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Wissenschaftsbetrieb

ProQuest frisst Ex Libris

http://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/proquest-proquest-und-ex-libris-gehen-partnerschaft-ein-um-innovation-fuer-bibliotheken-weltweit-voranzutreiben/12422204.html

und De Gruyter schluckt nun Lucius & Lucius

http://zkbw.blogspot.de/2015/10/de-gruyter-ubernimmt-lucius-lucius.html

http://archaeologik.blogspot.de/2015/10/eaa-sessions-zur-archaologischen.html

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/stanford-aufenthalt-universitaet-nimmt-von-der-leyen-in-schutz-a-1057329.html

Auch auf die Gefahr hin, als vdL-Fan zu gelten: Die Verteidigungsministerin, angeschlagen durch eine Plagiatsaffäre

http://archiv.twoday.net/stories/1022477317/

wurde beschuldigt, durch Nennung von ohne Zertifikat abgeschlossenen Teilnahme an Veranstaltungen der Uni Stanford deren Namen missbraucht zu haben. Typisch arrogante Elite-Uni dachte ich, als ich das las. Seit wann ist es ein Missbrauch, wenn man wahrheitsgemäß eine Gasthörerschaft oder beispielsweise ein Praktikum an einer Universität in seinem Lebenslauf aufführt? Nun hat aber Stanford klargestellt:

Wie es die Universität versteht, hat die deutsche Ministerin Ursula von der Leyen eine Bestätigung dafür geliefert, dass sie im Jahr 1993 ein ,auditing guest' an der Stanford Graduate School of Business war und im Jahr 1995 für ein Projekt für die Stanford Health Services Hospital Administration arbeitete. Obwohl die Universität keine Unterlagen für diese Tätigkeiten besitzt, ist das sachgetreue Aufführen dieses Engagements durch eine Privatperson kein Missbrauch des Universitätsnamens. Wir bedauern jede Fehlkommunikation, die zu entsprechenden Berichten geführt hat.

Update:
https://causaschavan.wordpress.com/2015/10/12/durchbruch-in-stanford/

Haruo Shirane bespricht Minae Mizumuras Buch "The Fall of Language in the Age of English".

"The originality of Mizumura’s book for Western audiences is that it raises the issue of national and universal languages from the perspective of a major non-European, non-phonocentric literary language that existed in a bilingual state both in the premodern past and in the present. To this broad frame Mizumura has added the critical dimension of the fate of “national languages” in the age of English and the role of the modern novel, which, at least for a limited time, became a vehicle for contemplation of the local in a larger global context."

Am ausführlichsten habe ich zum Sprachenproblem mich geäußert in:

Klaus Graf: Open-Access und die Sprachbarriere der Wissenschaft. In: Archivalia vom 25. Dezember 2011
http://archiv.twoday.net/stories/59211934/

Weitere Hinweise, mit #sprache getaggt

http://archiv.twoday.net/search?q=%23sprache

Lange erwartet, hat Erbloggtes den zweiten und dritten Teil seiner Stellungnahme zum Papier gebracht:

https://erbloggtes.wordpress.com/2015/10/01/ursula-von-der-leyen-vroniplag-und-das-plagiat-ii/

"Die Wetten stehen gemischt, ob die MHH den Dissertationspokal zurück bekommt. Gerhard Dannemann äußert sich optimistisch: “Wir sprechen hier nicht von einem Grenzfall […] Dies ist ein Muster in der Arbeitsweise.”[3] Auch Volker Rieble meint: “Das ist ein eindeutiges Plagiat, es wurde eindeutig abgeschrieben”.[3] Dabei sei die Tordifferenz unerheblich. Einen Kantersieg prophezeit “Plagiatsexpertendarsteller Heidingsfelder”[4], so dass besorgte Leyenianer die Lage schon “brandgefährlich” sehen.[5] Auf einen Sieg von der Leyens setzt mit einigem Begründungsaufwand bisher nur Klaus Graf.[6] Aber Zweifel an einer Doktorentziehung sogar bei klarem Bejahen von Plagiatsbefunden, wie Stefan Weber sie hegt,[7] sind weit verbreitet. Hermann Horstkotte will gar wetten, “dass die Ministerin Doktor bleibt”.[8] Dagegen findet Sebastian Sattler, “die Faktenlage” sehe ersteindrücklich “nicht gut für sie aus”.[9] Selbst Simone G. konzentriert sich für ihren Tipp auf ein Unentschieden lediglich auf von der Leyens Stärken im Netzwerkspiel."

