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Die Mitteldeutsche Zeitung (Link) berichtet ausführlich von der Arbeit im EVZ: " ....Knirschend rollt der stählerne Gitterwagen über den staubigen Boden. Geschoben wird er von einem Mann in weißem Schutzanzug. Beladen ist der Wagen mit vergilbtem Papier, das mit einer altertümlichen, schwungvollen Handschrift beschrieben ist. Zwei Frauen, auch sie tragen weiße Overalls, verstauen das zu kleinen Häufchen gestapelte Papier in große Kartons, die sie anschließend mit einem Filzstift nummerieren.
Marén Weigel und Silke Erler vom Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt und Thomas Brünnler von der Dessau-Roßlauer Außenstelle des Archivs machen hier, in einer fast fensterlosen Lagerhalle im Süden Kölns, gerade ihre letzte Arbeitsschicht. Sie gehören zu der Schar von freiwilligen Helfern, die nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs in die Domstadt gekommen ist. .....
Aufgeteilt in zwei je siebenstündige Schichten sind hier jeden Tag bis zu 100 Freiwillige im Einsatz. Marén Weigel, Silke Erler und Thomas Brünnler sind mit vier weiteren Mitarbeitern des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt für fünf Tage nach Köln gereist. Ulrike Höroldt, die Leiterin des Landeshauptarchivs, hatte auf einer Konferenz vom Hilferuf der Kölner Kollegen erfahren und daraufhin eine Rund-Mail an ihre Mitarbeiter verschickt. Weigel, Erler und Brünnler haben sofort ihre Bereitschaft zugesagt. Aus Verbundenheit zu Kölner Archivaren. "Wir wissen ja, was dieser Einsturz für sie bedeuten muss: An den verschütteten Beständen hängen Berufsleben, ja Existenzen. Da sind Dinge, die Jahrhunderte überdauert und Kriege überstanden haben einfach innerhalb von Sekunden in einem schwarzen Loch verschwunden."
Nach ihrer ersten Schicht sind die drei zur Unglücksstelle gefahren. Unbeschreiblich sei das gewesen, sagt Silke Erler. Ein Bagger habe gerade die Trümmerteile abgetragen, aus der Schaufel habe man die Akten hängen sehen. "Ich dachte nur: Oh Gott."
....Aus dem unteren Stockwerk, wo das Archivgut vorsortiert wird, ist eine neue Fuhre feuchtes Material gekommen. Brünnler räumt es auf den Gitterwagen. Vorsichtig breitet er das wellige Papier aus. "Damit es besser trocknen kann." Einige Meter weiter schiebt er eine von der Decke hängende Wand aus grauen Planen zur Seite und den Gitterwagen hinein. Hinein ins Trockenzelt. Hier steht eine etwa Kommoden-große Maschine: Ein Bautrockner, der die Luft ansaugt und mit einer Luftfeuchtigkeit von nur noch 30 Prozent wieder heraus bläst. ..... Nach etwa zwölf Stunden im Trockenzelt kann das Archimaterial verpackt werden. Dafür sind dann wieder Marén Weigel und Silke Erler zuständig. Sie kennzeichnen gerade die letzten Kartons. Ihre letzte Schicht ist gleich zu Ende, es ist kurz vor 14 Uhr. Wieder liegen dann sieben Stunden Arbeit im Stehen, unterbrochen von einer Frühstückspause mit Kaffee und einem halben Brötchen, hinter ihnen.
Ein Shuttle-Bus wird sie in die Unterkunft des städtischen Versorgungsamtes bringen, wo die Helfer einquartiert sind. Schlichte Zimmer mit Stockbetten. "Die reichen völlig aus", sagt Marén Weigel. Das erste, was sie in der Unterkunft machen werden, ist duschen. "Überall sitzt der Staub." Am Nachmittag geht dann der Zug wieder in Richtung Heimat, Umsteigen in Hannover, Ankunft in Magdeburg gegen 21 Uhr. "
Mitleser (Gast) meinte am 2009/04/06 22:15:
Lünen: Archivar Fredy Niklowitz berichtet
über seinen Kölner Hilfseinsatz in den Ruhrnachrichten vom 6.4.
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/lulo/Luenen;art928,529831 
 

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