Über die Publizistik zum Konflikt Maximilians I. mit Venedig unterrichtet Wolfgang Mährle in einem italienischen Aufsatz zum online vorliegenden Sammelband (2011) zur Schlacht von Agnadello 1509:
http://www.istitutoveneto.it/flex/cm/pages/ServeAttachment.php/L/IT/D/6%252Fd%252F4%252FD.485ac7f4b7a044b4259d/P/BLOB%3AID%3D535
Dort nicht berücksichtigt ist ein Reimpaarspruch von 20 Versen, den der Artikel der Erstauflage des Verfasserlexikons über Nikolaus Mengin (Bd. 5, 1955, 680f. erwähnt). Er steht im Anhang der erstmals 1509 gedruckten Venediger Chronica. Die Erstauflage ist zwar nicht online, wohl aber spätere Ausgaben, beginnend 1514
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009481/image_51
12 Verse wurden schon 1787 abgedruckt aus einer der Ausgaben:
http://books.google.de/books?id=tgsUAAAAQAAJ&pg=PR117
Sodann das ganze Gedicht in Hormayrs Taschenbuch 1834, S. 21
http://books.google.de/books?id=8JcAAAAAcAAJ&pg=PA21
Böcking gab es 1862 in Huttens Werken als Vergleichsstück wieder, was zu dem Irrtum führte, es handle sich um einen Text Huttens:
http://books.google.de/books?id=s887AAAAcAAJ&pg=PA190
Und nochmals in der Germania 1878, S. 57f. von Hermann Fischer
https://archive.org/stream/germania23pfeiuoft#page/56/mode/2up
Fischer gibt zwar vier am Schluss handschriftlich hinzugesetzte Verse wieder, sagt aber nicht aus welchem Exemplar des Erstdrucks.
Zur Reimpublizistik des Konflikts bietet nach wie vor Liliencron einen guten Einstieg:
http://books.google.de/books?id=EMBKAAAAcAAJ&pg=PA24
Nr. 257 ist das Lied vom Romzug des Hans Probst, über den Frieder Schanze im ²VL 7, Sp. 856f. handelte und das Jan-Dirk Müller 2004 erwähnte
http://books.google.de/books?id=dFqgaRNeNWgC&pg=PA108
Einzige bekannte Überlieferung in München Cgm 809
http://www.handschriftencensus.de/9608
Nr. 258 stammt von Pamphilus Gegenbach. Den Lied-Druck hat die SB Berlin ins Netz gestellt:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000EE5C00000000
Nr. 259 stammt von Hans Schneider und wird von Schanze im ²VL 8, Sp. 792 als Nr. 11 verzeichnet. Digitalisate Münchner Einblattdrucke gibt es in der Datenbank der BSB:
https://www.bsb-muenchen.de/literatursuche/spezialbestaende/alte-und-seltene-drucke/einblattdrucke/
Was Johann Kurtz angeht, verweise ich auf meine hoffentlich erschöpfenden Nachweise unter
http://de.wikisource.org/wiki/Johann_Kurtz
John L. Flood: Johannes Kurtz and "Madunna Venesia". In: La Bibliofilía 115 Nr. 1 (2013), S. 83-93 zitiert den Aufsatz Mährles nicht.
Wie verhält sich der Spruch im Mengin-Druck zu den anderen Texten? Eine deutliche Übereinstimmung besteht mit Hans Schneiders Spruch.
Bei Schneider Vers 11f. heißt es;
Venedig nun sich dich eben für!
dir leit groß unfal vor der thür
Unser Spruch beginnt mit
Venedig sich dich eben für
(wiederholt Vers 11)
Vers 12 lautet:
Dann dir die straff ligt vor der thür
Bevor man den Spruch des Mengin-Drucks Schneider zuschreibt, sollte man bedenken, dass der Verfasser des Mengin-Spruchs den weitverbreiteten Spruch Schneiders zitiert haben kann. Eine sichere Zuweisung an Schneider aufgrund philologischer Kriterien dürfte aufgrund der Kürze des Zeugnisses ausscheiden. Das Gedicht gehört jedenfalls in den Kontext der kaiserlichen Propaganda gegen Venedig.
#forschung
Venediger Chronica. Ausgabe 1516 (anklickbar)
http://www.istitutoveneto.it/flex/cm/pages/ServeAttachment.php/L/IT/D/6%252Fd%252F4%252FD.485ac7f4b7a044b4259d/P/BLOB%3AID%3D535
Dort nicht berücksichtigt ist ein Reimpaarspruch von 20 Versen, den der Artikel der Erstauflage des Verfasserlexikons über Nikolaus Mengin (Bd. 5, 1955, 680f. erwähnt). Er steht im Anhang der erstmals 1509 gedruckten Venediger Chronica. Die Erstauflage ist zwar nicht online, wohl aber spätere Ausgaben, beginnend 1514
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009481/image_51
12 Verse wurden schon 1787 abgedruckt aus einer der Ausgaben:
http://books.google.de/books?id=tgsUAAAAQAAJ&pg=PR117
Sodann das ganze Gedicht in Hormayrs Taschenbuch 1834, S. 21
http://books.google.de/books?id=8JcAAAAAcAAJ&pg=PA21
Böcking gab es 1862 in Huttens Werken als Vergleichsstück wieder, was zu dem Irrtum führte, es handle sich um einen Text Huttens:
http://books.google.de/books?id=s887AAAAcAAJ&pg=PA190
Und nochmals in der Germania 1878, S. 57f. von Hermann Fischer
https://archive.org/stream/germania23pfeiuoft#page/56/mode/2up
Fischer gibt zwar vier am Schluss handschriftlich hinzugesetzte Verse wieder, sagt aber nicht aus welchem Exemplar des Erstdrucks.
Zur Reimpublizistik des Konflikts bietet nach wie vor Liliencron einen guten Einstieg:
http://books.google.de/books?id=EMBKAAAAcAAJ&pg=PA24
Nr. 257 ist das Lied vom Romzug des Hans Probst, über den Frieder Schanze im ²VL 7, Sp. 856f. handelte und das Jan-Dirk Müller 2004 erwähnte
http://books.google.de/books?id=dFqgaRNeNWgC&pg=PA108
Einzige bekannte Überlieferung in München Cgm 809
http://www.handschriftencensus.de/9608
Nr. 258 stammt von Pamphilus Gegenbach. Den Lied-Druck hat die SB Berlin ins Netz gestellt:
http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0000EE5C00000000
Nr. 259 stammt von Hans Schneider und wird von Schanze im ²VL 8, Sp. 792 als Nr. 11 verzeichnet. Digitalisate Münchner Einblattdrucke gibt es in der Datenbank der BSB:
https://www.bsb-muenchen.de/literatursuche/spezialbestaende/alte-und-seltene-drucke/einblattdrucke/
Was Johann Kurtz angeht, verweise ich auf meine hoffentlich erschöpfenden Nachweise unter
http://de.wikisource.org/wiki/Johann_Kurtz
John L. Flood: Johannes Kurtz and "Madunna Venesia". In: La Bibliofilía 115 Nr. 1 (2013), S. 83-93 zitiert den Aufsatz Mährles nicht.
Wie verhält sich der Spruch im Mengin-Druck zu den anderen Texten? Eine deutliche Übereinstimmung besteht mit Hans Schneiders Spruch.
Bei Schneider Vers 11f. heißt es;
Venedig nun sich dich eben für!
dir leit groß unfal vor der thür
Unser Spruch beginnt mit
Venedig sich dich eben für
(wiederholt Vers 11)
Vers 12 lautet:
Dann dir die straff ligt vor der thür
Bevor man den Spruch des Mengin-Drucks Schneider zuschreibt, sollte man bedenken, dass der Verfasser des Mengin-Spruchs den weitverbreiteten Spruch Schneiders zitiert haben kann. Eine sichere Zuweisung an Schneider aufgrund philologischer Kriterien dürfte aufgrund der Kürze des Zeugnisses ausscheiden. Das Gedicht gehört jedenfalls in den Kontext der kaiserlichen Propaganda gegen Venedig.
#forschung
Venediger Chronica. Ausgabe 1516 (anklickbar)
KlausGraf - am Dienstag, 12. August 2014, 00:07 - Rubrik: Geschichtswissenschaft