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Was hat die Befragung der acht Politikerinnen und Politiker zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs ergeben ? Siehe im Einzelnen:
http://archiv.twoday.net/stories/5609908/ (Teil 1: Ruth Hieronymi, MdEP)
http://archiv.twoday.net/stories/5625276/ (Teil 2: Dr. Stefan Eisel, MdB)
http://archiv.twoday.net/stories/5626427/ (Teil 3: Doris Pack, MdEP)
http://archiv.twoday.net/stories/5629585/ (Teil 4: Dr. Günter Krings, MdB)
http://archiv.twoday.net/stories/5648086/ (Teil 5: Dr. Helga Trüpel, MdEP)
http://archiv.twoday.net/stories/5655102/ (Teil 6: Christoph Pries, MdB)
http://archiv.twoday.net/stories/5663661/ (Teil 7: Siegmund Ehrmann, MdB)

Marginales bzw. Selbstverständliches, wie eine einzige (!) Rückfrage eines porugiesischen Kulturausschussmitglieds an die Europaparlamentarierin Doris Pack oder die Besprechung des Unglücks in den kulturpolitischen Arbeitsgemeinschaften der CDU- bzw. SPD-Bundestagsfraktionen.

Vorhersehbares, wie die durchgehende Betroffenheitsprosa - oder wie es SamZidat (Alex Regh) am 23.04.2009 twitterte "total betroffene(s) Politikergesabbel" (). http://twitter.com/SamZidat/status/1593340375

Bezeichnendes, wie die mangelnde Reflexion der Katastrophe in Hinblick auf zukünftig nötiges (archiv)politisches Handeln (Stichworte: Notfallplanung, bestandserhaltende Massnahmen, Digitalisierung von Findmitteln und Archivalien).

Ernüchternd ist festzustellen, wie wenig die in Archivkreisen prognostizierte gesteigerte Wahrnehmung bei den Befragten messbar ist. Wenn es dazu eines weiteren Beweises bedürfte, sei auf die noch ausstehende Antwort Lissy Görners (MdEP) verwiesen.

Welche Folgerungen müssen der archivische Berufsverband und die gesamte "Archivfamilie" nun m. E. ziehen?
1) eine noch intensivere Lobbyarbeit auf Bundes- und Europaebene scheint angezeigt. Am Beispiel des betroffenen Bundeslandes Nordrhewin-Westfalen zeigen sich deutlich die erkennbaren Erfolge (Landesinitiative Substanzerhalt, Landeswettbewerb "Archiv und Jugend", Architekturarchiv NRW) archivischer Überzeugungsarbeit.
2) Archivhistorisch sind zwei Themenkomplexe zu bearbeiten, um die o.g. Lobbyarbeit fundiert zu gestalten:
-"Archivkatastrophen in Friedenszeiten und deren Bewältigung"
- "Geschichte der Archivunterbringung nach 1945 unter besonderer Berücksichtigung der Diskrepanz zwischen dem archivisch Notwendigen und dem tatsächlich Realisierten"

Wie können die Archivalia-Leser in diesem Wahljahr tätig werden ?
A) Schreiben Sie Ihrem MdEP ! Haken Sie nach, indem Sie die vom nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten hergestellte Verbindung zwischen Köln und L´Aquila nutzen (s. http://archiv.twoday.net/stories/5644905/ ) und fragen, warum setzt sich die europäische Kulturpolitik nicht mit archivischen Katastrophen auseinander? Warum gibt es keine Erklärung/Resolution ? Warum werden die beiden Katastrophen nicht in einer Sitzung des zuständigen Ausschusses behandelt ?
B) Schreiben Sie via abgeordnetenwatch.de Ihrem Bundestagsmitglied, das dem Ausschuss für "Kultur und Medien" angehört, verweisen Sie auf dei am 27. Mai 2009 stattfindende Ausschusssitzung.
und fragen Sie nach, welche bundesweiten Konzepte (Stichworte: Notfallplanung, bestandserhaltende Massnahmen, Digitalisierung von Findmitteln und Archivalien) aus dem Kölner Archiveinsturz folgend forciert bzw. initiiert werden müssen?
ebertplatz.de meinte am 2009/04/27 00:23:
...prognostizierte gesteigerte Wahrnehmung...
"Ernüchternd ist festzustellen, wie wenig die in Archivkreisen prognostizierte gesteigerte Wahrnehmung bei den Befragten messbar ist."
Ein treffender Satz, wobei "Befragten" auch durch Bürger und Politiker aller Couleur ersetzbar sind.
Beim Kölner Archiv selbst wird das Interesse krass überschätzt. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit galt dem Unglück und der Tatsache, dass neben den zwei Menschenopfern auch etwas Wertvolles beschädigt worden sein soll. Fassbar ist für die Bürger dieses Wertvolle nicht.
Da hilft dann auch die Aussicht auf ein "irgendwie" Bürgerarchiv nicht. Schon in der Vergangenheit hätte das Archiv als Wert begreifbar müssen. Was jetzt rüberkommt sind die enormen Kosten, die am Bürger hängenbleiben, auf die eine oder andere Weise.
Lächerliche 70 Neumitglieder im Förderverein 50 Tage nach dem Unglück bezeugen keine "gesteigerte Wahrnehmung", auf die man bauen könnte. 
Wolf Thomas antwortete am 2009/04/27 05:44:
Schreiben Sie trotz alledem Ihre Politiker an ?
ebertplatz.de antwortete am 2009/04/27 08:49:
:-)
Die ersten, die ich persönlich kenne, habe ich angesprochen.
Mehr kommt noch. 
 

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