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Kurt von Behr zeigte Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe Mitte Juni 1934 an.

siehe S. 261 unter

http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000000100

Das Dokument hier:

http://www.politikkritik.info/Gestapo_Fuerst_Adolf.pdf

Die Mitteilung der Denunziation unter Bezugnahme auf ACHT Berichte/Anlagen durch Herrn von Behr ging an das Auswärtige Amt in Berlin und wurde vom Reichsminister von Neurath persönlich eingesehen. Zuständig im AA war der Gesandtschaftsrat Werner Lorenz. Von 1934 bis 1937 war er Führer des „SS-Oberabschnitts Nord“, mit Amtssitz in Hamburg. Er war auch Chef des „Hauptamts Volksdeutsche Mittelstelle“ („VoMi“).

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Lorenz

In den Vorgang gegen Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe war auch Rudolf Graf von Bassewitz, Chef des Protokolls AA involviert. 1936 wurde er wegen angeblicher Homosexualität in den Ruhestand versetzt.

Die komplette Akte hat auch Herbert Mumm von Schwarzenstein eingesehen (siehe Abzeichnung mit Bleistift Seite 3 der Gestapaakte). Kurz danach wurde auch er wegen angeblicher Homosexualität denunziert.


http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Mumm_von_Schwarzenstein

Auch SS-Obersturmführer Dr. Georg Vogel.

Ebenso Erica Pappritz die 1949 Referentin und persönliche Stellvertreterin des damaligen Protokollchefs im Bundeskanzleramt wurde. Am 5. November 1949 bestimmte Bundeskanzler Konrad Adenauer das Palais Schaumburg zu seinem neuen Dienstsitz und zog am 25. November 1949 ein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Erica_Pappritz

http://www.meaus.com/93-pappritz-adenauer.JPEG

Der Eingangsstempel des Auswärtigen Amtes datiert vom 16 Juni 1934. Wo sind die Berichte ? Nicht auffindbar oder hält sie das Politische Archiv oder das Bundeskanzleramt unter Verschluss ?

Das Archiv des Aussenministeriums Frankreichs hat mir innerhalb von VIER TAGEN per email folgendes Dokument als pdf Datei zugesandt (Das PAAA lässt sich viel Zeit, Jahre...):

http://www.politikkritik.info/courrier1936GestapoagentKurt_von_Behr.pdf

"Archives du Ministere des affaires estrangers
Z.240 -I-sd-4 Guerre Civile Livraison de materiel de guerre. 19336-1939
Origine de la piece: Archives de lÁmbassade de france á Londres

5/Copie Paris, le 8 septiembre 1936

Avions allemands a Majorque.
On apprend de bonne source que le 1er courant sont arrives a Majorque, sous la conduite du capitaine aviateur de reserve allemand Peter von Rauber, neuf avions allemands destines aus insurges. Cinc aviateurs civils allemands accompaignent le capitaine von Rauber.
Cette livraisoon aurait ete effectuee a l´ínstigation d´un agent influent de la Gestapo en Espagne, Kurt von Behr, qui jous un role important aupres des insurges de Majorque.
Les avions auraient ete debarques sous la protection d´un navire de querre allemand stationnant dans le port de Palma".

Den Hinweis entdeckte ich in der spanischen Nationalbibliothek.Ein spanisches hervorragendes Buch verweist auf das Dokument. Das Buch gibt es in der Nationalbibliothek in Madrid (400 Meter von der Deustchen Botschaft in Madrid entfernt).

Francisco Olaya Morales, Los Traidores de la Guerra Civil, 2005, Seite 131 Fussnote 56.

Und jetzt ein merkwürdiger Zufall:

Am 14./15. Juni 1934 fand das erste Treffen zwischen Mussolini und Adolf Hitler in Venedig statt. Mit dabei: Konstantin von Neurath.

Hat Kurt von Behr in Venedig Belastungsmaterial gegen den auf Brioni (Inselgruppe die damals zur Region Venedig gehörte) residierenden Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe persönlich an Herrn von Neurath übergeben ? Das ist sehr wahrscheinlich, weil von Behr zum Stützpunkt Venedig der NSDAP AO in Italien gehörte. Vom 3.2.1932 bis August 1934 war Landesgruppenleiter in Italien mit Sitz in Venedig Heinrich Brand (siehe Schreiben vom 20.2.1935 des Adjutanten von Hitler, Wiedemann, BARCH NS 10, 268, Bl. 33). Aufsichtsstelle des Stützpunktes Venedig war der Stab des Stellvertreters des Führers, Der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP, Anschrift: Ernst Wilhelm Bohle, Hamburg 13, Harvesterhuderweg 22. Der Stabsleiter hiess Bormann. Die Aufsicht über die Landesgruppe Italien wurde schliesslich wegen der Entfernung nach München (Braunes Haus) verlegt. In jedem Fall lag die Kontrolle über die NSDAP in Italien direkt bei der Reichsleitung. Die Bespitzelung und Bewachung von Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe geschah mit Wissen und Wollen der Reichsleitung; Hitler, Bormann und Hess. Das AA war eingeweiht und es ist davon auszugehen, dass es im Rahmen der Überwachung und Bespitzelung eingeschaltet wurde.

Am 4. Juli 1934 hatte das Auswärtige Amt die Denunziation durch von Behr an das Gestapa in der Prinz Albrechtstrasse 8 in Berlin verschickt.

Es ist davon auszugehen, dass das Amt (AA), das wir jetzt dank der Historikerkommission genauer kennen gelernt haben umfassend informiert war. Das ergibt sich bereits aus der Aktenlage.

Wo sind die Kopien der acht Berichte ?

Wer an die Verstrickungen in Adolfs Umfeld nicht glaubt möge diese Beiträge lesen:

http://archiv.twoday.net/stories/8371822/
http://archiv.twoday.net/stories/6269945/

Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe wurde vom AA beschattet zu einer Zeit als Friedrich Franz von Mecklenburg und Josias von Waldeck im AA beschäftigt waren, S.119, das Amt und die Vergangenheit, Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik, 2010, (Conze, Frei, Hayes und Zimmermann):
"Bereits 1933 war mit Friedrich Franz Erbgrossherzog von Mecklenburg ein Spross aus dem Hochadel in die Auslandsabteilung, den Vorläufer der AO, eingetreten." S. 315: "Legationssekretär Friedrich Franz .., ein Neffe der Königin von Dänemark war seit 1931 in der NSDAP und noch vor der Machtergreifung in die SS eingetreten; gegenwärtig (1943) diene er auf Anordnung Himmlers bei eienr Einheit der Waffen-SS." Josias Prinz von Waldeck und Pyrmont war mit Altburg, der Schwester von Ingeborg Alix verheiratet. S. 57 in "DAS AMT": Waldeck war bereits am 1. November 1929 in die NSDAP und SS eingetreten. Seit April 1930 fungierte er als hauptamtlicher SS-Führer als Adjutant Sepp Dietrichs und Heinrich Himmlers. Für seine Einstellung als Legationsrat im Auswärtigen Dienst war er durch nichts qualifiziert: weder verfügte er über die diplomatische Ausbildung noch über das notwendige Assessorexamen. Gleichwohl wurde er zum 31. Mai 1933 aus politischen Gründen, wie es im Schreiben des Auswärtigen Amtes an das Reichsfinanzministerium hiess, in eine unbefristete Beschäftigung übernommen".

Das bedeutet, dass gegen Adolf von öffentlichen Stellen ermittelt wurde in denen ihm nahe stehende Personen beschäftigt waren.

Das AMT S. 81: "Zur Erfassung dieser Personenkreise wird beim Geheimen Staatspolizeiamt eine Namenskarthotek angelegt werden, die ständig auf dem Laufenden zu halten sein wird. Selbst vor geheimdienstlicher Tätigkeit schreckte das AA nicht zurück. Anfang Mai 1934 bot sich ein Emigrant der Londoner Botschaft als Spitzel an (Name ?; Kurt von Behr ? AvH. Ich stelle die Frage weil in der Pariser Tageszeitung ein Artikel hervorsticht, Titel:
Naziorganisation in Mallorca arbeitet fuer die Rebellen
Pariser Tageszeitung, Jg. 1. 1936, Nr. 57 (07.08.1936), S. 2

http://deposit.ddb.de/online/exil/exil.htm

Mallorca 6. August: "Die Hitler - Agenten in Spanien beschäftigen sich bekanntlich seit langem mit dem Projekt auf Mallorca,...einen deutschen Flotten- und Flugzeugstützpunkt anzulegen. Seit einem Jahr hat der Baron Kurt von Behr, der vorher als Gestapo-Agent in London tätig war, von der Stadt Palma auf Mallorca aus die Verhandlungen mit den spanischen Faschisten eingeleitet und um sich einen Stab von Nazi-Agenten gesammelt.

