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http://restlosgluecklich.wordpress.com/2014/05/12/mit-vollen-hosen-ist-leicht-stinken-uber-hochstleistungen-und-windeln/

"Etablierte ProfessorInnen mit oft sehr ungebrochenen Karrieren, die in einem vollkommen anderen Rekrutierungsregime zu ihren Lehrstühlen gekommen sind, sind neuerdings der Meinung, ihre jungen KollegInnen einer hochgradig dubiosen Idee von Exzellenz zuliebe von Wirtschaftsberatungskanzleien auswählen lassen zu müssen. "
FeliNo meinte am 2014/05/12 22:25:
"Abgesehen davon, dass die Idee von Exzellenz einer hochgradig romantischen Vorstellung von Genie nachhängt, die mit dem Alltag von WissenschafterInnen wenig zu tun hat [...]" bringt's dann noch auf den Punkt. Lesenwerter Beitrag! 
Dr. Bernd Dammann (Gast) meinte am 2014/05/13 11:37:
Die 'unternehmerische Universität' im Zeitalter des "akademischen Kapitalismus" (Richard Münch)
Mir fehlen an diesem durchaus anschaulichen und sehr persönlichen Bericht, der uns schlaglichtartig und beispielhaft in das Innere des Universitätsbetriebes und Hochschulalltags im deutschsprachigen Raum blicken lässt, die begriffliche Schärfe und analytische Beweiskraft der durchweg von ichbezogener Betroffenheit angeleiteten Schilderung. (siehe dazu die ausgezeichnete Aufsatzsammlung: Jürgen Kaube (Hrsg.), Die Illusion der Exzellenz. Lebenslügen der Wissenschaftspolitik, Wagenbach Verlag, Berlin 2009)

Die beliebige Aneinanderreihung von Mitleid heischender und/oder Solidarität einfordernder „Betroffenheitsprosa“ kann doch nicht ursächlich damit begründet werden, dass Frau X oder Herr Y ihre Amtsautorität missbrauchen, indem sie ihre vermeintlich sadistischen und zynischen Veranlagungen an den ihnen Untergebenen und von ihnen Abhängigen programmatisch und praktisch ausleben dürfen. Denn sie betätigen sich doch in Wirklichkeit als willfährige Handlanger der ihnen als Staatsbedienstete von der herrschenden politischen Klasse vorgegebenen Imperative eines für zwingend erforderlich gehaltenen systemischen Strukturwandels in (fast) allen gesellschaftlichen Lebensbereichen.

- Muss man daran erinnern, dass das der Humboldtschen Universitätsreform zugeschriebene Wissenschafts- und Forschungsideal von „Einsamkeit und Freiheit“ (Schelsky) zumindest im 19. Jahrhundert noch ohne die Vorstellung einer damit zwingend zu verbindenden Verbeamtung auf Lebenszeit mit Pensionsanspruch auskam?

- Wie würden denn wohl im Horizont einer solchen ichbezogenen Problemwahrnehmung - wie der hier zur Diskussion gestellten - die Schilderungen saisonaler Wanderarbeiter aus Osteuropa, polnischer Pflegekräfte oder südkoreanischer Krankenschwestern über ihre den jeweilig sozio-ökonomisch obwaltenden Umständen geschuldeten Berufsschicksale ausfallen?

- Und aus welchen Überlegungen begründet sich dann in einem solchen Bezugsrahmen der Anspruch auf eine statusspezifisch privilegierte Sonderbehandlung des „akademischen Prekariats“ in solchen Fächergruppen, die der linksliberale Politikwissenschaftler Christian Graf von Krockow schon Ende der 1950er Jahre gesellschaftspolitisch und hochschulökonomisch als „Luxuswissenschaften“ einstufte?

Es ist bezeichnend für den Eigensinn und die Beharrungskraft gesellschaftlicher Verhältnisse und Zustände, dass es erst des EU-weiten Regimes wirtschaftswissenschaftlicher Glaubenssätze und Modelle zweckrationaler Betriebs- und Unternehmensführung bedurfte, die inzwischen in (fast) allen Lebensbereichen ohne Rücksicht auf die mittel- und langfristigen sozialen Folgewirkungen und Kosten durchgesetzt werden (‚New Public Management‘), um auch im Hochschulwesen, endlich und längst überfällig, ‚alte Zöpfe‘ abschneiden zu lassen. 
 

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