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Internationale Aspekte

In der Stuttgarter Zeitung vom 1. April 2006 geht ein Artikel auf die Entfernung bereits freigegebener Akten im US-Nationalarchiv ein. Auszug:

Trotzdem gehen im Nationalarchiv merkwürdige Dinge vor, trotzdem ist aus der großen Dokumentenkammer der USA ein kleiner Schatz verschwunden. Wo unlängst noch Akten der Regierung lagerten, finden Forscher immer öfter leere Kartons. Manchmal bleibt eine kurze Notiz zurück. "Rücknahmemeldung" steht darauf. Darunter: "Das unten identifizierte Objekt wurde aus dieser Akte entfernt." Von wem? Warum? Nichts Genaues wusste man nicht, bis der Historiker Matthew Aid das Geheimnis lüftete.

Schon vor zwei Jahren war Aid auf die seltsamen Vorgänge aufmerksam geworden. Er ist Dauergast im Nationalarchiv, der wohl weltgrößten Fundgrube, wenn es um offizielle Dokumente zur jüngeren Geschichte geht. Hier kann man nachlesen, was US-Präsidenten in vertraulichen Gesprächen gesagt haben, was die CIA in entlegenen Erdwinkeln plante und vieles mehr. Matthew Aids Spezialgebiet ist elektronische Aufklärung. Ein kleines historisches Juwel hat auch er vor Jahren ausgegraben, als er im Nationalarchiv Belege fand, dass Washington kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Frankreich und Israel belauschte. Als Aid später für neue Recherchen zurückkehrte, waren die Dokumente weg. "Die Akten waren leer", erinnert sich der Historiker. Zu Hause hat er noch die Kopien. Kollegen machten ähnliche Erfahrungen.

Als Aid der Sache nachging, stieß er auf ein Programm zur "Reklassifizierung" von Archivdokumenten. Wenn er von der Sache erzählt, schwankt seine Stimme zwischen atemlos, empört und belustigt. Atemlos und empört ist der Wissenschaftler in ihm. Denn im Kern geht es darum, dass einst geheime Regierungspapiere, die der damalige Präsident Bill Clinton 1995 für die Öffentlichkeit freigegeben hatte, wieder systematisch unter Verschluss genommen werden. Keine schöne Sache für einen Historiker. Belustigt ist der Mensch Matthew Aid, der mit den Zensoren manchmal morgens auf dem Weg ins Nationalarchiv im gleichen Bus sitzt. Herren, die gekleidet sind wie Archivare, "aber mit militärisch kurzem Haarschnitt".

Ehemalige Schlapphüte seien das, vermutet Aid. Statt in den Lesesaal gehen sie in ein mit Nummernschlössern gesichertes Büro in der vierten Etage eines Archivtrakts im Washingtoner Vorort College Park. Dort durchforsten sie Abermillionen Akten und ziehen alles ein, was ihnen gefährlich erscheint.

Als sich Aid und andere Historiker bei dem Archivdirektor Allen Weinstein beschwerten, bebte der vor Wut. "Der wusste gar nicht, was da läuft", sagt Aid. Der Direktor hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet. Nichts darf mehr verschwinden, bis geklärt ist, wer da was warum einzieht. Die Schlapphüte sitzen nicht mehr im Bus. Dafür gibt es inzwischen eine Zahl: Rund 9500 Dokumente mit insgesamt 55 000 Seiten sollen seit 1999 aus den öffentlichen Regalen des Nationalarchivs entfernt worden sein.

Wissenschaftler und Bürgerrechtler schlagen Alarm. Die einen befürchten, den Zugang zu historisch wertvollem Material zu verlieren. Die anderen sorgen sich um Transparenz und demokratische Kontrolle. Ohne die Freigabe der Verschlusssachen, hatte schon 1998 ein Beraterstab im State Department argumentiert, könne die Geschichte der US-Außenpolitik zu einer "offiziellen Lüge" werden.


Der Artikel schließt:
Wie der Aktenkrimi hinter den Marmorsäulen des Nationalarchivs weitergeht, darüber mag Matthew Aid keine Prognose wagen. Zur Überraschung der Historikergemeinde kämpft auch der Chefarchivar Weinstein. Er hat die Zensoren mutig aufgefordert, die entfernten Akten - "wo angemessen" - wieder in die Regale zu stellen. An der großen Freitreppe, gleich neben dem Eingang zur Rotunde mit der vergilbten Unabhängigkeitserklärung, blickt ein steinerner Jüngling in Richtung Weißes Haus. "Ewige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit" steht darunter.

http://www.persee.fr/listIssues.do?key=mefr

10 issues, 377 articles (1881 -1890)

Des Mélanges d’archéologie et d’histoire aux Mélanges de l’École française de Rome, la revue publie depuis 1881 des études en histoire et archéologie sur l’Italie et le bassin occidental de la Méditerranée des origines l’époque contemporaine.

http://gemeentearchief.amsterdam.nl/

Der Website gilt der Link-Wink von historicum.net
http://www.sfn.historicum.net/links/2006/liwi2006-13.htm

Der Archivar empfindet die Öffnung des Archivs für das Publikum als bedrohlichen Kontrollverlust und hält sich nach wie vor und unbeirrt für den einzig legitimen Benutzer des Archivs, «den Besitzer eines Geheimwissens, das nur ihm allein zugänglich ist» - dem kleinen Grossinquisitor also.

http://www.nzz.ch/2006/03/16/fe/articleDKWEU.html

Auf http://library-mistress.blogspot.com/2006/03/die-secrecy-news-berichten-wie-es-mit.html sei verwiesen, dort weitere Nachweise.

The Danish Institute for Human Rights
www.humanrights.dk

The handbook “An Introduction to Openness and Access to Information” has now been finalized and is available for downloading at the Institute website.

An interesting handbook.

http://www.sabaudia.org/

Das Savoyen-Portal, an dem auch Archive beteiligt sind, bespricht der Link-Wink
http://www.sfn.historicum.net/links/2006/liwi2006-08.htm

Zitat:
"Kartenmaterial des "Cadastre Sarde", einem in den 1730er Jahren durchgeführten Unternehmen zur systematischen Erfassung des savoyischen Territoriums, werden zwar in digitaler Form angeboten, doch für den Online-Zugriff werden prohibitive Pay-per-Use-Entgelte verlangt (z. B. 15 Euro für 1 Stunde oder 102 Euro für 10 Stunden Zugriffszeit). Das Archiv des Départements Savoie offeriert zwar ebenfalls diese Zugangsoption zum "Cadastre Sarde", macht aber mehr als 1,5 Millionen Seiten mit Personenstandsinformationen über die gleiche technische Plattform kostenfrei zugänglich."

Civil War archive conflict worsens

"The Salamanca municipal government has refused to allow the trucks which were supposed to transport the 507 boxes of documents from the Spanish Civil War (1936-1939) from Salamanca to Catalonia. Culture minister Carmen Calvo had announced that the transfer of the documents would take place on Thursday. The documents are claimed to have belonged to the wartime Catalan regional government, and Catalan nationalists have demanded that they be removed from the Civil War archive in Salamanca and taken to Barcelona. The Zapatero administration agreed to make the transfer, which has been opposed by the PP. Many Spaniards unsympathetic to the Catalan nationalists oppose as a matter of course anything the nationalists want. The situation has only worsened as the conflict has lengthened."
http://www.spainherald.com/2006-01-19news.html#2563

The Spain Herald 19. Januar 2006

Siehe auch Archivalia 3. Januar 2005 http://archiv.twoday.net/stories/459724/
und 6. Januar 2005 http://archiv.twoday.net/stories/462411/

http://adrastea.ugr.es/search*spi/

Neben Akten zum Trienter Konzil sind über den OPAC auch zahlreiche Dokumente zur Geschichte der Jesuiten einsehbar (siehe z.B. im Titel "Annuae").

Gefunden wird aber auch ein Tabakverbot (lateinisches Breve):

[Breve de Urbano VIII a la ciudad de Sevilla por la que prohibe el uso de tabaco en todas las iglesias de su diócesis, 14-06-1642].

Das Liechtensteinische Landesarchiv schloß, wie es auf seiner Homepage bekanntgibt, am 20. Dezember 2005 in Vaduz einen Kooperationsvertrag mit der neugegründeten Stiftung Dokumentation Kunst in Liechtenstein.

Ziel ist es u.a. Synergieeffekte in den Kernbereichen Erschließung, Aufbewahrung und Benutzung zu nutzen.

Volltext:

Kooperation Liechtensteinisches Landesarchiv

 

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