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Kodikologie

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heidhs572

Es handelt sich bei den Antiquitates um ein Werk von Jakob Beyrlin (1576 - nach 1618).

GND
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=132403501

[Klein 1998
http://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00044184_00241.html

http://archiv.twoday.net/stories/142785931/ ]

Heid. Hs. 572 war früher bekannt als Batt. 49 und wurde unter dieser Signatur von Wille beschrieben

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/Wille1903/0159

und von Michael Klein 1987 zitiert (in: Oberrheinische Studien 7, E-Text unter

http://www.rund-um-rhodt.de/media/c0798ac83e21e312ffff80f8fffffff1.pdf Anm. 61).

Zur Sammlung Batt:

http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/handschriften/batt.html

Die heutigen Signaturen ergeben sich aus der Konkordanz:

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/heidhs3383/0111

Das gleiche Werk Beyrlins liegt im Cgm 1681 (ebenfalls 18. Jahrhundert) vor, der gleichfalls online ist:

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00032785/image_3

Die Münchner Handschrift könnte sogar eine unmittelbare Abschrift der Heidelberger sein, was genauer zu prüfen wäre.

Mit der Datierung um 1768 der Heidelberger Handschrift bin ich nicht einverstanden. Ich sehe einen Grundstock des frühen 17. Jahrhunderts. S. 101 wechselt in der Liste der Regenten der Kurpfalz die Hand und zwar bei der Verheiratung des Winterkönigs 1613. Die spätere Hand schreibt Notizen bis 1714 (S. 122), während die Hand, die S. 124 Nachrichten zu 1760/68 eintrug, auch für den Extrakt Lauterer Antiquitäten verantwortlich sein könnte.

Die nachgetragenen Angaben der Heidelberger Handschrift zu den Regenten ab 1613 erscheinen in der Münchner Handschrift (datiert 1714) im fortlaufenden Text.

Kaiserslauterer Chronik und der Extrakt Lauterer Antiquitäten sind in den beiden Handschriften anders organisiert.

Der von mir in das frühe 17. Jahrhundert datierte Grundstock der Heidelberger Handschrift endet S. 121 mit einer Nachricht von 1431. Es folgen Notizen (ab 1622) von der Hand bis 1714, die auch die Regentenliste fortsetzte. Insgesamt reichen die Nachträge bis 1768. Der Extrakt enthält Notizen 1408-1551.

Die Münchner Handschrift integriert in die Lauterner Chronik ab 1408 die Angaben aus dem Extrakt (der endet ja mit einer Notiz zu 1551) und reicht bis 1714. Die in der Heidelberger Handschrift nachgetragenen Notizen (S. 122) werden bis 1714 übernommen, eine deutlich später eingetragene Notiz zu 1718 aber nicht.

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00032785/image_131

Wenn meine Datierung der Extrakt-Hand auf ca. 1768 zutrifft, ist es klar, dass die Heidelberger Handschrift (hinsichtlich der Lauterer Nachrichten aus dem Extrakt-Teil) nicht die unmittelbare Vorlage der Münchner gewesen sein kann. Denkbar wäre allerdings, dass der Schreiber der Münchner Handschrift (ca. 1714) den Extrakt aus einer anderen Vorlage bezogen hat.

In jedem Fall stellt die Münchner Handschrift eine Redaktion der beiden Texte zu Kaiserslautern dar, die sie zu einer verschmilzt. Die fiktiven Angaben zur Urgeschichte der Stadt in der Zeit der Christenverfolgung lassen daran denken, dass Beyrlin auch die Kaiserslauterner Chronik geschaffen haben könnte.

Nachtrag: Die Wasserzeichen sprechen nicht für die Frühdatierung. Karin Zimmermann: "Bis S. 124 finde ich einheitlich die Kombination von

"Baselstab im (Lorbeer)Kranz" mit einer "Hausmarke M" als Gegenmarke.

Auf den wenigen Blättern ab S. 125 gibt es dann noch eine

"Narrenkappe mit Schellenkragen".

In beiden Fällen finde ich Belege für vergleichbare Wasserzeichen (identische kann ich leider nicht finden) überwiegend im 18. Jhd. Baselstab und Hausmarke gibt es vereinzelt auch schon im 17. Jh."

Nachtrag:
Darmstädter Handschrift (nicht bei Klein)
https://books.google.de/books?id=bxACAAAAQAAJ&pg=PA105

Björn Gebert von der ULB Darmstadt übermittelte mir freundlicherweise eine kurze Beschreibung der Hs. 199, die nach den Wasserzeichen um 1655 entstanden ist.

"Wasserzeichen:
Typ a) heraldischer Doppeladler mit Baselstab im Herzschild, Krone und Buchstaben (BL), äußerst ähnlich zu WZIS: DE4215-PO-33744 (http://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE4215-PO-33744)
Typ b) heraldischer Adler, einköpfig, mit Baselstab im Herzschild, Krone mit Nimbus, Marke (drei Ringe)
Inhalt
[3 Leerblätter mit Schriftproben]
S. 1: Epistola Generosissimi Comitis Palatini Tubingici Gothonis ad Mauritium Fesslerum
S. 3-17: Antiquitates Imperij primi ad Rhenum
S. 17-28: Antiquitates quaedam Imperij Secundj in provincijs Rheni
S. 29-33: Antiquitates Quaedam Imperij Tertij in provincijs Rheni Cimmerioruum
S. 24-41: Antiquitates Imperij Quarti Romanorum, in provincijs Palatinis
darin:
S. 38-39: Vom Ursprung der Statt Offenheimb
S. 41-42: Von den XI Vogten so am Rhein sassen…
S. 44-46: Vom Ursprung der Pfalz am Rhein…
S. 47-49: Von den Sieben Landtvögten in Alimannia
S. 49-52: Vom Ursprung der Statt Heydelberg
S. 57-59: Antiquitates Quaedam Imperij quinti Gothorum Eorumque Antiquitates in Alannia [sic!] & Gallia
S. 60-77: Antiquitates Qaedam Imperij Sexti Francorum in Gallia Minori & Alemannia Francorum Antiquitates in provincijs ad Rhenum
s. 78-82: Antiquitates Quaedam Imperij Septimi in Palatinatu
S. 83-84 [leer]
S. 85-113: Genealogia Antiquissima Domus Illustriss. & Generossimorumque principum Palatinorum Ex Johanne Sabilione Franco Simeriano Et Mauritio Fesslero descripta Extractus Genealogicus palatinorum principum ad Rhenum: Datierung in marg. mit “A[nn]o Mundj” von Herkules (1980) bis Francus (3940), mit “A[nn]o D[omi]ni”ab Marcomirus (33)"

Siehe auch zur Chronik des Pfarrer Gumbart des Altertumsvereins Mannheim (Kriegsverlust?):

Mannheimer Geschichtsblätter 14 (1913), Nr. 11, Sp. 235 - 237
https://www.stadtarchiv.mannheim.de/bibliostar/pdf//22194.pdf
#forschung

Exemplar in Dillingen?
http://periodika.digitale-sammlungen.de/dillingen/Blatt_bsb00007510,00050.html?prozent=

Klein 1987 (Anm. 66) nennt nur Gießen, UB, Hs. 285, nicht aber die Antiquitates quaedam imperii ad Rhenum in Hs. 390:

https://books.google.de/books?id=eiZMAAAAYAAJ&pg=PA125

#fnzhss


Rätselhaft ist, wieso Jürgen Wolf den Cgm 6557 im Handschriftencensus nicht auf Anhieb als Überlieferung der Kärntner Chronik Jakob Unrests identifizieren konnte.

http://www.handschriftencensus.de/19558

Weder Hans Moser (HSA-Beschreibung 1932)

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/muenchen_700405360000.html

noch der Münchner Dienstkatalog

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00026274/image_286

hatten den Text erkannt. Die Handschrift kann nicht vor 1497 entstanden sein und soll nach Moser der Zeit um 1500 angehören, was sie zu einer der ältesten bekannten Überlieferungen machen würde.

Wie Wien 2944, von Menhardt um 1500 datiert, und Gotha (Wasserzeichenbefund: 1500-1515) endet sie mit einem Brand in St. Veit an der Glan, also mit den Annalistischen Notizen 1292-1497.

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0750a_b0651_jpg.htm
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/projekt-Gotha-pdfs/Chart_B_576.pdf

Zur Unrest-Überlieferung siehe

https://de.wikisource.org/wiki/Jakob_Unrest#K.C3.A4rntner_Chronik

Die Zusammenstellung von Karl Grossmann 1957 (22 Handschriften)

http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_rer._Germ._N._S._11_S._XIV

wurde durch Winfried Stelzer im Verfasserlexikon (2. Aufl. Bd. 10, Lief. 1, 1996, Sp. 86) und den Handschriftencensus (Handschrift aus Salem in Heidelberg) ergänzt:

http://www.handschriftencensus.de/werke/2475 (nur 8 Handschriften).

Gotha, Forschungsbibl., Cod. Chart. B 576
Hannover, Landesbibl., Ms. XIII 783
Heidelberg, Universitätsbibl., Cod. Sal. VII 70a
online:
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVII70a/0001
Hohenfurt / Vyšší Brod (Böhmen), Stiftsbibl., Ms. 74
Schlierbach, Stiftsbibl., Cod. 13
Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 2935
Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 2944
Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 8007

Wenn Stelzers Aussage zutrifft, dass das Werk 1490 abgeschlossen wurde, ist die Datierung der Handschrift von Hannover in das letzte Drittel des 15. Jahrhunderts ungenau. Es muss dann korrekt "nicht vor 1490" heißen.

Grossmann nannte:

Wien, ÖNB, Cod. 2948
http://www.handschriftencensus.de/11198 (ohne Nennung Unrests)
http://manuscripta.at/?ID=11982

Wien, ÖNB, Cod. 7234
http://www.handschriftencensus.de/11768 (ohne Nennung Unrests)
http://manuscripta.at/?ID=15298

Wien, ÖNB, Cod. 14156
http://manuscripta.at/?ID=21809

Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Nr. 89
https://archive.org/stream/diehandschrifte00bhgoog#page/n39/mode/2up
Trotz längeren Suchens konnte ich die heutige Signatur von Böhm 89 nicht in
http://www.archivinformationssystem.at/
ausmachen.
[Es ist Hs. W 0046.]

Zisterzienserstift Heiligenkreuz Cod. 507
http://manuscripta.at/?ID=30784

Graz, Landesarchiv, Hs. 85
Graz, Landesarchiv Hs. 229
Graz, Landesarchiv Hs. 517
Kein Nachweis zu ihnen:
http://manuscripta.at/m1/lib.php?libcode=AT2745
[Das Archiv bestätigte am 10.12.2014 die Signaturen. Hs. 517 ist eine Sammelhandschrift, die Bl. 9r-48v die Chronik enthält.]

Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, Hs. GV 8/39
http://manuscripta.at/diglit/menhardt_1927/0250
Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, Hs. GV 10/8
http://www.vhmml.us/research2014/catalog/detail.asp?MSID=13236
http://manuscripta.at/diglit/menhardt_1927/0260
Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, Hs. GV 10/9
http://www.vhmml.us/research2014/catalog/detail.asp?MSID=13244
http://manuscripta.at/diglit/menhardt_1927/0260

[Bescheid vom 4. Dezember 2014: "das Kärntner Landesarchiv bestätigt, dass die Geschichtsvereins-Handschriften (= unser Bestand AT-KLA 118) GV-Hs 8/39, GV-Hs 10/8, GV-Hs 10/9, GV-Hs 11/38 Überlieferungen der Chronik von Kärnten von Jakob Unrest beinhalten. Die bei Menhardt verzeichneten Handschriften wurden leider noch nicht digital erfasst und konnten daher noch nicht in unser Archivinformationssystem integriert werden. GV-Hs 11/38 ist in unserem Archivinformationssystem unter der Signatur AT-KLA 118-A-11/38 St und unter dem in der Handschrift genannten Autor/Abschhreiber Khnogler (Knogler), Georg und dem Titel „Cronica Archiducalis Carinthiae ab anno 764“ zu finden."]

Klagenfurt, Universitätsbibliothek, Pap.-Hs. 188
https://opac.aau.at/ (unter PA 188)
http://manuscripta.at/diglit/menhardt_1927/0194

Innsbruck, Tiroler Landesarchiv, Nr. 125
Es dürfte sich um den Mischbestand Handschriften handeln:
https://www.tirol.gv.at/kunst-kultur/landesarchiv/archivbestaende/mischbestaende/
[Meine Vermutung ist falsch, wie die Mail vom 25. November 2014 TLA-F-05/1664-2014 beweist. Hs. 125 ist ein anderer Codex; die gesuchte Handschrift konnte auch nicht in anderen Beständen gefunden werden!]

Stuttgart, WLB, Cod. hist. fol. 119
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/264832 (vor 1543)

Dresden, LB, Mscr. H 174
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0712_c0571_jpg.htm

Prag, Stift Strahov, DF III 10
Diese Handschrift ist online einsehbar. Ich habe sie vorgestellt unter:
http://archiv.twoday.net/stories/404101387/

Stelzer nannte außer der schon von Grossmann genannten Schlierbacher Handschrift (Stelzer nennt als deren Signatur I 13):

Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv, Hs. GV 11/38 (Stelzers Datierung: 1580/98)

St. Paul im Lavanttal, Stiftsbibliothek, Cod. 111 (von 1546)
Die Signatur ist sicher falsch und jedenfalls im Inventar der Handschriften bis 1600
http://www.ksbm.oeaw.ac.at/stpaul/inv/
nicht auffindbar.
[Es handelt sich um Cod. 111/0: "Abschriften aus der Landhandveste 1414.1444, Cranckhen von dem Lanndt Quarentein 1546 Chronik von Kaernten/J.Unrest/ u. a." ]

Wien, ÖNB, Cod. 7692
http://www.handschriftencensus.de/11771
http://manuscripta.at/?ID=15731
Eine Sammelhandschrift Sunthaims (um 1510), siehe
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8767/

Der Cgm 6557 ist also die 28. bekannte Handschrift, wobei die meisten Zeugen erst ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden sind.

[Winfried Stelzer hat sein Editionsvorhaben der Chronik nicht aufgegeben, Mail vom 11. Dezember 2014.]

#forschung

#fnzhss


In meinem Nachtrag zu

http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5027

kann ich die Verfasserschaft Fricks durch das Zeugnis von BAV Cod. Ross. 629, einer Handschrift mit dem gleichen Inhalt wie UB Freiburg Hs. 200, sichern. Eine Schreiberin, sicher eine Nonne des Chorfrauenstifts Inzigkofen, aus dem die Handschrift stammt, schreibt das ganze Korpus der Handschrift ausdrücklich dem Beichtvater Augustin Frick zu.


Die Kette der Fehler und Pannen , siehe zuletzt

http://archiv.twoday.net/stories/1022215200/

reißt nicht ab. Mit einer simplen funktionierenden Volltextsuche wäre den Benutzern des Portals mehr gedient als mit ausgefeilten Suchmöglichkeiten, die (noch) nicht funktionieren.

Man kann es sich aussuchen, ob bei "Volltextsuche in allen Freitextfeldern (Kodikologie)" Indersdorf nicht gefunden wird, weil die Suche erst in Arbeit ist oder ob der Eintrag im Autorenfeld kein Freitextfeld (Kodikologie) ist.

Die Suche nach dem Autor Indersdorf ist jedenfalls unbrauchbar, denn gefunden wird nur eine Innsbrucker Handschrift, obwohl das Portal etliche weitere Treffer zu Johannes von Indersdorf enthält:

https://www.google.de/search?q=site%3Amanuscripta.at%20indersdorf

http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=34057 weist auf einen Artikel über Palimpsest-Forschung hin.

Wenn Kodikologen sich Witze erzählen, sagen die immer: Palimpsest, Palimpsest ;-)

Wiener Masterarbeit von K. Werner 2013

http://othes.univie.ac.at/30883/

"soeben ist im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein neuer, an der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung (Österreichische Akademie der Wissenschaften) und am Institut für Kunstgeschichte / Otto-Pächt-Archiv (Universität Wien) erarbeiteter Katalog erschienen:

Ulrike Jenni, Maria Theisen: Mitteleuropäische Schulen IV (ca. 1380–1400). Hofwerkstätten König Wenzels IV. und deren Umkreis. Textband, Tafel- und Registerband (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 458; Veröffentlichungen zum Schrift- und Buchwesen des Mittelalters I,13). Wien 2014.

Der Katalog ist jenen illuminierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek gewidmet, die für den böhmischen und römisch-deutschen König Wenzel IV. (1361–1419) und den Prager Hof bzw. dessen Umkreis entstanden sind. Zusammen mit dem 2004 publizierten, zeitlich wie geographisch wesentlich weiter gefassten Katalog „Mitteleuropäische Schulen III (Böhmen – Mähren – Schlesien – Ungarn, ca. 1350–1400)“ bildet er eine Einheit und schließt die Behandlung der Kunst der Buchillumination in den ostmitteleuropäischen Regionen der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ab. Der nun vorliegende Band enthält Beschreibungen der astrologischen und astronomischen Handschriften Cod. 2352, 2271 und 2378, die beiden prachtvollen Großprojekte Wenzelsbibel (Cod. 2759–2764) und Willehalm-Codex (S. n. 2643), die Goldene Bulle (Cod. 338) sowie kleinere Werke, deren Buchschmuck auf Verbindungen der Auftraggeber zum königlichen Hof in Prag hinweist.

Ein Verzeichnis der beschriebenen Handschriften mit Kurzinformationen und Links zu Online-Ressourcen (z.B. Volldigitalisaten) finden Sie auf dem österreichischen Handschriftenportal manuscripta.at.

Die Drucklegung erfolgte mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Gemäß den geltenden Regelungen wird erstmals für die Reihe I der Veröffentlichungen zum Schrift und Buchwesen des Mittelalters (Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Österreichischen Nationalbibliothek) auch eine Online-Ausgabe Open Access angeboten:

FWF-E-Book-Library: 1) Textband: http://e-book.fwf.ac.at/o:571 ; 2) Tafel- und Registerband: http://e-book.fwf.ac.at/o:572 " (Christine Glaßner, Diskus)

Das Verzeichnis der beschriebenen Handschriften auf manuscripta.at habe ich nicht gefunden.

Verschollen ist der dritte Teil der Abschrift im Oktavformat, ehemals im Besitz von Graf Walderdorff in Hauzenstein bei Regensburg.

http://www.handschriftencensus.de/24003 (mit der irreführenden Namensform Tappler)

Karl Euling beschrieb 1906 die 1517 von Heinrich Toppler, "frawenmesser" zu Hersbruck, geschriebene Handschrift im Umfang von 150 Blatt.

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/700355370001.html

Bernhard Haage edierte den Traktat 'Von dreierlei Wesen der Menschen' 1968 in seiner Dissertation. Teil 3 beginnt ebenda S. 404. Der Textbeginn stimmt mit der Angabe Eulings überein, der Text ist also zutreffend identifiziert.

Übersehen hat der Handschriftencensus, dass Bd. 2 dieser Abschrift Georg Andreas Will 1764 vorlag.

http://books.google.de/books?id=c04VAAAAQAAJ&pg=PA259

Will sagt, dass Toppler den zweiten Teil für die Nonnen von Engelthal geschrieben habe, was aber aus der von ihm mitgeteilten Schlussschrift nicht hervorgeht. Unzweifelhaft handelt es sich bei den Adressatinnen seiner Abschrift um geistliche Schwestern, wie die Formulierungen bei Euling und Will zeigen. Man wird also annehmen dürfen, dass auch die Ortsangabe zutrifft.

Zum Kloster, einer berühmten Pflegestätte der Mystik im 14. Jahrhundert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Engelthal_(N%C3%BCrnberger_Land)

Zur Adaption mystischer Texte für die Augustinerchorfrauen von Fischbach durch einen Pfarrer ebenfalls in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (1529):

http://archiv.twoday.net/stories/59210885/

Die von Will mitgeteilten Zwischenüberschriften stimmen mit dem Traktat des Indersdorfer Dekans überein.

Zum Schreiber: Will sagt, er sei auch Pfarrer zu Mühlhausen gewesen. Laut Kist (Matrikel Bamberg Nr. 1099) besuchte Heinrich Toppler von Nürnberg 1489 die Ingolstädter Universität und starb 1518 vor April 8 als Frauenmesser in Hersbruck.

http://books.google.de/books?id=hxloAAAAMAAJ&q=frauenmesser+hersbruck

Erst 1517 hatte er, von Nürnberg empfohlen, die Nachfolge des Hans Lehendorffer in Hersbruck angetreten.

http://books.google.de/books?id=HtMTAAAAIAAJ&q=Vehendorffer
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=Vehendorffer+%22auf+bitte+der%22

Nachtrag: Ob die Abschrift Topplers eine Druckabschrift sein könnte (Erstdruck 1510), lässt sich angesichts des geringen Textbestands nicht ohne weiteres sagen. Zwar geht bei Will Nr. 21 die Zwischenüberschrift mit Haage S. 392 (übung), während der Druck schickung hat,

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00019476/image_73

aber bei Will Nr. 13 folgt die Zwischenüberschrift dem Druck, der den Haage S. 379 nur mit "Merk furbas" überschriebenen Abschnitt mit einer ausführlichen Zwischenüberschrift versieht:

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00019476/image_67

#forschung


"Anabel Recker (Hamburg/Lausanne) weist darauf hin, dass sich im Stadtarchiv Konstanz bisher unbekannt gebliebene Fragmente einer Handschrift des 'Schachzabelbuchs' Konrads von Ammenhausen befinden. Die 17 Einzelblätter aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts enthalten etwa ein Drittel des Gesamttextes."

http://www.handschriftencensus.de/news
http://www.handschriftencensus.de/25391

Der Clm 30150 im Angebot der BLO:

http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/bellifortis


 

twoday.net AGB

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