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Ein eindringlicher Bericht des Westfalen-Blattes (Link): "Es ist der bislang größte Einsatz für sie. Fünf Vlothoer vom Technischen Hilfswerk (THW) helfen derzeit in Köln, Dokumente und Bücher aus den Trümmern des eingestürzten Stadtarchivs zu bergen.
Eine mühsame und gefährliche Aufgabe. Der Abschnitt des Trümmerkegels, den die Vlothoer Gruppe bearbeitet, liegt genau über dem U-Bahn-Bau. »Darunter befinden sich 18 Meter Hohlräume«, sagt Gruppenführer Daniel Döhr (25). Seit Montagmittag ist er mit seinen Kollegen Andreas Bartels, Chris Bartelsheimer, Mark Meißner und Patrick Bornemann an der Unglücksstelle im Einsatz.
Der erste Eindruck beim Anblick der Einsturzstelle hat sich ins Gedächtnis geprägt: »Die Dimensionen sind kaum vorstellbar«, schildert Döhr. »Wie ein so großes Gebäude komplett in einem Loch verschwinden kann, ist beeindruckend und erschreckend zugleich.«
Die Hitze macht den Männern zu schaffen. Unter den schweren Anzügen, mit dicken Handschuhen, Helmen und Staubmasken geraten sie bei sommerlichen Temperaturen sofort ins Schwitzen. »Hier unten ist kaum ein Luftzug zu spüren.« Acht bis zehn Kisten Wasser verbrauchen die Helfer während ihrer Zwölf-Stunden-Schicht. Daniel Döhr passt auf, dass jeder ausreichend trinkt.
Als Gruppenführer hält er außerdem Ausschau nach Gefahrenquellen. »Besonders gefährlich sind Teile von Fensterscheiben. Aber auch elektrische Kabel oder Moniereisen, von denen der Stahlbeton abgebröckelt ist, können aus den Trümmern herausragen.«
Mühsam ist die Arbeit auf dem Schuttberg. Die Helfer sind mit Gurten an einer kurzen Leine gesichert. Die schränkt die Bewegungsfreiheit stark ein. »Der Boden kann jederzeit durch Hohlräume einbrechen. Auch die Abrutschgefahr ist groß«, sagt Döhr.
Auf Schritt und Tritt sammeln die Männer lose Schriftstücke auf. »Ab und zu finden wir auch komplette Blechschränke aus dem Archiv. Das ist so, als würde man auf eine Goldader stoßen.« Das Absammeln der Dokumente aus dem Geröll erfordert hohe Konzentration. »Jeder muss genau aufpassen, wohin er tritt.«
Alle zwei Stunden gibt es eine halbstündige Pause. Durch die Arbeiten entstehen immer wieder Staubwolken aus pulverisiertem Beton. »Abends sehen wir aus, als hätten wir in Mehl gekämpft.« Alle zwei Tage werden die Anzüge gewechselt und gereinigt. Die Dusche am Abend ist eine Wohltat.
Versorgt werden die Helfer aus der Großküche der Johanniter. »Die machen einen Superjob«, lobt Döhr. Gute Verpflegung sei wichtig, um die Moral hochzuhalten.
Eine ordentliche und saubere Unterkunft mit Sechs-Bett-Zimmern liegt vier Kilometer von der Einsatzstelle entfernt. Hier werden vor dem Schlafengehen noch Gespräche geführt. »Das ist enorm wichtig, um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können«, weiß Daniel Döhr. Morgen Abend wird die Gruppe wieder in Vlotho sein und neben den Eindrücken eine Menge an Erfahrung mitbringen. "
 

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