Gewohnt rechthaberisch weise ich darauf hin, dass ausschließlich diejenigen, die meiner Meinung sind, richtige Experten sind, alle anderen selbstverständlich Pseudo-Experten.

Erbloggtes wendet sich in Teil III (daher nicht verlinkt) ausdrücklich gegen meine Verteidgung von der Leyens und zitiert einen Archivalia-Kommentator:

"Weiter sind Bauernopfer deutliches Indiz dafür, dass der Plagiateur sich seines Täuschungshandelns bewußt ist, es aber gegenüber sich und anderen dadurch zu verharmlosen und zu rechtfertigen sucht, er habe ja irgendwie schon zitiert."

Auf eine so dümmlich-zelotische Argumentation ist nicht weiter einzugehen. Behauptet jemand, etwas sei gewiss oder sicher oder ein "deutliches Indiz", so ist das ein deutliches Indiz dafür, wie wenig festen Boden die ganze Mischpoke der Plagiats-Kommentatoren (einschließlich mir) unter sich hat. Sie schwimmt aufgeregt im Kreis und stößt bei Kritik um so aufgeregtere Rufe aus.

Ich muss gestehen, dass die Sophismen von Erbloggtes in Sachen Täuschungsabsicht mir ärgerlich erscheinen. Zum Thema Bauernopfer hier:

http://archiv.twoday.net/search?q=bauernopfer

Der Begriff stammt aus dem Schachspiel und lässt sich dort nicht ohne Intentionalität verstehen. Zugleich ist aber ein sogenannter Bauernopfer-Befund Ausdruck einer schludrigen Arbeitsweise, bei der man nicht bewusst täuschen wollte. Man will die fremden Federn zwar anerkennen, kommt aber nicht auf den Gedanken, korrekt Anführungszeichen zu setzen oder den Beleg an die richtige Stelle zu setzen. Was die VorniPlag-Zeloten da an finsteren Machenschaften in die Köpfe der armen Doktoranden hineingeheimnissen, ist abenteuerlich.

Erbloggtes mag mich fortan als (un)heimlichen Schavanisten schmähen: Das Zitierkultur-Argument ist nicht aus der Luft gegriffen.

Wer es als Empiriker/STM-Autor gewohnt ist, mit einem sehr begrenzten, festgelegten Vokabular zu arbeiten, das natürlich nicht mit Anführungszeichen gekennzeichnet wird, läuft Gefahr, bei den historischen und theoretischen Ausführungen nicht den seinerzeit weltfremden Maßstäben von Leuten gerecht zu werden, deren Hobby das Aufspüren von Bauernopfer ist. Er arbeitet schludrig und gegen die in Anleitungen kodifizierten Normen, wobei ich als Historiker immer auch die konkrete Praxis, nicht nur die theoretischen Normkodizierungen, berücksichtigen würde. Aber der Schaden für die Wissenschaft ist gering, wenn das Belegen kein Selbstzweck sein soll, denn entscheidend ist, dass eine Kontrolle mittels Nachweis möglich ist. Dass in den Naturwissenschaften hier eine gänzlich andere Zitierkultur besteht als in den mir vertrauten Geisteswissenschaften, ist bisher nicht schlüssig widerlegt worden.

Die üblichen medizinischen Schmalspur-Dissertationen müssen aufhören. Das Niveaugefälle vom Dr. phil. und Dr. med. ist unerträglich. Für die Vergangenheit halte ich wenig davon, disziplintypische medizinische Missstände mit dem Entzug von Doktorgraden zu bekämpfen, soweit es sich nicht wenigstens um mittelschwere Fälle handelt. Dass von der Leyen ein eher leichter Fall ist, daran halte ich fest. Anders als bei Schavan, die es an geisteswissenschaftlicher Gewissen-Haftigkeit fehlen ließ, muss man bei dem Urteil über von der Leyen den empirischen Kern stärker gewichten, da man im STM-Bereich vor allem auf diesen Wert legt und sprachliche und andere formale Schnitzer eher duldet.

http://www.wn.de/Muenster/2131014-Plagiate-Uni-will-Doktorvater-bestrafen

"Hier hat das Rektorat nun erstmals an die medizinische Fakultät die Empfehlung ausgesprochen, einen Professor, der mehrere plagiierte Dissertationen betreut hat, spürbar zu sanktionieren. Dies bestätigte auf Anfrage der Sprecher der Universität, Norbert Robers. Dem 60 Jahre alten Medziner sollen bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand alle von der Fakultät über die rechtliche garantierte Besoldung und Versorgung hinaus gewährten Leistungen gestrichen werden. Eine empfindliche Strafe, wie es intern heißt."

