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Kommunalarchive

"Eine Woche lang hat der Wismarer Archivar Karl-Heinz Steinbruch bei den Aufräumarbeiten im Kölner Archiv geholfen. Freiwillig als unbezahlter „Urlaub“. .... Normalerweise arbeitet er im Landesfilmarchiv in Wismar mit bewegten Bildern aus und über Mecklenburg-Vorpommern und ihrer Archivierung. In Köln sah die Arbeit ganz anders aus. ...Archivar Karl-Heinz Steinbruch gehörte zu den Ersten, die sich freiwillig als Helfer gemeldet hatten. Eine Woche lang half der selbständige Archivar aus Wismar mit. „Das ist eine Frage der Berufsehre“, begründet er den freiwilligen, unentgeltlichen Einsatz. Bahnticket, Kost und Logis in einer ehemaligen Kaserne bezahlte die Stadt Köln, Karl-Heinz Steinbruch hat seine Arbeitskraft und die Zeit gesponsert. „Die Unterbringung war spartanisch, die Verpflegung erstklassig“, berichtet er.
Zwischen Kollegen aus aller Welt bis hin zu Studenten aus den USA und Hausfrauen aus Köln hievte Karl-Heinz Steinbruch manch einen brauen Klumpen aus den Sammelkörben, um diesen Klumpen wieder in eine Akte zu verwandeln. ....Mit einer Gartenbrause wurden die Akten vom Schlamm des Grundwassers befreit. „Manchmal wusste man nicht, hat man ein Stück Toilettenpapier aus der Kanalisation vor sich oder eine wichtige Akte“, beschreibt Steinbruch, wieso die Atemmasken wichtig waren. Sechs Stunden wurde gearbeitet, in Schichten. „Danach war man fertig wegen der ungewohnten Tätigkeit, aber keiner hat lamentiert, wir waren ja alle freiwillig da.“ Und als Archivar weiß man — Akten sind wertvoll, auch wenn es sich „nur“ um Personalakten handelt, nicht um einen Originalbrief von Goethe. "

Quelle: Ostsee-Zeitung

"Geschaeftsbesuche in der Innenstadt. Gerade in der Baeckerei, wo Kevin gearbeitet hat. Gestorben unterm Stadtarchiv"
Link: http://twitter.com/peterkurth/statuses/3126408003

"Bielefelder Stadtarchivare halfen .... wieder in Köln aus. Dort hatten sie schon einmal bei der Sichtung der Dokumente aus dem eingestürzten Kölner Stadtarchiv mitgearbeitet. Stadtarchivleiter Jochen Rath hilft diesmal gemeinsam mit seinen Auszubildenden bei der Reinigung und Konservierung von historischen Karten. Zurzeit werden in Köln wieder große Mengen von verschüttetem Archivgut geborgen."Quelle:
WDR-Lokalzeit Nachrichten aus OWL (Ostwestfalen-Lippe)vom 21.07.2009 via Mailingliste "Westfälische Geschichte"

Zur Bielefelder Hilfe s. a.: http://archiv.twoday.net/stories/5622945/

"Die geeignetesten Standorte für das neue historische Stadtarchiv in Köln sind ein Gelände an der Luxemburger Straße oder das Gerling-Areal. Das geht aus einer neuen Untersuchung der Stadtverwaltung hervor, die der Rat in Auftrag geben hatte. Ein Neubau an der Luxemburger Straße koste 50 Millionen Euro weniger als ein Umbau des Gerling-Gebäudekomplexes, hieß es."
Quelle:
http://www.wdr.de/studio/koeln/nachrichten/index.html#r1


Quelle: Regalbeschriftung im Freudenberger Stadtarchiv (Detlef Köppen)

"Im Freudenberger Rathaus werden heute Vormittag mehr als 300 Regal-Meter Archivmaterial aus dem eingestürzten Kölner Stadtarchiv eingelagert. Dabei handelt es sich um zum Teil erheblich beschädigte, bislang aber noch nicht gesichtete Dokumente. Das Material soll wahrscheinlich bis 2014 in Freudenberg bleiben. Die Stadt hatte Köln sofort nach der Katastrophe im März ihre Hilfe angeboten. Sie stellt ihre speziell klimatisierten Archivräume kostenlos zur Verfügung."
Quelle:
http://www.wdr.de/studio/siegen/nachrichten/index.html

