Kommunalarchive
Köln: Solidarität unter Archiven - Bundesarchiv unterstützt das Kölner Stadtarchiv beim Wiederaufbau

Herr Dr. Ulrich Fischer erläutert die Erfassung der getrockneten Akten
"Der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln vor zwei Jahren am 3. März 2009 war die größte Archiv-Katastrophe nach dem II. Weltkrieg und löste eine bis dahin nicht gekannte Bereitschaft zu solidarischen Hilfsmaßnahmen aus. Die Leiterin des Kölner Stadtarchivs Dr. Bettina Schmidt-Czaia und der Präsident der Bundesarchivs Prof. Dr. Hartmut Weber nahmen dies zum Anlass, um Pressevertretern in Berlin einen ganz praktischen Einblick in die Unterstützung durch das Bundesarchiv zu gewähren.
„Die Aufarbeitung der Folgen des Einsturzes und der Wiederaufbau des Historischen Archivs sind eine Mammutaufgabe, die sich über Jahrzehnte hinziehen wird und die wir ohne die Hilfe anderer Institutionen nicht bewältigen können“, erklärte Frau Schmidt-Czaia. Sie hob in dem Zusammenhang besonders auch die vielfältige und zudem kostenlose Unterstützung des Bundesarchivs hervor. Gemeinsam mit vielen anderen Helfern hatten Mitarbeiter des Bundesarchivs nach der Katastrophe bei der Bergung des Archivgutes am Unglücksort und später im Erstversorgungszentrum geholfen. Anschließend sei das Bundesarchiv als Ganzes mit seinen Standorten in Freiburg, Koblenz, Sankt Augustin und hier in Berlin ein „ganz wichtiger Eckpfeiler des Wiederaufbaus geworden“.
Im Zwischenarchiv des Bundesarchivs in Sankt Augustin fanden nicht nur etwa 2 000 laufende Meter Kölner Archivgut aus überwiegend alten Beständen ein befristetes Asyl, sondern auch mehrere Kölner Kollegen zeitweise Arbeitsmöglichkeiten, um das völlig in Unordnung geratene Archivgut vor Ort zu erfassen. Weitere 1 500 laufende Meter Kölner Provenienzen lagern in den Magazinräumen der Abteilung Militärarchiv in Freiburg, wo voraussichtlich erst in zwei Jahren mit der Erfassung begonnen wird. Insgesamt ist das geborgene Kölner Archivgut auf 20 Asylarchive in ganz Deutschland verstreut, von Schleswig im Norden bis nach Freiburg im Süden.
Besonders aufwendig gestaltet sich die Sicherung, Erhaltung und Rekonstruktion der Akten, die zusätzlich zu den mechanischen Schäden durch Schutt und Geröll auch noch durchnässt wurden. Sie mussten zeitnah eingefroren werden, um nicht dem Zerfall durch Schimmel und Moder anheim gegeben zu werden. Im November 2009 wurde ein erster Kühltransport mit etwa 65 laufenden Metern gefrorener Akten in das Bundesarchiv nach Berlin-Lichterfelde gebracht und in den beiden großen Kühlräumen eingelagert. Ihnen wird seitdem sukzessive in der hiesigen Vakuumgefriertrocknungsanlage die Feuchtigkeit entzogen, bevor ihr Inhalt erfasst und die weitere Restaurierung veranlasst werden kann. 45 laufende Meter sind auf diese Weise hier bereits getrocknet worden.
Der Präsident des Bundesarchivs zeigte den anwesenden Journalisten die Kühlräume und erläuterte ihnen die Funktionsweise der Gefriertrocknungsanlage. Er kündigte an, dass das Bundesarchiv die Kapazitäten einer unlängst in Koblenz installierten zweiten Gefriertrocknungsanlage ebenfalls zur Trocknung der Kölner Akten zur Verfügung stellen werde. Außerdem leistet das Bundesarchiv auch kollegiale Unterstützung konzeptioneller Art, sowohl durch die Mitgliedschaft in dem 2009 gebildeten Fachbeirat, der den Wiederaufbau des Historischen Archivs begleitet, als auch durch die Mitwirkung im Preisgericht für den Neubau des Kölner Stadtarchivs. „Die Unterstützung des Kölner Archivs durch die Solidarität anderer Archive auch im Europäischen Rahmen ist“ – nach Einschätzung von Prof. Weber – „ein Modellfall für den neuen grenzüberschreitenden Zusammenhalt der archivischen Fachgemeinschaft“.
Quelle: Pressemitteilung des Bundesarchivs, 25.2.2011
s.a.
Kölner Stadt-Anzeiger, 26.2.2011
Tagesspiegel, 26.2.2011
rp-online.de, 26.2.2011
Wolf Thomas - am Samstag, 26. Februar 2011, 18:24 - Rubrik: Kommunalarchive
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Dr. Bettina Schmidt-Czaia (Archivdirektorin) mit Frank Remagen (Präsident der Ehrengarde)
Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/deed.de
" Hermann-Josef Johanns während des Empfangs der Ehrengarde am 18. Februar 2011:
"Die Ehrengarde stand der Stadt und ihrer Geschichte immer zur Seite. Sie gehört zur Stadt wie das Ei zum Spinat."
Am 18. Februar 2011 hat die Stiftung Stadtgedächtnis gemeinsam mit dem Historischen Archiv die Ehrengarde der Stadt Köln in den Räumlichkeiten des Historischen Archivs am Heumarkt empfangen. Bei Kölsch und kölschem Buffet informierte sich der Traditionsverein, der die Stadtgeschichte seit vielen hundert Jahren prägt, über die Stiftung und deren Aufgaben.
Hermann-Josef Johanns berichtete gemeinsam mit Dr. Bettina Schmidt-Czaia über die immense Aufgabe, vor der das Archiv steht. Und betonte die Notwendigkeit der Unterstützung durch die Gemeinschaft: Der Besuch eines solchen Traditionscorps, der in seinem Ursprung auf fast 800 Jahre Vereinsgeschichte zurück blickt, trägt symbolischen Charakter für den Erhalt der Geschichte. Nur, wer seine Wurzeln kennt, weiß, wer er ist und wohin er geht.
Dass die Ehrengarde am Höhepunkt der Session Zeit findet, um ein paar Augenblicke zwischen den unzähligen Auftritten inne zu halten und an ihre und unsere Geschichte erinnert, unterstreicht die gemeinsame Überzeugung: Den Erhalt der Kölner Archivalien.
Wir freuen uns, dass wir die Ehrengarde der Stadt Köln als Multiplikator unserer Stiftung gewinnen konnten. Und auf eine freundschaftliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Es ist uns eine Ehre, dass die Fahne der Ehrengarde der Stadt Köln nun zur Aufbewahrung in den Bestand des Historischen Archivs aufgenommen wird."
Quelle: Stiftung Stadtgedächtnis, 23.2.2011
Wolf Thomas - am Mittwoch, 23. Februar 2011, 21:51 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Die Bergungsarbeiten an der Einsturzstelle des Kölner Stadtarchivs verzögern sich nochmals um bis zu fünf Wochen - also bis in den April hinein. Die Stadt Köln führt dafür zusätzliche Stabilitätsprobleme in der unterirdischen Bergungsstelle an. Ein Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe sagte, die vollständige Inbetriebnahme der neuen U-Bahn könne sich sogar bis 2019 verzögern."
Quelle: WDR.de, Studio Nachrichten v. 21.2.2011
"Die Bergungsarbeiten am Kölner Stadtarchiv werden noch teurer als angenommen. Im Kölner Rathaus beschäftigt sich der Hauptausschuss am Montagnachmittag mit dem Thema.
Verwaltung und KVB sollen die Politiker über die erneuten Verzögerungen bei der Bergung der Archivalien und die deutlich höheren Kosten für die Arbeiten informieren. Aus dem Einsturzkrater müssen weitere Trümmerteile noch aufwändig aus dem Grundwasser geborgen werden.
Außerdem geht es um die Kosten für ein Besichtigungsbauwerk um die Ursache für den Archiveinsturz zu finden."
Quelle: Radio Köln, 21.2.2011
Quelle: WDR.de, Studio Nachrichten v. 21.2.2011
"Die Bergungsarbeiten am Kölner Stadtarchiv werden noch teurer als angenommen. Im Kölner Rathaus beschäftigt sich der Hauptausschuss am Montagnachmittag mit dem Thema.
