Lucas Cranach der Ältere, Selbstbildnis in der Heiligen Familie, um 1509/10, Wien, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste (Foto Heydenreich)
"Acht große Museen in Europa und den USA arbeiten gemeinsam mit dem museum kunst palast in Düsseldorf und der Fachhochschule Köln seit Oktober 2009 an einem Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Gemälde eines der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance: Lucas Cranach der Ältere (1472 bis 1553).
Im Verbund mit acht großen Museen in Europa und den USA arbeiten das museum kunst palast in Düsseldorf und die Fachhochschule Köln seit Oktober 2009 gemeinsam an einem Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren.
Lucas Cranach der Ältere (1472 - 1553) gehört - neben Albrecht Dürer und Hans Holbein dem Jüngeren - zu den bedeutendsten Malern und Grafikern der deutschen Renaissance. Seit 1505 als Hofmaler für die sächsischen Kurfürsten tätig, übernahm er zudem Aufträge von Kaiser Maximilian I. und anderen bedeutenden weltlichen wie kirchlichen Auftraggebern. Mit zahlreichen neuen Bildschöpfungen trug Cranach wesentlich zur Verbreitung der Reformation in Deutschland bei.
Bereits seine Zeitgenossen waren beeindruckt von der Geschwindigkeit mit der Cranach produzierte: Weltweit sind heute noch mehr als 1000 Gemälde aus der Cranach-Werkstatt erhalten, und diese repräsentieren nur einen Bruchteil des ursprünglichen Werkbestandes. Eine beträchtliche Anzahl der erhaltenen Gemälde wurde bisher nicht wissenschaftlich bearbeitet. Bekannt ist, dass Lucas Cranach eine sehr gut organisierte Werkstatt aufgebaut hat, in der erfolgreiche Muster aufgehoben und für spätere Aufträge weitergenutzt wurden. Cranachs Lehrlinge und Gesellen waren einer strengen Disziplin unterworfen. Dies führte zu einem genormten Stil, der die Forschung vor die Aufgabe stellt, unter anderem die Arbeitsteilung zwischen Meister und Mitarbeitern genauer zu untersuchen.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird durch die Andrew W. Mellon Foundation, New York, für die Laufzeit von zwei Jahren mit 260.000 US Dollar gefördert.
(http://mac.mellon.org/issues-in-conservation-documentation/pilot-projects).
Ziel des zweijährigen Pilotprojektes ist die Entwicklung einer internetbasierten Infrastruktur für den Austausch und die Vermittlung neuer kunsthistorischer, technologischer und naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse zu den Gemälden des Wittenberger Hofmalers.
Zu den weiteren Partnern des Forschungsprojekts "Digitales Cranach Archiv" zählen:
odie Bayerische Staatsgemäldesammlungen mit der Alten Pinakothek und dem Doerner Institut, München,
odas J. Paul Getty Museum, Los Angeles,
odas Kunsthistorische Museum, Wien,
odas Kunstmuseum Basel,
odas Metropolitan Museum, New York,
odie National Gallery, London,
odie Staatlichen Museen zu Berlin,
odie Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Weitere Projektpartner sind die renommierten Cranach-Experten Prof. Dr. Dieter Koepplin, Basel, Dr. Werner Schade, Berlin, und Prof. Dr. Ingo Sandner, Dresden. Zudem haben die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten in Berlin und das Statens Museum for Kunst, Kopenhagen ihre Mitarbeit bereits zugesagt. Zum ersten Mal werden mit diesem Pilotprojekt hochauflösende Abbildungen der Cranach-Gemälde mit detaillierten Ergebnissen langjähriger interdisziplinärer Forschung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Digitale Röntgenaufnahmen und Infrarot-Reflektografien geben Einblicke in den Prozess der Bildentstehung und die restauratorischen Dokumentationen informieren über spätere Zustandsveränderungen der Gemälde.
Die mit modernsten Untersuchungstechniken von Kunsthistorikerinnen und -historikern, Restauratorinnen und Restauratoren sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern gewonnenen Informationen werden auf einer gemeinsamen Internetplattform über Open-Source Software zusammengeführt. Der umfangreiche Fundus an Bild- und Textinformationen soll ein tieferes Verständnis der Kunst Lucas Cranachs ermöglichen und die Forscher künftig dabei unterstützen, u. a. Fragen zu Zuschreibung und Werkstattorganisation zu beantworten.
Projektleiter ist der Dipl.- Restaurator und international renommierte Cranach-Forscher Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Fachhochschule Köln, der mit seinem 2007 veröffentlichten Buch "Lucas Cranach, the Elder" die bislang umfassendste Untersuchung zu Cranachs Technik und Werkstattpraxis vorgelegt hat.
"Der Aufbau eines >Digitalen Cranach Archivs< wird uns eine gänzlich neue Beurteilung der Werke Lucas Cranachs ermöglichen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, gemeinschaftlich ein neues digitales Werkverzeichnis zu erarbeiten, das nicht mehr nur ausschließlich auf stilkritischen Beurteilungen basiert, sondern neue kunsttechnologische und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse berücksichtigt." (Prof. Dr. Gunnar Heydenreich)
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Weitere Informationen zum Forschungsprojekt
E-Mail: gunnar.heydenreich@fh-koeln.de
Kontakt für Medien
Stiftung museum kunst palast
Marina Schuster
Tel. 0211/8996211; Fax: 0221/8929504, E-Mail: marina.schuster@smkp.de
Fachhochschule Köln, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Petra Schmidt-Bentum
Tel.: 0221/8275 -3119; Fax: 0221/8275 -3394 E-Mail: petra.schmidt-bentum@fh-koeln.de
Weitere Informationen:
http://www.fh-koeln.de
http://www.smkp.de/Cranach
http://mac.mellon.org/issues-in-conservation-documentation/pilot-projects"
Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news347462
Wolf Thomas - am Sonntag, 13. Dezember 2009, 22:27 - Rubrik: Web 2.0
GunnarH. (Gast) meinte am 2014/02/24 14:21:
Aus aktuellem Anlass
Da ich in der Vergangenheit mehrfach als paranoid bezeichnet wurde, verwehre ich mich an dieser Stelle gegen diesbezügliche Anfeindungen gegen meine Person! Ich werde gegen alle Äußerungen rechtliche Schritte einleiten, die geeignet sind, mein Ansehen als Wissenschaftler zu beschädigen.
Sich wundernder Gast (Gast) antwortete am 2014/02/24 15:41:
Als Kommentar zu einem Text, der kein kritisches Wörtchen (zu einem durchaus äußerst kritikwürdigen Internetangebot übrigens) enthält, eine Androhung rechtlicher Schritte zu stellen, das würde ich per Ferndiagnose, äh, ja, nun wohl "paranoid" nennen. Oder was kann wohl damit gemeint sein?
Wenwunderts (Gast) antwortete am 2014/02/24 19:51:
Kann sich GunnarH vielleicht mal outen? Etwa Gunnar Heydenreich?
KlausGraf antwortete am 2014/04/26 18:04:
RICHTIGSTELLUNG
Prof. Dr. Gunnar Heydenreich ließ mich in einem formalen Unterlassungsbegehren, das die Sperrung der drei Beiträge verlangt, wissen, dass er nicht der Autor des mit GunnarH bezeichneten Kommentars ist und "dass es in den letzten Monaten mehrfach den Versuch gab, mich durch falsche Blogeinträge zu diffamieren".
LucasH (Gast) antwortete am 2014/05/15 23:13:
Wieso Richtigstellung?
Handelt es sich wirklich um einen Eintrag eines Dritten oder erinnert sich Prof.Dr. Heydenreich nur nicht mehr daran, den Eintrag gefertigt zu haben? Vielleicht, weil dieser im Eifer des Gefechts, sprich unüberlegt, erfolgte? Just because you’re paranoid doesn’t mean they’re not after you...
KlausGraf antwortete am 2014/05/15 23:30:
Ende der Diskussion
Es besteht kein Anlass, die Angaben von Prof. Heydenreich anzuzweifeln.
