den ein Gutachter auf 10 Mio. DM, Wilson aber auf 30 Mio. geschätzt hatte, auf 15 Mio. drücken:

http://tinyurl.com/5eael7 
Eligius antwortete am 2008/12/20 16:31:
So geht es auch ...
Während die Deutsche Bank, eine der größten Banken der Welt, daran denkt, ihr „Tafelsilber“ vor dem Hintergrund der Bankenkrise an einen umstrittenen Münzhändler zu verkaufen, zeigt die Sparkasse Hannover fast gleichzeitig, dass es auch anders geht. Zum Weltspartag 2008 gibt sie ebenfalls rund 40.000 Münzen an das Museum August Kestner in Hannover. In vorbildlicher und großzügiger Weise bekennt sie sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Man darf sich schon fragen, wie glaubwürdig eine Deutsche Bank ist , die von sich behauptet, so gut aufgestellt zu sein, dass sie keine Staatsbürgschaften in Anspruch nehmen braucht.

Schenkung an das Museum August Kestner MAK (2008):
http://www.sparkasse-hannover.de/anzeigen.php?tpl=ueber_uns/pressecenter/pressemitteilungen/2008/2008_10_30.html&IFLBSERVERID=IF@@011@@IF&PHPSESSID=2eac68381a0d5f55d0ea5b58d22f8cea

Schenkung an die Sparkasse (1979):
http://www.abendblatt.de/extra/service/944949.html?url=/ha/1979/xml/19790118xml/habxml790103_1872.xml

Münzsammlung des MAK:
http://www.hannover.de/museen/museen/kestner/vorst/kes_numi.html 
Eligius antwortete am 2008/12/20 21:45:
Eine Zusammenfassung der ersten Welle von Presseberichten
... ist nachzulesen bei: Ulf Dräger, Ein Münzkabinett steht zum Verkauf!, Droht die Zerschlagung des Niedersächsischen Münzkabinetts durch einen Braunschweiger Münzenhändler?, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 58, 2009, S. 7-9 (Titelstory).

http://www.numismatische-gesellschaft.de/
http://www.archan-nhb.de/
http://www.luciatravaini.it/
http://www.ahf-muenchen.de/ >> Aktuelles 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/20 22:15:
Ausstellung der Königlichen Münzsammlung im Königlichen Schloss?
"Pressemitteilung
© 2008 Heimatbund Niedersachsen e.V. 02.12.2008
Heimatbund: Welfenschatz gehört nach Schloss Herrenhausen
Der Heimatbund Niedersachsen regt an, die vor der Zerschlagung bedrohte Münzsammlung der Welfen, die sich derzeit im Münzkabinett der Deutschen Bank Hannover befindet, im
wiedererrichteten Schloss Herrenhausen auszustellen. „Dieser einzigartige kulturelle Schatz darf nicht auseinandergerissen, sondern sollte in seiner Gänze der Öffentlichkeit präsentiert werden“ sagt Heinz-Siegfried Strelow, Vorsitzender des Heimatbundes Niedersachsen: „und der ideale Ort
dafür wäre der geplante Neubau des Schlosses Herrenhausen.“ Gemeinsam mit der Kutschensammlung der Welfen, die sich derzeit im Historischen Museum befindet, könnte der Münzschatz zu einem Publikumsmagneten in Herrenhausen werden. Der Heimatbund appelliert deshalb an das Finanzunternehmen, aus Verantwortungsgefühl für die niedersächsische Geschichte die Sammlung als Einheit zu erhalten und für das Museum im Schloss-Neubau zur Verfügung zu stellen."

http://www.heimatbund-niedersachsen.de/Welfenschatz.pdf

Die in Hannover ansässige VW-Stiftung fürdert derzeit den Schwerpunkt "Forschung in Museen" und plant den Wiederaufbau des Schlosses als Tagungs- und Ausstellungszentrum bis 2012:

http://www.volkswagenstiftung.de/service/aktuelles/archiv/period/1155486796///article/145/mehr-forschu.html?L=0&cHash=4ca27d9e14

http://www.volkswagenstiftung.de/service/aktuelles/archiv/period/1155486796///article/145/stadt-hannov.html?L=0&cHash=ee755e6517

http://www.welt.de/welt_print/article1395431/Hannover_rekonstruiert_das_Schloss_Herrenhausen.html

http://www.welt.de/welt_print/article1400189/Ein_neues_altes_Schloss_fuer_Hannover.html

http://www.hannover.de/herrenhausen/Schloss_Herrenhausen/index.html

http://www.hannover.de/podcast/archiv/231107_podcast_ob_weil.html

2014 soll in Herrenhausen die nächste niedersächsische Landesausstellung stattfinden:

"Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur plant auch für die nächsten Jahre Landesausstellungen, die herausragende Themen der Landesgeschichte einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Fünf niedersächsische Museen planen unter Federführung des Ministeriums für das Jahr 2014 eine gemeinsame Ausstellung zur europäischen Bedeutung der welfischen Dynastie in der Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte sollen das 300. Jubiläum der Personalunion des Kurfürstentums Hannover mit England sowie das 200. Jubiläum der Erhebung Hannovers zum Königtum bilden. Das Jubiläum der Personalunion wird 2014 gefeiert."

http://www.niedersachsen.de/master/C44286111_L20_D0_I731_h1.html 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/22 13:41:
Münzsammlungen in Archiven
Stadtarchiv Mainz:
http://archiv.twoday.net/stories/5401252/

Hessisches Staatsarchiv Marburg:
Niklot Klüßendorf: Die Münzsammlung des Hessischen Staatsarchivs Marburg, in: Archiv für Diplomatik 23, 1977, S. 497–527, Nachdruck
in: Bannasch, H. und Lachmann, H.-P. (Hg.): Aus Geschichte und ihren Hilfswissenschaften, Festschrift für Walter Heinemeyer zum 65. Geburtstag, Marburg 1979, (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 40), S. 497–527.

Stadtarchiv Lübeck:
Stückzahl: ca. 2.900
Territorien: Lübeck (außerdem - außerhalb dieser Zählung - Hamburg, Wismar, Rostock, Lüneburg und 'alle Welt')
Provenienz: mehrheitlich Lübeck
Laufende Arbeiten: Katalogisierung der Lübecker Münzen der Sammlung durch Dr. Dieter Dummler. 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/25 13:23:
Aktivitäten der letzen Jahre in Hannover
"Die faszinierende Sammlung erhielt
nicht nur modern ausgestattete Räume
und eine Fachbibliothek, sondern es wurde
von der Deutschen Bank und dem
Land Niedersachsen in die wissenschaftliche
Aufarbeitung über zwei Jahrzehnte
viel Geld und Arbeitsleistung investiert.
Ergebnisse waren z. B. die sehr erfolgreiche
und an weit über 60 Orten gezeigte
Ausstellung „Vom Taler zur Mark“, die
zur erfolgreichsten numismatischen Ausstellung
der Nachkriegszeit avancierte,
zahlreiche Fachpublikationen, Veranstaltungsreihen
oder Tagungen von überregionaler
Bedeutung." (NNB. 1/2009, S. 7) 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/29 12:04:
Ausstellung "Vom Taler zur Mark"
Wanderausstellung: Vom Taler zur Mark,
Münzen und Papiergeld aus der Sammlung des Niedersächsischen Münzkabinetts der Deutschen Bank.

Links zur Ausstellung "Vom Taler zur Mark":

z. B. Universität Hannover
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/81925/
Fachhochschule Wolfenbüttel
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/1990/
Museum Burgkloster Lübeck
http://stadtzeitung.luebeck.de/artikelarchiv/2001/163/1630505.html 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/29 12:07:
Begleitheft in 5 Auflagen
Reiner Cunz: Vom Taler zur Mark, Einführung in die Münz- und Geldgeschichte Nordwestdeutschlands von 1500 bis 1900, 5. überarbeitete Auflage, Hannover 1998,

weitere Auflagen 1986, 1991, 1994, 1996 
Dagobert Duck antwortete am 2008/12/29 12:14:
69 Ausstellungsorte
1991 in: Landesmuseum Oldenburg (Startveranstaltung im Schloss), Essen, Lüneburg, Salzgitter, Straubing, Märkisches Museum Witten (Ruhr), Bremen, Dillingen (Donau).

1992 in: Koblenz, Landesmuseum Emden, Mönchengladbach, Singen (Hohentwiel), Solingen, Stadttheater Emmerich, Staatliche Galerie Moritzburg in Halle (Saale)/Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt.

1993 in: Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Münzkabinett) /Jahrestagung der Numismatischen Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Cottbus, Stralsund, Museum Grevesmühlen (Eröffnungsausstellung des Museums), Bocholt, Weinheim.

1994 in: Leer, Städtisches Museum Gera, Stadt¬archiv Langen, Staatsarchiv Darmstadt, Badisches Landes¬museum Karlsruhe (Münzkabinett)/Süddeutsches Münzsammlertreffen/Museumspädagogisches Projekt, Erfurt.

1995 in: Schlossmuseum Gotha (Münzkabinett), Osterode (Harz), Hildesheim, Wiesbaden, Vonderau-Museum Fulda.

1996 in: Speyer, Stadtmuseum Hofheim, Emsland-Museum Lingen (Ems)/parallele Notgeldausstellung, Rudolstadt, Stadtmuseum Butzbach.

1997 in: Schlossmuseum Bad Pyrmont, Woms, Kulturhistorisches Museum/Kloster zum Heiligen Kreuz Rostock, Stadtarchiv/ehem. Synagoge Gelnhausen, Osnabrück.

1998 in: Schlossmuseum Gifhorn, Museum Nienburg (Weser), Bomann-Museum Celle (50 Jahre DM)/Parallelausstellung „Geld in Celle“, Schloss Ludwigslust.

1999 in: Stadtmuseum Meppen, Mansfeld-Museum Hettstedt, Historisches Museum Verden/Aller, Heuson-Museum Büdingen.

2000 in: Museum Falkenhof Rheine, Burg Mildenstein bei Leisnig, Kreismuseum Syke, Stadtmuseum Pirna, Rathaus Mainz.

2001 in: Kulturforum Burgkloster Lübeck (im Rahmen der Veranstaltungsreihe Handel, Geld und Politik), Kreismuseum Wewelsburg, Museum Schloss Moritzburg in Zeitz, Museum im Rathaus Eschwege, Universität Hannover/Welfenschloss (zur EURO-Einführung).

2002 in: Museum „Burg zu Hagen im Bremischen“, Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel (Standort Wolfsburg, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften)/Gemeinschaftsveranstaltung mit der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, Stadtmuseum Saalfeld/Saale/Mitteldeutsches Münzsammlertreffen.

2003 in: Kreismuseum Peine,Städtisches Museum Tangermünde,Altmärkisches Museum Stendal,Kulturhistorisches Museum Magdeburg (Schlussveranstaltung).

2004/2005 integriert in das Ausstellungsangebot von:Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Urgeschichtsabteilung.

Vgl. dazu Arnold, P.: „Vom Taler zur Mark“, Vortrag anläßlich der Eröffnung der Ausstellung am 18. Januar 1993 in Dresden, in: Dresdner Kunstblätter 37, 1993, S. 61–67; Ders.: Zum 50. Mal gezeigt: Wanderausstellung des Niedersächsischen Münzkabinetts der Deutschen Bank, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 49, 2000, S. 65–67, enthält Einsatzplan mit Terminen und Übersicht über die inhaltliche Gliederung bzw. die Themenfolge der Vitrinen; Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, Jahrbuch, 2002, S. 15. 
Dagobert Duck antwortete am 2009/01/12 14:00:
Kritische Berichte der internationalen Fachpresse
Deutschland:

Ulf Dräger, Ein Münzkabinett steht zum Verkauf!, Droht die Zerschlagung des Niedersächsischen Münzkabinetts durch einen Braunschweiger Münzenhändler?, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 58, 2009, S. 7-9 (Titelstory).

Helmut Schubert, Unterschriftensammlung, Zur zweiten Rettung des Königlichen Münzkabinetts für Hannover, in: Numismatisches Nachrichtenblatt 58, 2009, S.

Rainer Albert, Rettet die Welfensammlung! in: Numismatisches Nachrichtenblatt 58, 2009, S.

Jens Heckl, Quo Vadis, Welfensammlung? Neue Perspektiven für ein großes Geldmuseum in Hannover, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 44, 2009, S. 7-12

www.ahf-muenchen.de/.../Beitrag_aus_GN_242_Welfensammlung.pdf

Außerdem Helmut Caspar in den Geldgeschichtlichen Nachrichten (Frankfurt/Main)

Schweiz:

pd.: Deutsche Bank will Welfenschatz verkaufen, in: Numis-Post und Helvetische Münzzeitung, 42, 2009, Heft 1, S. 95.