Verwaltung und KVB sollen die Politiker über die erneuten Verzögerungen bei der Bergung der Archivalien und die deutlich höheren Kosten für die Arbeiten informieren. Aus dem Einsturzkrater müssen weitere Trümmerteile noch aufwändig aus dem Grundwasser geborgen werden.
Außerdem geht es um die Kosten für ein Besichtigungsbauwerk um die Ursache für den Archiveinsturz zu finden."
Quelle: Radio Köln, 21.2.2011
Wolf Thomas - am Montag, 21. Februar 2011, 22:48 - Rubrik: Kommunalarchive
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Link zum sehenswerten Flickr-Fotoalbum der Stiftung Stadtgedächtnis
Anm.: Hätte gerne hier Beispiele gezeigt, aber kein CC. Dies ist keine gelungene Werbung für die Stiftung!
Anm.: Hätte gerne hier Beispiele gezeigt, aber kein CC. Dies ist keine gelungene Werbung für die Stiftung!
Wolf Thomas - am Montag, 21. Februar 2011, 22:21 - Rubrik: Kommunalarchive
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http://www.ksta.de/html/artikel/1297979668190.shtml
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs gibt es weitere Hinweise darauf, dass wichtige Protokolle gefälscht wurden. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll ein Mitarbeiter der Brunnenbaufirma Conrad eingeräumt haben, dass vor dem Unglück vom 3. März 2009 Sand aus der U-Bahn-Baustelle Waidmarkt gepumpt wurde. In den offiziellen Messprotokollen, die vor dem Einsturz erstellt wurden, fehlen diese Angaben jedoch.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs gibt es weitere Hinweise darauf, dass wichtige Protokolle gefälscht wurden. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll ein Mitarbeiter der Brunnenbaufirma Conrad eingeräumt haben, dass vor dem Unglück vom 3. März 2009 Sand aus der U-Bahn-Baustelle Waidmarkt gepumpt wurde. In den offiziellen Messprotokollen, die vor dem Einsturz erstellt wurden, fehlen diese Angaben jedoch.
KlausGraf - am Freitag, 18. Februar 2011, 20:17 - Rubrik: Kommunalarchive
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Soviel zur Auswahl:
"Das Werk / Im Bus / Ein Sturz
von Elfriede Jelinek
Regie Karin Beier
Schauspiel Köln
Premiere/Uraufführung 29. Oktober 2010
www.schauspielkoeln.de
Drei Jelinek-Stücke verbindet Karin Beier zu einer gewaltigen, apokalyptisch anschwellenden Menschheitsabrechnung. Wie ein blutroter Faden durchzieht „Das Werk“, „Im Bus“ und „Ein Sturz“ die Tod bringende menschliche Hybris und Verantwortungslosigkeit – vom Kraftwerkbau in den österreichischen Alpen über Münchner Baulochkrater bis zum versackenden Kölner U-Bahn-Schacht. Nature strikes back! Und die Schreibtischtäter ordnen ihre Akten, während sie in der Grube versinken, die sie sich selbst gruben. Beier begegnet Jelinek mit der Wucht der antiken Tragödie und dem beißenden Spott des Satyrspiels, mit dionysischer Orgie und mystischem Trauergottesdienst. Sie beweist Sinn für Tempo, Rhythmus, Humor und Kitsch. Steigert sich und den Abend hinein in einen furiosen Rausch aus Todesverzweiflung und Erlösungsmusik vom Arbeiteraufmarsch bis zum Pas de deux der Elemente Wasser und Erde. Sie entfesselt ein chorisches Wort-Oratorium, wie man es seit Einar Schleef nicht gesehen hat, und überführt die fatalen Unzulänglichkeiten der Kölner Lokalpolitik in tragikomische Allgemeingültigkeit. Stadttheater im besten Sinn des Wortes. Überwältigungstheater auf der Höhe der Zeit.
Vasco Boenisch"
"Vasco Boenisch, Köln
Geboren 1980 in Berlin. Studium der Journalistik, Politik, Theaterwissenschaft und Soziologie in München, Promotion 2008. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Seit 2005 freiberuflicher Theaterkritiker für die Frankfurter Rundschau, Theater heute, Theater der Zeit, seit 2006 vor allem für die Süddeutsche Zeitung. Juror beim NRW Theaterfestival (2008), für den Kathrin-Türks-Preis (2008) sowie den Mülheimer Dramatikerpreis (2010). Kulturredakteur beim WDR Fernsehen, seit 2010 Referent in der Programmbereichsleitung Kultur und Wissenschaft. Autor mehrerer Sachbücher. Arbeitet auch als Fernsehmoderator für den WDR."
Quelle: Homepage des Theatertreffens
"Das Werk / Im Bus / Ein Sturz
von Elfriede Jelinek
Regie Karin Beier
Schauspiel Köln
Premiere/Uraufführung 29. Oktober 2010
www.schauspielkoeln.de
Drei Jelinek-Stücke verbindet Karin Beier zu einer gewaltigen, apokalyptisch anschwellenden Menschheitsabrechnung. Wie ein blutroter Faden durchzieht „Das Werk“, „Im Bus“ und „Ein Sturz“ die Tod bringende menschliche Hybris und Verantwortungslosigkeit – vom Kraftwerkbau in den österreichischen Alpen über Münchner Baulochkrater bis zum versackenden Kölner U-Bahn-Schacht. Nature strikes back! Und die Schreibtischtäter ordnen ihre Akten, während sie in der Grube versinken, die sie sich selbst gruben. Beier begegnet Jelinek mit der Wucht der antiken Tragödie und dem beißenden Spott des Satyrspiels, mit dionysischer Orgie und mystischem Trauergottesdienst. Sie beweist Sinn für Tempo, Rhythmus, Humor und Kitsch. Steigert sich und den Abend hinein in einen furiosen Rausch aus Todesverzweiflung und Erlösungsmusik vom Arbeiteraufmarsch bis zum Pas de deux der Elemente Wasser und Erde. Sie entfesselt ein chorisches Wort-Oratorium, wie man es seit Einar Schleef nicht gesehen hat, und überführt die fatalen Unzulänglichkeiten der Kölner Lokalpolitik in tragikomische Allgemeingültigkeit. Stadttheater im besten Sinn des Wortes. Überwältigungstheater auf der Höhe der Zeit.
Vasco Boenisch"
"Vasco Boenisch, Köln
Geboren 1980 in Berlin. Studium der Journalistik, Politik, Theaterwissenschaft und Soziologie in München, Promotion 2008. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Seit 2005 freiberuflicher Theaterkritiker für die Frankfurter Rundschau, Theater heute, Theater der Zeit, seit 2006 vor allem für die Süddeutsche Zeitung. Juror beim NRW Theaterfestival (2008), für den Kathrin-Türks-Preis (2008) sowie den Mülheimer Dramatikerpreis (2010). Kulturredakteur beim WDR Fernsehen, seit 2010 Referent in der Programmbereichsleitung Kultur und Wissenschaft. Autor mehrerer Sachbücher. Arbeitet auch als Fernsehmoderator für den WDR."
Quelle: Homepage des Theatertreffens
Wolf Thomas - am Donnerstag, 17. Februar 2011, 22:37 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Zur Aufklärung des Stadtarchiv-Einsturzes hat die Kölner Staatsanwaltschaft am Mittwoch (16.02.11) Büroräume der Baufirmen Brunnenbau Conrad und Bilfinger Berger durchsucht. Oberstaatsanwalt Günther Feld bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Kölner Stadt-Anzeigers".
Bei Brunnenbau Conrad gehe es um den Verdacht, dass vorgeschriebene Protokolle zum Fortgang der Arbeiten erst nachträglich erstellt und damit gefälscht worden seien. Die Durchsuchung bei Bilfinger Berger solle Erkenntnisse zum Diebstahl von Stahlbügeln liefern."
Quelle: WDR.de, Kurznachrichten, 16.2.2011
Bei Brunnenbau Conrad gehe es um den Verdacht, dass vorgeschriebene Protokolle zum Fortgang der Arbeiten erst nachträglich erstellt und damit gefälscht worden seien. Die Durchsuchung bei Bilfinger Berger solle Erkenntnisse zum Diebstahl von Stahlbügeln liefern."
