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Was ist das denn für ein Text?

Aufbewahrungsort Straßburg, National- und Universitätsbibl., ms. 2323 (früher L germ. 348.4°)
Codex 10 Blätter
Beschreibstoff Papier
Entstehungszeit 15. Jh. (Becker S. 24)
Abbildung Farb-Abbildung des Codex
Literatur
(Hinweis)
Adolf Becker, Die deutschen Handschriften der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek zu Straßburg (Katalog der Kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg 6), Straßburg 1914, S. 24. [online]
Ernest Wickersheimer, Strasbourg (Catalogue Général des Manuscrits des Bibliothèques Publiques de France, Départements 47), Paris 1923, S. 458. [online]


http://www.handschriftencensus.de/3582

Der Handschriftencensus wartet schon mal mit einem dicken fetten Fehler auf. Bei Wickersheimer ist es die S. 485, nicht 458. [Ist korrigiert.]

http://www.archive.org/stream/cataloguegnr47fran#page/484/mode/2up

Nach den Strassburger Katalogen ist es ein Tauler zugeschriebener Text mit dem Textbeginn "Es ist ein hoher Berg".

Das Explicit der Strassburger Hs. gibt Becker:
http://www.archive.org/stream/HandschriftenDerUlbStrassburg/DieHandschriftenDerUlbStrassburg#page/n43/mode/2up

Die Straßburger Handschrift bricht mitten im Wort ab, das vom Salzburger Katalog gegebene Textende vermochte ich nicht zu entdecken.

Textbeginn im Faksimile:
http://w1.bnu.fr/Bibliotheque%20Virtuelle/MS/cgi-bin/include/showimage.asp?image=/msrhenane_image/MS.2323/2323_003.jpg

Während Google Books unersetzlich ist, wenn man Online-only sucht, ist die Leistung der Incipit-Verzeichnisse von manuscripta.at und ManuMed erbärmlich. Berlin hat nur mgo 69, die Textanfänge der Salzburger UB-Handschriften sind bei manuscripta.at nicht ausgewertet.

Natürlich darf man nicht erwarten, dass bei einem solchen bescheidenen Kurztext der Handschriftencensus ihn nachweist.

An Sekundärliteratur finde ich:

Paul-Gerhard Völker, Die deutschen Schriften des Franziskaners Konrad Bömlin. Teil 1: Überlieferung und Untersuchung (MTU 8), München 1964, S. 111 (siehe unten bei Berlin und Hamburg)

Philipp Strauch, Zu Taulers Predigten, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 44 (1920), S. 1-26, hier S. 15: Hinweis auf Denifle und Hamburger Hs., komme für Predigten nicht in Betracht
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/72/Zu_Taulers_Predigten.pdf

Heinrich Denifle, Taulers Bekehrung. Strassburg/London 1879, S. 10
[ http://www.archive.org/stream/taulersbekehrung00deni#page/10/mode/2up ]
http://books.google.de/books?id=oYpBAAAAYAAJ&pg=RA4-PA10 (US)
Nennt den Traktat nach seinem Anfang "Es ist ein hoher Berg" und gibt als Überlieferung: Strassburg (noch nicht signiert), mgq 149, mgo 69, Sang. 955

R. M. Werner in der Rezension eines Denifle-Buchs in: Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 29 (1878), S. 638f.
[ http://www.archive.org/details/ZeitschriftFuerDieOesterreichischenGymnasien_29_1878 ]
http://books.google.de/books?id=dWoKAAAAIAAJ&pg=PA638 (US)
Anscheinend von der späteren Forschung und auch zur Strassburger Handschrift übersehen. Stellt unter Bezugnahme auf die Stelle Bl. 6r der von Barack angekauften Strassburger Handschrift klar, dass es kein Tauler-Text ist und gibt kurze Auszüge.