Die WN finden das gut:
http://www.wn.de/Muenster/2131014-Plagiate-Uni-will-Doktorvater-bestrafen/2131246-Plagiate-Ein-Warnschuss

https://home.uni-leipzig.de/~chanceforscience/

Via
http://zkbw.blogspot.de/2015/09/online-plattform-fur-gefluchtete.html

Pseudo-Experte Martin Heidingsfelder schwallt von massiven Plagiaten und fordert den Entzug des Doktortitels von Frau Dr. med. Ursula Gertrud von der Leyen (L.).

http://www.br.de/nachrichten/von-der-leyen-doktorarbeit-100.html

Ich werde im Folgenden begründen, wieso ich das für überzogen halte und eher einen leichten Fall von Plagiat sehe. Dies ist ein Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/1022476170/

Was ist dran an den angeblichen Urheberrechtsverletzungen, von denen Heidingsfelder spricht?

Zahlreiche Bilder enthielten keine Quellenangaben und seien daher Urheberrechtsverletzungen, sagt Heidingsfelder in dem Video des BR, und das sei noch schlimmer als Plagiate. Nachvollziehen lässt sich das anhand der Dokumentation der gesichteten Fragmente

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Ugv/Fragmente/Gesichtet_g

und auch der ungesichteten

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Ugv/Fragmente/Sichtung_v

nicht. Sichtbar sind in den gesichteten Fragmenten die Abbildungen 1 und 2 der Arbeit, deren Quelle nicht korrekt angegeben wird. Es handelt sich in beiden Fällen jedoch um gemeinfreie historische Abbidlungen. Von einer Urheberrechtsverletzung kann also überhaupt nicht die Rede sein.

In der Darstellung der Befunde

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Ugv/Befunde

ist von den Abbildungen überhaupt nicht die Rede. In der als Illustration beigebenen, aus Urheberrechtsgründen nicht lesbaren Grafik erscheinen Bilder, die wohl ebenfalls gemeinfrei sind, aber jedenfalls nicht die zwei Abbildungen 1 und 2. Eine korrekte Beschriftung der Illustration ist daher nicht gegeben. Es ist nicht erkennbar, ob die Seitenwiedergaben nur den Schlussteil betreffen oder nur Auszüge der beanstandeten Seiten enthalten. In letzterem Fall hätten die Bilder nicht einbezogen werden dürfen, da sie in den Befunden nicht thematisiert wurden.



Wo kann die Dissertation eingesehen werden?

Mit dem Karlsruher Virtuellen Katalog konnte ich nur fünf Standorte ermitteln. Außer der medizinischen Hochschule Hannover, wo die Arbeit eingereicht wurde, und den beiden Standorten der Deutschen Nationalbibliothek ist sie nur an der HU Berlin, der SUB Göttingen und der ZB MED in Köln nachgewiesen. Im Ausland gibt es in wissenschaftlichen Bibliotheken anscheinend keine Exemplare.

Wurde die Arbeit irgendwo jemals zitiert?

Mittels Google Scholar und Google Books konnte ich keine Publikation ermitteln, in der die Arbeit von L. zitiert wird.

Das gilt auch für einen zweiseitigen Artikel, den die Doktorandin gemeinsam mit ihrem Doktorvater und einem weiteren Autor in einem Tagungsband 1989 veröffentlichte:

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Quelle:Ugv/von_der_Leyen_et_al_1989

Wie gefährlich sind die Fehlzitate?

Problematischer findet der Plagiatsjäger, dass von der Leyens Arbeit "23 Fehlverweise" enthalte, also Hinweise auf Quellen, in denen der zitierte Inhalt gar nicht zu finden sei. "Das ist im medizinischen Bereich besonders gefährlich", sagt Dannemann. Das kann natürlich ein Juraprofessor am besten beurteilen ...

Dass eine so spezielle Dissertation, die keine nachweisbare Rezeption erfahren hat, Schaden anrichten könnte, dürfte ausgeschlossen sein. Medizinische Dissertationen, denen man üblicherweise ein deutlich niedriges Niveau als Doktorarbeiten aus anderen Fächern zuschreibt, sind ein Massenphänomen. Gründliche medizinische Forschung wird Angaben aus Dissertationen nicht ungeprüft abschreiben. In der ärztlichen Praxis wird man sich auf Handbücher und geeignete Zeitschriftenartikel stützen und nur ausnahmsweise auf eine Dissertation.

