Kulturgut
http://www.kunsthistoriker.org/offener_brief_nrw_kunstbesitz.html
Auszug:
"Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. ist zutiefst besorgt über den geplanten Verkauf zahlreicher Kunstwerke, die mit Steuergeldern angekauft wurden. Viele von ihnen befinden sich an öffentlichen Orten, mitunter sogar seit Jahrzehnten als Dauerleihgaben in nordrhein-westfälischen Museen. Was sich bereits mit dem Verkauf der Warhol-Werke im Herbst 2014 ankündigte, scheint in noch weitaus erschreckenderem Rahmen fortgesetzt zu werden. Mit diesem Schreiben möchten wir Ihnen unseren scharfen Protest gegen dieses Vorhaben verdeutlichen!
Der Portigon AG wurde der Kunstbesitz der insolventen WestLB übertragen, die als landeseigene Bank über Jahrzehnte Kunst angekauft hat und damit erheblich zum kulturellen Gepräge des Bundeslandes als demokratisch verfasste Kulturlandschaft innerhalb der Bundesrepublik Deutschland beitrug. Die über zweihundert Werke umfassende Sammlung der Portigon AG, zu der etwa Werke von August Macke, Gabriele Münter, Joseph Beuys, Eduardo Chillida, Günther Uecker und Isa Genzken zählen, steht nach übereinstimmenden Medienberichten zum Verkauf.
Die geplante Veräußerung lässt erahnen, dass es sich bei den Warhol-Bildern nur um den Auftakt zu einem noch viel größeren Verkauf von Kunst in Nordrhein-Westfalen handelte, die einst mit landeseigenen Mitteln angekauft wurde. Mehr noch: Nun stehen nach den Plänen der Landesregierung auch zahlreiche Kunstwerke zur Disposition, die der Obhut von Museen anvertraut wurden. So gehören zu den Werken im Besitz der Portigon AG auch zwei hochbedeutende, um 1450 entstandene Tafeln des sienesischen Malers Giovanni di Paolo, die sich seit langem im Westfälischen Landesmuseum Münster befinden; die WestLB hatte sie seinerzeit aus dem einzigen Grunde gekauft, sie dauerhaft für das Museum zu sichern. Dass – in dieser Weise erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland – in Museen befindliche Kunstwerke zum Verkauf anstehen, erzürnt uns auf besondere Weise, denn diese Pläne stellen einen besorgniserregenden Dammbruch dar."
Siehe auch
http://www.welt.de/regionales/nrw/article135690312/Kunsthistoriker-protestieren-gegen-weitere-Kunstverkaeufe-in-NRW.html
http://www.wn.de/Muenster/1803040-Dauerleihgaben-von-Verkauf-bedroht-Landesmuseum-bangt-um-Kunst
Paolo
Auszug:
"Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. ist zutiefst besorgt über den geplanten Verkauf zahlreicher Kunstwerke, die mit Steuergeldern angekauft wurden. Viele von ihnen befinden sich an öffentlichen Orten, mitunter sogar seit Jahrzehnten als Dauerleihgaben in nordrhein-westfälischen Museen. Was sich bereits mit dem Verkauf der Warhol-Werke im Herbst 2014 ankündigte, scheint in noch weitaus erschreckenderem Rahmen fortgesetzt zu werden. Mit diesem Schreiben möchten wir Ihnen unseren scharfen Protest gegen dieses Vorhaben verdeutlichen!
Der Portigon AG wurde der Kunstbesitz der insolventen WestLB übertragen, die als landeseigene Bank über Jahrzehnte Kunst angekauft hat und damit erheblich zum kulturellen Gepräge des Bundeslandes als demokratisch verfasste Kulturlandschaft innerhalb der Bundesrepublik Deutschland beitrug. Die über zweihundert Werke umfassende Sammlung der Portigon AG, zu der etwa Werke von August Macke, Gabriele Münter, Joseph Beuys, Eduardo Chillida, Günther Uecker und Isa Genzken zählen, steht nach übereinstimmenden Medienberichten zum Verkauf.