Die Handschriften:

Berlin, mgo 69 (von 1391), Bl. 112r-135r und nochmals Bl. 222r-225v (fragmentarisch), aber (nach Hornung) nur teilweise übereinstimmend
http://www.handschriftencensus.de/9197
http://pik.ku-eichstaett.de/4531/ (im Handschriftencensus nicht vermerkt), als "Anleitung zum frommen Leben", was viel zu unspezifisch ist: http://pik.ku-eichstaett.de/4535/
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0590_e206_jpg.htm (Hornung, Sudermann)
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31253114,T
http://books.google.de/books?id=K3QlAQAAIAAJ&&q=es+ist+ein+hoher+berg (Völker, Bömlin)

Incipit für Bl. 112r: "Es ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief"

[Mitteilung von Kurt Heydeck, dem ich dafür und für etliche weitere Auskünfte sehr danke: Es ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief vnd mu+orehte, vnd ie neher man dem berge kummet ist je herter vnd scho+ener der weg ...
Am Rand von Sudermann: hierin ist vil gutes. lesz nit allein den anfang sondern auch das ende.]

Incipit für Bl. 222r: Es ist ein hoher berg. vmb den berg ist es tief vnd mürchte, vnd ie noher dem berge, ie herter vnd ie schönre weg

[Textschlüsse: 134verso: ... Das wir nun hie also wandelen mu+essent den weg der nehsten worheit in dirre zit. Also das wir die ewige wor- (135recto) heit die got selber ist noch dirre zit dort in ewigkeit eweclich werdent niessen. Das helffe vns got. Amen.

225verso: ... So ist dem sloffe reht, bist du aber trege vnd trurig so ist dem sloffe vnreht. So hest du gesloffen vf diner naturen. (= mgo 69, 123verso) ]

[NICHT in] Berlin, SB, mgq 149
http://www.handschriftencensus.de/11815
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31251465,T
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0590_e219_jpg.htm
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0603b_b025_jpg.htm
Welchen Text mag Denifle gemeint haben? Aufgrund des online zugänglichen Materials kann man nur mutmassen, dass es Bl. 232r-242r Tauler: Von den drei Wegen, die zu Gott führen sein könnte. Allerdings geht es im Text der Strassburger Handschrift um 2 Wege, wenngleich auch das Berliner Stück mit "des dauwelers lere" überschrieben ist
[Nach freundlicher Mitteilung von Kurt Heydeck ist der Text nicht enthalten. 232r ist es sicher nicht:
"232recto: >Des dauwelers lere.< Gut wilger M(ensch?) bist du vil zites vnd vil jor (über der Zeile eingeschoben: vmb) geloffen in dinen sunden vnd in dinen gudunckenden eigenwillen vnd du suchest alles den herren vssenn mit maniger hande wise vnd du vinde(?) nut dz du do meindest ... (232verso) ... vnd sint doch die drie wege alles ein weg ... (233verso, m.E. zumindest ein Abschnittsende:) ... so habe keine sorge er hilffet dir vsser aller not. Amen. (Darauf ein neuer Abschnitt mit roter I-Initiale) In vnserme lieben herre, Ihesu Christo vnd in sinre heilge gegenwertigen fruhtbere zukunft so sint gegrusset ir lieben vzerwelten gotzkinder ... - ... Dez helffe vns die vetterliche mugenheit vnd in leit vns sine gotliche vnsheit vnd hie inne bestetige vns die vngemessene minne dez heilgen geistes. Amen.
Jetzt ohne übergeschriebene Buchstaben/Zeichen." (Heydeck)

"In unserem Exemplar von Denifles Taulers Bekehrung (Yc 7586-36) ist die 149 in der Signatur "ms. germ. Berol. 149. 4°" mit Bleistift unterstrichen, und am Rand ist ein schräger - wie ausstreichender - Bleistiftstrich, den man freilich interpretieren kann, wie man will. Aber vielleicht soll er tatsächlich heißen: Nee, is nich." (Heydeck)]