Außerdem Ursula Kampmann in der Münzen Revue (Basel)

Skandinavien:

Jens Christian Moesgaard (Kopenhagen) im NNUM, dem gemeinsamen Organ der skandinavischen numismatischen Gesellschaften: [Moesgaard, J. Chr.]: Møntkabinettet i Hannover til salg!, in: Nordisk Numismatisk Unions Medlemsblad Heft 1, 2009, S. 22. 
KlausGraf antwortete am 2009/02/18 17:42:
Unterschriftensammlung!
http://archiv.twoday.net/stories/5524177/

Ich habe die Mailinglisten INETBIB (Bibliothekare) und demuseum (Museen) informiert. 
Eligius meinte am 2008/12/20 17:18:
Erste Reaktionen / offene Briefe
Die Deutsche Numismatische Gesellschaft, der Dachverband für mehr als 80 Numismatische Gesellschaften in Deutschland, reagierte bereits am 1. Dezember 2008 mit einem offenen Brief. Ihr Präsident Dr. Helmut Schubert (Frankfurt/Main) wandte sich an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, den frisch gebackenen Honorarprofessor der Universität Frankfurt, Dr. Josef Ackermann und den Ministerpräsidenten Dr. h.c. Christian Wulff (abgedruckt in: Numismatisches Nachrichtenblatt 58, 2009, S. 8). 
KlausGraf antwortete am 2008/12/20 18:06:
Wir hätten gern diesen Text zur Online-Veröffentlichung
Danke! 
Eligius antwortete am 2008/12/21 18:40:
Offene Briefe der Deutschen Numismatischen Gesellschaft
Der Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, Dr. Helmut Schubert, richtete am 1. Dezember 2008 die folgenden Briefe an den Vorsitzenden des Vorstandes der Deutschen Bank, Dr. Josef Ackermann und den Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Dr. Christian Wulff:


Sehr geehrter Herr Professor Dr. Ackermann,

erschrocken über die Nachricht, die Deutsche Bank wolle Teile der einzigartigen Münzen-Sammlung der Welfen verkaufen, und besorgt über das Schicksal dieser Sammlung, möchten wir uns mit diesem Schreiben an Sie wenden.

Dass die Welfen-Sammlung einzig dasteht und ihresgleichen sucht, bedarf keiner Beweise mehr. Mit über 40.000 Stücken zählt sie zu den 25 ganz großen Sammlungen des alten Europas. Kein Geringerer als der Universalgelehrte Leibniz beschäftigte sich mit Münzen dieser Sammlung.

Als Vereinigung von Münzenforschern und Münzensammlern in der Bundesrepublik wissen wir aus der Geschichte namhafter Sammlungen, dass sie nach ihrer Zerschlagung nie wieder zu ihrer alten Einheit zurückgeführt werden können und als Forschungs- und Kulturobjekt ausfallen.

Wir wenden uns deshalb mit der dringenden Bitte an Sie als Vorstandssprecher und an alle Verantwortlichen der Deutschen Bank, von einem Verkauf von Teilen der Welfen-Münzen-Sammlung Abstand zu nehmen. Kulturgut höchsten Ranges würde unwiederbringlich zerstört. Wir hoffen, dass die Verhandlungen mit dem Lande Niedersachsen zu einer für die Deutsche Bank und das Land einvernehmlichen Lösung führen, die den Zusammenhalt der Sammlung garantiert und eine Präsentation für die Öffentlichkeit ermöglicht.

Hoffend, dass Sie unsere Sorge und unser Anliegen verstehen können, verbleiben wir mit den besten Grüßen!

Für das Präsidium

Dr. Helmut Schubert, Präsident


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

erschrocken über die Nachricht, die Deutsche Bank beabsichtige, Teile der Münzen-Sammlung der Welfen zu verkaufen, und besorgt über das Schicksal dieser einzigartigen Sammlung sieht sich die Deutsche Numismatische Gesellschaft genötigt, diesen Brief zu schreiben.

Die Welfen-Sammlung mit ihren 40.000 Stücken steht einzig da, sie sucht ihresgleichen, verfügt sie doch über Stücke von höchster Seltenheit und schönster Erhaltung. Die Welfensammlung, von König Georg II. begonnen, zählt zu den herausragenden Kulturgütern des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover.

Als Vereinigung von Münzenforschern und Münzensammlern in der Bundesrepublik wissen wir aus der Geschichte namhafter Sammlungen, dass sie nach ihrer Zerschlagung nie wieder zu ihrer alten Einheit zurückgeführt werden können und als Forschungs- und Kulturobjekt ausfallen.

