Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
http://www.egms.de/de/journals/mbi/2009-9/mbi000139.shtml

GMS Medizin – Bibliothek – Information.
Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen

Repositorien: Der grüne Weg zu Open Access Publishing aus der Perspektive einer Forschungsförderungsorganisation: 10 Fragen von Bruno Bauer an Falk Reckling, Mitarbeiter des FWF Der Wissenschaftsfonds

Zitat:

Wenn sich das bisherige Publikationssystem der Zeitschriftenabonnements und -lizenzen bewährt hätte, dann wäre es schwer verständlich, wie es zur „Zeitschriftenkrise“ und auch zur Open Access Bewegung gekommen ist. Die Open Access Bewegung ist ja keine Erfindung der Wissenschaftsbürokratie, sondern hat sich aus dem vitalen Bedürfnis der Scientific Community gespeist, auf Forschungsergebnisse, die von ihr produziert wurden, auch freien Zugang zu haben (Hierzu kann ich nur empfehlen, was der Medizinnobelpreisträger Harold Varmus als Wissenschaftler wie als NIH-Chef dazu geschrieben hat [1]).
Des weiteren sehe ich prinzipiell wie auch empirisch keine Anzeichen dafür, dass sich das bisherige System in Fragen der Qualität, des Impacts oder der Finanzierung von dem des Open Access unterscheidet:
Zunächst gibt auch im alten System in diesen Punkten eine erhebliche Varianz. Ein Aspekt der Zeitschriftenkrise war ja, dass es – wie die Gebrüder Bergstrom mit der Datenbank http://www.journalprices.com/ zeigen – bei vielen Zeitschriften kaum eine positive Korrelation zwischen Impactleistung und Preis gibt.
Open Access Publikationen unterliegen genau den gleichen „Gesetzen“ wie jede neue Zeitschrift im alten System: es braucht Zeit bis die entsprechende Reputation aufgebaut ist.
Wenn man bedenkt, dass Open Access (Green wie Gold Road) systematisch erst seit einigen Jahren betrieben wird, dann ist erstaunlich, in welchem Ausmaß Qualität und Impact sich bereits entwickelt haben. Damit meine ich nicht nur „Flaggschiffe“ wie die Zeitschriften von PLOS. Für viele Disziplinen gibt es mittlerweile einige empirische Evidenzen, dass Open Access signifikant den Impact der Publikationen erhöhen kann (siehe u.a. http://opcit.eprints.org/oacitation-biblio.html).
Aber zurück zu den Beweggründen des FWF. Es gibt im Wesentlichen drei Gründe: (1) Öffentlich finanzierte Forschung ist geradezu verpflichtet, die Produkte des öffentlichen Gutes „Wissenschaft“ so weit als möglich frei und kostengünstig zugänglich zu machen. (2) Weiterhin ist es im Interesse jeder Förderorganisation, dass die Ergebnisse ihrer Förderungen eine möglichst große Verbreitung finden. (3) Und schließlich gibt auch eine ökonomische Verantwortung. Derzeit konzentriert sich der STM-Markt auf drei bis vier marktbeherrschende „Big Player“, und das bei einem Markt, bei dem ein Großteil der Produktkosten und Abnahme von öffentlichen Mitteln getragen, die Gewinne aber privatisiert werden. Hier bietet Open Access die Möglichkeit, den Wettbewerb um Publikationsmodelle wieder zu vitalisieren, indem es profitorientierten wie auch nicht-profitorientierten Alternativmodellen Marktzugangschancen eröffnet.


 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma