Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
" .... Für die Studie hatten die Forscher neben dem Greifensee bei Zürich den Bodensee untersucht. Konstanzer Experten nahmen in rund 200 Metern Wassertiefe Proben aus dem Grund. Die einen Meter langen Bohrkerne bezeichnen die Forscher als "biologisches Archiv". In ihnen fanden sie bis zu 50 Jahre alte Eier einer Wasserfloh-Art der Gattung Daphnia. Die Eier wurden im Labor wieder zum Leben erweckt und das Erbgut untersucht. Die Analyse ergab: Anfang des 20. Jahrhunderts kam nahezu eine einzige Wasserfloh-Art vor. Im Laufe der Überdüngung durch Waschmittel und Landwirtschaft verdrängte dann eine andere Art die ursprünglichen Wasserflöhe. Zudem traten Mischlinge auf. ....."
Quelle:
http://www.boennigheimerzeitung.de/bz1/news/suedwestumschau_artikel.php?artikel=4256359
Wolf Thomas meinte am 2009/07/07 19:42:
"Die Forscher machten sich in Zusammenarbeit mit Priv. Doz. Klaus Schwenk und Nora Brede für ihre Untersuchung 'biologische Archive' zunutze, nämlich die Dauereier einer Wasserfloh-Art der Gattung Daphnia. So wie Pflanzen Samen produzieren, können die zu den Krebsen zählenden Wasserflöhe Dauereier entwickeln. Sie ermöglichen es ihnen, in Trockenperioden oder Zeiten geringen Nahrungsangebots zu überleben. Ein Teil der Eier sinkt auf den Seegrund und bildet dort über Jahrzehnte ein biologisches Archiv. Gemeinsam mit Forschern der Universität Konstanz und des schweizerischen Wasserforschungs-Instituts Eawag gewannen die Frankfurter Forscher Bohrkerne vom Grund des Bodensees und des schweizerischen Greifensees. Sie entnahmen daraus bis zu 50 Jahre alte Dauereier, die sie im Labor wieder zum Leben erweckten. Mittels molekulargenetischer Analysen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Anfang des 20. Jahrhunderts in beiden Seen nur eine Wasserfloh-Art der Gattung Daphnia nennenswert vorkam (Daphnia hyalina). Im Laufe der Eutrophierungsphase wurde sie von einer zweiten Art (D. galeata) verdrängt. Während der 1970/80er-Jahre, der Phase stärkster Belastung, dominierte D. galeata sogar eindeutig. Während der Zeiten des Anstiegs (in den 1950/60er-Jahren) und des Rückgangs (in den 1980er-Jahren) traten zudem Mischlinge (interspezifische Hybriden) auf. ......
Aufbauend auf dieser Erkenntnis werden Brede und das Frankfurter Team um Schwenk und Prof. Bruno Streit weiterführende Untersuchungen an biologischen Archiven nutzen, um die Reaktion von Organismen auf den globalen Klimawandel zu untersuchen. Ein Schwerpunkt der beginnenden Arbeiten im neu gegründeten LOEWE-Forschungszentrum Biodiversität und Klima (BiKF) in Frankfurt liegt darin, herauszufinden, wie und wie schnell sich Pflanzen und Tiere genetisch an die veränderten Temperaturbedingungen anpassen. Hierbei wird das Team auch auf andere, bislang unerforschte Archive zurückgreifen. Biologische Archive könnten somit einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die vor 150 Jahren von Darwin beschriebenen Prozesse der Veränderung der Arten durch natürliche Selektion mit modernen Methoden zu analysieren und besser zu verstehen."
Quelle:
http://www.pt-magazin.de/newsartikel/datum/2009/07/07/darwins-zeitmaschine/ 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma