Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
"In der Birthler-Behörde sollen bis zu sechs Regalkilometer Akten durch den Reißwolf vernichtet worden sein. Experten für die Stasi-Aktivitäten sowie FDP-Politier kritisieren das Vorgehen und fordern ein Ende der Aktenvernichtung. Die mögliche Relevanz des vernichteten Materials sei nicht geklärt.
Hintergrund ist ein Bericht der Wochenzeitung "Jungle World", wonach die Stasiunterlagen-Behörde geschätzt etwa 20 Millionen Blatt entsorgt habe. Die Hälfte der Unterlagen wurde seit 2005 ausgesondert, heißt es in der Behörde. Ein Sprecher der Behörde verteidigte das Vorgehen: "Wenn die Archivare unterschiedslos alles, was sie in den Bündeln finden, erschließen, würden Arbeitszeit und Steuermittel sinnlos vergeudet." Nach Angaben von Insidern werden auch Papiere vernichtet, die möglicherweise Bedeutung für zukünftige Forschungen haben. So sind zahlreiche Postbücher ausgesondert worden, die den Stasi-internen Schriftverkehr, aber auch Kontakte mit anderen DDR-Behörden dokumentieren.
Rainer Deutschmann, Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion für die Stasi-Akten, forderte deshalb, bis zur Klärung offener Fragen "vom Schreddern weiterer Akten abzusehen". Auch Hubertus Knabe, Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, kritisiert das Vorgehen der Behörde: "Es kann nicht sein, dass hinter den Kulissen Unterlagen vernichtet werden, die Bürgerrechtler vor zwanzig Jahren vor der Vernichtung gerettet haben. Dazu ist die Behörde nicht befugt." Auf Nachfragen hat die Birthler-Behörde bisher oft mit Verweis auf die Zulässigkeit von Aktenvernichtung in anderen Archiven verwiesen.
Nach beinahe 20 Jahren sind bei der Stasiunterlagen-Behörde erst vier Fünftel des erhaltenen Materials überhaupt erschlossen, mehr als die Hälfte davon ausschließlich durch Karteien, die noch die Stasi selbst angefertigt hatte. Hinzu kommt der Inhalt von rund 15.500 Säcken, in denen sich Überreste von Unterlagen befinden, die die Stasi im Frühjahr 1990 selbst "vorvernichtete". Über den Gehalt dieser Dokumentenreste besteht derzeit völlige Unkenntnis."

Quelle: 3sat Kulturzeitnachrichten, 29.04.2010

Link zum erwähnten Artikel der Jungle World
vom hofe meinte am 2010/04/29 23:00:
FDP Aufklärerpartei ? Vergangenheitsaufarbeiterin ?
FDP und Aufklärung wollen bei mir nicht so ganz zusammenpassen

http://www.bild.de/BILD/politik/2009/10/31/fuerst-schaumburg-lippe/so-ist-philipp-roesler-wirklich.html

Parteispitze soll eng befreundet sein mit Archivsperrern. Hohle Phrasen. Verbalkosmetik. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma