Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Interview mit dem Google-Experten Lars Reppesgaard

http://www.berliner-journalisten.com/heft21_artikel1.php

Auszug:

Apropos klagen: Der Verleger Hubert Burda bezeichnete Google kürzlich als „die Killerapplikation“. Die marktbeherrschende Suchmaschine liefere rund die Hälfte des Traffics der journalistischen Websites und verwalte „in Deutschland über ein Drittel der Werbeumsätze im Netz – und all das, ohne selbst in teuren Journalismus zu investieren“. Burda möchte, dass Google für die Verweise auf Texte bezahlt. Wie sehen Sie das?

Es wäre eine Katastrophe, wenn die Verleger mit dieser plumpen Idee durchkommen würden. Google kopiert keine Inhalte, Google verlinkt, und wenn den Verlagen nicht passt, das Google auf ihre Inhalte verlinkt, können sie das mit ein paar Mausklicks ändern. Das machen die Zeitungs- und Zeitschriften-Verleger nicht, weil sie sich selbst der Internet-Logik unterwerfen und über Google Klicks von Zufallssurfern sammeln wollen, statt dezidiert ihre Web-Angebote auf ihre Stammleser auszurichten. Ich würde Letzteres für sinnvoller und besser für die Qualität des Journalismus insgesamt halten. Aber das war eine strategische Entscheidung von Leuten, die ich viel eher als Totengräber des Journalismus bezeichnen würde, wenn wir schon bei der Vokabel Killerapplikation bleiben wollen. Die Verlage sollten mit ihren Entscheidungen leben oder ihre Strategie ändern, aber jetzt nicht jammern. Dass sie beklagen, schleichend enteignet zu werden, empfinde ich als äußerst verlogen. Die Medienunternehmen enteignen die Urheber, die freien Journalisten, die für sie arbeiten, seit Jahren durch Buyout-Verträge. Jetzt, wo sich zeigt, dass ihre Strategie, gute Inhalte online zu verschenken, nicht aufgeht, soll Google zahlen? Und wer noch? Yahoo? Bing? Auch eine an der Uni entwickelte und betriebene Meta-Suchmaschine wie Metager? Das ist so blöd und frech als Forderung, dass man sich wundert, darüber überhaupt diskutieren zu müssen. Dass die Urheber von dem Geld etwas abkriegen sollen, wenn etwas für die Verlage eingezogen wird, ist in diesen Modellen natürlich nicht vorgesehen. Gerade dieser Vorstoß der Verlage zur zukünftigen Finanzierung des Journalismus regt mich wirklich auf. Wer solche Ideen unterstützt, muss sich fragen lassen, ob er wirklich Gutes für den Journalismus und die Öffentlichkeit im Schilde führt.
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma