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http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,611647-2,00.html
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,druck-611647,00.html

thematisiert - wenig originell dieser Tage - die Sicherungsverfilmung des Bundes.

"Objektiv lässt sich schwer sagen, was wichtig ist", sagt Oberarchivar Martin Luchterhandt, Vorsitzender des Auswahlausschuss. Also wird abgefilmt, was die Landesarchive hergeben: Statistiken, Gerichtsakten, Gesetzestexte. Spektakuläre Beispiele lassen sich unter den Aufnahmen finden, doch in der Breite konservieren die Fässer das Vermächtnis der deutschen Verwaltung.

Für Aleida Assmann hat das wenig mit kulturellem Gedächtnis zu tun. "Es heißt ja oft: Schatztruhe der Nation - dabei ist das vor allem die Schatzkiste der Verwaltungsbürokratie", sagt die Kulturwissenschaftlerin. Sie hat den Begriff des kulturellen Gedächtnisses geprägt: Das Wissen aus und von der Vergangenheit, so ihre These, prägt unsere Persönlichkeit. Die Überlieferung durch Bibliotheken, Museen und Archive sorgt dafür, dass die Philosophie Kants ebenso wie der Holocaust noch heute dazu führen, dass wir nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive, kulturelle Identität besitzen.

Für die Wissenschaftlerin ist indes nicht nachvollziehbar, warum die Entscheidung über die Einlagerung allein unter Archivaren bleibt. "Über die Auswahl gibt es keinen Diskurs, da findet ein mechanischer Ablauf statt, der einmal in Gang gesetzt wurde und nicht mehr gestoppt werden kann", so Assmann. Allerdings habe sie im letzten Jahr auf dem Deutschen Archivtag ein Umdenken bemerkt: "Ich habe dort mit vielen Archivaren gesprochen, die leiden unter einem Öffentlichkeitsentzug." Es gebe einen Paradigmenwechsel, "die Bereitschaft zur Wandlung ist immens".
ladislaus (Gast) meinte am 2009/03/13 23:16:
Wäre ja auch schlimm gewesen, wenn man das Wort "Diskurs" in drei Sätzen nicht einmal untergebracht hätte. Natürlich können nur Archivare entscheiden, was eingelagert wird und was nicht, das ist wie jede andere archivarische Entscheidung auch schlicht ihr Job. Wenn Museen, Bibliothekswesen, Naturwissenschaft und Zivilgesellschaft auch was einlagern möchten, müssen sie sich schon selbst darüber Gedanken machen und Bedarf anmelden und einen freien Platz im Stollen suchen. Das auch noch zu übernehmen kann nun wirklich nicht Aufgabe der staatlichen Archivare sein, sie sollten aber natürlich Anregungen in alle diese Bereiche geben. 
 

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