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Viele Journalisten, die nicht in der Jetztzeit angekommen sind, denken sicher wehmütig an die schöne Zeit zurück, als sie noch die Deutungshoheit besaßen, als noch nicht massenhaft amtliche Schriftstücke im Internet z.B. bei Wikileaks landeten, als es bei Katastrophen noch keine massive Gegenöffentlichkeit gab.

RP Online macht sich anlässlich der vielen YouTube-Videos von der Loveparade-Katastrophe (siehe etwa http://loveparade2010doku.wordpress.com/ und http://blog.beck.de/2010/07/28/love-parade-wie-wurde-die-katastrophe-verursacht-ein-zwischenfazit ) Sorgen um die seelische Gesundheit der Internetnutzer:

Während die einen damit das Erlebte verarbeiten wollen, wird das Material auch allen anderen Menschen zugemutet, die nicht dabei waren. Einen Filter im Netz gibt es nicht. Nur im Nachhinein können Videos, die die Grenzen deutlich überschreiten, auch wieder gelöscht werden. Von einer Altersgrenze keine Spur. Und so können auch Kinder die Bilder der Verletzten und Toten sehen.

http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/loveparade/Die-Macht-der-Internet-Bilder_aid_886678.html

Daran ist natürlich so gut wie alles falsch. Niemand ist gezwungen, sich irgendetwas im Netz anzuschauen. Es gibt einen Filter: die eigene freie Entscheidung.

Und nun werfen wir einen Blick in ein anderes Printorgan aus der gleichen Region:

http://www.derwesten.de/kultur/Fotos-von-Leichen-und-Blut-im-Bahnhof-Bochum-id3296055.html

„World Press Award“ zeigt mitten in der Schalterhalle des Bochumer Bahnhofs starke, aber auch schockierende Fotos. Zu sehen sind Blut, Leichen und schwer verletzte Kinder.

Wenn es vertretbar ist, Kinder in Bahnhöfen mit dem Grauen in der Welt zu konfrontieren, wieso dann nicht im Internet?

Update: Die Bahn hat die Bochumer Ausstellung abgebrochen
http://www.derwesten.de/kultur/Bahn-bricht-Ausstellung-im-Bahnhof-ab-id3324490.html
 

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