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Wir sind hier ja nicht "Der Archivar", dessen ewige Weisheiten immer etwas öde Gemeißeltes haben. Also dürfen wir ohne Anspruch auf eine erschöpfende Darstellung einige Einsichten in Erinnerung rufen, die der Kommentator zu

http://archiv.twoday.net/stories/876866683/

vergessen zu haben scheint.

(i) Öffentlichkeitsarbeit ist eine archivische Kernaufgabe.

(ii) Zur archivischen Erschließung und zur Bereitstellung für die Nutzung zählen digitale Angebote, die man immer auch als Öffentlichkeitsarbeit sehen muss.

(iii) Archive haben als Häuser der Geschichte eine gesellschaftliche Bringschuld, was die Präsentation der Geschichte des Archivträgers angeht.

(iv) Sehr viele Archive sind auf Öffentlichkeitsarbeit, die den Archivträger bzw. dessen Mitarbeiter adressiert, zwingend angewiesen, um wilde Kassationen abwenden zu können und ihre Existenz in Erinnerung zu rufen.

(v) Es kann nie genug Ideen für Öffentlichkeitsarbeit geben. Da Ergebnisse aus anderen Kulturinstitutionen kaum übertragbar sind, kommt es immer auf "Trial and Error" entscheidend an. Ausprobieren lautet die Devise!

(vi) Andere Institutionen wie Museen oder die Marketingabteilung können archivische Öffentlichkeitsarbeit nicht besser als die Archive, da sie in der Regel keinerlei Interesse daran haben, dass Archive in der Öffentlichkeit möglichst angemessen dargestellt werden. Und auch nicht die Ressourcen dafür.

Weitere Argumente?
Dietmar Bartz meinte am 2014/05/14 19:58:
Eine Ergänzung, eine Abgrenzung
Ergänzung: Punkt (iv) "ihre Existenz in Erinnerung zu rufen" ist sträflich zurückhaltend formuliert. Eine florierende ÖA kann ein Archiv auch vor Budgetkürzungen schützen, wenn dem Träger stetig vor Augen geführt wird, dass dort etwas passiert. Jede abgewendete oder gemilderte Budgetkürzung erlaubt dann wiederum "Kernarbeit", wie auch immer sie sich zusammensetzt. Wir hatten dies hier schon einmal bei einer leider entgleisten Diskussion um das Stadtarchiv in Hof, http://archiv.twoday.net/stories/473579745/

Und damit zur Abgrenzung: Interessant als ein Pro und Contra ist mMn die Frage, wie diese Dinge bei begrenzten Kapazitäten gemischt werden. Und ob diese Mischung in kleineren Häusern bei bestimmten Gruppen von Archivarinnen und Archivaren unterschiedlich aussieht (Alter, Geschlecht, Laufbahnstufe/Dienstalter, infrastrukturelle Bedingungen, Finanzausstattung von Archiv und Träger usw usf.). Ein Schlüsselfaktor ist wahrscheinlich sowieso der von Th. Wolf genannte Punkt "Spaß". Allgemeiner Formuliertes über die Veränderung von traditionellen und neuen Aufgaben müsste es in der Fachliteratur doch ohnehin geben? 
FeliNo antwortete am 2014/05/14 20:06:
http://archiv.twoday.net/stories/640154217/ , siehe auch: http://histgymbib.hypotheses.org/56 (geht alles, sogar für 'nen OPL/OPA (gibt's letzteres eigentlich auch? Den One-Person-Archivist?) 
KlausGraf antwortete am 2014/05/14 20:09:
Digital-geile Archivare vernachlässigen Kernaufgaben
Sie bloggen lieber als zu verzeichnen und überlassen das Praktikanten. In jeder Minute Öffentlichkeitsarbeit könnte man 5 rostige Büroklammern aus einer Akte entfernen. 
FeliNo antwortete am 2014/05/14 22:24:
Na hören Sie mal! "Mein" Archiv IST erschlossen, wird weiter erschlossen, hat zufriedene, dankbare Benutzer, ist in der Lehre der Anstalt und hat ein OPL/OPA, das grad insges. 12 (von 48,5 Wochenstd.) dafür ansetzen darf, mit 1 Ehrenamtlichen (wie man ihn sich nur wünschen kann, Sie auch!) - und da darf man nicht noch in der Freizeit bloggen?? Und wie glaubt man hier, ist der Website von Bib&Arch auf der Anstaltshomepage zustandegekommen? Genau: OPL/OPA war's. "Praktikaten"? Bei 1 Öffnungstag in der Woche und 0 Euro?? Tztz, Sie haben hier echt Probleme... 
ladislaus (Gast) meinte am 2014/05/15 10:41:
Ich halte Öffentlichkeitsarbeit für wichtig (wenn auch nicht jede Form für sinnvoll), auch aus dem Grund, der steuerzahlenden Öffentlichkeit den Sinn für die Daseinsberechtigung der Archive (Altbestandsbibliotheken, Museumsdepots etc.) zu vermitteln oder sie überhaupt erst auf deren Dasein hinzuweisen. Digitalisierung und möglichst weite Streuung der (nicht copyfraud-bewehrten) Digitalisate halte ich dabei z. B. für ein wichtiges Mittel auch und gerade der Öffentlichkeitsarbeit. Wohin es führen kann, wenn einer Bibliothek das egal ist, hat man damals in Karlsruhe in der BLB gesehen. Bis auf eine handvoll Spezialisten wusste niemand im Land, was da eigentlich für Schätze waren, auch die Beschreibung im Internet war mehr als dürftig, von Digitalisaten ganz zu schweigen. Und als es einem Kernbestand an den Kragen gehen sollte, hat es dann doch einigen Anlauf gebraucht, überhaupt ein Bewusstsein für die Sammlung zu schaffen. Ich habe Politikerbriefe von angeblich "konservativen" Abgeordneten in dieser Angelegenheit bekommen, die geradezu genüsslich Ahnungslosigkeit mit dem Wissen verbanden, dass sich eh niemand dafür interessieren würde. 
 

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