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Nach Julia Schramm - siehe http://archiv.twoday.net/stories/156262531/ - nun auch Marina Weisband, die den Verzicht auf hartes DRM bei ihrem Buch uns als Riesen-Erfolg verkaufen will. Florian Rötzer kommentiert treffend:

"Aber es geht nicht nur um kostenlos oder nicht, sondern vielleicht auch um die Höhe des Honorars, die man bei einem Verlag herausholen kann. Davon erzählt Weisband nichts, sie hätte wohl auch zu einem Verlag gehen können, bei dem sie zwar weniger Honorar erhalten hätte, aber dafür nicht um ein weiches DRM hätte kämpfen müssen. Das hohe Honorar sei Schramm - und vielleicht Weisband - vergönnt, aber sich deswegen wie Weisband als Vorkämpferinnen aufspielen zu müssen, ist doch ein wenig übertrieben."
http://www.heise.de/tp/blogs/6/152837

Siehe auch
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neuer-Piraten-Roman-ohne-DRM-1715164.html

Es ist für mich Doppelmoral, einerseits die freie und nicht zu kriminalisierende Verbreitung urheberrechtlich geschützter Bücher zu fordern, und andererseits Verträge - für mutmaßlich viel Geld - mit solchen kommerziellen Verlagen zu schließen, die gegen eine solche Verbreitung vorgehen.

Als ich 2009 meine Urheberrechtsfibel veröffentlichte, war es für den Contumax-Verlag (der mir 3000 Euro Vorschuss gezahlt hat), selbstverständlich, dass dieses Buch wie die beiden anderen der Reihe unter CC-BY-SA stehen darf.

http://ebooks.contumax.de/nb

Tobias M. Eckrich fotografierte Marina Weisband http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.de
Bernd (Gast) meinte am 2012/09/24 17:18:
Minusgeschäft?
Wieviele Exemplare Ihrer "Urheberrechtsfibel" sind denn dann noch verkauft worden? 
KlausGraf antwortete am 2012/09/24 17:24:
Dazu habe ich mich bereits hier geäußert
Archivalia hat eine Suchfunktion! Such! 
Bernd (Gast) antwortete am 2012/09/24 21:27:
Gefunden
... habe ich hier (https://plus.google.com/117546351384071338747/posts/hzhnPKWn13R) Ihre eigene Aussage, es seien in den ersten 2 Jahren nur 82 Exemplare verkauft worden. Spricht nicht gerade sehr überzeugend für einen Nebeneinander von Print und OpenAccess ... 
KlausGraf antwortete am 2012/09/25 00:16:
Die meisten anderen Belege sagen aber etwas anderes
Von den derzeit 100 Links sagen fast alle, dass OA und Print sich gut ergänzen:

http://www.diigo.com/user/klausgraf/monograph_open_access?type=all

Darunter sind auch einige wissenschaftliche Studien, die mehr als anekdotische Evidenz bieten.

Die meisten Downloads meines Buchs kommen sicher von der Contumax-Seite, daneben ist/war es auch in mindestens einem Piratenwiki eingestellt. Der Verlag hat mir nicht geantwortet, von SSOAR erhielt ich diesen Monat folgende Zahlen:

Aktueller Monat: 4
Monat August: 2
Laufendes Quartal: 7
Letztes Quartal: 3
Aktuelles Jahr: 12
Jahr 2011: 40
Jahr 2010: 13 
Bernd (Gast) antwortete am 2012/09/25 00:52:
Die unmögliche Tatsache
...

Und er kommt zu dem Ergebnis:
"Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil", so schließt er messerscharf,
"nicht sein kann, was nicht sein darf." 
MS (Gast) meinte am 2012/09/24 18:19:
Nur so: Beide Damen sind noch jung und entweder noch am Studieren oder in der prekären Übergangsphase zwischen Studium und einem festen Job. Und sie bekommen von der Partei kein Geld. Mit den 100.000€ (keine Ahnung, was Marina bekommt) kann man sich auch eine längere Promotion oder sogar die Habil finanzieren ohne gleich jedem Stipendium nachzurennen, man muss nicht jeden mies bezahlten Einstiegsjob annehmen oder das als Startkapital für eine eigene Firma nutzen.

Oder um mal die gemeine Frage zu stellen: Wie sähe es denn bei dir aus, wenn man statt 3000€ Vorschuss schnuffige 100.000€ geboten hätte, du dafür aber auf die CC-Lizenz verzichten hättest müssen? 
KlausGraf antwortete am 2012/09/24 18:30:
Dann hätte ich vermutlich verzichtet
... auf die CC-Lizenz. Von meinen "Sagen der Schwäbischen Alb" (2008) gibt es ja auch keine OA-Version (aber auch kein E-Book).

Sie sind jung und brauchen das Geld, OK. Sie brauchen das dann aber nicht so darzustellen, als ob das völlig OK sei. Die Doppelmoral bleibt, wobei ich das Glück habe (oder das Pech), dass mir niemand 100.000 Euro für ein Buch bietet. Zum Thema auch

http://archiv.twoday.net/stories/6119427/ 
RA Müller (Gast) meinte am 2012/09/25 12:37:
Doppelmoral?
Bezogen auf die angebliche Doppelmoral darf ich auf den deutlich differenzierteren Artikel von Niggemeier verweisen:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/ekelhaft/ 
Frank Müller (Gast) antwortete am 2012/09/25 14:03:
Differenziert??
Niggemeier ist alles andere als differenziert, sondern eine polemische Replik auf die Kritiker von Weisband & Co. Auf der einen Seite freie Inhalte fordern und das Urheberrecht mehr oder minder abschaffen wollen mit der Maßgabe, die Autoren, sollen sich andere Vermarktungsmodelle suche - so nahezu wörtlich in mehreren Interviews und selbst die eigenen Werke rein kommerziell veröffentlichen und gegen diejenigen vorgehen, die genau das tun, was Weisband & Co. politisch fordern. Sorry. das ist "Wasser predigen und Wein trinken" - oder schlicht und ergreifend verlogen oder kurz: Doppelmoral!

Niggemeier dagegen ist nicht viel mehr als eine von reichlicher Naivität geprägt Replik, die eher peinlich als differenziert ist!

In einem Punkt kann man Weisband & Co. dankbar sein: Nun ist bekannt, was von den Forderungen der Piraten zu halten ist... 
 

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