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Das Pforzheimer Auktionshaus Peter Kiefer bietet in der kommenden Auktion 51 am 10./11. Oktober unter den Nummern 6639 ff. den schriftlichen und bildlichen Nachlass (oder wichtige Teile davon) des badischen Ingenieurs und Burgenforschers Julius Näher (geboren 1824 in Pforzheim, das Todesdatum hat das Auktionshaus nicht einmal für nötig gefunden zu ermitteln) an - der Online-Katalog enthält nicht die in der gedruckten Version S. 351 enthaltene Lebenskizze und auch nicht die Farbabbildungen der wunderbaren Zeichnungen Nähers, die nun zerfleddert werden. Da sind schöne Reisetagebücher und Skizzenbücher dabei, die ihren Platz unbedingt in einer öffentlichen Institution haben sollten. Ich finde es unbegreiflich, dass diese wissenschaftsgeschichtlichen bedeutsamen Dokumente nicht zusammengehalten werden konnten. Waren die Erben zu gierig oder die Institutionen zu desinteressiert?
Ein Werk Nähers über Bahia ist im fernen Brasilien digitalisiert einsehbar (siehe http://log.netbib.de ), seine Reisehefte mit Aquarellen sind mit 4000 Euro unter Nr. 6716 angesetzt.

KlausGraf meinte am 2003/09/24 22:49:
Stadtarchiv Pforzheim interessiert
Auf Anfrage teilte das Stadtarchiv Pforzheim (Dr. Christian Groh) dazu mit:

"ein Mitarbeiter des Stadtarchivs hat vor wenigen Jahren auf einer Antiquariatsmesse einen Teil des Nachlasses von J. Naeher "entdeckt", bei dem es sich sicherlich um die jetzt bei Kiefer angebotenen Stücke handelte, und sich um eine Übernahme bemüht. Es konnte aber keine Vereinbarung getroffen worden.
Das Auktionshaus Kiefer hat nun von einer Privatperson, die nicht genannt werden möchte, den Nachlass angeboten bekommen. Selbstverständlich ist das Stadtarchiv nach wie vor interessiert, doch übersteigt die Summe den verfügbaren Haushalt um ein Vielfaches. Wir werden uns aber - wie bei jeder Auktion des Hauses Kiefer - darum bemühen, die für das Stadtarchiv bzw. die Stadt Pforzheim relevanten Stücke zu ersteigern, so weit dies mit den vorhandenen Mitteln möglich ist." 
KlausGraf meinte am 2007/04/09 21:10:
Update: Wichtigste Stücke wurden erworben
Julius Naeher (1824-1911), Heimatforscher

ist hauptsächlich als Heimatforscher des südwestdeutschen Raums bekannt. Seine Veröffentlichungen über Burgen gelten noch heute als Standardwerke. Auch über seine Geburtsstadt Pforzheim hat Naeher zahlreiche wertvolle Schriften hinterlassen. Seine Aufzeichnungen, Skizzen und Karten vermitteln einen lebendigen Eindruck vom "alten Pforzheim", dessen Gestalt sich so häufig und tiefgreifend gewandelt hat.

Unter seinen Schriften findet sich aber auch die liebevoll illustrierte Beschreibung einer Reise in die brasilianische Provinz Bahia in den 1870er Jahren. Das Stadtarchiv verfügt seit mehreren Jahrzehnten über die gedruckten Werke Julius Naehers sowie über einige Original-Zeichnungen. Im Jahr 2004 bot ein bedeutendes Auktionshaus einen umfangreichen und wertvollen Bestand aus dem Nachlass der Familie Naeher an. Mit großzügiger Unterstützung der Werner Wild-Stiftung ist es dem Stadtarchiv gelungen, die für Pforzheim wichtigsten Teile zu ersteigern. Julius Ernst Naeher wurde am 1. April 1824 in Pforzheim geboren. Sein Vater Karl war Besitzer des noch bis Ende des 19. Jahrhunderts betriebenen Kupferhammers.

1839 bis 1846 studierte Julius Ingenieurwissenschaften in Karlsruhe. In der Zeit der badischen Revolution machte er vom Erlernten als Bauoffizier der "Lunette 43" beim Bau der Bundesfestung in Rastatt Gebrauch. Ausgedehnten Reisen in England und Frankreich zu Beginn der 1850er Jahre, auf denen er auch zeichnete und forschte, folgte seine Berufung als Wasser- und Straßenbauinspektor in den badischen Staatsdienst. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1884 widmete sich Naeher ganz seinen Neigungen: der Burgenforschung und dem Zeichnen. Viele seiner späten Skizzen sind in Sachsen entstanden. Dort starb er in Polkewitz bei Dresden am 18. Februar 1911. 1878 unternahm Julius Naeher mit seiner Frau eine Reise nach Bahia in Brasilien. Der Bruder von Naehers Gattin war Baron von Ferreira-Bandeira.

Seine Eindrücke von der Reise schrieb Naeher ebenso nieder wie Notizen von "Land und Leuten" in Brasilien. Seine 1881 in Leipzig, Rio de Janeiro und Porto-Alegre verlegten "Streifzüge in der brasilianischen Provinz Bahia", die Naeher seinem Schwager widmete, sind eine ausgezeichnete landeskundliche Quelle aber auch eine solche für die Geschichte des Reisens und des frühen Tourismus.

Quelle:
http://www.stadt-pforzheim.de/portal/page?_pageid=123,974530&_dad=portal&_schema=PORTAL

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Hinweis: Land und Leute (Bahia) ist digitalisiert (DocPro-Anwendung)
http://portal.prefeitura.sp.gov.br/secretarias/cultura/bma/tesouros_da_cidade/0001 
 

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