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Auf Archivalia wurde bereits von Ebertplatz auf diese Publikation hingewiesen, deren Volltext als PDF zum Download bereitsteht. Die Zeit kommentierte die Entstehungsgeschichte dieses Heftes als provinziell. Die Kölner Lokalzeitnachrichten (WDR) melden nun heute folgendes: "Der Kölner Kulturdezernent steht in der Kritik, weil er Textpassagen für einen Ausstellungskatalog zum Einsturz des Historischen Archivs nicht zum Druck freigegeben hat. Der Verleger des Buches, der den Bildband auf eigene Kosten drucken wollte, beendete daraufhin die Zusammenarbeit. Der Rat der Stadt wird sich in der kommenden Woche mit der Frage beschäftigen, ob der Kulturdezernent kritische Beiträge in dem Buch unterdrücken wollte."
Wolf Thomas (Gast) meinte am 2010/04/09 22:32:
"Delikate Fußnoten"
" .... Der Brief von Walther König, der der StadtRevue zugespielt wurde, datiert vom 3. Februar. Adressaten sind 18 Kölner Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur. Man habe, so schreibt der Verleger, »18 lesbare, engagierte, meist ein wenig ironische Beiträge erhalten«. Mit dem geplanten Druck werde es jedoch nichts, so König weiter. »Leider hat Professor Quander, als Kulturdezernent oberster Chef des Historischen Archivs, die Veröffentlichung von drei Beiträgen abgelehnt.« ..... Im Oktober letzten Jahres fragt König die Autoren an. Unter ihnen sind der Verleger Alfred Neven-DuMont, der Schriftsteller Jürgen Becker, der Künstler Gerhard Richter, Schauspiel-Intendantin Karin Beier und Kolumba-Direktor Stefan Kraus. Bis Mitte Januar liegen die Texte vor. Als Herausgeber prüfen auch die Verantwortlichen der Stadt die Inhalte. Als Kulturdezernent verantwortlich: Georg Quander. Der ist mit den meisten Beiträgen einverstanden – aber nicht mit allen. Die Texe von Adenauer-Enkel Konrad, Schriftsteller Navid Kermani sowie dem Publizist und Hochschulprofessor Friedrich Heubach stoßen nicht uneingeschränkt auf des Kulturdezernenten Begeisterung.

Warum, ist offensichtlich. Adenauer plädiert vehement für das Gereonskloster als neuen Archivstandort und gegen den vom Rat beschlossenen Neubau am Eifelwall. Der Text von Kermani, »ein sehr guter Text«, wie Quander anmerkt, findet klare Worte zum Wirken der Stadtverantwortlichen: »Der Einsturz des Archivs ist ein Sinnbild für die politische Verfasstheit der viertgrößten Stadt Deutschlands und den Umgang mit ihrem überreichen kulturellen Erbe«, schreibt der Islamwissenschaftler. Heubachs Text schließlich ist eine bitterböse Abrechnung mit der Kulturpolitik der Stadt Köln und ihren Protagonisten. Auch Quander wird erwähnt.
Der Kulturdezernent schlägt König vor, »einige wenige Sätze«, wie er auf Nachfrage der StadtRevue Anfang März sagt, herauszunehmen. Doch König sei nicht kompromissbereit gewesen. Entweder alle Texte vollständig oder keiner, da sei er auch den Autoren gegenüber verpflichtet. Man wird sich nicht einig. Die Zusammenarbeit wird beendet, König schickt den erwähnten Absagebrief.

Die Zensur seitens der Stadt ist Wasser auf die Mühlen der Kulturszene. Die Stadt dulde keine kritischen Töne, heißt es. Die Beschuldigten wehren sich gegen die Vorwürfe. »Wir können schon ertragen, dass so etwas gedruckt wird – aber nicht in einer Publikation der Stadt Köln«, sagt Stadtarchiv-Direktorin Bettina Schmidt-Czaia. Und klagt umgekehrt über König. Durch sein Verhalten habe man kurz vor Ausstellungseröffnung plötzlich ohne Verleger dagestanden.

Happy End für die Stadt

Die Geschichte geht dann aber doch noch gut aus für die Stadt. Der Begleitband erscheint pünktlich. Anstelle von König springt kurzfristig der Förderverein der »Freunde des historischen Archivs der Stadt Köln« ein. Das fertige Werk enthält die Wandtexte der Ausstellung und eine nüchterne und unkritische Zusammenfassung der Ereignisse seit dem Einsturz. Mit optimistischer Ausrichtung. »Es geht voran, der Wiederaufbau hat begonnen«, verkündet Schmidt-Czaia in ihrem Grußwort. ...."
Christian Steigels, StadtRevue 04/10
Link: http://www.stadtrevue.de/index_artikel.php3?c=3&s=1 
Wolf Thomas (Gast) meinte am 2010/04/09 22:35:
Causa Quander am 13. Pril im Stadtrat
"Weil Kölns Kulturdezernent Georg Quander die Druckerlaubnis für kritische Beiträgen zur Ausstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln in Berlin verweigert hat, hat nun die Fraktion DIE LINKE für die Ratssitzung am 13. April eine Anfrage zur Klärung des Umgangs der Dezernatsleitung mit Kritik eingebracht. Offenbar, so DIE LINKE waren Quander mehrere Beiträge, die von Kölner Persönlichkeiten beigesteuert worden waren, zu kritisch. Fraktionssprecher Jörg Detjen dazu: „Es kann nicht angehen, dass aus der Stadtverwaltung versucht wird, kritische Stimmen zu unterdrücken! Das Kulturdezernat hat hier ein jämmerliches Bild abgegeben. Herr Quander hat sich und der Stadt Köln keinen Gefallen getan.“ Der Begleitband hatte vom Verlag Walther König herausgegeben werden sollen, der auch die 18 Beiträge Kölner Persönlichkeiten eingeworben hatte. Eine Rumpfversion des Begleitbandes konnte erscheinen, weil der Verein der „Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln“ als Herausgeber eingesprungen ist. Die 18 Beiträge wurden inzwischen von Walther König als Broschüre herausgegeben, die kostenlos in den Buchhandlungen Walther König zu erhalten ist. Jörg Detjen dazu: „Die „Freunde des Historischen Archivs“ mussten Herrn Quander beispringen, damit es überhaupt noch einen Katalog zur Ausstellung geben konnte. Dass Herr König sich vor die Autoren stellt und ihre kritischen Beiträge publiziert, begrüßen wir sehr.“"
Quelle: Neue Rheinische Zeitung http://www.nrhz.de/flyer/suche.php?ressort_id_menu=-1&ressort_menu=News 
KlausGraf antwortete am 2010/04/09 22:44:
Pril?
Hat das Spülmittel nun auch eine Monatsbezeichnung gekauft? 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2010/04/10 10:20:
Nein!
Ich kann Sie da trösten. Dem hinter dem Spülmittel stehenden Konzern ist dieser Werbecoup nicht gelungen. Vielmehr bin ich gestern abend zu spät auf die Suche nach weiteren Meldungen zur o. g. Publikation gegangen, so dass meine Finger mir nicht mehr vollständig gehorchten - eine dem Thema sicher nicht angemessene Vorgehensweise. 
Wolf Thomas antwortete am 2010/04/14 20:26:
Vom Umgang mit Kritik: Der Begleitband zur Ausstellung des Kölner Historischen Archivs in Berlin. Anfrage zur Ratssitzung am 13.04.2010.
" ....Die Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Köln bittet Sie um Aufnahme der folgenden Anfrage in die Tagesordnung der kommenden Ratssitzung:

Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Köln in Berlin – Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv“ im Berliner Martin-Gropius-Bau war die Herausgabe eines Begleitbandes geplant. Dieser sollte neben die Ausstellung beschreibenden Texten auch kurze Artikel Kölner Persönlichkeiten beinhalten. Druck und Verlag hätte der Verlag Walter König getragen, der hierzu 18 Beiträge einwarb. Unsere Fragen hierzu:

(1) Ist die Darstellung der StadtRevue („Delikate Fußnoten“ in Ausgabe 04/10), in der Zeit („Köln provinziell“ in der Ausgabe vom 31.03.2010) und in der FAZ („Wenigstens in Berlin will Köln glänzen“ vom 08.04.2010) zutreffend, dass Kulturdezernent Quander mit mehreren Beiträgen so unzufrieden war, dass er verlangte sie umzuschreiben bzw. diese herauszunehmen?
Um welche Beiträge handelt es sich?

(2) Laut der Interpretation in der Presse war der Grund für Herrn Quanders Widerwillen, dass in mehreren dieser Texte die Kulturpolitik der Stadt Köln kritisiert wurde und, dass in wenigstens einem Fall auch Herr Quander selbst in diesem Zusammenhang erwähnt wurde.Kann Herr Quander diese Einschätzung bestätigen?

(3) Ist die weitere Darstellung zutreffend, dass, nachdem Walther König diese Veränderungen verweigerte, im Auftrag von Herrn Quander die Druckgenehmigung für die städtischen Beiträge zurückgezogen wurde und der Begleitband in dieser Form nicht erscheinen konnte?

Die 18 Autorenbeiträge wurden von Walther König in begrüßenswertem Engagement in der Broschüre „Standpunkte – Kölner Persönlichkeiten zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln“ veröffentlicht, die kostenlos in den Buchhandlungen Walther König zu erhalten ist. Dem Verein „Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln“ ist dafür zu danken, die Herausgabe der verbleibenden Rumpfversion des Begleitbandes übernommen zu haben.

(4) Bedeutet dies, dass der Stadt Köln zumindest keine Kosten durch dieses Geschehen entstanden sind?

Das Agieren der Stadtverwaltung in diesem Zusammenhang bringt die Zeit zu folgender Einschätzung: „Köln hat damit erneut die Chance vertan, sich als souveräne Hüterin seines kulturellen Erbes darzustellen. Stattdessen steht es einmal mehr als provinziellste Millionenstadt der Republik da.“ Die FAZ ergänzt: „Die jüngste Schramme, die sich die Stadt eingehandelt hat, zeugt von einem derart kleinkarierten Geist, dass der Versuch ihn aufzuspießen, Gefahr läuft, ihn zu reproduzieren“. Hieraus ergibt sich für uns folgende Frage:

(5) Sieht Herr Quander die geschaffene Situation nicht als für das Kölner Außenbild äußerst unglücklich und peinlich an? ... "
Quelle: http://www.linksfraktion-koeln.de/detaildarstellung_aktuelles_rat.html?&tx_ttnews[tt_news]=13530&tx_ttnews[backPid]=162&cHash=41e347b0af 
Wolf Thomas meinte am 2010/09/06 21:25:
Beitrag zur Causa Quander in WDR westart:
http://www.wdr.de.varnish.gl-systemhaus.de/tv/westart/dienstag/sendungsbeitraege/2010/0413/katalog.jsp?smonat=2011-9 
 

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