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Frank Möller hat auf der Homepage von "Köln kann auch anders" ein neues, achtseitiges Dossier "Zur Zukunft von Stadtmuseum und Stadtarchiv in Köln. Eine kritische Zwischenbilanz" (PDF) vorgelegt.
Er setzt sich mit Bettina Schmidt-Czaia Aufsatz "Das Historische Archiv der Stadt Köln. Geschichte – Bestände – Konzeption Bürgerarchiv. In: Dies. / Ulrich S. Soénius (Hrsg.), Gedächtnisort. Das Historische Archiv der Stadt Köln. Köln u. a. 2010, S. 10-38, und deren Präsentation "Zur Bergungsbilanz, dem Stand des Wiederaufbaus und der Fortentwicklung des Historischen Archivs der Stadt Köln zum Bürgerarchiv" vom 10.10.2010 auseinander.
Möllers Fazit ist eine deutliche Kritik am "Kölner Modell" eines Bürgerarchivs: " .... Der Begriff des „Bürgerarchivs“ ist vor diesem Hintergrund nichts anderes als die Verschleierung der Tatsache, dass am Service gespart werden soll. Das „Bürgerarchiv“ bringt keine grundlegende Verbesserung für neue Nutzerschichten,
sondern verkauft – ganz im Geiste des Neoliberalismus – eine substanzielle Kürzung der Dienstleistung als Gewinn für alle.

Nutzerfreundlichkeit – und um die geht es ja eigentlich – erreicht man nicht durch derlei leicht durchschaubare Rochaden. Ein nutzerfreundliches Archiv, das einem möglichst großen Kreis von Nutzern einen optimalen Service bieten möchte:
– verzichtet auf Nutzergebühren,
– stellt all seine Findmittel online,
– gewährt die Möglichkeit, Archivalien kostenfrei zu fotografieren,
– stellt sicher, dass online bestellte Archivalien im Benutzersaal zeitnah, das bedeutet spätestens nach 20 Minuten, vorliegen,
– stärkt die wissenschaftliche Kompetenz in seinem Mitarbeiterstab, um eine optimale fachliche Beratung zu garantieren.
Eine Zukunft als eine von breiten Kreisen der Stadtgesellschaft akzeptierte, genutzte und unterstützte Einrichtung wird das Historische Archiv der Stadt Köln nur dann haben, wenn dessen Leitung künftig darauf verzichtet, Interessen gegeneinander auszuspielen (Wissenschaft contra Bürger, Erschließung contra
wissenschaftliche Durchdringung) die originär nicht im Gegensatz zueinander stehen. Die Aufgabe, ein tragfähiges Konzept für das Historische Archiv der Stadt Köln zu erarbeiten, ist bislang ungelöst. Sie intelligent, mit Sachverstand und ohne Ressentiments anzugehen, wäre Sache einer Archivleitung. Die künftige Entwicklung kritisch zu beobachten und zu begleiten ist gleichermaßen Aufgabe der Medien wie der Stadtgesellschaft."
KlausGraf meinte am 2010/11/10 00:19:
Siehe dazu hier
http://archiv.twoday.net/search?q=b%C3%BCrgerarchiv
und vor allem meine Überlegungen vom 15. März 2009:
http://archiv.twoday.net/stories/5584413/ 
Bürgerverein (Gast) meinte am 2010/11/10 07:30:
Seltsam ...
... sind die Ausführungen von Herrn Möller, wenn man sie mit seinen Aussagen vergleicht, die er in einer Diskussionsveranstaltung zum Thema bereits öffentlich von sich gegeben hat: Er hat dort ganz dezidiert gefordert, dass Wissenschaftler im Archiv einen besseren Servive erhalten als "normale" Bürgerinnen und Bürger, da wissenschaftliche Anliegen per se höherwertig seien. Eine öffentliche Begleitung der Weiterentwicklung eines Archivs ist sicher sinnvoll, aber sie sollte besser nicht durch Leute mit einem derartigen Weltbild erfolgen. 
 

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