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Eigentlich wollte ich auf den als "Expertenchat" betitelten Austausch virtueller Blähungen zwischen dem unsäglichen Professor Uwe Walter (siehe etwa http://archiv.twoday.net/stories/38736940/ ) und des noch viel unsäglicheren Markus Cyron gar nicht eingehen, aber Lilian Landes hat den Positionen von Walter einen kritischen Kommentar gewidmet:

http://blog.arthistoricum.net/digitale-geschichtswissenschaft-da-muss-mehr-drin-sein/

Aus dem Chat lässt sich das lehrreiche Fazit ziehen, dass in der deutschen Geschichtswissenschaft

1. das Wissen um bestehende seriöse, qualitätsgesicherte Umgebungen zur Wissenschaftskommunikation im Netz gering, wenn nicht partiell gar nicht existent ist;

2. selbst wenn es vorhanden wäre, die Potentiale von blogartig oder gemeinschaftlich prozessual entwickelten Forschungskonzepten v.a. im konservativen Flügel des Fachs äußerst gering eingeschätzt werden,

3. alle damit zusammenhängenden Vorurteile äußerst tief sitzen.


Erinnert sei auch an das Abschalten des AGFNZ-Blogs:

http://archiv.twoday.net/search?q=agfnz

Das Chatprotokoll zum Nachlesen:

http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/content.php?nav_id=2028

Beide "Experten" äußern sich überwiegend dümmlich. Die Lektüre lohnt nicht. Es genügt zu zitieren, was Walter über Open Access sagt: Was die Befürworter von Open Access sehr oft vergessen, ist, wie viel mühevolle und kompetente Arbeit in großen und kleinen Verlagen geleistet wird, damit Forschungsergebnisse eine angemessene Form gewinnen. Bei einer Ausweitung von Open Access, wie sie in der Tat zur Zeit diskutiert wird, können diese für die Wissenschaft meines Erachtens unverzichtbare Dienstleistungen in Zukunft nicht mehr erbracht werden. Das sollte man sich sehr genau überlegen, wenn entsprechende Forderungen gestellt werden.

Cyron und Walter
Richard Heigl (Gast) meinte am 2011/12/28 19:18:
Lasse reden
Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Beständigkeit diese "Verteidigungsreden" aufgelegt und abgespult werden. Das ist so sinnlos. Die Menschen schaffen im Web nunmal Realitäten. Jeden Tag. Und da lohnt sich eigentlich nicht, auf die Vorbehalte von Prof. Walter u.a. ("Meinungsejakulationen" etc.) lange einzugehen. Das ist für mich das berühmte laute Pfeifen im dunklen Wald. Und in den deutschen Akademikerwäldern pfeifts offenbar noch ziemlich. Auch das Gerede, dass alle anderen das Web nur unzureichend oder oberflächlich nutzen, kann ich eigentlich nicht mehr hören. "Es muss ja keiner einschalten": Und schon merkt man, dass das eigentlich nicht mehr geht.

Man muss halt endlich was draus machen. Und die traurige Wahrheit ist, dass es viele Akademiker (noch) nicht können, leider viel zu viele nicht können wollen und sich dann hinter den Begriffen "Wissenschaft" und "Qualitätsstandards" verschanzen. Ganz so, als würden im Web "da draußen" kein Wissenschaftler arbeiten. Die meisten "Qualitätsdebatten" sind aber nur schlecht getarnte Versuche, die eigene soziale Stellung zu verteidigen, die ausschließlich über eine Fakten-Wissensdifferenz legitimiert wird. Und diese Differenz fällt durch das Web unwiederbringlich weg. Die Information ist zunehmend da und man kann in kürzester Zeit fast alles googeln. In Zukunft sind daher andere Skills gefragt. Man muss wirklich Wissenschaftler/in sein, muss lernen, mit Kritik umzugehen und kommunizieren können. Und wer das nicht lernt, ist halt draußen. Und da kommt die Angst her. Das ist aber nicht der Untergang der Wissenschaft, sondern eigentlich die Chance ihrer Rettung. Sie wird für alle transparenter und das ist die beste Qualitätssicherung. Um das zu wissen, braucht man eigentlich auch keinen Fall Guttenberg.

So beginnt das alte Geduldsspiel, weil Konservative für alles 20 Jahre brauchen. Das ist so. Ich würde daher auf Beschimpfungen nicht mit Beschimpfungen reagieren. Es entscheiden die, die gestalten, und nicht die, die drüber reden. Und das ist doch eigentlich die gute Nachricht. 
 

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