Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Das Goldene Jahrhundert der Reichen Herzöge (= Schriften aus den Museen der Stadt Landshut 34). Landshut: Museen der Stadt Landshut 2014. 352 S. mit zahlreichen, überwiegend farbigen Abbildungen.

Inhaltsverzeichnis
http://d-nb.info/1065395655/04

Am 1. März 2015 endete in Landshut eine bemerkenswerte Ausstellung über die Kultur in Bayern im 15. Jahrhundert. Flyer:

http://www.landshuter-hochzeit.de/fileadmin/pdf/Das-Goldene-Jahrhundert-der-Reichen-Herzoege.pdf

Gewohnt opulent dokumentiert ein Aufsatzband mit ausgezeichneten Reproduktionen den wissenschaftlichen Ertrag der Ausstellung. S. 341-347 steht ein allzu dürres Verzeichnis der Exponate, das noch nicht einmal Abbildungen im Band nachweist. Es ist eine Unsitte, solche Listen an die Stelle eines Katalogs mit Beschreibung der Objekte und Literaturangaben zu setzen:

http://archiv.twoday.net/stories/1022401066/

Der thematisch verwandte Katalog "Ritterwelten im Spätmittelalter" (Landshut 2009) war dagegen ausgesprochen ertragreich gerade in seinem Katalogteil.

Neben einigen historischen Beiträgen (Klaus Wolf über Ludwig den Bayern, Stefan Dicker über bayerisches Landesbewusstsein, Claudia Märtl über Herzog Ludwig den Reichen, Dr. Martin Mair und Eneas Silvius Piccolomini, Dorit-Maria Krenn zu Straubing als Residenz, Beatrix Schönewald zu Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt) steht die Sachüberlieferung und die Kunstgeschichte im Vordergrund. Herausgreifen möchte ich die Ausführungen von Gerd Riedel/Claus Vetterling über eine archäologisch nachweisbare Ingolstädter Hafnerei, die durch ihre profanen Themen auffällt (S. 124-132). Mehrere Aufsätze widmen sich der berühmten Landshuter Hochzeit 1475 und ihrem Umfeld.

Zwei Personen aus dem 15. Jahrhundert werden detailliert porträtiert. Thomas Stangler bearbeitet den Kleriker Caspar Westendorfer (gestorben 1480/81), der unter anderem als Pfarrherr in Landshut amtierte. Max Tewes: "Ritter - Pilger - Fürstendiener" gilt dem Marschall Ulrich von Breitenstein (gestorben 1487), dessen Testament aus dem Jahr 1483 erhalten blieb.

Zu kurz kommt die literarische Überlieferung. Auch wenn Jakob Püterich von dem Landshuter Museumsleiter Franz Niehoff in seinem Vergleich zwischen Landshut und München S. 265 erwähnt wird, zeigt das unkritisch verwendete Etikett "Ritterromantik", dass dieser Themenbereich eher stiefmütterlich bearbeitet wurde.

Siehe dazu
http://archiv.twoday.net/stories/1022403078/
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:hebis:30-1137944

Verena Linseis bespricht kurz einen Reimspruch des Nürnbergers Hans Rosenplüt "Auf Herzog Ludwig von Bayern" aus dem Jahr 1460, der als Vorlage für das "Huldigungslied der Zünfte" der revitalisierten Landshuter Hochzeit diente (S. 329-331). Auf das Digitalisat der einzigen Dresdener Handschrift

http://digital.slub-dresden.de/id276819853/249

hätte sie hinweisen sollen.

Aus der Abrechnung des Landshuter Kammermeisters Hans Regeldorfer ediert Max Tewes S. 319-321 die Einträge zu den Musikern auf der Landshuter Hochzeit 1475 (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Herzogtum Bayern, Ämterrechnungen bis 1506, Nr. 509, Bl. 31v-33v). Die Heinemeyer'schen (=Schultze'schen) Editionsrichtlinien sind alles andere als "state of the art"!

S. 321 heißt es "Item Elsosser herolt geben das er weiter in die land wanndern wil ex iussu domini 6 gld r". Hingewiesen wird zu dem Herold Elsässer [den ich nicht mehr für Rüxner halte] auf meinen Beitrag zum Katalog "Ritterwelten", aber Tewes hat leider übersehen, dass ich dieser Person (bzw. weiteren Namensträgern) am 13. April 2012 einen eigenen Forschungsbeitrag gewidmet hatte:

http://archiv.twoday.net/stories/96992064/

Schließlich noch eine Kleinigkeit: Redakteure sollten darauf achten, dass bei Internetadressen nur die vorgesehenen Permanentlinks Verwendung finden. Es ist eher peinlich, wenn S. 93 Anm. 26 und S. 191 Anm. 72 völlig überflüssiger URL-Müll in der Anmerkung steht, obwohl das MDZ dauerhafte Zitierlinks anbietet. Siehe dazu

http://archiv.twoday.net/stories/706566279/

Ein Register ist leider nicht vorhanden!

 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma