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http://blog.openbib.org/2009/06/09/565000-digitalisate-aus-der-open-library-im-kug-nachgewiesen/

Bereits die unter

http://blog.openbib.org/2009/06/03/nachweise-freier-inhalte-in-den-opac/

angekündigte Entscheidung, Texte des internationalen Projekts Gutenberg Kölner Studierenden via OPAC zugänglich zu machen, kann nur als verfehlt bezeichnet werden. Gutenberg-Texte sind für wissenschaftliche Zwecke absolut unbrauchbar (auch wenn für viele Titel versteckt Scans unter http://www.pgdp.org/ols/index.php zur Verfügung stehen). Studenten mit dieser dubiosen Quelle zu konfrontieren, nur weil sie kostenfrei ist, schlägt allen Bemühungen um Informationskompetenz ins Gesicht.

Die Entscheidung, nicht den Gesamtbestand der Texte des Internetarchivs (bzw. die seriösen Teile davon) via OAI-Schnittstelle zu importieren, sondern die Open Library-Auswahl zu nehmen, erscheint mir ebenfalls höchst unglücklich.

Mit der OCAID sollte unbedingt auf die Auswahlseite des Internetarchivs verlinkt werden, nicht auf den häufig unbrauchbaren Viewer der Open Library. Das Internetarchiv hat jetzt standardmäßig einen besseren Viewer implementiert, der auch bei kleinformatigen Büchern funktioniert. Der Viewer der Open Library ist demgegenüber veraltet. Aber wer diese Angebote rein opac-technologisch sieht, ohne sich vorher inhaltlich mit ihnen befasst zu haben, begreift dergleichen natürlich nicht.

Für deutschsprachige Bücher ist die willkürliche Auswahl der Open Library aus dem Gesamtbestand des Internetarchivs unzureichend. Die Freitextsuche nach Uhland im Bereich texts des IA erbringt 152 Treffer, bei der Open Library aber nur 34 Treffer.

Von den 6 Basler Chroniken im IA hat die Open Library nur 3.

Ein ständiges Ärgernis ist bei dem IA bzw. der OL die Zusammfassung mehrbändiger Werke. Mehrbändige Werke werden regelmäßig auseinandergerissen bzw. lassen sich nicht durch eine Suche zusammenführen, auch wenn die OCAID die Bandzählung enthält.

An sich stünden in der OL die Möglichkeiten für die Lösung des Problems zur Verfügung, denn beim Scan on Demand der Boston Public Library erhalten mehrbändige Werke einen Einzeleintrag:

http://openlibrary.org/b/OL13443690M/Museum-für-altdeutsche-Literatur-und-Kunst

Bei den Basler Chroniken im KUG muss man dagegen die Bandangabe aus dem Erscheinungsjahr erraten:

http://kug.ub.uni-koeln.de/portal/connector/permalink/openlibrary/30771045/1/openlibrary/index.html

Wie ich bereits in INETBIB ausführte, sollte eine Kooperation mit der UB Göteborg ins Kalkül gezogen werden, deren OPAC unter fri e-bok über 30.000 Treffer ausweist.

http://webbgunda.ub.gu.se/cgi-bin/chameleon

Update: Der Aktualisierung des Beitrags im genannten Weblogs ist zu entnehmen, dass ich hätte erraten sollen, dass die Nichtausgabe gelöschter Datensätze durch das IA das entscheidende Kriterium für die Nichtberücksichtung der OAI-Schnittstelle durch den KUG ist. Wieso Löschungen von praktischer Relevanz sein sollen, wird nicht gesagt.
Oliver Flimm (Gast) meinte am 2009/06/13 21:05:
Die Replik auf die Replik...
Lieber Herr Graf,

vielleicht lesen Sie doch noch mal Ihren Artikel ;-)

Sie haben die Entscheidung kritisiert, nicht den Gesamtbestand des Internet Archivs per OAI zu verwenden.
Was ich wiederum kritisiere ist, dass Sie - wenn Sie selbst schon so Position für die Verwendung von OAI und für die Nutzung des ganzen Internet Archivs beziehen (naja, Sie wollen ja nur die 'guten' Datensätze...) - sich keinen Deut um die technische Realisierbarkeit kümmern.
Vielleicht wäre Ihnen ja aufgefallen, dass es eben dieses - von mir bewusst nachgeschobene - Detail der Löschungen gibt, dass nicht gerade für Ihre Position spricht.... Vielleicht wären Sie ja zufällig darauf gestoßen, wenn Sie sich im Vorfeld sachlich mit der Problematik auseindergesetzt hätten.

Zu den anderen "Fehlentscheidungen des KUG", dem internationales Projekt Gutenberg: Was mir bei Ihren Kommentaren im Wesentlichen fehlt, sind sachlich untermauerte Argumente. Warum ist das internationale Projekt Gutenberg denn so schlecht, wenn Sie selbst in
der Vergangenheit

http://log.netbib.de/archives/2003/11/19/neues-beim-projekt-gutenberg/

noch extra auf tolle Nutzungsmöglichkeiten des wohl eher
lizenzrechtlich problematischen deutschen Projektes Gutenberg aufmerksam machen.

Nur weil Sie etwas - gerade im Kontext der von Ihnen genannten 'Informationskompetenz von Studierenden' - ablehnen, muss sich die ganze bibliothekarische Welt nicht freiwillig in Selbstzensur ergehen.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Informationskompetenz der Studierenden ist die Lösung - wie habe ich Quellen zu bewerten anhand von einer Vielzahl anderer Quellen. Nicht aber das Verschließen von PG (oder der Wikipedia, wie es andere vielleicht gerne hätten) in den abgesicherten Giftschrank. Eine Zensur findet *nicht* statt.

Zum Thema 'praktische Relevanz von Löschsaetzen' möchte ich noch anmerken: Wer hätte wohl als erster Hammer, Nagel und Kreuz herausgeholt, wenn er auf nur einen 'toten' Nachweis in einem Katalog aus Digitalisaten gestoßen wäre ;-)

Im Übrigen habe ich bereits mit Herrn Szczepanski Kontakt
aufgenommen und er hat mein Ansinnen eines Abzugs der freien E-Books aus GUNDA respektive LIBRIS an die jeweiligen zuständigen Personen weitergeleitet. Mal sehen, was sich da ergibt. 
 

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