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Nun gibt es endlich einen Wikipedia-Artikel über Bodmann:

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Joseph_Bodmann

Franz Joseph Bodmann (* 7. Mai 1754 in Groß-Aura (Oberfranken); † 20. Oktober 1820 in Mainz) war ein deutscher Jurist, Politiker, Historiker, Bibliothekar und Geschichtsfälscher.

Bodmann studierte in Würzburg und Göttingen Rechtswissenschaften. 1780 wurde er Professor der Rechte in Mainz, 1805 Vizepräsident des Zivilgerichts und 1811 Präsident des Finanzgerichts in Mainz. Von 1806 bis zu seiner Dispensation nach dem Abzug der französischen Truppen 1814 leitete er die Mainzer Stadtbibliothek.

Seine früher hochgeschätzen landesgeschichtlichen Publikationen - sein Hauptwerk sind die Rheingauischen Alterthümer - sind durch erst am Ende des 19. Jahrhunderts aufgedeckte schwerwiegende Fälschungen teilweise entwertet. So fälschte er das Rheingauer Landrecht aus holländischen Quellen und schrieb Urteile des Ingelheimer Oberhofs auf Eltville um. Als Mainzer Stadtbibliothekar entfremdete er ihm anvertraute Bestände, verstümmelte Handschriften und Drucke. Auch andere Institutionen bestahl er: „Wo er ein Archiv benutzte, riß er das, was er in seine Werke aufnehmen wollte, aus den Originalen heraus und fügte es seinem Manuskript bei“
.

Materialien zu seinen Fälschungen und der Bodmann-Habel'schen Sammlung habe ich zusammengestellt in Wikisource (während die Bibliographie seiner digitalisierten Publikationen dankenswerterweise von anderer Hand erfolgte):

http://de.wikisource.org/wiki/Franz_Joseph_Bodmann

Zu Habel:

http://archiv.twoday.net/stories/5262222/

Zu Fröschels verschollener Chronik aus der Sammlung:
http://archiv.twoday.net/stories/137406/

Zu einer Fälschung Bodmanns
http://archiv.twoday.net/stories/97008197/

[Zu einer weiteren:
http://archiv.twoday.net/stories/97064397/ ]

Fälschungen in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/96987511/

Nachtrag: Roths Aufsatz über Bodmann 1909
http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3ARoth_deutsche_geschichtsblaetter.pdf&page=22

Zu Bodmann als zeichnender Fälscher vgl. einen Tagungsbericht von 2010

http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2010/119-10.pdf

"Von einer gewissen wissenschaftlichen Eitelkeit zeugt der gelungene Versuch des Mainzer Juristen und
Historikers Franz Josef Bodmann (1754-1820), mit Zeichnungen angeblicher Grabsteine einer Familie De
Ageduch (Vom Aquädukt, Von den Römersteinen) eine sonst in Urkunden nicht nachgewiesene Familie zu
einer schillernden Existenz zu verhelfen, die im Mainz benachbarten Kloster Dalheim, eben in der Nähe der
römischen Wasserleitung, eine in der Säkularisierung verschwundene Grablege gehabt haben soll. Erst Josef
Heinzelmann (†2010, Vortrag gelesen von Eberhard J. Nikitsch, beide Mainz) kam dem Fälscher auf die Spur
und entlarvte seine Zeichnungen hochrechteckiger Grabplatten mit konventionellen Anno domini-Formularen
des 13. und 14. Jahrhunderts als pure Phantasie und Fälschung wider besseres Wissen. Die wirklichen
Motive bleiben im Dunkeln, wenngleich Bodmann mehrfach Zeugnisse zur Stützung seiner historischen
Forschungen gefälscht hat."

Siehe auch
https://www.mainz.de/kultur-und-wissenschaft/bibliotheken-und-archive/stadtarchiv/mittelalterfaelschungen.php

Für Dieter Werkmüller: Bodmann, Franz Josef (1754-1820). In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 2. Auflage Bd. 1 (2008), Sp. 629f., hier Sp. 630 "müssen alle nur von ihm überlieferten Quellen solange als verdächtig gelten, bis eine von B. unabhängige Bestätigung auftaucht".

 

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