Wiener (Gast) meinte am 2014/03/02 20:10:
ojehhhhhh
Bin soeben im Zusammenhang mit http://archiv.twoday.net/stories/565878144/ auf diesen Eintrag gekommen und meine: wird Zeit, daß dem selbstverliebten Typen die Drittmittel gestrichen werden. Was er als so richtungsweisend verkauft, gibt es offensichtlich schon (viel besser und ausführlicher): http://cranach.ub.uni-heidelberg.de/wiki/index.php/HauptseiteZugang habe ich problemlos bekommen!
Heiner K. (Gast) antwortete am 2014/03/03 18:15:
CDA eine Forschungsplattform?
Na ja, der Ansatz ist gut, doch leider kann man trotz Ankündigung in der Presse und auf der website nicht mitarbeiten! Mein Versuch, einige der (teilweise peinlichen) Fehler zu berichtigen, ist gescheitert. So werden wohl weiterhin von den Museen gelieferte Fehldatierungen und Fehlzuschreibungen unkritisch wiedergegeben und damit der Wissenschaft ein Bärendienst erwiesen.Dies und auch die Form der Selbstdarstellung wird sich rächen: http://www.infranken.de/regional/kronach/Lucas-Cranach-war-Meister-im-Multitasking;art219,81586
Sich als "der in Europa führende Cranach-Forscher" zu bezeichnen oder bezeichnen zu lassen (ist nicht das einzige Beispiel), ist schlicht eine Frechheit, die pathologische Züge offenbart.
Hier sollte in der Tat kein Geld verschwendet werden.
Uwe aus M. (Gast) antwortete am 2014/03/05 00:00:
Führende Forscher...
Selbsternannte „führende Forscher“ sind ganz schlecht. Das erinnert mich immer an Palma Hamm und ihr selbsternanntes MOST SUCCESSFUL ART EXPERT`S COMMITTEE OF THE WORLD. Was dabei raus kommt, hat man 2001 in Leipzig gesehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstsammlung_der_Limacon_Foundation
ladislaus (Gast) antwortete am 2014/03/22 20:12:
"Selbsternannte" sind immer problamtisch. Justus Frantz zählte sich immer gerne selbst zu den zehn besten Pianisten der Welt. Das ist besonders unangenehm, wenn sonst niemand im Entferntesten auf die Idee kommen würde, einen dazu zu zählen...
Strahlemann (Gast) antwortete am 2014/03/22 23:18:
Man muss sich den letzten Satz von Heydenreich auf der Zunge zergehen lassen: ...neues digitales Werkverzeichnis zu erarbeiten, das nicht mehr nur ausschließlich auf stilkritischen Beurteilungen basiert, sondern neue kunsttechnologische und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse berücksichtigt." (Prof. Dr. Gunnar Heydenreich)Hier wird übrigens seine neue "Schreckschusspistole" vorgestellt: http://www.welt.de/regionales/koeln/article119199838/High-Tech-Waffe-soll-falsche-Kunstwerke-entlarven.html
Auch so ein Alibi-Instrument, das vom eigentlichen Problem ablenken soll, nämlich der Unfähigkeit, genau hinzuschauen.
Derselbe Ingo Sandner, der für die Limacon-Stiftung von Palma und Ferenc Hamm in nicht unerheblicher Zahl Infrarotuntersuchungen gemacht hat und trotz dieser "Untersuchungsergebnisse" andächtig die Eröffnungsrede der "weltbedeutendsten Kunstexpertin" Hamm in Leipzig verfolgt hat, ohne anscheinend zuvor bemerkt zu haben, welchen Schrott er hier testiert, erklärt heute der Kunstwelt, was Cranach ist und was nicht. Selbstverständlich abgesichert durch "kunsttechnologische Untersuchungen".
Olli (Gast) antwortete am 2014/03/22 23:37:
Gunnarchen, du bist einfach der Größte, wenn du auf dem Tisch stehst! Hab ich schon immer gesagt!
FeliNo meinte am 2014/03/23 00:08:
Siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/714912553/