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http://www.main-netz.de/nachrichten/regionalenachrichten/bayern/art11994,2864054

"Die Münchner Bundeswehr-Universität erkannte dem Landrat von Miesbach den Titel ab. »Die Arbeit von Herrn Kreidl stellt keine eigenständige wissenschaftliche Leistung dar und war damit nicht dissertationswürdig«, teilte die Uni am Donnerstag zur Begründung mit. Der Fakultätsrat der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften habe dies am Vortag einstimmig entschieden.

Kreidl akzeptierte die Entscheidung und kündigte an, keine Rechtsmittel dagegen einzulegen. »Ich bedauere sehr, dass meine Arbeit wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt und wiederhole meine Entschuldigung hierfür«, sagte er laut Mitteilung."

Interview mit ihm:
http://www.tegernseerstimme.de/jakob-kreidl-doktortitel-aberkannt/108593.html
Dr. Bernd Dammann (Gast) meinte am 2013/12/15 18:34:
HonProf. Dr.sc.pol. Dr.h.c.mult. Dipl.Ing. Dipl.sc.pol. Jakob Kreidl ? – Aus der Traum !
Bis März 2013 durfte Dr.sc.pol. Dipl.Ing Dipl.sc.pol. Jakob Kreidl MdL a.D., Landrat der CSU im bayerischen Kreis Miesbach und zugleich Präsident des Bayerischen Landkreistages, davon ausgehen, die schon stattliche Girlande seiner akademischen Titel noch weiter mehren und vervollkommnen zu können. Immerhin schien er bis dahin der Prototyp derjenigen Schüler seines Bundeslandes zu sein, dessen Schulsystem solche Ausnahmebegabungen zwar nicht rechtzeitig zu erkennen und zu fördern vermag, ohne dass dieser Umstand aber tatsächlich Einfluss auf eine beruflich steile Karriere nehmen könnte.

Kreidl (Jg. 1952) besuchte nach erfolgreichem Abschluss der Realschule die Fachoberschule in Rosenheim und erwarb dort immerhin die Fachhochschulreife. Das sich darin anschließende Fachhochschulstudium schloss er 1974 mit dem Grad eines Dipl.Ing. (FHS) erfolgreich ab. Seine herausragende intellektuelle Befähigung und wissenschaftliche Hochbegabung, ohne in Bayern Abitur gemacht zu haben, erkannte er selbst und seine politische Umgebung allerdings erst, nachdem er 1980 der CSU beigetreten war, sich dort politisch aktiv engagierte und seit 1990 als Berufspolitiker für die CSU hauptamtlich tätig wurde:

„Vom 19. Oktober 1994 bis zum 30. April 2008 war Jakob Kreidl Mitglied des Landtags. Dort war er der Vorsitzende des Ausschusses für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit. Im Kabinett von Günter Beckstein, das im Herbst 2007 vereidigt wurde, war Kreidl im Vorfeld als Innenminister gehandelt, aber dann doch nicht berücksichtigt worden. Im Zusammenhang mit der Gehaltsaffäre im Bayerischen Landtag wurde am 3. Mai 2013 durch eine von Landtagspräsidentin Barbara Stamm veröffentlichte Liste bekannt, dass auch Jakob Kreidl während seines Landtagsmandats Familienmitglieder angestellt und aus Steuermitteln bezahlt hat.“ (siehe: Wikipedia Jakob Kreidl).

Erst in diese Zeit als unterbeschäftigter und überbezahlter MdL (1994-2008) fallen Kreidls Aktivitäten, seine unbändigen wissenschaftlichen Bedürfnisse und Interessen auszuleben und zu befriedigen. An der ‚Hochschule für Politik‘,als Körperschaft des öffentlichen Rechts eine institutionell selbständige Einrichtung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, studierte Kreidl von 1996 bis 2000 und schloss dieses Studium mit dem Grad eines Dipl.sc.pol. ab. Dass er dann in der ‚Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften‘ der Bundeswehruniversität München 2005 auch noch einen veritablen Dr.sc.pol. draufsetzte, ist nicht weiter verwunderlich. Beide Einrichtungen sind personell und organisatorisch eng miteinander verbandelt. 8 Jahre später mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, weiß er nichts Besseres zu sagen, als die selbstrechtfertigenden, aber ziemlich durchsichtigen und entlarvenden Schutzbehauptungen zu wiederholen, die zwei Jahre zuvor schon sein CSU-Parteifreund zu Guttenberg bemüht hatte:

‚Konfrontiert mit dem Plagiatsvorwurf versicherte Kreidl am 27. März 2013, er habe "gründlich recherchiert und die Quellen entsprechend der Promotionsordnung angegeben". Am 11. April räumt Kreidl hingegen ein, dass ihm "in bedauerlicher Weise eine Vielzahl an Fehlern unterlaufen" seien. Ab dem 11. April 2013 verzichtet Kreidl auf das Führen des Doktortitels.
In einem offenen Brief an Kreidl werfen ihm am 17. April die Politikwissenschaftler Berthold Meyer und Peter Schlotter, aus deren Bericht über den Kosovo-Konflikt] Kreidl große Teile ohne Quellenangabe für seine Doktorarbeit übernommen hat, "bewusste Verstöße gegen das Urheberrecht" vor. Durch stellenweise leichte Umformulierungen von Gliederung und Texten hätte Kreidl versucht, das Abschreiben zu verschleiern, woraus die Urheber schließen, dass Kreidl bei der Täuschungsabsicht "systematisch vorgegangen" sei.‘ (Wikipedia)

Und in dem aktuellen Bericht „CSU-Landrat verliert Doktortitel“ der ‚Süddeutschen Zeitung‘ heißt es:
‚Der Landrat hatte den Doktorgrad am 31. Mai 2005 verliehen bekommen. Dem CSU-Politiker war Ende März anonym im Internet vorgeworfen worden, seine Dissertation in weiten Teilen abgeschrieben zu haben. Wenig später räumte er in einer Stellungnahme ein, dass er den Zeitaufwand falsch eingeschätzt habe. Aufgrund seiner politischen und ehrenamtlichen Tätigkeiten sei er nicht mit der nötigen Gründlichkeit vorgegangen. "Heute muss ich eingestehen, dass ich damals bei der Anfertigung der Doktorarbeit offenbar den Überblick verloren habe." Er wolle sich für sein Fehlverhalten ausdrücklich entschuldigen.‘ (SZ, 12.12.2013)

Im Fall des Freiherrn hatte sich alsbald herausgestellt, dass er bei der Anfertigung seiner Arbeit die Hilfe Dritter in Anspruch genommen hatte. So blieb etwa der öffentlich geführte Nachweis unwidersprochen, er habe sich vom ‚Wissenschaftlichen Dienst‘ des Bundestages eine sehr ausführliche Ausarbeitung zu seiner Themenstellung liefern lassen. Wenn dann vielleicht auch noch zusätzlich die ‚invisible hands‘ beflissener professioneller Ghostwriter-Agenturen mitmischen, kann man sehr schnell den Überblick verlieren. Viele Köche verderben den Brei. Und wenn dann der Chef-Koch noch viel weniger vom Kochen versteht als die bemühten Beiköche, hat er in der Regel systembedingt doch von Anfang überhaupt keinen Überblick über das, was ihm da aus Fremdtexten als Eigenleistung angedient und aufgetischt wird.

Bleibt die ungeklärte Frage, die eigentlich im Mittelpunkt einer solchen Betrugsaffäre zu stehen hätte: Welche Rolle spielten die Professoren der ‚Hochschule für Politik‘ und der ‚Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften‘, die als Hauptakteure (Förderer, Mäzene, Prüfer, Betreuer, Gutachter) die politikwissenschaftliche Karriere des CSU-MdL Kreidl wohlwollend und unterstützend begleiteten?

Der steile und unaufhaltsam erscheinende kommunalpolitische und wissenschaftliche Aufstieg des Jakob Kreidl fand jedenfalls jetzt sein jähes und schändliches Ende, als sich vroniplag dieser Angelegenheit annahm und einmal genauer hinsah. Es werden ihr damit übrigens um die Wiederherstellung des weltweit lädierten Rufes der bayerischen Wissenschaftskultur nunmehr nicht nur Verdienste zugesprochen werden. Denn wie man aus gewöhnlich gut informierten Kreisen hört, waren zu seinem 65. Geburtstag in 2017 bereits die Verleihung mehrerer Ehren-Doktortitel und einer Honorarprofessur an bayerischen wissenschaftlichen Hochschulen angedacht bzw. bereits in Vorbereitung:
HonProf. Dr.sc.pol. Dr.h.c.mult. Dipl.Ing. Dipl.sc.pol. Jakob Kreidl, MdL a.D., Landrat und Präsident des Bayerischen Landkreistages –
aus der Traum! 
Roman Fischer (Gast) antwortete am 2014/01/19 01:13:
Nicht Dr.ex
Einfach nur köstlich.

So kurz und prägnant auf den Punkt gebracht.

Vielen Dank 
 

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