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http://medinfo.netbib.de/archives/2009/01/29/2980

Vielleicht habe ich hier ein wenig zu blauäugig die Unterschiede zwischen OA-Zeitschriften und Zeitschriften, die nach einer Embargo-Periode frei zugänglich sind, vernachlässigt. Richtig ist: Die Entscheidung, ob eine Zeitschrift nach einer Sperrfrist kostenlos zur Verfügung steht (gratis OA), ist von den Verlegern jederzeit widerrufbar.

Richtig ist aber auch: Reversibel sind auch alle ROMEO-Daten, die die Möglichkeit des Selbstarchivierens regeln. Ein grüner Verlag kann von einem Tag auf den anderen zu einem weißen werden.

(Und wenn eine selbstarchivierte Version erst nach einem Embargo zur Verfügung steht - was ist der gleichsam "ontologische" Unterschied zu einer Embargo-Zeitschrift? Aus der Sicht des Wissenschaftlers ist es im Bereich des gratis-OA erst einmal wurscht, ob ein Text OA, nach abgelaufenem Embargo frei oder befristet frei ist - Hauptsache er kann ihn kostenfrei herunterladen. Und hinsichtlich der Langzeitarchivierung sieht es bei den OA-zeitschriften erheblich schlimmer aus als bei den Repositorien.)

Möglich ist aber auch, dass OA-Zeitschriften sich zu kostenpflichtigen Zeitschriften zurückverwandeln, etwa durch einen Verlagswechsel. Im Bereich des gratis-OA gibt es ja eine breite Grauzone zwischen Zeitschriften auf der einen Seite, die ganz bewusst OA sind (und sich explizit zu OA bekennen), und Zeitschriften, die aus irgendwelchen Überlegungen aktuell ihre Ausgaben ohne Sperrfrist sofort zugänglich machen. Mehr als eine allgemeine Trendaussage "OA gehört die Zukunft" ist nicht möglich. Es erscheint zwar unwahrscheinlich, dass viele OA-Zeitschriften sich zu kostenpflichtigen TA-Zeitschriften zurückentwickeln, aber dies kann durchaus wichtige Organe betreffen.

Irreversibel sind allein freie Lizenzen (CC, DIPP). Was unter einer solchen Freigabe (libre OA) veröffentlicht wurde, kann in Repositorien "gerettet" werden, wenn der Verlag sein Angebot einstellt oder in ein kostenpflichtiges verwandelt. Daher ergibt sich einmal mehr ein starkes Argument für libre OA, der nicht nur kostenfreie Zugänglichkeit meint, sondern die Beseitigung urheberrechtlicher Zugangsbarrieren (permission barriers).
 

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