Nachtrag Medienecho:
Freudenberg online
Radio Siegen
Siegener Zeitung
Westfälische Rundschau
WDR Lokalzeit Südwestfalen, 3.8.2009 (nur 7 Tage online)

"Am Tag, als das Kölner Stadtarchiv in der Erde verschwand, hat Andrea Wendenburg dort gearbeitet. Wie viele ihrer Kollegen entkam sie nur in allerletzter Sekunde. Wenn sie sich daran erinnert, kommt ihr dieses Bild in den Kopf, wie das Gebäude langsam in sich zusammenfällt. Nur das Bild. "Keine Geräusche, keine andere Erinnerung", sagt sie.
Als das Archiv noch stand, war Wendenburg für alles Großformatige zuständig - Baupläne, Stadtansichten. "Wunderbare Sachen", schwärmt sie. Man sieht ihr an, dass die vergangenen Wochen anstrengend waren, dass das Bild noch nachwirkt. Seit dem Einsturz hat sie durchgearbeitet, versucht zu erhalten, was irgendwie zu erhalten ist. Zeit, ihre Gefühle aufzuarbeiten, blieb da nicht. "Es hilft zu sehen, dass die Sachen da rauskommen", sagt sie. Schnipsel für Schnipsel geht es vorwärts.....
Karoline Meyntz koordiniert die Arbeiten auf dem Schulhof, wacht über 50 Freiwillige. Sie war nicht im Stadtarchiv, als ihr Arbeitsplatz in der Erde verschwand, sondern auf Dienstreise. Während der Mittagspause hatte sie ihr Handy aus. Als sie es gegen 14 Uhr wieder anschaltete, zeigte es 40 unbeantwortete Anrufe. Zehn Minuten und viele Telefonate später wusste sie, dass alle ihre Kollegen überlebt hatten. Noch am Abend ist sie zur Unglücksstelle gefahren. Wirklich verstanden, was passiert ist, hat sie damals nicht. Erst nach einigen Tagen wurde ihr das Ausmaß bewusst. "Wenn man bedenkt, wie viel Jahrzehnte, Jahrhunderte an Arbeit darin stecken. Das ist furchtbar."
Beim Blick in den Krater verwundert es, dass fast 90 Prozent der Archivalien an die Oberfläche geschafft worden sind. Vieles war nur in Fetzen, in einer breiigen Masse aus Papier und Schutt, zu bergen. Bis jetzt hat die Bergung schon mehr als sechs Millionen Euro gekostet. Doch das war erst der Anfang. Vermutlich werden Archivare und Restauratoren noch Jahrzehnte, vielleicht sogar über Generationen mit den Folgen des Einsturzes beschäftigt sein. Es gibt Berechnungen, nach denen 30 Menschen bis zu 800 Jahre brauchen würden, um die Schnipsel zusammenzupuzzeln.
Ob Meyntz manchmal denkt, dass ihre Arbeit aussichtslos sei, dass die Fetzen nie wieder zusammengesetzt werden können? Ohne zu zögern sagt sie "Nö" und lacht. Es ist eine Antwort, die sie selbst wohl für zu optimistisch hält. Sie fügt relativierend hinzu: "Das ist viel und das ist schwer, aber wir stemmen das schon." ....."