Die geplante Veräußerung lässt erahnen, dass es sich bei den Warhol-Bildern nur um den Auftakt zu einem noch viel größeren Verkauf von Kunst in Nordrhein-Westfalen handelte, die einst mit landeseigenen Mitteln angekauft wurde. Mehr noch: Nun stehen nach den Plänen der Landesregierung auch zahlreiche Kunstwerke zur Disposition, die der Obhut von Museen anvertraut wurden. So gehören zu den Werken im Besitz der Portigon AG auch zwei hochbedeutende, um 1450 entstandene Tafeln des sienesischen Malers Giovanni di Paolo, die sich seit langem im Westfälischen Landesmuseum Münster befinden; die WestLB hatte sie seinerzeit aus dem einzigen Grunde gekauft, sie dauerhaft für das Museum zu sichern. Dass – in dieser Weise erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland – in Museen befindliche Kunstwerke zum Verkauf anstehen, erzürnt uns auf besondere Weise, denn diese Pläne stellen einen besorgniserregenden Dammbruch dar."
Siehe auch
http://www.welt.de/regionales/nrw/article135690312/Kunsthistoriker-protestieren-gegen-weitere-Kunstverkaeufe-in-NRW.html
http://www.wn.de/Muenster/1803040-Dauerleihgaben-von-Verkauf-bedroht-Landesmuseum-bangt-um-Kunst

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Beitrag von Thomas Wilhemi schon im Juni 2014
http://provenienz.hebis.de/2014-June/000954.html
Mehr dazu:
http://provenienz.gbv.de/Biblioteca_Teleki-Bolyai_%28Neumarkt_am_Mieresch%29

http://provenienz.hebis.de/2014-June/000954.html
Mehr dazu:
http://provenienz.gbv.de/Biblioteca_Teleki-Bolyai_%28Neumarkt_am_Mieresch%29
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Die Greenpeace-Protestaktion an den weltberühmten Nazca-Linien in Peru stößt auf scharfe Kritik.
Wer für den Klimaschutz werben will, sollte sich vorher Gedanken machen. Empfindliche Kulturgüter dürfen dafür nicht geschädigt werden, meint Daniel Lingenhöhl.
http://www.spektrum.de/news/meinung-nazca-protest-war-ein-baerendienst-fuer-den-klimaschutz/1323253
Ebenso mit vielen Links
http://archaeologik.blogspot.de/2014/12/die-zukunft-mag-erneuerbar-sein-die.html
© Bjarte Sorensen http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
Wer für den Klimaschutz werben will, sollte sich vorher Gedanken machen. Empfindliche Kulturgüter dürfen dafür nicht geschädigt werden, meint Daniel Lingenhöhl.
http://www.spektrum.de/news/meinung-nazca-protest-war-ein-baerendienst-fuer-den-klimaschutz/1323253
Ebenso mit vielen Links
http://archaeologik.blogspot.de/2014/12/die-zukunft-mag-erneuerbar-sein-die.html

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http://www.faz.net/aktuell/der-fall-gurlitt-bern-nimmt-erbe-an-13284226.html
"Die Geschäftsbücher [Hildebrand] Gurlitts, deren Veröffentlichung häufig gefordert wurde, stehen nun in der Datenbank „Lost Art“ online. Sie umfassen Einträge zu Ein- und Verkäufen aus den Jahren 1937 bis 1941. Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen mussten zahlreiche Namen geschwärzt werden. " Das ist natürlich übertrieben! Eine solche Angelegenheit braucht volle Transparenz. Archivrechtlich wären die Geschäftsbücher meines Erachtens frei einsehbar.

"Die Geschäftsbücher [Hildebrand] Gurlitts, deren Veröffentlichung häufig gefordert wurde, stehen nun in der Datenbank „Lost Art“ online. Sie umfassen Einträge zu Ein- und Verkäufen aus den Jahren 1937 bis 1941. Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen mussten zahlreiche Namen geschwärzt werden. " Das ist natürlich übertrieben! Eine solche Angelegenheit braucht volle Transparenz. Archivrechtlich wären die Geschäftsbücher meines Erachtens frei einsehbar.

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Bei kulturgutschutz-deutschland.de annoncierte die Freie und Hansestadt Hamburg jüngst unter dem o.g. Titel das eingeleitete Verfahren zur Eintragung in das Verzeichnis nationalen Kulturguts für 194 Einheiten beweglichen Kulturguts: http://www.kulturgutschutz-deutschland.de/DE/3_Datenbank/Kulturgut/Hamburg/06401.html?nn=1003270&block=AllesDruckversion
Auffallend in der Annonce ist die Erwähnung "Gutenberg aus Mainz" bei den Druckern. Offiziell hat die Hansestadt keinen Gutenberg-Druck aufzuweisen. Welche Zimelien hat die Stadt bislang noch nicht bei sich bemerkt, die - wie zu lesen ist - als detaillierte Liste der Objekte mit 199 Positionen in den Akten der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde – Staatsarchiv (Az. ST6341/01) einzusehen seien?
Auffallend in der Annonce ist die Erwähnung "Gutenberg aus Mainz" bei den Druckern. Offiziell hat die Hansestadt keinen Gutenberg-Druck aufzuweisen. Welche Zimelien hat die Stadt bislang noch nicht bei sich bemerkt, die - wie zu lesen ist - als detaillierte Liste der Objekte mit 199 Positionen in den Akten der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde – Staatsarchiv (Az. ST6341/01) einzusehen seien?
http://www.ipetitions.com/petition/worries-about-belgian-hertitage
"Belgiens föderale Wissenschaftseinrichtungen sind mit starken Sparmaßnamen konfrontiert. Diese Institutionen, zu denen wichtige Bewahrer des belgischen kulturellen Erbes, u.a. die Königliche Bibliothek, das Reichsarchiv, die Königlichen Museen für die Schönen Künste von Belgien und das Königliche Institut für das kulturelle Erbe gehören, sind schon seit Jahren unterfinanziert. Die von der neuen Regierung auferlegten Haushaltskürzungen werden es diesen Einrichtungen noch stärker erschweren, ihren Auftrag adäquat zu erfüllen und ihre Sammlungen auf optimale Art und Weise zu betreuen."
Bitte unterschreiben!
Via
http://archiv.twoday.net/stories/1022370782/#1022371196
"Belgiens föderale Wissenschaftseinrichtungen sind mit starken Sparmaßnamen konfrontiert. Diese Institutionen, zu denen wichtige Bewahrer des belgischen kulturellen Erbes, u.a. die Königliche Bibliothek, das Reichsarchiv, die Königlichen Museen für die Schönen Künste von Belgien und das Königliche Institut für das kulturelle Erbe gehören, sind schon seit Jahren unterfinanziert. Die von der neuen Regierung auferlegten Haushaltskürzungen werden es diesen Einrichtungen noch stärker erschweren, ihren Auftrag adäquat zu erfüllen und ihre Sammlungen auf optimale Art und Weise zu betreuen."
Bitte unterschreiben!
Via
http://archiv.twoday.net/stories/1022370782/#1022371196
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Zur Schlosskapelle Possenhofen
http://archiv.twoday.net/stories/615267997/
gibt es Neues:
http://jusatpublicum.wordpress.com/2014/11/14/in-aller-schlossherrenmanier-da-quietscht-das-scharnier-in-der-posse-um-ein-nutzungsrecht/
http://archiv.twoday.net/stories/615267997/
gibt es Neues:
http://jusatpublicum.wordpress.com/2014/11/14/in-aller-schlossherrenmanier-da-quietscht-das-scharnier-in-der-posse-um-ein-nutzungsrecht/
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Es wird beteuert, dass keine unersetzlichen Handexemplare darunter sind.
