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Sehr angetan ist Paul Andreas in der NZZ:

"Das von Landespolitikern zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsleistung im Zuge der Kulturhauptstadt-Planungen 2010 forcierte Projekt gestaltete sich für die im Wettbewerb siegreichen Architekten als statische Herausforderung: Der auf Flächenbelastungen ausgelegte Gebäudebestand musste erheblich ertüchtigt werden, um den linear gelagerten Lasten der Aktenstapel zu trotzen. Zugleich reichte die Kapazität des über dem Innenkern des Altbaus errichteten Turms nicht aus. Deshalb wurde ein Wellenriegel angebaut, verputzt in einem helleren Karminrot, der sich als horizontaler Annex 160 Meter weit dem Hafenbecken entlangschlängelt. Sein gesamtes Kellergeschoss birgt weitere Aktenstrassen der 148 Regalkilometer Archivbestand, erschlossen durch ein ausgeklügeltes Transportbandsystem. Darüber liegt ein Reservoir von sechs weiteren Etagen, die das Archiv peu à peu bis 2050 ergänzen sollen. Bis dorthin werden sie als Büroraum möglichst gewinnbringend vermietet werden. Auch wenn Duisburg deutscher Meister in Sachen Haushaltsschulden ist, sind neue Büroflächen in der von Autobahnen umzingelten Innenstadt gefragt. Die Mieteinnahmen dürften dringend gebraucht werden, denn die Baukosten stiegen im Laufe der Planungen um ein Vierfaches auf mindestens 198 Millionen Euro an; ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss versucht derzeit Licht in die Rolle des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes bei den Kostenexplosionen zu bringen.

Neue Stadtkrone

So backsteinmonumental die äussere Geste – so putznüchtern geben sich die Innenräume des Archivs. Immerhin weckt das etwas gedrungene, über vier Galerieetagen geführte Eingangsfoyer Erinnerungen an Bauten von Altmeister Louis Kahn: Drei in den Speicher geschnittene Rundfenster bieten Einsichten in das der Öffentlichkeit sonst komplett verborgene Innenleben. Ein Foyer, ein Lesesaal und ein benachbarter Vortragssaal wurden im Erdgeschoss der Welle mit Ausblick aufs Wasser untergebracht – Café oder Kantine gibt es nicht. Architektonisch fasziniert das Dachgeschoss, das nicht etwa durch konventionelle Dachziegel, sondern durch eine filigrane Haut aus massgefertigten Ziegellamellen umschlossen wird. Leider wird es nur als Ort für die Abluftinstallationen der Klimatechnik genutzt. Ein ursprünglich geplanter Veranstaltungssaal kam nicht zur Ausführung.

Punkten kann der Duisburger Wissensspeicher vor allem in städtebaulicher Hinsicht: Als eines der letzten Puzzlestücke des seit 1991 stetig umgesetzten Masterplanes von Lord Norman Foster verleiht der Komplex der Weitläufigkeit des unmittelbar an die Innenstadt anschliessenden Innenhafens sinnbildhafte Orientierung."

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kunst_architektur/monumentaler-turm-des-wissens-1.18193381

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=landesarchiv+duisburg

Foto Juni 2013 von ZebraDS, PD
Wolf Thomas meinte am 2013/11/29 13:59:
Ich bin ein wenig verwirrt ob dieser Lobeshymne der NZZ. Auch andere renommierte Büros haben ansprechende und in den Innenhafen passende Entwürfe vorgelegt - s. http://archiv.twoday.net/stories/49595157/ . Gar nicht erwähnt wird die Denkmalproblematik des Gebäudes: - s. http://archiv.twoday.net/stories/38772350/
 

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