Quelle: Badische Zeitung

Heute "reist ein internationales Blaues Schild Team wieder nach
Köln um die Rettungsarbeiten an der wertvollen Sammlung des eingestürzten Kölner Stadtarchivs zu unterstützen. Während einer Woche versuchen etwa 60 Archivare aus Frankreich, Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Schweden so viel wie möglich
des Kulturerbes zu retten.
Das Blaue Schild ist äquivalent zum Internationalen Roten Kreuz oder Ärzten ohne Grenzen, ein Netzwerk von Experten für den Schutz und die Sicherung internationalen Kulturgutes (Museen, Denkmäler und Fundstätten, Bibliotheken und Archive). Diese Vereinigung von Experten möchte ihr Wissen zur Verfügung stellen, zur Unterstützung bei der Behebung von durch bewaffnete Konflikte oder Naturkatastrophen verursachten Schäden. Das Blaue Schild
ist eine junge Organisation. Jedes Jahr werden neue nationale Blaue Schild Komitees gegründet. Weltweit existieren schon zwanzig solcher Komitees und weitere zwanzig befinden sich momentan in der Gründungsphase.
Seit 2008 befindet sich das Haupt der Organisation im Stadtzentrum von Den Haag. Dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen assoziierten Partnern, wie Blue Shield France, The
International Council on Archives, Archives without Borders (Section France), dem SNCF Archiv, der Vereinigung der Französischen Archivare, der Studenten Vereiningung von Saint-
Quentin-en-Yvelines (ADEDA78) und vieler anderer Organisationen, wurde der Ruf nach versierten Helfern für diese Mission weltweit verbreitet und beantwortet. Innerhalb weniger Wochen haben sich mehr als 60 höchst motivierte Profis, tief berührt von dieser Tragödie,gemeldet. Die Einsatzgruppe ist auf 60 Teilnehmer beschränkt, da die Mittel eine Unterbringung von mehr als 60 Personen in Köln ausschließen. Es gibt jedoch weitaus mehr
Interessierte, die vielleicht schon in naher Zukunft zum Einsatz komme werden.
Die erste Blaue Schild Mission fand im April 2009 statt. Diese Mission war erfolgreich: mit 80 Freiwilligen gelang es um die 2 Regalkilometer Dokumente zu sichern. Es war für alle Teilnehmer eine große Erfahrung. AmMittwoch, den 5. August wird es eine Treffen zwischen den Freiwilligen und einigen Archivaren und Kuratoren der Stadt Köln geben, bei dem es zu fruchtvollem Austausch über die Organisation und ihre Möglichkeiten mit solch eine Katastrophe umzugehen kommen soll."

PDF der Presemitteilung

" .... Ein zweites Mal war Matthias Kordes freigestellt worden, um seinen Kollegen in Köln zu helfen. Sie jedenfalls können von Ordnung nur träumen. Auch wenn beim Einsturz des alten Stadtarchivs offenbar weniger zerstört wurde, als befürchtet, sind die Perspektiven düster. „Die nächsten Jahrzehnte werden die Kölner Kollegen mit Puzzeln beschäftigt sein”, sagt Kordes.
Seine Eindrücke sitzen tief. „Es roch permanent nach Kloake”, erzählt Kordes. Wenige Meter von der Einsturzstelle machte er zuletzt seinen Dienst auf dem gegenüberliegenden Schulhof. „Dieses Mal musste ich die Akten mit fließendem Wasser abwaschen”, berichtet Kordes.
Im März entstaubte er noch mit einem Handbesen massenhaft Dokumente. Doch die Einsturzstelle hat sich seitdem verändert. Zunächst war der Archivbestand unter einem hohen Schuttberg begraben. Inzwischen ist daraus ein Trichter geworden, der weit unters Straßenniveau reicht.
„Man konnte sehen, wie sich unten das Grundwasser sammelte”, sagt Kordes. „Eine einzige braune Brühe.” Der Gestank - atemberaubend. Entsprechend übel war der Zustand des verschütteten Materials. „Viele Akten waren nahezu vermodert und in einer puddingartigen Masse zusammengepappt”, beschreibt der Recklinghäuser Stadtarchivar. Katastrophal war beispielsweise der Zustand von Akten aus den 1980er Jahren. „Allesamt aus billigem Industrie- oder Recyclingpapier. Das war ihr Todesstoß.” Erstaunlich für den Experten: Register aus dem 19. Jahrhundert waren erstaunlich gut erhalten. „Die Tinte von damals hält was aus”, sagt Matthias Kordes anerkennend. ....."

Quelle: WAZ

"Wegen seit Wochen anhaltender starker Rückenschmerzen hat Oberbürgermeister Fritz Schramma am Montag sämtliche Termine abgesagt, darunter ....eine Veranstaltung als Dankeschön für die Mitarbeiter des Stadtarchivs. ....Die Termine wie ....der Stadtarchiv-Termin, an denen Schramma auch persönlich sehr viel liege, sollen nachgeholt werden. "
Quelle:
http://www.ksta.de/html/artikel/1246883742251.shtml

http://cologne2009.bouclier-bleu.fr/

Thanks to rcdl ( http://twitter.com/rcdl )!

s. http://archiv.twoday.net/stories/5647470/

 

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