Weiter das Zitat Seite 81 in das AMT:
"In Berlin wurden die Informationen von Bülow Schwante sogleich an das Geheime Staatspolizeiamt weitergeleitet. Dies war der Auftakt für eine monatelange Kooperation zwischen Londoner Botschaft, Berliner Zentrale und Gestapa...Die reibungslose Zusammenarbeit zwischen inneren Behörden und AA bei der Emigrantenüberwachung wurde bei der Ausbügerungspraxis fortgesetzt."

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Verfolgung von Adolf Fürst zu Schaumburg Lippe vom nationalsozialistischen Auswärtigen Amt in engster Kooperation mit der SS organisiert wurde.

Ferner war die SS an der Fideikommissauflösungsgesetzgebung massgeblich beteiligt. Das Palais Schaumburg, Adolfs Privateigentum symbolisiert Privatvermögen das staatliche Begierde weckte. Und die Archivsperren heute runden das Bild eines Raubes ab.

Urkundsbeweise hier:

http://www.politikkritik.info/Schaumburg-Lippe.html


update:

Ich habe heute, den 31 Oktober 2010, die Historikerkommission und das AA angeschrieben und gebeten mir mitzuteilen wie der auf Seite 81 in Das Amt erwähnte Emigrant hiess, der sich Anfang Mai 1934 der Londoner Botschaft als Spitzel anbot. Ferner fragte ich an, in welcher Akte des PA dieser Vorgang enthalten ist.

update:
Heute, 2.11.2010 erhielt ich einen dahingehenden Zwischenbescheid, wonach die Frage von Marburg aus nicht beantwortet werden könne. Meine Frage sei an den zuständigen
Mitarbeiter weitergeleitet worden; sollte er Auskunft geben können, so würde ich bescheid erhalten.

update 5.11.2010:
Schreiben der Historikerkommission vom 5.11.2010:
der zuständige Mitarbeiter teilte mir auf Nachfrage mit, er habe die Personenfrage damals auch zu klären versucht, allerdings ohne Erfolg. In den Akten des Ref.D (hier v.a. R 99578) fand sich kein Hinweis. Möglicherweise wäre die Durchsicht des Bestandes der B London ein Ansatzpunkt.

Erbitte Angabe des Beleges für die in das AMT auf S. 81 enthaltene Angabe zu "ein Emigrant der seine Spitzeldienste der Londoner Botschaft anbot".

Antwort der Historikerkommission vom 5.11.2010:
"wie die Fußnote 22 der Seite 81 ausweist, stammt die Information, dass sich ein Emigrant als Spitzel anbot aus der Akte PAAA, R 99578 (Bismarck an AA, 3.5.1934). Um wen es sich bei diesem Emigranten handelte, liess sich hingegen nicht ermitteln, wie mir der zuständige Mitarbeiter schrieb. Sollten Sie dahingehend forschen wollen, hat er den Bestand der Botschaft London als möglichen Anhaltspunkt empfohlen".

Heute 5.11.2010 schrieb ich das PA des AA an:
teilen Sie mir bitte die Signatur des in Frage kommenden Bestandes der Botschaft London mit.Gerne hätte ich gewusst um welche Person mit welchem Amt es bei von Bismarck geht.

Erbitte Kopie der Akte PAAA R 99578".

Bei von Bismarck handelte es sich um Otto "Fürst" von Bismarck. Es geht mit dem Namen (Titel?) etwas durcheinander (wie bei Wolrad Prinz zu Schaumburg Lippe der je nach dem Furst oder Prinz heisst). In Das Amt Seite 81 ist von Otto Graf von Bismarck die Rede.

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_F%C3%BCrst_von_Bismarck_(CDU)


Noch eine Anmerkung an den der den Vorgang nicht kennt. Ich versuche zu ermitteln, wer und aus welchen Gründen den Bruder meines Grossvaters 1934 bei der Gestapa angezeigt hat.
Legitimer Wunsch ? Martin Buback möchte Licht in das Dunkel um den Tod seines Vaters eindringen lassen.

http://vierprinzen.blogspot.com/
 

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