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J.W. macht mich via Twitter aufmerksam auf:

http://jobo72.wordpress.com/2012/04/18/hexen/

Die fehlerhaften Darstellungen in populärwissenschaftlichen Medienberichten und die daraus folgenden Fehlurteile basieren dabei zum Teil auf waschechten Fälschungen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Thema „Hexen“. Oft ist zu hören und zu lesen, die (katholische) Kirche habe im Mittelalter Millionen von Frauen in Europa als Hexen verbrannt, bevor die Aufklärung kam und dem Spuk ein Ende bereitete. In dieser Aussage stecken fünf Fehler.

Wir erinnern uns an unseren umstrittenen Link zu kreuz.net http://archiv.twoday.net/stories/96993842/

Bis auf die Falschaussage, die letzte Hexe sei 1775 verbrannt worden (die Kemptener Hexenhinrichtung fand NICHT statt, wie man seit geraumer Zeit weiß), entsprechen die Ausführungen teilweise etwa dem Forschungsstand der heutigen Hexenforschung.

- Die meisten Hexenverfolgungen fanden in der Frühen Neuzeit statt. Stimmt

- Es gab keine 9 Millionen Opfer, sondern "nur" einige zehntausend. Stimmt

Anderes ist fragwürdig: Dass der Schwerpunkt der Hexenverfolgungen in Afrika liegt kann allenfalls dann behauptet werden, wenn man das Postulat eines überzeitlichen Hexenglaubens akzeptiert.

Insgesamt ist der Beitrag von unangenehmer katholischer Apologetik durchdrungen. Aber wer über Jahrhunderte Prügel bezogen hat, dem darf man nicht verwehren, dass er bei der Zurückweisung von Geschichtsmythen nun über die Stränge schlägt.
Gast (Gast) meinte am 2012/04/18 15:52:
kreuz.net
Lieber Herr Dr. Graf,

zwischen dem Blog von Dr. Josef Bordat und kreuz.net bestehen im Anspruch und Auftreten doch gewisse Unterschiede ...

Ein Mitleser 
KlausGraf antwortete am 2012/04/18 16:03:
Habe ich ja nicht geleugnet
Aber in beiden Fällen geht es um die Instrumentalisierung neuer Erkenntnisse der Hexenforschung, um die katholische Kirche in Schutz zu nehmen. Beide Quellen beziehen sich positiv auf einen in der Tat instruktiven Artikel der Wicca-Anhängerin Jenny Gibbons. Wenn ein fundamentalistisches Portal keinen Anstoß daran nimmt, eine Anhängerin eines Neopaganism-Kults in Übersetzung zu Wort kommen zu lassen, sollten wir daraus nicht ein bißchen was an Toleranz lernen? 
 

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