Hamburg, UB, Ms. theol. 1885 (17. Jh., eine von Sudermann veranlasste Abschrift - von mgo 69?), S. 279-307
http://books.google.de/books?id=sEvgAAAAMAAJ&q=%22es+ist+ein+hoher+berg%22
[Der Text im HH-Katalog (Krüger 3 [! nicht 4, wie Google sagt], S. 42) lautet so:
S. 279-307 [Anleitung zu frommem Leben.] Eß ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist es tief vnd murecht ... Überlieferung: Völker, S. 111; nennt diese Hs versehentlich als theol. 1890. - Ms. germ. oct. 69, 112r-135r. ]
http://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22veranla%C3%9Fte+Abschrift+in+Hamburg+Cod.+theol.+*%22 (Völker: Bömlin)
http://books.google.de/books?id=38rXCZGTF3EC&pg=PA235 (Mayer, Vulgata-Fassung: folgt hinsichtlich der Tauler-Predigten mgo 69!)
http://www.handschriftencensus.de/4875
Aus welchen Gründen die Hamburger Kataloge aus dem ManuMed-Programm ausgeklammert wurden, ist unerfindlich.

[Mainz, Stadtbibliothek, Hs. I 128 (hier 1. V. 15. Jh. aus der Laienbrüderbibliothek der Mainzer Kartause), Bl. 139r-147v
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0088_a230_jpg.htm
Freundlicher Hinweis von Kurt Heydeck aus ManuMed; ich hätte mit Trunkierung berg* suchen müssen!
http://www.handschriftencensus.de/12611
Fotos des Textschlusses verdanke ich Annelen Ottermann und Martin Steinmetz:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_Hs_I_128_Blatt_147r.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mainz_Hs_I_128_Blatt_147v.jpg
vnder einer glicheit vndernaherbildunge [147v] des lebinß vnd des lidens vnserß herren Jhesu Christi. Amen.
Keine Überlappung mit dem Textschluss der digitalisierten Strassburger Handschrift.
]

Salzburg, UB, Cod. M I 476 (scr. Jörg Gartner 1441 im badischen Lahr), Bl. 121r-122v
http://books.google.de/books?id=jzsXAQAAIAAJ&q=%22es+ist+ein+hoher+berg%22 (Anna Jungreithmayr unter Mitarbeit von Josef Feldner und Peter H. Pascher, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Universitätsbibliothek Salzburg (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 196; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters III,2), Wien 1988, S. 88)
http://www.handschriftencensus.de/6997
[Explicit: Das dis die nechste warheit ist da ich uch in dirre zeit zu+o gewisen kann vnd der helffe uns got. amen ]

St. Gallen, StiftsB, Cod. 955 (1. H. 15. Jh.), [S. 211-250]
http://www.handschriftencensus.de/16358
Eine detaillierte moderne Handschriftenbeschreibung ist nicht online, daher muss es offen bleiben, wo das Stück zu finden ist.
[Freundliche Mitteilung von Franziska Schnoor, Stiftsbibliothek St. Gallen, Mail vom 14.12.2011:

Inc.: [E]s ist ein hoher berg vnd vmb den berg ist ein [sic!] tief vnd mu+orechte vnd je neher man dem berg ist je herter vnd je schoner der weg ist …

Expl.: … also dz wir die ewige worheit die got selber ist noch dir zit do+ert in ewikeit ewichlich werdent niessen dz helf vns got amen ]

[Zusammenfassung: Der in der Strassburger Handschrift Tauler zugeschriebene, aber sicher nicht von ihm stammende ungedruckte Text 'Es ist ein hoher Berg' ist in fünf mittelalterlichen und einer Handschrift des 17. Jahrhunderts überliefert. Für eine Textwiedergabe würde sich wohl die älteste Handschrift von 1391 mgo 69 anbieten. Der abweisende Textschluss der Mainzer Handschrift lässt eine gewisse textuelle Varianz vermuten.]

Mainz Bl. 147r

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