Wie gründlich ist die Dokumentation im VroniPlag?

Recht eindrucksvoll. Es wurde von dem Benutzer Stratumlucidum offenbar die von L. verwendete Sekundärliteratur sowie von ihr nicht zitierte, aber benutzte Arbeiten mit der Dissertation verglichen. Traut man diesem Eindruck, werden weitere Recherchen kaum nennenswerte zusätzliche Befunde erbringen.

Wie verhält sich die Arbeit zu den anderen von Vroniplag überprüften medizinischen Dissertationen?

Der Benutzer Hindemith ist im Vroniplag nicht irgendwer. Der ausgebildete Mathematiker wurde 2011 von der SZ befragt:

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/525731/Ich-will-keiner-Partei-schaden

Um so schwerer wiegt seine Aussage auf der Diskussion zur Benutzerseite des L.-Jägers Stratumlucidum:

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Benutzer_Diskussion:Stratumlucidum

Finde zwar, die Doku ist von höchster Qualität, aber im Medizin-Universum haben wir geschätzte 1000 andere Arbeiten auf Halde, die mehr Plagiate enthalten ...

[ Siehe auch ]

Hat die Autorin im wesentlichen sauber gearbeitet?

Wer die Dokumentation unvoreingenommen sichtet, kann nicht zu dem Schluss kommen, dass die zahlreichen Schlampigkeiten irrelevant sind. Sie hat an vielen Stellen in der historischen Einleitung und beim Referat von Handbuchwissen bzw. Sekundärliteratur nicht wie vorgeschrieben korrekte Belege geliefert, sondern aus "zweiter Hand" gearbeitet, indem sie aus einer nicht oder nicht hinreichend korrekt bezeichneten Quelle Sachverhalte übernommen hat, die sie der Quelle ihrer Quelle zuschreibt.

Eindeutige Plagiate wie das folgende sind aber eher selten.

leyen_1

Häufiger finden sich sogenannte "Bauernopfer", bei denen es an Anführungszeichen fehlt oder Übernahmen nicht an der jeweiligen Stelle vermerkt wurden.

leyen_3

In diesem Fall ist die Quelle zwar genannt, aber die wörtliche Abhängigkeit nicht gekennzeichnet worden.

Je begrenzter das Vokabular einer Fachsprache für die Beschreibung von Sachverhalten ist, um so schwieriger ist es, wörtliche Übernahmen zu vermeiden. Man lese dazu die Ausführungen des BGH in seiner Entscheidung "Staatsexamensarbeit" von 1980:

http://lexetius.com/1980,1

Hinzu kommt, dass man in der Medizin bei Passagen, die nicht mit den Versuchsbefunden zu tun haben, wohl eher ein Auge zudrückt, was exakte Referenzierungen angeht. Anders als in den Geistes- und Sozialwissenschaften wird auf den sprachlichen Ausdruck wohl weniger Gewicht gelegt und eine enge Anlehnung an Handbücher und Standard-Literatur eher toleriert.

leyen_2

In diesem Fall sehe ich kein Fehlverhalten. Für die grobe Zusammenfassung einer Studie ein englisches Handbuch oder wie hier einen Fachartikel zu verwenden, ohne diesen zu nennen, würde ich nie beanstanden. Wem würde eine solche Strenge nützen? Denn eine eigene Formulierung der Forschungsergebnisse der Studie in zwei Sätzen müsste zwangsläufig mit dem aus dem Englischen übersetzten Referat in etwa identisch sein.

Regeln guten wissenschaftlichen Arbeitens sind kein Selbstzweck. Man muss im Einzelfall immer auch Augenmaß bewahren.

Ein mittelschwerer oder ein leichter Fall?

Eher ein leichter. Eindeutige Plagiate, bei denen die Quelle ganz verschwiegen und auch nicht im Kontext genannt wird, gibt es aus meiner Sicht zu wenige. Jedes Plagiat ist eines zu viel, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Die Arbeit weist deutliche handwerkliche Mängel aufgrund des Arbeitens aus zweiter Hand auf, hat aber längst nicht das Kaliber der Causa Schavan oder etwa von Guttenberg. Sie ist aus meiner Sicht eher im Bereich von Lammert und Steinmeier (beide nach wie vor in Amt und Würden) anzusiedeln, die ja beide von den Universitäten "freigesprochen" wurden. In beiden Fällen konnte ich damit leben, dass der Titel nicht entzogen wurde:

http://archiv.twoday.net/search?q=lammertplag
http://archiv.twoday.net/stories/534900357/

Berücksichtigt man die medizintypische Laxheit und die Eigenart der Dissertation als spezielle empirische Studie, kann man auch zu einem noch milderen Urteil kommen.

Soll man die Affäre öffentlich erörtern?

Wieso nicht? Schon aus Gründen der Generalprävention ist es sinnvoll, immer wieder über Nachweis-Kultur in der Wissenschaft zu diskutieren.

Wird die Verteidigungsministerin ihren Doktortitel verlieren?

Ich denke nicht. Verwaltungsgerichte sind immer sehr viel strenger als die Universitäten, aber wenn man Lammert und Steinmeier seitens ihrer Universitäten ungeschoren ließ, sollte man bei der medizinischen Dissertation von 1990 der Frau Verteidigungsministerin, die mir als Zensursula herzlich unsympathisch war

http://archiv.twoday.net/search?q=zensursula

ebenfalls Milde walten lassen. (Und natürlich auch bei jeder anderen gleichwertigen medizinischen Dissertation jener Zeit, deren Autorin oder Autor nicht prominent wurde.)

Da "Mutti" ans Abtreten noch nicht so bald denkt, braucht L. eh einen langen Atem. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Image dauerhaft durch die Plagiatsaffäre belastet werden wird.

Updates:
https://erbloggtes.wordpress.com/2015/09/29/ursula-von-der-leyen-vroniplag-und-das-plagiat-i/

http://plagiatsgutachten.de/fall-von-der-leyen-plagiat-ja-ruecktritt-moeglich-aber-aberkennung-nein/

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2015-09/plagiat-von-der-leyen

http://www.sueddeutsche.de/bildung/plagiatsvorwurf-gegen-ursula-von-der-leyen-sieht-nicht-gut-fuer-sie-aus-1.2671589

[Nachtrag: Wie ich meine eher ein leichter Plagiatsfall:

http://archiv.twoday.net/stories/1022476226/ ]

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/von-der-leyen-vroniplag-wirft-ministerin-plagiate-vor-a-1054869.html

Die Mitglieder des Netzwerks VroniPlag - benannt nach Edmund Stoibers Tochter Veronica Saß, die durch die Recherchen der Plagiatsjäger 2012 ihren Doktortitel verlor - berichten, sie hätten die 62 Textseiten der insgesamt 70 Seiten langen Dissertation gesichtet. "Im üblichen Vier-Augen-Sichtungsprozess" habe man dabei "37 Textpassagen festgestellt, die gegen wissenschaftlich anerkannte und auch in der damals maßgeblichen Promotionsordnung geregelte Zitierregeln verstoßen", teilte Gerhard Dannemann, Professor an der HU Berlin, auf Anfrage des SPIEGEL mit.
Insgesamt habe man Plagiate auf 43,5 Prozent der bisher untersuchten Seiten gefunden, heißt es bei VroniPlag. Die Plagiatsjäger rügen die wortgleiche Übernahme fremder Textpassagen und Verstöße gegen wissenschaftliche Zitierregeln. Drei Seiten bestünden mehr als zur Hälfte aus Plagiatstext, auf fünf Seiten machten die problematischen Stellen 75 Prozent des Textes aus.

Aber im Vergleich zu den anderen 151 Fällen, die VroniPlag Wiki bislang öffentlich dokumentiert habe, sei von der Leyens Arbeit "eher ein mittelschwerer als ein schwerer Fall", so Dannemann. Die regelwidrig übernommenen Passagen seien "eher kurz als lang", und die meisten Quellen würden "irgendwo in der Arbeit genannt, allerdings nicht im jeweiligen Kontext".

Problematischer findet der Plagiatsjäger, dass von der Leyens Arbeit "23 Fehlverweise" enthalte, also Hinweise auf Quellen, in denen der zitierte Inhalt gar nicht zu finden sei. "Das ist im medizinischen Bereich besonders gefährlich", sagt Dannemann.


Speien online verzichtet natürlich auf einen Link zu:

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Ugv

KAS-Leyen, Ursula von der-Bild-31961-2.jpg
KAS-Leyen, Ursula von der-Bild-31961-2“ von CDU -
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Die Konsultation des Rahmenpapiers soll der Stärkung und des Ausbaus von Citizen Science Aktivitäten und Initiativen in Deutschland dienen und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Hierzu werden alle an Bürgerwissenschaften Interessierte in Deutschland eingeladen, Maßnahmen zur Stärkung von Citizen Science in Deutschland zu bewerten, zu kommentieren und Vorschläge einzubringen.

 

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