https://www.hu-berlin.de/pr/pressemitteilungen/pm1411/pm_141114_00
Die WELT hatte anderes gemeldet:
http://www.welt.de/vermischtes/article134296453/Unterm-Dach-da-wo-die-teuren-Buecher-schimmeln.html
In einer E-Mail heißt es, "es seien wertvolle und wertvollste Bücher dort oben, unter anderem Handexemplare mit Anmerkungen zum Beispiel von Philipp Heck und Liszt".
https://www.hu-berlin.de/pr/pressemitteilungen/pm1411/pm_141114_00
Die WELT hatte anderes gemeldet:
http://www.welt.de/vermischtes/article134296453/Unterm-Dach-da-wo-die-teuren-Buecher-schimmeln.html
In einer E-Mail heißt es, "es seien wertvolle und wertvollste Bücher dort oben, unter anderem Handexemplare mit Anmerkungen zum Beispiel von Philipp Heck und Liszt".
Auf Twitter weist mich @FrueheNeuzeit hin auf:
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sued/spielbank-hohensyburg-zerstoert-max-bill-skulptur-wegen-umbau-id10038454.html
"Vor Jahren schuf der Schweizer Bildhauer Max Bill eine Edelstahl-Plastik eigens für das Foyer der Spielbank Hohensyburg. Jetzt wurde bekannt: Das Casino hat die riesige Skulptur vor einigen Jahren für den Brandschutz-Umbau zerlegt - und damit zerstört. Der Sohn des Künstlers ist entsetzt."
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sued/spielbank-hohensyburg-zerstoert-max-bill-skulptur-wegen-umbau-id10038454.html
"Vor Jahren schuf der Schweizer Bildhauer Max Bill eine Edelstahl-Plastik eigens für das Foyer der Spielbank Hohensyburg. Jetzt wurde bekannt: Das Casino hat die riesige Skulptur vor einigen Jahren für den Brandschutz-Umbau zerlegt - und damit zerstört. Der Sohn des Künstlers ist entsetzt."
http://www.sueddeutsche.de/news/kultur/kunst-warhol-bilder-bringen-mehr-als-150-millionen-dollar-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141113-99-01356
"Der Verkauf von Kunst aus öffentlichem Besitz, um Haushaltslöcher zu stopfen, gilt in der Kultur als größter Sündenfall. Die Landesregierung in Düsseldorf versichert nun, dass Kunst aus Museen des Landes und der Kommunen unantastbar sei. Bei den Warhol-Siebdrucken, die einst zur Ausstattung der Aachener Spielbank gekauft wurden, sei die Situation eine andere. Die Warhols seien schließlich im Besitz eines wirtschaftlich selbstständig agierenden Unternehmens.
In den landeseigenen Unternehmen schlummern noch weitere Hochkaräter. Die Blicke richten sich etwa auf Portigon, die Nachfolgegesellschaft der WestLB. Diese hortet den Rest des einstigen Kunstschatzes der Landesbank WestLB, dazu noch eine wertvolle Stradivari-Geige. Ein Max-Beckmann-Gemälde aus Besitz der WestLB wurde bereits 2006 heimlich verkauft."
"Der Verkauf von Kunst aus öffentlichem Besitz, um Haushaltslöcher zu stopfen, gilt in der Kultur als größter Sündenfall. Die Landesregierung in Düsseldorf versichert nun, dass Kunst aus Museen des Landes und der Kommunen unantastbar sei. Bei den Warhol-Siebdrucken, die einst zur Ausstattung der Aachener Spielbank gekauft wurden, sei die Situation eine andere. Die Warhols seien schließlich im Besitz eines wirtschaftlich selbstständig agierenden Unternehmens.
In den landeseigenen Unternehmen schlummern noch weitere Hochkaräter. Die Blicke richten sich etwa auf Portigon, die Nachfolgegesellschaft der WestLB. Diese hortet den Rest des einstigen Kunstschatzes der Landesbank WestLB, dazu noch eine wertvolle Stradivari-Geige. Ein Max-Beckmann-Gemälde aus Besitz der WestLB wurde bereits 2006 heimlich verkauft."
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