Im Juni 2008 war ich auf eine kurze Notiz in Georg Schuster/Friedrich Wagner, Die Jugend und Erziehung der Kurfürsten von Brandenburg und Könige von Preußen, Bd. 1, Berlin 1906 zum Herold Rüxner gestoßen:
http://archiv.twoday.net/stories/4993981/
Hinzu kommt ein neuer Beleg, der ihn in Berliner Gefangenschaft belegt: „In einem Urfehdebuch wird erwähnt, dass 1519 der Herold Jorg Rixner durch den Marschall Hans von Bredow seiner Verhaftung entledigt worden sei“ – Schuster/Wagner a.a.O. S. 373, 507 (wohl nach Geheimes Staatsarchiv Rep. 78 Nr. 18). [Der Beleg ist eher vergessen als neu: schon erwähnt in der Zs. für Preuss. Geschichte 4 (1867), S. 130 lt. Seyler, Autor der Notiz Märcker. Die Signatur des Geheimen Staatsarchivs stimmt nicht.]
http://www.archive.org/stream/diejugendunderzi01schu#page/372/mode/2up
http://www.archive.org/stream/diejugendunderzi01schu#page/506/mode/2up
Die Quellenangabe hatte ich falsch abgeschrieben: richtig muss sie Rep. 78 Nr. 28 heißen.
Die auf eine Mitteilung Märckers (des Archivars Karl Friedrich Traugott Märker) zurückgehende kurze Notiz in der Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde 4 (1867), S. 130 nannte keine Quelle:
http://books.google.de/books?id=WZgCAAAAcAAJ&pg=PA130
Trotz intensiver Bemühungen von Kollegen Dr. Heckmann vom Geheimen Staatsarchiv war der Stelle nicht auf die Spur zu kommen. Ergebnislos blieben Anfragen beim Landesarchiv Berlin und Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam. In meinem Rüxner-Aufsatz
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7140/pdf/Graf_Ruexner.pdf
konnte ich daher nur den negativen Befund vermelden (Klaus Graf, Herold mit vielen Namen. Neues zu Georg Rüxner alias Rugen alias Jerusalem alias Brandenburg alias ..., in: Ritterwelten im Spätmittelalter. Höfisch-ritterliche Kultur der Reichen Herzöge von Bayern-Landshut. Ausstellungskatalog (Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 29), Landshut 2009, S. 115-125, hier S. 119).
Nun wurde mir ein Aufsatz von Fritz Wagner über das Turnier von Ruppin 1512 bekannt
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/239/pdf/HZJB_1901_07.pdf
Dort wird S. 112 die korrekte Signatur angegeben. Kollege Dr. Heckmann war so liebenswürdig, den Wortlaut des Eintrags mitzuteilen:
Kopiar der Kurfürsten Joachim I. (1499-1535) und Joachim II. (1535-1571) von Brandenburg im Bestand Geheimes Staatsarchiv PK, I. HA Rep. 78 (Kurmärkische Lehenskanzlei) Nr. 29 Bl. 261v: "Jorg Rixner, der heroldt, ist hewt, data, vonn unnserm g[nedigen] herrenn, dem kurfurst(en) zu Brand(enburg), seiner gefengknis, darinn er gewest, auff ein alt gewonlich orphede durch Hannsen vonn Bredow, marsch(a)l(k), ledig unnd loß gegeb(en). Actum montags nach m(ise)re domini [15]19".
Das Datum ist der 9. Mai 1519. Leider ist unbekannt, aus welchem Grund Rüxner, der damals wohl als Herold in brandenburgischen Diensten stand, ins Gefängnis gekommen war. (Der Ort ist nicht angegeben, aber man wird tatsächlich von Berlin - damals Berlin/Cölln - ausgehen dürfen, wo Kurfürst Joachim im Cöllner Stadtschloss residierte.) Märcker mutmaßte, die Gefangenschaft könne mit dem Diebstahl des Magdeburger Manuskripts zusammenhängen, aber da das Magdeburger Manuskript sicher eine Erfindung Rüxners war, scheidet dieser Grund aus.
http://archiv.twoday.net/stories/5086177/
Hans von Bredow starb noch im gleichen Jahr, am 16. November 1519, wie sein Totenschild in der Kirche zu Liepe bezeugt:
http://liepe.wordpress.com/page/7/
#forschung
http://archiv.twoday.net/stories/4993981/
Hinzu kommt ein neuer Beleg, der ihn in Berliner Gefangenschaft belegt: „In einem Urfehdebuch wird erwähnt, dass 1519 der Herold Jorg Rixner durch den Marschall Hans von Bredow seiner Verhaftung entledigt worden sei“ – Schuster/Wagner a.a.O. S. 373, 507 (wohl nach Geheimes Staatsarchiv Rep. 78 Nr. 18). [Der Beleg ist eher vergessen als neu: schon erwähnt in der Zs. für Preuss. Geschichte 4 (1867), S. 130 lt. Seyler, Autor der Notiz Märcker. Die Signatur des Geheimen Staatsarchivs stimmt nicht.]
http://www.archive.org/stream/diejugendunderzi01schu#page/372/mode/2up
http://www.archive.org/stream/diejugendunderzi01schu#page/506/mode/2up
Die Quellenangabe hatte ich falsch abgeschrieben: richtig muss sie Rep. 78 Nr. 28 heißen.
Die auf eine Mitteilung Märckers (des Archivars Karl Friedrich Traugott Märker) zurückgehende kurze Notiz in der Zeitschrift für preußische Geschichte und Landeskunde 4 (1867), S. 130 nannte keine Quelle:
http://books.google.de/books?id=WZgCAAAAcAAJ&pg=PA130
Trotz intensiver Bemühungen von Kollegen Dr. Heckmann vom Geheimen Staatsarchiv war der Stelle nicht auf die Spur zu kommen. Ergebnislos blieben Anfragen beim Landesarchiv Berlin und Brandenburgischen Landeshauptarchiv Potsdam. In meinem Rüxner-Aufsatz
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7140/pdf/Graf_Ruexner.pdf
konnte ich daher nur den negativen Befund vermelden (Klaus Graf, Herold mit vielen Namen. Neues zu Georg Rüxner alias Rugen alias Jerusalem alias Brandenburg alias ..., in: Ritterwelten im Spätmittelalter. Höfisch-ritterliche Kultur der Reichen Herzöge von Bayern-Landshut. Ausstellungskatalog (Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 29), Landshut 2009, S. 115-125, hier S. 119).
Nun wurde mir ein Aufsatz von Fritz Wagner über das Turnier von Ruppin 1512 bekannt
http://opus.kobv.de/zlb/volltexte/2006/239/pdf/HZJB_1901_07.pdf
Dort wird S. 112 die korrekte Signatur angegeben. Kollege Dr. Heckmann war so liebenswürdig, den Wortlaut des Eintrags mitzuteilen:
Kopiar der Kurfürsten Joachim I. (1499-1535) und Joachim II. (1535-1571) von Brandenburg im Bestand Geheimes Staatsarchiv PK, I. HA Rep. 78 (Kurmärkische Lehenskanzlei) Nr. 29 Bl. 261v: "Jorg Rixner, der heroldt, ist hewt, data, vonn unnserm g[nedigen] herrenn, dem kurfurst(en) zu Brand(enburg), seiner gefengknis, darinn er gewest, auff ein alt gewonlich orphede durch Hannsen vonn Bredow, marsch(a)l(k), ledig unnd loß gegeb(en). Actum montags nach m(ise)re domini [15]19".
Das Datum ist der 9. Mai 1519. Leider ist unbekannt, aus welchem Grund Rüxner, der damals wohl als Herold in brandenburgischen Diensten stand, ins Gefängnis gekommen war. (Der Ort ist nicht angegeben, aber man wird tatsächlich von Berlin - damals Berlin/Cölln - ausgehen dürfen, wo Kurfürst Joachim im Cöllner Stadtschloss residierte.) Märcker mutmaßte, die Gefangenschaft könne mit dem Diebstahl des Magdeburger Manuskripts zusammenhängen, aber da das Magdeburger Manuskript sicher eine Erfindung Rüxners war, scheidet dieser Grund aus.
http://archiv.twoday.net/stories/5086177/
Hans von Bredow starb noch im gleichen Jahr, am 16. November 1519, wie sein Totenschild in der Kirche zu Liepe bezeugt:
http://liepe.wordpress.com/page/7/
#forschung
KlausGraf - am Samstag, 3. März 2012, 03:02 - Rubrik: Landesgeschichte