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Die Krone der Südtiroler Schlösser, deren Inneres für die Öffentlichkeit zugänglich ist, die Churburg, hatte ich schon vor etlichen Jahren besucht. Auf dem Programm meines Kurzurlaubs in den Alpen standen Schloss Tratzberg (im Inntal, also Nordtirol) und die Südtiroler Schlösser Rodenegg und Trostburg.

Schloss Tratzberg



Zugang: An der Burgwirtschaft liegt ein Parkplatz, von dem man sich für einen Euro mit einem Pendelverkehr zur Burg über den gut ausgebauten Fahrweg hochbefördern lassen kann. Auch untrainierte Spaziergänger schaffen aber auch die steile kürzeste Verbindung. Auf dem Rückweg ging ich über den Fahrweg.

Führung: Das Ganze ist sehr professionell aufgezogen (Besucherpavillon mit Shop), innerhalb der Führungszeiten gibt es wohl nie längere Wartezeiten, nach 5-10 Minuten ging bei mir die Führung los. 10 Euro für Erwachsene sind aber auch kein Pappenstiel.

Jeder bekam einen Audioguide, den man in den jeweiligen Räumen zu aktivieren hatte. Die sachkundigen und allgemeinverständlichen Erläuterungen wurden teilweise historischen Persönlichkeiten in den Mund gelegt. Die Führerin, ein junges Mädchen, gab sporadisch zusätzliche Erläuterungen. Sonst stand man in der Gruppe herum und horchte auf den Audioguide. Das hatte etwas Steriles.

Fotografieren: In den Innenräumen verboten!

Ausstattung: Das ab 1500 von den Silberbergwerkbesitzern Tänzel errichtete Schloss (heute Grafen Enzenberg) ist tatsächlich ein "Renaissancejuwel". Die Renaissancezimmer weisen viel tolles historisches Mobiliar auf. Das absolute Highlight ist der Habsburger-Stammbaum.

Notiz zur Literatur: Das Buch von Hye zum Tratzberger Stammbaum eignet sich vor allem als Scanvorlage, ist aber sonst eher ärgerlich, da man nichts über den Kontext, die genealogische Kultur der Zeit um 1500, und die möglichen Quellen der bemerkenswert frühen Darstellung erfährt. Also nichts über Ladislaus Sunthaym oder die Arbeit von Dora Bruck (Die großen Porträtstammbäume, masch. Hausarbeit am IÖG).

Zusammengefasst: Aufgrund von Ausstattung und Habsburger-Stammbaum für historisch Interessierte ein Muss, die Führung sehr professionell, aber ohne Charme.

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Tratzberg (schlechter, kurzer Artikel)

Wikimedia Commons (darunter Bilder von mir):
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Schloss_Tratzberg

Website: http://www.schloss-tratzberg.at/ (kommerziell, aber instruktiv, u.a. Panoramabild des Stammbaums)

Schloss Rodenegg



Zugang: Von allen drei Schlössern am bequemsten erreichbar, kurzer Fußweg von Vill (Gemeine Rodeneck) aus.

Führung: Nur 11 und 15 Uhr. Der ältere Herr, der uns Deutschsprachige führte, verstand es, die Geschichte des Schlosses der Wolkenstein-Rodenegg in anekdotischer Weise anschaulich zu machen (teilweise mit antifeudalen Spitzen). Er ging sehr gekonnt auch auf die Kinder ein z.B. als er vom Hexenprozess gegen den "Lauterfresser" Matthias Perger (1645 verbrannt) erzählte. Natürlich dauerte die Führung weit länger als eine Stunde.

Fotografieren: Erlaubt, nur nicht im Raum mit den Iwein-Fresken!

Ausstattung: Das Highlight waren die sensationellen Iwein-Fresken. Leider war der früher gezeigten Hochzeitssaal nicht mehr Teil der Führung. Kapelle und Rüstkammer können mit den anderen beiden Burgen ausstattungsmäßig nicht mithalten. Die 5 Euro Eintritt sind aber gut angelegt.

Zusammengefasst: Wer die mittelhochdeutsche Literatur liebt, darf sich die Iwein-Wandbilder nicht entgehen lassen. Die Führung hatte den höchsten Charme-Faktor.

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Rodenegg (auch nicht viel besser als bei Tratzberg)

Wikimedia Commons (mit meinen Bildern):

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Castello_di_Rodengo

Website: http://members.aon.at/rodenegg/ (kärglich)

Trostburg



Zugang: Der Fahrweg ist nicht leicht von Waidbruck aus zu finden, führt aber nicht allzuweit zum Schloss. Man geht bequemer als mit dem steilen Weg, der direkt zum Schloss vom Ort führt, braucht aber sehr viel länger.

Führung: Sehr schlicht und ohne Tiefgang durch eine ältere Dame. Die Grunddaten wurden uns im Gegensatz zu den italienischen Besuchern zunächst verweigert, da es wegen einer Gruppe eine organisatorische Änderung gegeben hatte. Aber man kann doch bittschön in wenigen Worten z.B. sagen, dass es sich um eine Burg der Herren von Wolkenstein handelt. Diese allgemeinen Informationen wurden erst gegen Ende der Führung nachgeholt. Obwohl ich nicht zufrieden war, empfinde ich den Eintritt, der am Ende der Führung kassiert wird (5 Euro), als nicht zu hoch.

Ausstattung: Im Vordergrund steht die "wandfeste" Ausstattung, da braucht sich die Trostburg nicht verstecken (z.B. jüngst freigelegte Wandgemälde mit Jagdszenen). Ein Museum zeigt Burgmodelle.

Fotografieren: Erlaubt!

Zusammengefasst: Kann mit den beiden anderen Burgen zwar nicht mithalten, ist aber trotzdem sehenswert.

Website: http://www.burgeninstitut.com/trostburg_besucherinfo.htm (noch kärglicher)

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Trostburg_(Waidbruck) (besser als die beiden anderen)

Wikimedia Commons (mit meinen Bildern):
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Trostburg
 

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