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An der Medizinischen Fakultät der Uni Münster wird offenkundig bei Doktorarbeitern nicht nur punktuell geschummelt. Die Internetplattform Vroniplag listet momentan gleich neun Fälle auf.

http://www.wn.de/Muenster/Schon-wieder-Plagiat-Verdacht-Flaechenbrand-bei-den-Medizinern
Dr. Bernd Dammann (Gast) meinte am 2014/05/06 19:09:
Das Vroniplag Wiki als Medizin-TÜV ?
Unser Admin hat uns hier – noch ziemlich unbemerkt – mit der doch recht erstaunlichen Nachricht überrascht, das Vroniplag Wiki habe sich inzwischen ganz heimlich, still und leise zu einem sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut gemausert, das seit geraumer Zeit in flächendeckenden Längs- und Querschnittsuntersuchungen aller Medizinischen Fakultäten bzw. Hochschulen deren dort entstandenen wissenschaftlichen Qualifikationsschriften (Dissertationen zum Dr.med., Dr.med. dent., Dr. vet. ) unter „plagiatorische“ Dauerbeobachtung und –kontrolle gestellt habe. Anders ist die Headline dieser über- und vermittelten Nachricht, die eigentlich nur das Resultat eines vollständigen Beobachtungs- und Kontrollvergleichs sein kann, kaum zu lesen und zu verstehen.

Es sei denn, die für die Münsteraner Medizin angezeigte Diagnose ist das signifikante Anzeichen einer schwerwiegenden Virus-Infektion, die im Begriff ist, sich erst noch epidemisch voll auf alle anderen medizinischen Lehr- und Forschungsstätten auszubreiten. Insofern wäre dieser alarmistische Befund des Vroniplag Wikis von ähnlicher Bedeutsamkeit für die wissenschaftlich betriebene Hochschul-Medizin wie das installierte und gut funktionierende Frühwarnsystem des Berliner ‚Robert-Koch-Instituts‘ für die Volksgesundheit der BRD.

Unter diesem Blickwinkel empfiehlt sich die Lektüre einer Veröffentlichung, in der es unter medizinischen Gesichtspunkten um das Krankheitsbild der von Promotionsviren befallenen Doktoranden, nicht nur in der Medizin, geht. Allerdings sind diese einsame Spitzenreiter: „zwischen zwei Dritteln und drei Vierteln aller Medizine“r werden promoviert. (so Jürgen Kaube, Professorenkorruption: Dr. inflationis causa, in: FAZ,25.8.2009)

- Thomas Meuser (Hrsg.), Promo-Viren. Zur Behandlung promotionaler Infekte und chronischer Doktoritis, Gabler Verlag, 3., kurierte Auflage, Berlin 2013.

Da die deutsche Mediziner-Zunft selbst von dieser Virus-Erkrankung befallen zu sein scheint, wird man von ihr in absehbarer Zeit kein medizinisch geprüftes Wunderheilmittel erwarten dürfen. Denn die Lage stellt sich insbesondere in der Medizin selbst vermutlich wie folgt dar:

„Schlaflosigkeit, abwesender Blick oder unkontrollierter Wurschtel-Drang: Die klassischen Symptome der sogenannten Promo-Viren können Doktoranden stark in Mitleidenschaft ziehen.

Auch neue Varianten der Krankheit treten auf. Bei der externen Doktoritis beispielsweise leiden die Erkrankten oft unter Vereinsamung. Die kumulative Doktoritis verläuft in starken Schüben. Noch ungewöhnlicher ist der sich inzwischen epidemisch ausbreitende Virus Plagiatus , eine nicht mehr seltene Krankheit, bei der die Betroffenen wirklich heftig infiziert sind und mit allen Symptomen dieser spezifischen Äußerungsform des promotionalen Infekts zu kämpfen haben.

Das Autorenteam um den Herausgeber Prof. Dr. (!) Thomas Meuser deckt in diesem Buch auf Basis eigener Feldforschung schonungslos offen das wahre Krankheitsbild von Promovierenden auf. Ob komplizierte Gemütslagen, Niederlagen, Zwangslagen oder aussichtslose Lagen: Kein Thema wird tabuisiert.

Die 3., kurierte Auflage des erstmals 1994 erschienenen Klassikers der Promotionslehre erzählt humorvoll, emotional und wissenschaftlich nicht immer einwandfrei aus dem aufreibenden Leben der Promo-Viren-Infizierten. Die gute Nachricht an dieser Stelle vorab: Eine Genesung ist höchstwahrscheinlich. Und danach folgt das ruhmreiche Leben als Titelträger.“

INHALT: „Grundlagen der Promotionswissenschaft: Der hoffnungsvolle Nachwuchsforscher und seine Arbeit.- Das System der Promotionsfaktoren: über katastrophenähnliche Ereignisse und ihre Bewältigung.- Bittere Wahrheiten. Altes und Neues aus dem Alltag wissenschaftlicher Mitarbeiter.- Erfahrungen zur kumulativen Dissertation.- Miteinander einsam. Über das externe Promovieren in Deutschland.- Silverdocs Promovieren mit 60+: Ein Erfahrungsbericht.- Das Dr. Sommer-Team.- Populäre Politiker, eitle Eurotiker, würdige Wissenschaftler: Sie alle promoviert man eh.- Das Trio Infernale als Promotionstechnik.- Promotionsbetrug im Selbstversuch: Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte.- Pandemiegefahr: Weltgesundheitsorganisation (WH2O) warnt politische Klasse vor der Ausbreitung von Promo-Viren.- Auch ohne glücklich, oder: garantiert (promo-)viren-frei.“ 
 

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