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Manchmal scheint es, als hätten die Journalisten, die sich in den Debatten über die Folgen der digitalen Revolution äußern, die Verklärung des zu verteidigenden Status quo perfektioniert: Jeden Tag rufen Zeitungen gerade voller Pathos zur Verteidigung des Urheberrechts gegenüber irgendwelchen „Piraten“ oder Google auf. Sie fordern, als sei es ein Menschenrecht, dass Autoren selbst entscheiden, was mit ihren Texten geschieht, wo sie veröffentlicht werden, wer an ihnen verdient. In diesem Empörungsgetöse blenden sie fast vollständig aus, dass die meisten freien Journalisten schon deshalb nicht von Google enteignet werden können, weil die Verlage das längst erledigt haben.

Wenn der Zeitungsjournalismus so wäre, wie er in den vielen Zeitungsjournalismus-Verteidigungstexten beschrieben wird, dann müssten Zeitungen in dieser Auseinandersetzung um die Zukunft des Urheberrechts der Ort für die gepflegte Debatte sein, allen begründeten Standpunkten ihren Raum geben, abwägen und differenzieren und die eigenen Interessen deutlich machen. Ich sehe stattdessen an vielen Stellen Propaganda in eigener Sache, einseitig und penetrant und manchmal grotesk übertrieben. Es ist das Gegenteil einer vertrauensbildenden Maßnahme.


Stefan Niggemeier in der FAZ

Siehe auch: http://archiv.twoday.net/stories/5629170/
 

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