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Einbandspiegel, Bleistift-Notat (vermutl. frühes 20.Jh.): [Lübeck: Steffen Arndes] Practica aus dem Jahr?

Der Gesamtkatalog der Wiegendrucke erwähnt verschiedene “Almanach”-Drucke aus der Offizin dieses Lübecker Druckers, darunter auch einen unter der Nummer

2 Sp. 15b

Almanach auf das Jahr (?), niederdeutsch. Lübeck: Steffen Arndes, [nach 1500]. C 2253. Copinger 2296 ist vielmehr 16.Jh.

Ob’s das ist? Das Foto ist leider etwas unscharf…

Siehe auch (mit Vergrößerungsmöglichkeit): http://anonymea.tumblr.com/post/69094580903/inkunabel-fragment-einbandspiegel
FeliNo meinte am 2013/12/05 22:51:
Manchmal...
...ist Commons nicht schlecht: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d5/LB1494Kolophon.jpg

Die "D" und "J"-Typen stimmen zum Beispiel überein, das "S" auch, nur ist letzteres in dem oben stehenden Druck auf den Kopf gestellt eingesetzt... 
Falk Eisermann (Gast) meinte am 2013/12/06 08:43:
Kein Almanach
Liebe Frau Noeske,
das ist kein Almanach (denn diese sind per definitionem immer einseitig bedruckt), sondern eine Practica (auch Prognosticon, Prognostik usw.). Passt in die Jahreszeit, denn die galten - wie die Almanache - immer für ein Jahr und wurden meist im Nov/Dez publiziert. Die einschlägige neuere Publikation dazu stammt von Jonathan Green, siehe http://stabikat.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=657245437; außerdem vgl. Green, Jonathan/Duntze, Oliver: Johannes von Glogau and the Earliest German Practicas. On the Dating and Authorship of Fragmentary Prognostications. In: Gutenberg-Jahrbuch 2013, S. 68–85.
Es ist nur eine 30-zeilige Prognostik in niederdeutscher Sprache im GW dokumentiert, aber die ist in denkbar schlechtem Überlieferungszustand, cf http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW09598.htm. Wir werden das gute Stück gerne typographisch analysieren und die Ergebnisse hier mitteilen, wären aber doch dankbar für ein etwas besseres Foto ;-)
Viele Grüße, FE 
FeliNo antwortete am 2013/12/06 12:41:
Merci!
Moin lieber Falk Eisermann, gern sollen Sie ein besseres Foto haben, herzlichen Dank für das Angebot der Prüfung! (Ob Sie freundlicherweise den etwas nach Unordnung zu lesenden Klammerzusatz bei GW 05505 entfernen mögen? Pardon fürs "Räuspern", aber ich konnte nicht widerstehen: http://anonymea.tumblr.com/post/69098884322/inkunabel-fragment-vorderer-einbandspiegel ;-)
Viele Grüße, FN 
Falk Eisermann (Gast) antwortete am 2013/12/06 13:19:
Ts, ts...
...dieser GW ist aber auch langsam manchmal - naja, nach 110 Jahren erst beim Buchstaben "H", da wundert man sich über gar nichts mehr ;-) 
FeliNo antwortete am 2013/12/06 14:12:
:-) 
FeliNo meinte am 2013/12/07 16:40:
siehe auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Auskunft#Kalenderfrage 
FeliNo antwortete am 2015/07/15 22:36:
"Auskunft" Wikipedia Dez. 2013
Permalink:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Auskunft/Archiv/2013/Woche_49#Kalenderfrage 
Oliver Duntze (Gast) meinte am 2013/12/09 09:37:
Hallo Frau Noeske,

erstmal zur Datierung: die auf dem Fragment angegebenen Voll- und Neumondtermine (Vollmond am 12.1. um 0:57pm; 10.2., 16:54pm; 12.3., 9:57pm; 12.4., 2:13pm usw.) sind eindeutig für das Jahr 1503 berechnet. Vgl. http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00031043/image_800 ff. Die Abweichung von Regiomontans Ephemeriden liegen zw. 2 und 17 Minuten vor den dort angegebenen Terminen, d.h. die Praktik wurde für einen Ort westlich von Nürnberg (für das R die Termine angibt) berechnet. Regiomontan nennt z.B. Köln (-13 min.), Straßburg (-12), Utrecht (-12), Konstanz (-10).
Cop.2253 ist ein Einblattdruck und lt. Proctor (Pr. 11208) für 1507 berechnet. Der Verweis auf Cop. 2296 gehört nicht an diese Stelle, sondern zu GW 2 Sp. 15a und bezieht sich auf einen englischen Almanach (wird gleich noch korrigiert).
Wg. dem Drucker gucke ich noch mal.

Gruß. Oliver Duntze 
Oliver Duntze (Gast) antwortete am 2013/12/09 11:28:
Ergänzung: Als Drucker käme evtl. auch Georg Richolff d.Ä. (Lübeck) in Frage. Seine Type 1:92G ist fast identisch mit Type 5:92G des Steffen Arndes. Mit der Datierung auf 1503 und Druckort Lübeck würde ich unter Vorbehalt auf VD 16 J 595 tippen (Johannes von Glogau: Practica auf das Jahr 1503. Lübeck: Richolff, 1502, vgl. http://gateway-bayern.de/VD16+J+595).
Im VD16 ist der Druck zitiert nach Borchling-Claussen: Niederdeutsche Bibliographie, Nr. 371. Als Einziges Exemplar des Drucks geben Borchling und Claussen die Stadtbibliothek Lübeck an. Das ist vermutlich einer der Lübecker Kriegsverluste, so dass ein Vergleich wohl nicht mehr möglich ist.
Evtl. bringt ein Vergleich mit der lateinischen Fassung (VD16 J 594, Ex. in Wolfenbüttel HAB) Klärung, ob es sich um J.v.Glogaus niederdeutsche Practica handelt. 
FeliNo antwortete am 2013/12/09 16:06:
Hallo Her Duntze, ganz herzlichen Dank für Ihre Recherche! Vielleicht noch bemerkenswert: 1. Im Rückdeckel ist ein gleiches Blatt des Drucks als Einbandspiegel verwendet worden. 2. Eingebunden ist GW 4333 http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW04333.htm . Ihre Datierung hilft in jedem Fall bei der Bestimmung des Einbands (ich vermutete schon frühes 16. Jh.), der leider nicht unerhebliche mechanische Schäden aufweist (deshalb ist das Blatt auch etwas schwierig zu fotografieren). Ein Vergleichsblatt wäre also schon schön. Eventuell kann Dieter Lohmeier (Kiel, hat über Arndes gearbeitet) weiterhelfen (zumindest ausschließen, dass ein Lübecker Blatt erhalten ist)? 
FeliNo antwortete am 2013/12/09 16:26:
P.S.: Das Stück (eingebunden GW 4333) ist übrigens hier zu sehen: http://www.christianeum.org/index.php?option=com_content&view=article&id=381&Itemid=167&limitstart=6 (unten als Beispiel aus Boltens Sammlung). 
 

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