Quelle: WDR.de, Kurznachrichten, 16.2.2011
Wolf Thomas - am Mittwoch, 16. Februar 2011, 22:19 - Rubrik: Kommunalarchive
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"Die Luftfeuchtigkeit stimmt, das haben die Messungen ergeben. Auch der Arbeitskreis Bahnhofsumbau hat im November vergangenen Jahres schon grünes Licht gegeben, dass das Stadtarchiv in den Bahnhof ziehen soll. Wann genau, wird zwar erst der Fortschritt der Arbeiten ergeben.
Klar ist aber: Es gilt, insgesamt 120 laufende Meter an alten Dokumenten von der Kreisbehörde in die Nachbarstadt Werdohl zu transportieren. Ein langes Stück Geschichte wird damit nach zwei Jahrzehnten wieder zurückkehren.
Anlass dafür ist nicht nur ein frisch hergerichteter Bahnhof, sondern vielmehr der Märkische Kreis, der mit einem Brief im vergangenen Jahr aus „sachlichen und personellen Gründen“ den Depositalvertrag gekündigt hat – eine detaillierte Begründung habe es nicht gegeben, so die Kultur-Fachbereichsmitarbeiterin Reinhild Wüllner-Leisen. Mit dem Vertrag geregelt war, dass der Kreis die Archivierung von alten Ratsprotokollen, Unterlagen über die Eisenbahn und weiterem Historischem übernimmt. Doch dieser Vertrag ist zum 8. Mai dieses Jahres gekündigt.
Dass bis dahin der Bahnhof natürlich nicht in neuem Glanz erstrahlt, ist im Rathaus eingeplant. Doch Wüllner-Leisen und ihre Kollegen müssen nur für einen kleinen Teil der Dokumente Platz machen. „Nur die Personenstandsunterlagen aus dem Standesamt kommen sofort zurück ins Rathaus.“ Die restlichen Archivdokumente wird der Kreis vorerst weiter lagern, bis eben der Bahnhof hergerichtet ist.
Für die Stadt ist die Kündigung des Depositalvertrages mit neuen Kosten verbunden. Der Kreis hatte die Dienstleistung seit Beginn kostenlos übernommen, nur eine einmalige Gebühr fiel an, weiß Wüllner-Leisen. Da Werdohl finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, sucht Bürgermeister Griebsch nun nach einer günstigen Lösung. In der jüngsten Ratssitzung stellte er eine interkommunale Zusammenarbeit bei der Pflichtaufgabe Stadtarchiv in Aussicht, womit Kosten für den Archivar gesenkt werden könnten.
Mit dem Umzug rücke das Archiv mehr in den Blick, schätzt Wüllner-Leisen: „Wenn wir das vor Ort haben, werden es wahrscheinlich mehr nutzen.“ Der Arbeitskreis Bahnhofsumbau setzt bekanntlich ebenso darauf. Hier wird auch geklärt, wie ein Raum als Schnittstelle zwischen Archiv und Museum bereit gestellt wird."
Quelle: come-on.de, 10.2.2011
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6454321/
Klar ist aber: Es gilt, insgesamt 120 laufende Meter an alten Dokumenten von der Kreisbehörde in die Nachbarstadt Werdohl zu transportieren. Ein langes Stück Geschichte wird damit nach zwei Jahrzehnten wieder zurückkehren.
Anlass dafür ist nicht nur ein frisch hergerichteter Bahnhof, sondern vielmehr der Märkische Kreis, der mit einem Brief im vergangenen Jahr aus „sachlichen und personellen Gründen“ den Depositalvertrag gekündigt hat – eine detaillierte Begründung habe es nicht gegeben, so die Kultur-Fachbereichsmitarbeiterin Reinhild Wüllner-Leisen. Mit dem Vertrag geregelt war, dass der Kreis die Archivierung von alten Ratsprotokollen, Unterlagen über die Eisenbahn und weiterem Historischem übernimmt. Doch dieser Vertrag ist zum 8. Mai dieses Jahres gekündigt.
Dass bis dahin der Bahnhof natürlich nicht in neuem Glanz erstrahlt, ist im Rathaus eingeplant. Doch Wüllner-Leisen und ihre Kollegen müssen nur für einen kleinen Teil der Dokumente Platz machen. „Nur die Personenstandsunterlagen aus dem Standesamt kommen sofort zurück ins Rathaus.“ Die restlichen Archivdokumente wird der Kreis vorerst weiter lagern, bis eben der Bahnhof hergerichtet ist.
Für die Stadt ist die Kündigung des Depositalvertrages mit neuen Kosten verbunden. Der Kreis hatte die Dienstleistung seit Beginn kostenlos übernommen, nur eine einmalige Gebühr fiel an, weiß Wüllner-Leisen. Da Werdohl finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, sucht Bürgermeister Griebsch nun nach einer günstigen Lösung. In der jüngsten Ratssitzung stellte er eine interkommunale Zusammenarbeit bei der Pflichtaufgabe Stadtarchiv in Aussicht, womit Kosten für den Archivar gesenkt werden könnten.
Mit dem Umzug rücke das Archiv mehr in den Blick, schätzt Wüllner-Leisen: „Wenn wir das vor Ort haben, werden es wahrscheinlich mehr nutzen.“ Der Arbeitskreis Bahnhofsumbau setzt bekanntlich ebenso darauf. Hier wird auch geklärt, wie ein Raum als Schnittstelle zwischen Archiv und Museum bereit gestellt wird."
Quelle: come-on.de, 10.2.2011
s. a. http://archiv.twoday.net/stories/6454321/
Wolf Thomas - am Sonntag, 13. Februar 2011, 16:19 - Rubrik: Kommunalarchive
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Am 3. März 2011 jährt sich der Einsturz des Stadtarchivs das zweite Mal.
Zwei Jahre Archiveinsturz – Was wird aus diesem Ort?
Bürger wollen mitgestalten!
Öffentliche Diskussion, 16. Februar 2011, 19:00 bis 20:00 Uhr
Haus der Architektur Köln, hdak-Kubus, Josef-Haubrich-Hof 2
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.
Mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Stadtplanung, Architekten, Anwohnern, Geschäftsleuten, Betroffenen und anderen zu der Frage:
Wie kann die Stadtgesellschaft in den Planungsprozess eingebunden werden?
Teilnehmer u. a.:
Prof. Peter Busmann (Architekt), Prof. Peter Canisius (Aktionsbündnis Stadtbaukultur), Andreas Hupke (Bezirksbürgermeister Innenstadt), Jürgen Fenske (Vorstandsvorsitzender KVB, Dr. Helmut Loggen (Caritas Leiter Verwaltung), Jürgen Minkus (Vorsitzender des Gestaltungsbeirats der Stadt Köln), Pfarrer Hans Mörtter (Lutherkirche), Sabine Pohl-Grund (Anwohnerin), Andreas Rossmann (Journalist FAZ), Andreas Sellner (Caritas), Bernd Streitberger (Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln), Thomas Tewes (Geschäftsführer Kölner Haus und Grundbesitzerverein), Eusebius Wirdeier (Fotograf)
Moderation: Jürgen Keimer, hdak
posted by kluelz 10. Februar 2011
Zwei Jahre Archiveinsturz – Was wird aus diesem Ort?
Bürger wollen mitgestalten!
Öffentliche Diskussion, 16. Februar 2011, 19:00 bis 20:00 Uhr
Haus der Architektur Köln, hdak-Kubus, Josef-Haubrich-Hof 2
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich.
Mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Stadtplanung, Architekten, Anwohnern, Geschäftsleuten, Betroffenen und anderen zu der Frage:
Wie kann die Stadtgesellschaft in den Planungsprozess eingebunden werden?
Teilnehmer u. a.:
Prof. Peter Busmann (Architekt), Prof. Peter Canisius (Aktionsbündnis Stadtbaukultur), Andreas Hupke (Bezirksbürgermeister Innenstadt), Jürgen Fenske (Vorstandsvorsitzender KVB, Dr. Helmut Loggen (Caritas Leiter Verwaltung), Jürgen Minkus (Vorsitzender des Gestaltungsbeirats der Stadt Köln), Pfarrer Hans Mörtter (Lutherkirche), Sabine Pohl-Grund (Anwohnerin), Andreas Rossmann (Journalist FAZ), Andreas Sellner (Caritas), Bernd Streitberger (Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln), Thomas Tewes (Geschäftsführer Kölner Haus und Grundbesitzerverein), Eusebius Wirdeier (Fotograf)
Moderation: Jürgen Keimer, hdak
posted by kluelz 10. Februar 2011
Wolf Thomas - am Sonntag, 13. Februar 2011, 16:09 - Rubrik: Kommunalarchive
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berichtet die Torgauer Zeitung am 11.2.2011: ".... Bisher lief die Zusammenarbeit im Probebetrieb, nun soll der Brückenschlag zwischen Rhein und Elbe vertraglich abgesichert werden. Nun hat der Kunst- und Kulturausschuss der Stadt Köln dem Abschluss eines Kooperationsvertrages zugestimmt. Er hat zum Ziel, zunächst für die Dauer von fünf Jahren auf Schloss Hubertusburg ein Restaurierungszentrum des historischen Stadtarchivs zu betreiben. Die Stadt Köln erhielte das Nutzungsrecht an 26 Räumen (insgesamt 3000 Quadratmeter) sowie den technischen Anlagen zur Gefriertrocknung. Die Flächen und Anlagen werden unentgeltlich überlassen, der Freistaat Sachsen berechnet lediglich eine Umlage der Betriebs- und Verwaltungskosten in Höhe von jährlich 121 000 Euro. „Mit der Nutzung der Räumlichkeiten wird unsere eigentliche Arbeit nicht eingeschränkt. Für die Restaurierung des Archivguts stellen wir etwa die Hälfte des Werkstattbereichs zur Verfügung“, betont Dr. Thomas-Sergej Huck, Leiter des Archivzentrums Hubertusburg. Mit der Unterzeichnung des Vertrages ist die Einrichtung der wichtigste Partner bei der Rettung des Kölner Archivgutes. Eine weitere zentrale Stelle für die Restaurierung ist Münster in Nordrhein-Westfalen. Derzeit wird in Köln ein neues Archiv aufgebaut.
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im März 2009, vermutlich im Zusammenhang mit dem unter ihm verlaufenden U-Bahn-Bau, wurde das Material auf bundesweit 19 Asylarchive verteilt. „In den meisten lagert es und wird erfasst. Wermsdorf hat eine bedeutende Funktion, weil hier Gefriertrocknungsanlagen vorhanden sind“, sagt Huck. „Die moderne Anlage ist ein Resultat der Flut 2002. Wir haben hier eine Notfalleinrichtung, die bewusst so groß gebaut wurde, um nach solchen Katastrophen sehr viel Material bearbeiten zu können.“ Für die Restaurierung in Wermsdorf soll das Personal aufgestockt werden. 20 Hilfskräfte, die über das Jobcenter Nordsachsen gefördert werden, sowie zehn vom Stadtarchiv Köln angestellte Kräfte sollen hier arbeiten. „Wann genau das sein wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Es wird im Laufe des Jahres geschehen“, so Huck. „Aber es ist ein Gewinn, dass mit dieser Arbeit wieder einige im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können.“ ...."
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im März 2009, vermutlich im Zusammenhang mit dem unter ihm verlaufenden U-Bahn-Bau, wurde das Material auf bundesweit 19 Asylarchive verteilt. „In den meisten lagert es und wird erfasst. Wermsdorf hat eine bedeutende Funktion, weil hier Gefriertrocknungsanlagen vorhanden sind“, sagt Huck. „Die moderne Anlage ist ein Resultat der Flut 2002. Wir haben hier eine Notfalleinrichtung, die bewusst so groß gebaut wurde, um nach solchen Katastrophen sehr viel Material bearbeiten zu können.“ Für die Restaurierung in Wermsdorf soll das Personal aufgestockt werden. 20 Hilfskräfte, die über das Jobcenter Nordsachsen gefördert werden, sowie zehn vom Stadtarchiv Köln angestellte Kräfte sollen hier arbeiten. „Wann genau das sein wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Es wird im Laufe des Jahres geschehen“, so Huck. „Aber es ist ein Gewinn, dass mit dieser Arbeit wieder einige im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können.“ ...."
Wolf Thomas - am Sonntag, 13. Februar 2011, 16:06 - Rubrik: Kommunalarchive
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