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http://www.ksta.de/html/artikel/1328540373426.shtml

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gab die Stiftung Auskunft über Einzelheiten ihrer Arbeit und die Finanzen. Insgesamt seien acht Millionen Euro von privater Seite geflossen. Nach seiner 1984 erfolgten Gründung habe das Archiv 20 Jahre lang mit einer „Anschubfinanzierung“ des Hamburger Stifters Jan Philipp Reemtsma gewirtschaftet, ein Betrag von fünf Millionen Euro. Darüber hinaus stattete Reemtsma die Stiftung mit einer Million Euro Grundkapital aus. Das brachte den Wirtschaftsplänen zufolge zuletzt jeweils rund 30.000 Euro Zinsen.

Für den Innenausbau des Turms sowie die Renovierungsrücklage sei eine weitere Million Euro aufgebracht worden. Derzeit umfasse die Rücklage 464 000 Euro. „Die achte Million ging in das Jahresbudget über je 250. 000 Euro zwischen 2004 und 2007. Die Stiftung wirtschaftet also seit 25 Jahren mit demselben Jahresbudget“, sagte Schwarzer. Den größten Teil der Ausgaben bilden die Personalkosten. 2010 beschäftigte das Archiv laut Wirtschaftsplan eine Diplom-Bibliothekarin, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, eine Dokumentarin und – mit halber Stelle – eine Geschäftsführerin. Die Gesamthöhe aller Gehälter wurde mit 156.000 Euro angegeben. Hinzu kommen 18.000 Euro für Honorare und Werkverträge.

Eine Etage des Turms hat die Stiftung an die von Schwarzer herausgegebene Zeitschrift „Emma“ vermietet. Für das 48 Quadratmeter große Büro mit sieben Arbeitsplätzen zahlt der Verlag 6812 Euro Jahresmiete. „Es gibt selbstverständlich eine strikte Trennung zwischen dem kommerziellen »Emma«-Verlag und der gemeinnützigen Stiftung“, so Schwarzer. Eine Überschneidung gebe es nur bei der halbtags beschäftigten hauptamtlichen Stiftungs-Geschäftsführerin; diese sei auch halbtags im Büro Schwarzer tätig. Eine freie Journalistin, die auch für „Emma“ arbeite, habe 2005 einen Honorarvertrag über 12.000 Euro mit der Stiftung geschlossen. Besucher, die das Archiv im Rheinauhafen nutzen wollen, müssen fünf Euro entrichten. Davon machen nach Angaben der Stiftung etwa 250 Menschen im Jahr Gebrauch. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, online zu recherchieren. „Emma“-Mitarbeiterinnen dürfen das Archiv gratis nutzen. Der Grund für die Ausnahme: Das Frauenmagazin habe dem Archiv Tausende Bücher überlassen.


Wie sehen wir das? Alle anderen Bewegungsarchive wären froh, über eine solche üppige Ausstattung. Wozu braucht ein solcher kleiner Laden eine eigene Geschäftsführerin, die - hony soit qui mal y pense - die andere Hälfte ihrer Arbeitszeit Alice Schwarzer widmet? Man darf womöglich davon ausgehen, dass das "Archiv", das ja eigentlich eine Bibliothek ist, Frau Schwarzer zur Hälfte eine Mitarbeiterin finanziert, denn zur Betreuung der spärlichen Benutzer und zur Katalogisierung der angeschafften Medien hat man ja Fachkräfte ...

Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/64963362/
spätschicht (Gast) meinte am 2012/02/07 21:06:
Einfach nur widerlich ...
.... ist das Gebahren von Frau S.
Zu glauben, die Öffentlichkeit für dumm verkaufen zu können, ist genau so überheblich, wie ihr vermeintlicher Anspruch auf die ab solute Priorisierung ihrer Dokumentationsbude.
Die Kritik an solchen Manipulationsversuchen dann noch als Frauen- oder zumindest Feminismus-feindlich darzustellen, ist er Gipfel.
Göttin sei Dank wird die Kürzung von rot-grünen Politikerinnen vertreten, was die Schwarzer dazu zwingt, sich ihre Unterstützung bei der CDU-Opposition zu suchen, die wiederum an andere Stelle für "Herdprämien" eintritt.
Ist das alles bizarr ...!!!
..... nicht mehr ernst zu nehmen. 
gast (Gast) meinte am 2012/02/08 10:20:
"Ein Hort der Frauengeschichte"
.. so, so ...
Was spricht denn dann dagegen, den Bestand einer öffentlichen Bibliothek in Stadt oder Land zu übergeben? (Denn - da sind wir uns wohl einig - um ein Archiv handelt es sich nicht.)
Die fachliche Betreuung wäre so gewährleistet, die Benutzung, die online-Vernetzung, also alles, was eine gute öffentliche Bibliothek ausmacht. Obendrein noch mit den viel beschworenen Synergieeffekten.
Lediglich die privaten und privatwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten von Schwarzer und Emma wären nicht mehr möglich. Und es geht ganz offensichtlich nur darum, diese zu verteidigen, um sonst nichts. 
KlausGraf antwortete am 2012/02/08 12:56:
In der geschlossenen Facebookgruppe Archivfragen tobt die Diskussion
Bei allem Verständnis für geschützte Räume: dass dort diskutiert wird und nicht in einem öffentlich einsehbaren Forum schließt die Öffentlichkeit bei einem sie zentral angehenden Thema aus!

Von Seiten des AK Kölner Archive wurden dort erhebliche Ressentiments gegen das Gebaren des "Archivs" geäußert. Andere nahmen Schwarzer in Schutz.

Ich seh das so: Schwarzer hat sich von einer reichen Stiftung eine EMMA-Redaktionsbibliothek/Redaktionsarchiv finanzieren lassen. Und ihre engste Mitarbeiterin läuft ja zur Hälfte auf das Archiv. Luxus pur. Die für eine Bibliothek restriktiven Arbeitsbedingungen für externe Benutzer schaffen ebenfalls keine Sympathien. Eigenartig, dass Thomas Wolf - maßlos übertreibend - sich so für diese fragwürdige Institution verkämpft. Natürlich sind nicht alle Archive 24/7 offen, aber die allermeisten nehmen nun einmal keine 5 Euro Eintritt. Der Bestand der Stiftung ist nicht gefährdet, wenn die Förderung eingestellt wird - nur der Luxus von Schwarzer! 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2012/02/08 14:10:
FMT - zum besseren Verständnis:
Mein oben angesprochener Beitragauf FAcebook: "Wenn man der Diskussion hier folgt, (fun on) scheinen alle öffentlich-rechtlichen Archive in NRW einen 24/7- Service zu haben, den tausenden täglichen Benutzenden 5 € Begrüßungsgeld zu geben und einen Erschließungsstand aufzuweisen, der auf Einzelblattverzeichnungsniveau liegt. (fun off).
Noch einmal, dass das FMT üppig finanziell gefördert und ansprechend räumlich untergebracht ist, ist nicht die alleinige Schuld des FMT oder deren Gallionsfigur! Frau Schwarzer ist sehr umtriebig - eigentlich sollte sie als Beispiel, denn als Prügelknäbin dienen.
Schließlich wünsche ich mir eine ähnliche heftig austeilende Dikussion über die "Archive" des gebührenfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Oder wo waren die heftigen Kommentare als es um die Schließung eines Standortes des Rundfunkarchivs ging, die immer noch nicht aus der Welt ist?"
Neben einer fachlich sicher berechtigten, allerdings für mein Empfinden hohen Kritik-Messlatte habe ich weitere Motive für die Heftigkeit der Diskussion unterstellt: Neid/Mißgunst, Hexenjagd und Zickenkrieg/Stutenbissigkeit. Die gegenwärtige Diskussion gibt mir nicht viele Argumente gegen diese Unterstellungen.
Letztlich wäre mir aber eine fairere und unaufgeregtere Diskussion lieber, denn die Kürzungen haben Bestand! Mögen sich die Gegner des FMT bzw. der Frau Schwarzer freuen. Der Kolateralschaden für das fröhliche, kollegiale Einschlagen auf ein Frauen-, auf ein Bewegungs- auf ein Archiv überhaupt ist m. E. noch nicht abzusehen. Oder ist es nicht bezeichnend, wenn eine WDR -Journalistin (s. a. a. O.) sich der archivischen Argumentation zu eigen macht. 
gast (Gast) meinte am 2012/02/08 14:31:
Nachtrag
http://www.ksta.de/html/artikel/1328701679543.shtml

Aha, jetzt wissen wir auch, worin die "breite internationale Anerkennung" besteht: sie kommt aus Österreich ....
Könnte jemand mal diese Seilschaft recherchieren? 
Wolf Thomas antwortete am 2012/02/08 20:46:
Der Vollständigkeit halber:
http://diestandard.at/1328507139679/FrauenMediaTurm-Koeln-Schwarzers-Lebensprojekt-vor-dem-Aus 
Wolf Thomas meinte am 2012/02/08 18:57:
Versuch einer konstruktiven Versachlichung der FMT-Debatte:
Ob man(n) sich auf diese Linie verständigen kann:
"... Der Dachverband der deutschsprachigen Lesben-/Frauenarchive hat als Reaktion auf die Medienberichte eine Presseerklärung veröffentlicht, die auch unsere Meinung wiederspiegelt. Sie können sie hier herunterladen (Pressemitteilung) und mit den dort genannten Personen Kontakt aufnehmen.

Prinzipiell halten auch wir die Förderung von Frauenarchiven für richtig, denn es gilt, die Geschichte einer der größten sozialen Bewegungen der Neuzeit zu dokumentieren. Dies ist eine Arbeit, die von den kommunalen Archiven nicht geleistet werden kann. In Köln kommt hinzu, dass das gut sortierte Archiv der sozialen Bewegungen (außer Frauenbewegung), das KölnArchiv, am 3. März 2009 mit dem Stadtarchiv eingestürzt ist.
Wir wehren uns gegen eine Aufrechnung von Kulturarbeit gegen Sozialarbeit, die immer zugunsten der sozialen Projekte ausgehen wird.
Wir treten für eine Verhältnismäßigkeit in der Mittelvergabe ein.
...."?
Quelle: http://frauengeschichtsverein.de/home/offentliche-forderung-von-frauenarchiven/
Link zur erwähnten Pressemitteilung des Dachverbandes, 2.2.12: http://frauengeschichtsverein.de/home/wp-content/uploads/2012/02/Pressemitteilung_Frauenarchive.pdf 
Wolf Thomas (Gast) meinte am 2012/02/18 19:10:
Der Vollständigkeit halber II - wg FMT:
Interview A. Schwarzer in der Zeit: http://www.zeit.de/2012/08/Frauen-Media-Turm/seite-2 
 

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