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Eine bemerkenswerte Studie liegt online vor.

http://othes.univie.ac.at/5159/

Dokumentenart: Hochschulschrift (Dissertation)
AutorInnen: Bruckner, Eva
Titel: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter
Umfangsangabe: 404
Institution: Universität Wien
Fakultät: Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Publikationsjahr: 2009
Klassifikation: 15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
Schlagwörter in Deutsch: Repräsentation / Selbstdarstellung / Bild / Habsburger / Spätmittelalter
Abstract in Deutsch: Die Dissertation untersucht die Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Zeitraum zwischen 1365 und 1496 unter besonderer Berücksichtigung der Bilder und Objekte aus historischer Sicht. Behandelt werden die visuellen Mittel der Herrschaftspropaganda von insgesamt zwölf Fürsten aus der albertinischen, der leopoldinischen und der Tiroler Linie der Dynastie. Der in dieser Arbeit bewusst weit gefasste Bildbegriff geht über den kunsthistorischen hinaus und ermöglicht es, sowohl dingliche Quellen als auch ephemere Bilder in die Untersuchung mit einzubeziehen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit werden ausschließlich zeitgenössische Quellen oder originalgetreue Kopien derselben herangezogen. Das innerhalb der einzelnen Kapitel nach Themenbereichen chronologisch gereihte Datenmaterial und die katalogartige Aufbereitung geben einen Überblick über die Repräsentationsformen der spätmittelalterlichen habsburgischen Fürsten und veranschaulichen Kontinuität und Wandel innerhalb der Familienzweige. Mehreren der hier angeführten visuellen Medien kommt auch insofern Bedeutung zu, als sie das erstmalige Auftreten bestimmter Bildmotive auf den Trägern der Herrschaftspropaganda der Habsburger dokumentieren. So erscheint z.B. auf einem Kreuzer Herzog Leopolds III. erstmals der Dux-Titel in der Umschrift eines Tiroler Gepräges der Dynastie; auf dem königlichen Wappensiegel Albrechts II. ist zum ersten Mal ein quadrierter Schild dargestellt; das erste datierte Thronsiegel stammt von König Ladislaus aus dem Jahr 1454 usw. Es sind besonders Profan- und Sakralbauten, Wappensteine, gemalte Porträts, Urkunden, Siegel, Münzen, Zeichen adeliger bzw. ritterlicher Gesellschaften, illuminierte Handschriften, Altäre, Kleinodien, Rüstzeug und Grabmäler, welche die Fürsten in den Dienst ihrer herrscherlichen Repräsentation stellen. Ikonographisch dominieren religiöse und heraldische Bildmotive. Weiters zeigt sich, dass erstmals 1403 und ab 1414 kontinuierlich der Erzherzogstitel mit der entsprechenden Insignie in der Bildpropaganda der Fürsten an Bedeutung gewinnt. Die schriftlich vielfach belegten feierlichen Zeremonien dienen der Legitimation wie auch der Machtdemonstration und erlauben glanzvolle Auftritte vor versammelter Menge. Sie finden in der Regel an traditionsreichen Orten und an hohen Festtagen unter Einhaltung bestimmter Rituale statt. Besonders prestigeträchtige Ereignisse sind Einzüge in Städte, Fernreisen, um den Ritterschlag zu erhalten, Wallfahrten und Pilgerreisen, Huldigungen, Belehnungen und Krönungen, Feste anlässlich des Besuchs hoher Gäste und Familienfeiern wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse. Den zeitgenössischen Berichten zufolge bilden zum Teil aufwendige Ritterspiele und Turniere am Burg- oder Marktplatz der Stadt einen fixen Programmpunkt bei fast allen Festivitäten. Die im Ablauf dieser feierlichen Handlungen entstehenden Bilder und Impressionen sind aufgrund ihres vergänglichen Charakters nicht erhalten. Um sie zu rekonstruieren, bedarf es auch unserer Vorstellungskraft. Die Dissertation veranschaulicht zudem die Vorbildwirkung der Herrscherpropaganda Herzog Rudolfs IV. auf die Repräsentation der hier behandelten Fürsten. Viele Elemente seiner Bildpropaganda finden sich in den Mitteln der Repräsentation seiner Nachfolger und zeigen in den visuellen Medien Herzog Ernsts des Eisernen ihre erste starke Ausprägung. Herzog Friedrich V. (IV., III.) übernimmt in der Folge die Imitatio Rudolfi für seine fürstliche Repräsentation und realisiert die meisten der damit verbundenen politischen Ansprüche.
 

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