Mit großer Sorge und der dringenden Bitte wenden wir uns an Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident, Ihren Einfluss geltend zu machen, dass in den Verhandlungen ein Weg gefunden werde, die Sammlung zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir könnten uns vorstellen, dass das Kestner-Museum, das gerade die Sammlung Dr. Horst Egon Berkowitz als Schenkung erhielt, auch der Welfen-Sammlung ein gutes Domizil bieten würde.

Hoffend, dass Sie unser Anliegen verstehen und Ihren Einfluss zur Erhaltung der Sammlung geltend machen können, verbleiben wir mit den besten Grüßen!

Im Namen des Präsidiums

Dr. Helmut Schubert, Präsident

PDF-Download: http://www.numismatische-gesellschaft.de/ 
AndreasP antwortete am 2009/01/12 10:26:
Mich beschleicht das Gefühl, dass solche Briefe zwar gut gemeint sind, aber den Adressaten nicht wirklich gerecht werden. Ich könnte mir vorstellen, dass eine kurze Erklärung, was Numismatik überhaupt ist, nicht schaden könnte, da sich Otto Normalpolitiker unter der Welfensammlung wahrscheinlich einfach nur eine Münzsammlung vorstellt, wie sie Opa oder Neffe als Spielerei auch mal hatte, nur eben größer... Den Wert solcher Sammlungen nicht nur als Liebhaberei (nach so etwas klingt "Seltenheit und Erhaltung"), sondern als wissenschaftlich notwendige historische und kunsthistorische Quelle sowie als unersetzliches Werkzeug einer historischen Hilfswissenschaft deutlich und stets herauszustellen, scheint mir notwendig angesichts der heutigen Ignoranz (siehe Oettinger & Co. im Handrschriftenstreit). 
Eligius antwortete am 2009/01/12 14:17:
Ein Fall für die Rote Mappe des Niedersächsischen Heimatbundes?
Die "Rote Mappe" des Heimatbundes greift jedes Jahr Mißstände aus der Kulturpolitik auf. Der Niedersächsische Ministerpräsident nimmt dazu auf dem "Tag der Niedersachsen" öffentlich Stellung, in diesem Jahr im Mai in Alfeld/Leine:

http://www.niedersaechsischer-heimatbund.de/Einladung_Niedersachsentag_2009.pdf

Archäologischer Arbeitskreis Niedersachsen
http://www.archan-nhb.de/

Niedersächsischer Heimatbund
http://www.niedersaechsischer-heimatbund.de/dokumente/mappen.shtml?s12

Beispiel: http://archiv.twoday.net/stories/5441129/ 
Hermann Grote antwortete am 2009/01/13 20:27:
Archäologische Funde im Münzkabinett der Deutschen Bank
Vor allem die Mittelalterbestände stammen aus Funden, deren Auffindung bis in das 18. Jahrhundert, die Anfangszeit des Königlichen Münzkabinetts zurückreichen. Es sind Heimatfunde aus Niedersachsen, aber auch zahlreiche Auslandsfunde.

Funde der Wikinger und der Slawen
Das gilt besonders für die bedeutende Sammlung von Fernhandelsdenaren des 10./11. Jhs. die aus wikingerzeitlichen Funden des Ostseeraumes (besonders Schweden und Polen) stammen. Die Spezialisten stürzen sich z. B. seit Jahren auf die Einzelauswertung der mehr als tausend slawischen Beischläge des Fundes von Lupow (Polen).

Quelle: Cunz, Reiner: Numismatik zwischen Haushistoriographie und Fürstlicher Sammellust, dargestellt am Beispiel der Geschichte des ehemaligen königlichen Münzkabinetts zu Hannover und seiner Betreuer, 1745– 1945, Numismatische Studien, Heft 11, Hamburg 1996. Dissertation Philipps-Universität Marburg 1994. 
Hermann Grote antwortete am 2009/01/13 20:29:
Spektakulär: Silberbarren des Spätmittelalters aus dem Harz und Mitteldeutschland (Erzgebirge)
Die Wikingerfunde sind aber alles nur nachrangige Beispiele gegenüber dem spektakulären Barrenbestand, der vor einigen Jahren auf dem Welfenschloss Marienburg von R. Cunz gerettet werden konnte. Er sollte von Sothebys versteigert werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass die kleine Sammlung zum Münzkabinett gehört. Es befinden sich etliche unpublizierte Stücke darunter.

Silberbarren waren im Spätmittelalter ein Zahlungsmittel für Fernhandel, Großhandel, Immobilienhandel und politische Geschäfte. Einzigartig in der Wirtschaftsgeschichte ist eine Barren-Währungsunion der Harzrandstädte aus dem Jahre 1382.

Die Story ...
in der Selbstdarstellung der Deutschen Bank:
www.db.com/de/downloads/company/PM_Silberbarren_Muenzkabinett.pdf
http://www.deutsche-bank.de/de/content/company/niedersaechsisches_muenzkabinett.htm

…in den Medien:
http://chronico.de/erleben/wissenschaft/0000302/

Die Präsentation in der Dauerausstellung des Niedersächsischen Landesmuseums:
http://www.landesmuseum-
hannover.niedersachsen.de/master/C24745850_N26261658_L20_D0_I23657358.html 
Hermann Grote antwortete am 2009/01/13 20:30:
Das Forschungsprojekt
Das Landesmuseum Hannover, das Münzkabinett der Deutschen Bank und die Universität Hannover (Analytische Chemie und Ingenieurwissenschaften) führen dazu ein interdisziplinäres, international viel beachtetes Forschungsprojekt durch.

http://www.urgeschichte.de/muenzen/forschung1.htm

Internationale Resonanz (Beispiele):
Wien:
www.oenb.at/en/img/abstracts_of_the_icomon_meeting_tcm16-66644.pdf
Potsdam:
www.mineralogie.uni-wuerzburg.de/archaeometrie/Potsdam_Programm.pdf
Dresden:
www.icpms2008.de/pdf/Programm_flyer.pdf
Lübeck:
http://www.hl-live.de/aktuell/text.php?id=38826

Gedruckte Zwischenberichte, z. B. Schweizer Münzblätter:
www.numisuisse.ch/downloads/SM-Inhaltsverzeichnis_2003-2007.pdf 
Eligius antwortete am 2009/01/14 10:47:
Ein offener Brief aus Italien
Lucia Travaini, Professorin für Numismatik des Mittelalters und der Neuzeit in Mailand und Rom schrieb am 23. Dezember 2008 an Ministerpräsident Wulff und Oberbürgermeister Weil.



UNIVERSITÀ DEGLI STUDI DI MILANO
FACOLTA’DI LETTERE E FILOSOFIA
DIPARTIMENTO DI SCIENZE DELL’ANTICHITA
CATTEDRA DI NUMISMATICA MEDIEVALE E MODERNA
PROF. LUCIA TRAVAINI



To Stephan Weil
Landeshauptstadt Hannover
Oberbürgermeister
Rathaus
Trammplatz 2
30159 Hannover

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

as a numismatist I have been working for many years on medieval and modern European coins, I worked in Cambridge and Italy, and collaborated with museum collections in various countries: the role of local collections of high standard is crucial both for our research and for the link that each regional collection may have to the regional history and its past for future generations. The recent news about a plan to sell and disperse via a private dealer the coin collection of the Niedersächsisches Münzkabinitt, Hannover, has come as a real shock to me: this collection in fact is very important and also it has generated much research and publications of great value, thanks to the excellent activity of Dr. Reiner Cunz.

I sincerely hope that the plan of the Deutsche Bank to sell ist may be reconsidered. Even if a State needs money it is not always good to sell one#s historic values: I remember that when the Mussolini government in 1939 wanted metal, the curator of coins in Rome Museum was asked to set aside coin duplicates that could be melted; the wooden boxes full of such coins were never delivered but were discovered in the 1970s hidden in a cellar in the Museum: a German scholar and her equipe started to study them discoverin how relevant they were because they came from local excavations and were witness to the coin circulations in Rome. However different the situation and conditions, the sale of the Niedersächsisches collection would be a loss for the knowledge and belonging of local heritage.


With my best regards,

Prof. Dr. Lucia Travaini


Milan, 23.12.2008


http://www.luciatravaini.it/ 
KlausGraf antwortete am 2009/01/31 10:44:
Feedback aus Polen
http://www.allegro.pl/phorum/read.php?f=274&i=138024&t=138024 
Hermann Grote antwortete am 2009/02/02 14:26:
Weitere internationale Resonanz
Numismatics and Archaeology
News and Discussion on Ancient Numismatics, Classical Archaeology, and Cultural Property Issues

http://coinarchaeology.blogspot.com/2009/01/disaster-in-germany-royal-collection-of.html 
Dagobert Duck antwortete am 2009/02/21 19:59:
Weitere offene Briefe
Klose, D.: Offener Brief zur Situation des ehemals königlichen Münzkabinetts zu Hannover, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 45, 2009, S. 12. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma