Nach den Forschungen von Lotte Kurras hat um 1600 ein namentlich nicht bekannter Illuminist, der möglicherweise in Heilbronn ansässig war, auf der Grundlage von Georg Rüxners Turnierbuch repräsentative Bilderhandschriften in Serie angefertigt, die er auf Kraichgauer Adelsfamilien zuschnitt. Bekannt sind Fassungen für die Familien von Gemmingen, von Helmstatt und für den Heilbronner Deutschordenskomtur Karl von Wolckenstein. Rüxners Turnierbuch habe, so Kurras, "in dem Kraichgauer Turnierbuch eine besonders reizvolle Umsetzung erfahren. Aus spröden Namenslisten und Turnierberichten ist ein farbenprächtiges heraldisches Kunstwerk mit einer neuen Gesamtkonzeption geworden" (Kurras 1996, S. 171).
Lotte Kurras hat sich zu den Kraichgauer Turnierbüchern im Kommentar zu der Faksimileausgabe "Turnierbuch aus der Kraichgauer Ritterschaft. Cod. Ross. 711" (1983) geäußert. Das Faksimile und der verbesserte Kommentar erschienen nochmals als: Das große Buch der Turniere (1996), das mir vorliegt. Zu den Abweichungen dieser Ausgabe von dem teuren älteren Faksimile vgl. Kurt Andermann, in: ZGO 145 (1997), S. 597. Außerdem hat Kurras 1989 im GNM-Katalog Die Grafen von Schönborn S. 496f. Nr. 377 den Eintrag zum bis damals nicht bekannten Pommersfeldener Turnierbuch verfasst.
1996 listete Kurras die damals bekannten Exemplare auf (S. 163).
In Archivalia ergänzt habe ich die Heidelberger Handschrift
http://archiv.twoday.net/stories/97008625/
und das 2014 versteigerte Exemplar aus Fränkisch-Crumbach
http://archiv.twoday.net/stories/714906593/
Damit sind die folgenden sieben Handschriften bekannt.
Burg Hornberg, Archiv der Freiherren von Gemmingen-Hornberg
1616. Für die von Gemmingen
Ein Zeitungsartikel vom 26. März 2010 enthält dazu folgende Zeilen:
"Wertvoll − dazu zählt der 46-Jährige [Baron Dajo von Gemmingen] das Turnierbuch der Kraichgauer Ritter, das Wolf Conrad Greck von Kochendorf 1616 fertigstellen ließ. In gebundenem Leder sind die Papierseiten in tadellosem Zustand. Die 400 Jahre alten Farben strahlen in allen Schattierungen. Mit diesem Buch wollten sich die Kraichgauer Ritter vor den Begehrlichkeiten des Pfalzgrafen in Heidelberg wappnen, indem sie sich vom niederen Adel absetzten und ihre Reichsunmittelbarkeit dokumentierten. Denn an Turnieren durfte nur teilnehmen, wer mindestens in dritter Generation rein adliger Herkunft war."
http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige-Ein-Fuellhorn-historischer-Kostbarkeiten;art16305,1800636
Farbabbildungen:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_Gemmingen-Hornberg_Turniergesellschaften1.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schlacht_von_Seckenheim.jpg
Heidelberg, UB, Heid. Hs. 58
1615 (Abschrift 1. Hälfte 18. Jahrhundert). Für die von Gemmingen, ohne farbig ausgeführte Wappen (nur Vorzeichnungen)
Digitalisat:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heidhs58
Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/97008625/
Pommersfelden, Gräflich Schönborn'sche Schlossbibliothek, Hs. 123 (2734)
Um 1615. Für Carl von Wolckenstein, Deutschordenskomtur in Heilbronn
Katalog: Die Grafen von Schörnborn (1989), S. 496f. Nr. 377 mit einer Farb- und einer SW-Abbildung.
Farbabbildung Bl. 15v
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kraichgauer_turnierbuch_pommersfelden.jpg
Rom, Bibliotheca Apostolica Vaticana, Cod. Ross. 711
Um 1615. Für die von Helmstatt
Faksimileausgaben von Lotte Kurras 1983 und 1996
Beschreibung 1911 im Katalog der illuminierten Handschriften der Rossiana
http://hdl.handle.net/2027/mdp.39015028853235?urlappend=%3Bseq=39 (US)
Farbabbildungen
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Helmstatt-turnierbuch.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_rossiana.jpg
[2015 online gestellt:
http://archiv.twoday.net/stories/1022479499/ ]
Stuttgart, Württembergische LB, Cod. hist. fol. 298
1615. Für die von Gemmingen
Katalog von Heyd 1890
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264925
1 Farbabbildung:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_gemmingen_1462.jpg
Privatbesitz, zuletzt Heidelberg, Auktionshaus H. Tenner 1971
Für die von Helmstatt.
Katalog Nr. 87 Nr. 833 mit Abbildung S. 4 nach Kurras 1996, S. 163
Privatbesitz, zuletzt Berlin, Auktionshaus Stargardt (2014)
1615. Für die von Gemmingen
[Jetzt WLB Stuttgart Cod. hist. fol. 298a
http://www.wlb-stuttgart.de/fileadmin/user_upload/die_wlb/WLB-Forum/WLBforum_2014_2.pdf Nachtrag 2015 April]
Katalog 700 Nr. 1180 "TURNIERBUCH der Freiherrlichen Familie von Gemmingen -Michelfeld. Farbige heraldische Handschrift auf Papier von einem für mehrere Kraichgauer Ritterschaftsfamilien tätigen anonymen Wappenmaler. 1615. Mit 390 Wappendarstellungen, davon 31 auf Pferdedecken und 21 auf Fahnen der Herolde, sowie mit 10 ganzseitigen Kaiser- und Fürstenstandbildern.
Texte in großer Barockfraktur, rote Überschriften und Anfangsworte. 59 Blätter folio,
36,5¥19 cm (1 vermutlich leeres Blatt fehlt; gezählte S. 1 – 4 und 7– 118, davon 17 leer). Etwas
fleckig, kleinere Randdefekte und Einrisse meist mit Transparentpapier unterlegt; die Malereien
farbfrisch. Brauner Ledereinband mit Rollen- und Filetenstempelprägung und einem
(dilettantisch eingeprägten, vergoldeten) Supralibros: „FVGZF und ASVGGGVK 1618“; berieben,
wurmspurig und an den Ecken stärker bestoßen, Rücken erneuert. (12.000.—)
„Turnier Buch. Zusamen geordnete Turnir, Teutscher Adelicher Nation, der 4 landt als Reinstrom
Francken, Schwaben, und Bayern, Wan und von Welchen die angefangen, und volbracht worden, darin
sich die wol edlen irer voreltern Rittermessigen Edlen Stamen haben zuerinnern, mitt iren Jarzalen vnd
namen, sonderlich des Uhralten Edlen Rittermessigen stammen Gemmingen, mitt iren wappen vnd
besuchten orten der außgeschribenen Turniren / Im iar 1615.“
Die Handschrift enthält auf dem vorderen Spiegel den bekannten „Circkell der 7 planeten stundt“ mit
einer Weltkarte im Kreis, umgeben von Tabellen der 24 Planetenstunden der 7 Wochentage. Auf S. 1 die
2 Wappenbäume: „Grecken Stam zu Kochendorff“ und „Gemmingen Stam zu Michelfeldt“ in 7 bzw. 6
Generationen mit eingetragenen Namen der Stammträger jeweils mit „vxor“.
Auf S. 9 beginnt mit dem Ziertitel das eigentliche, auch in anderen Exemplaren (s.u.) bekannte Kraichgauer Turnierbuch, dessen Inhalt nach Georg Rüxners berühmtem und einflußreichem Druck
(„Anfang … des Turnirs“, Simmern 1530) rein heraldisch zu werten, aber meist nicht historisch begründet
ist.
S. 10 – 18 Herrschaftsordnung der „Ersten Christenhaitt“ und des Deutschen Reichs mit ganzseitigen Figuren
Karls des Großen und Ottos III.
S. 20 – 28 Gründung der Ritterturniere durch Heinrich I. (mit dessen Bildnis) i.J. 926, mit den 12 Artikeln
der Teilnahmebedingungen.
S. 31 – 105 Chronologische Reihe der 18 Reichs- und Ritterturniere Magdeburg 938 bis Worms 1487,
jeweils mit den Wappen der Städte, der ganzseitigen fürstlichen Ausrufer, der 4 Turniervögte, 4 Grießwarter
(Kampfrichter), der Helmschau u. a., sowie Zahlenangaben zu den Teilnehmergruppen. Unter den
Turnierern sind außer anfangs einigen Fürsten namentlich nur die Edlen der Familie von Gemmingen und
eng verwandter Geschlechter genannt und zu Pferd mit Wappen und ihren Devisen (lat., griech., frz. und
ital. Beischriften) dargestellt.
S. 106 – 107 Gedicht (32 Verse) über den ruhmreichen Sieg des Reichsritters Hans von Gemmingen (der
Kecke, 1431 – 1487), des Stammvaters der Familie von Gemmingen zu Michelfeld, über Graf Ulrich V. von
Württemberg (1413 – 1480) während der Endphase des Badisch-Pfälzischen Krieges in der Entscheidungsschacht
bei Seckenheim „vor Haidelberg“ am 30. Juni 1462 (in der Handschrift S. 106 falsch: „Anno
1463 An S. Vlrichs tag“). Dabei Zeichnungen der Fehdesymbole Eisenhandschuh und Kolben sowie die
Kampfreiterdarstellungen von Hans v. G. und Ulrich v. W.
S. 107– 111 38 Wappen der Ritter der Turniergesellschaft Ober- und Niederesel und derer aus „Odenwaldt,
Kraichgaw und Bergstraß“, die an den letzten Turnieren von 1479 – 1487 teilgenommen hatten.
[...]
Nach dem beiliegenden maschinenschriftlichen alphabetischen Namensregister von 1934 (11 Bll.) zu der
Handschrift ist das Supralibros aufzulösen in: Friedrich Von Gemmingen Zu Fürfeld (1587– 1634) und
Agnes Sibilla Von Gemmingen Geb. Greckin Von Kochendorff (gest. 1671), die als Auftraggeber und Erstbesitzer
die Handschrift anlegen und 1618 binden ließen."
http://www.stargardt.de/download/file/700/VI_Geschichte.pdf
Aus dem Archiv der von Gemmingen in Fränkisch Crumbach.
Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/714906593/
http://archiv.twoday.net/stories/714908416/
1 Farbabbildung
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_crumbach.jpg
#forschung
#fnzhss
Stuttgarter Handschrift. Die derzeit 7 Abbildungen aus Kraichgauer Turnierbüchern auf Commons nun alle in:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Kraichgau_Tournament_Books
Lotte Kurras hat sich zu den Kraichgauer Turnierbüchern im Kommentar zu der Faksimileausgabe "Turnierbuch aus der Kraichgauer Ritterschaft. Cod. Ross. 711" (1983) geäußert. Das Faksimile und der verbesserte Kommentar erschienen nochmals als: Das große Buch der Turniere (1996), das mir vorliegt. Zu den Abweichungen dieser Ausgabe von dem teuren älteren Faksimile vgl. Kurt Andermann, in: ZGO 145 (1997), S. 597. Außerdem hat Kurras 1989 im GNM-Katalog Die Grafen von Schönborn S. 496f. Nr. 377 den Eintrag zum bis damals nicht bekannten Pommersfeldener Turnierbuch verfasst.
1996 listete Kurras die damals bekannten Exemplare auf (S. 163).
In Archivalia ergänzt habe ich die Heidelberger Handschrift
http://archiv.twoday.net/stories/97008625/
und das 2014 versteigerte Exemplar aus Fränkisch-Crumbach
http://archiv.twoday.net/stories/714906593/
Damit sind die folgenden sieben Handschriften bekannt.
Burg Hornberg, Archiv der Freiherren von Gemmingen-Hornberg
1616. Für die von Gemmingen
Ein Zeitungsartikel vom 26. März 2010 enthält dazu folgende Zeilen:
"Wertvoll − dazu zählt der 46-Jährige [Baron Dajo von Gemmingen] das Turnierbuch der Kraichgauer Ritter, das Wolf Conrad Greck von Kochendorf 1616 fertigstellen ließ. In gebundenem Leder sind die Papierseiten in tadellosem Zustand. Die 400 Jahre alten Farben strahlen in allen Schattierungen. Mit diesem Buch wollten sich die Kraichgauer Ritter vor den Begehrlichkeiten des Pfalzgrafen in Heidelberg wappnen, indem sie sich vom niederen Adel absetzten und ihre Reichsunmittelbarkeit dokumentierten. Denn an Turnieren durfte nur teilnehmen, wer mindestens in dritter Generation rein adliger Herkunft war."
http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/sonstige-Ein-Fuellhorn-historischer-Kostbarkeiten;art16305,1800636
Farbabbildungen:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_Gemmingen-Hornberg_Turniergesellschaften1.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schlacht_von_Seckenheim.jpg
Heidelberg, UB, Heid. Hs. 58
1615 (Abschrift 1. Hälfte 18. Jahrhundert). Für die von Gemmingen, ohne farbig ausgeführte Wappen (nur Vorzeichnungen)
Digitalisat:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heidhs58
Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/97008625/
Pommersfelden, Gräflich Schönborn'sche Schlossbibliothek, Hs. 123 (2734)
Um 1615. Für Carl von Wolckenstein, Deutschordenskomtur in Heilbronn
Katalog: Die Grafen von Schörnborn (1989), S. 496f. Nr. 377 mit einer Farb- und einer SW-Abbildung.
Farbabbildung Bl. 15v
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kraichgauer_turnierbuch_pommersfelden.jpg
Rom, Bibliotheca Apostolica Vaticana, Cod. Ross. 711
Um 1615. Für die von Helmstatt
Faksimileausgaben von Lotte Kurras 1983 und 1996
Beschreibung 1911 im Katalog der illuminierten Handschriften der Rossiana
http://hdl.handle.net/2027/mdp.39015028853235?urlappend=%3Bseq=39 (US)
Farbabbildungen
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Helmstatt-turnierbuch.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_rossiana.jpg
[2015 online gestellt:
http://archiv.twoday.net/stories/1022479499/ ]
Stuttgart, Württembergische LB, Cod. hist. fol. 298
1615. Für die von Gemmingen
Katalog von Heyd 1890
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264925
1 Farbabbildung:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_gemmingen_1462.jpg
Privatbesitz, zuletzt Heidelberg, Auktionshaus H. Tenner 1971
Für die von Helmstatt.
Katalog Nr. 87 Nr. 833 mit Abbildung S. 4 nach Kurras 1996, S. 163
Privatbesitz, zuletzt Berlin, Auktionshaus Stargardt (2014)
1615. Für die von Gemmingen
[Jetzt WLB Stuttgart Cod. hist. fol. 298a
http://www.wlb-stuttgart.de/fileadmin/user_upload/die_wlb/WLB-Forum/WLBforum_2014_2.pdf Nachtrag 2015 April]
Katalog 700 Nr. 1180 "TURNIERBUCH der Freiherrlichen Familie von Gemmingen -Michelfeld. Farbige heraldische Handschrift auf Papier von einem für mehrere Kraichgauer Ritterschaftsfamilien tätigen anonymen Wappenmaler. 1615. Mit 390 Wappendarstellungen, davon 31 auf Pferdedecken und 21 auf Fahnen der Herolde, sowie mit 10 ganzseitigen Kaiser- und Fürstenstandbildern.
Texte in großer Barockfraktur, rote Überschriften und Anfangsworte. 59 Blätter folio,
36,5¥19 cm (1 vermutlich leeres Blatt fehlt; gezählte S. 1 – 4 und 7– 118, davon 17 leer). Etwas
fleckig, kleinere Randdefekte und Einrisse meist mit Transparentpapier unterlegt; die Malereien
farbfrisch. Brauner Ledereinband mit Rollen- und Filetenstempelprägung und einem
(dilettantisch eingeprägten, vergoldeten) Supralibros: „FVGZF und ASVGGGVK 1618“; berieben,
wurmspurig und an den Ecken stärker bestoßen, Rücken erneuert. (12.000.—)
„Turnier Buch. Zusamen geordnete Turnir, Teutscher Adelicher Nation, der 4 landt als Reinstrom
Francken, Schwaben, und Bayern, Wan und von Welchen die angefangen, und volbracht worden, darin
sich die wol edlen irer voreltern Rittermessigen Edlen Stamen haben zuerinnern, mitt iren Jarzalen vnd
namen, sonderlich des Uhralten Edlen Rittermessigen stammen Gemmingen, mitt iren wappen vnd
besuchten orten der außgeschribenen Turniren / Im iar 1615.“
Die Handschrift enthält auf dem vorderen Spiegel den bekannten „Circkell der 7 planeten stundt“ mit
einer Weltkarte im Kreis, umgeben von Tabellen der 24 Planetenstunden der 7 Wochentage. Auf S. 1 die
2 Wappenbäume: „Grecken Stam zu Kochendorff“ und „Gemmingen Stam zu Michelfeldt“ in 7 bzw. 6
Generationen mit eingetragenen Namen der Stammträger jeweils mit „vxor“.
Auf S. 9 beginnt mit dem Ziertitel das eigentliche, auch in anderen Exemplaren (s.u.) bekannte Kraichgauer Turnierbuch, dessen Inhalt nach Georg Rüxners berühmtem und einflußreichem Druck
(„Anfang … des Turnirs“, Simmern 1530) rein heraldisch zu werten, aber meist nicht historisch begründet
ist.
S. 10 – 18 Herrschaftsordnung der „Ersten Christenhaitt“ und des Deutschen Reichs mit ganzseitigen Figuren
Karls des Großen und Ottos III.
S. 20 – 28 Gründung der Ritterturniere durch Heinrich I. (mit dessen Bildnis) i.J. 926, mit den 12 Artikeln
der Teilnahmebedingungen.
S. 31 – 105 Chronologische Reihe der 18 Reichs- und Ritterturniere Magdeburg 938 bis Worms 1487,
jeweils mit den Wappen der Städte, der ganzseitigen fürstlichen Ausrufer, der 4 Turniervögte, 4 Grießwarter
(Kampfrichter), der Helmschau u. a., sowie Zahlenangaben zu den Teilnehmergruppen. Unter den
Turnierern sind außer anfangs einigen Fürsten namentlich nur die Edlen der Familie von Gemmingen und
eng verwandter Geschlechter genannt und zu Pferd mit Wappen und ihren Devisen (lat., griech., frz. und
ital. Beischriften) dargestellt.
S. 106 – 107 Gedicht (32 Verse) über den ruhmreichen Sieg des Reichsritters Hans von Gemmingen (der
Kecke, 1431 – 1487), des Stammvaters der Familie von Gemmingen zu Michelfeld, über Graf Ulrich V. von
Württemberg (1413 – 1480) während der Endphase des Badisch-Pfälzischen Krieges in der Entscheidungsschacht
bei Seckenheim „vor Haidelberg“ am 30. Juni 1462 (in der Handschrift S. 106 falsch: „Anno
1463 An S. Vlrichs tag“). Dabei Zeichnungen der Fehdesymbole Eisenhandschuh und Kolben sowie die
Kampfreiterdarstellungen von Hans v. G. und Ulrich v. W.
S. 107– 111 38 Wappen der Ritter der Turniergesellschaft Ober- und Niederesel und derer aus „Odenwaldt,
Kraichgaw und Bergstraß“, die an den letzten Turnieren von 1479 – 1487 teilgenommen hatten.
[...]
Nach dem beiliegenden maschinenschriftlichen alphabetischen Namensregister von 1934 (11 Bll.) zu der
Handschrift ist das Supralibros aufzulösen in: Friedrich Von Gemmingen Zu Fürfeld (1587– 1634) und
Agnes Sibilla Von Gemmingen Geb. Greckin Von Kochendorff (gest. 1671), die als Auftraggeber und Erstbesitzer
die Handschrift anlegen und 1618 binden ließen."
http://www.stargardt.de/download/file/700/VI_Geschichte.pdf
Aus dem Archiv der von Gemmingen in Fränkisch Crumbach.
Näheres:
http://archiv.twoday.net/stories/714906593/
http://archiv.twoday.net/stories/714908416/
1 Farbabbildung
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Turnierbuch_crumbach.jpg
#forschung
#fnzhss
Stuttgarter Handschrift. Die derzeit 7 Abbildungen aus Kraichgauer Turnierbüchern auf Commons nun alle in:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Kraichgau_Tournament_Books
KlausGraf - am Mittwoch, 20. August 2014, 22:45 - Rubrik: Kodikologie