Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Archive von unten

Auf den 100. Geburtstag der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) weist http://idw-online.de/pages/de/news219393 hin. Die Gesellschaft verfügt lt. Artikel über ein eigenes Archiv, das wohl ehrenamtlich betreut wird.

s. http://web.gc.cuny.edu/clags/glbtalms/
Danke library mistress !

Ein Tagungsbericht zum "3. Workshop Archive von unten zum Thema Bewegungsarchive im elektronischen Zeitalter (14./15. Juni 2007, Berlin) ist jetzt erreichbar über:
http://kg.r2010.de/kg/1906-130,1,0.html.

Verfasst hat ihn Lars Müller, freier Mitarbeiter des Freiburger Archiv der sozialen Bewegungen.

" .... In seinem Gefolge steige ich [Kommissar Kostas Charitos]die Außentreppe hinauf. Zwei Dinge sind beeindruckend, wenn man Sissi´ Haus betritt. Das eine ist sichtbar, das andere unsichtbar. Sichtbar ist seine riesige Bibliothek, die alle Zimmerwände bedeckt. Unsichtbar ist sein Archiv, das er über alle Personen des öffentlichen Lebens in Griechenland angelegt hat. Von Zeit zu Zeit läßt er sich herbei, mir einige Hinweise aus seinem Archiv zu geben, aber gezeigt hat er es mir noch nie. Auf meine verwunderte Frage hin, wozu er all dieses Material zusammentrage, entgegenete er, wahrscheinlich tue er es aus Trotz. Der Staat habe einLeben lang Akten über ihn angelegt, so daß er nun umgekehrt auf seine Weise Daten zu allen bekannten Persönlichkeiten archiviere, um endlich ein Gleichgewicht herzustellen. ....."
aus Markaris, Petros: Live!, Zürich 2004, S. 228 (TB)
Interessante Formulierung zur Motivation von Archivierenden.

Presseerklärung des 3. bundesweiten Workshop der Archive von unten

Am 14. und 15. Juni 2007 trafen sich 23 freie Archive aus der ganzen Bundesrepublik in Berlin zu ihrem dritten Workshop. Neben dem Erfahrungsaustausch beschäftigte sich das Netzwerk mit archivfachlichen Herausforderungen im elektronischen Zeitalter. Die TeilnehmerInnen der Treffen kommen aus Archiven der Frauen- und Friedensbewegung, der Ökologie-, Alternativ und Jugendbewegung, von Bürgerrechts- und Umweltgruppen der ehemaligen DDR sowie aus dem Bereich der Geschichtswerkstätten. Als unabhängige Archive leisten sie einen Beitrag zum Erhalt von Überlieferungen und Kulturgut der Gegenöffentlichkeit. Ihr Sammlungsauftrag basiert auf dem Vertrauen der MaterialgeberInnen. Zwei Archive aus diesem Netzwerk (Umbruch Bildarchiv e:V., Videowerkstatt Autofocus e.V.) wurden am 9. Mai 2007 bei der großangelegten Aktion des Bundeskriminalamts (BKA) im Vorfeld der G 8-Proteste durchsucht und massiv geschädigt. Interviews und Dokumentationen, umfassendes Bild- und Video-Material, zum Beispiel zu *Autonomen" und Flüchtlingsbewegungen, wurden beschlagnahmt.
Das Netzwerk protestiert entschieden gegen diesen Eingriff in die Informationsfreiheit und gegen die Behinderung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit dieser Archive!
Wir fordern, dass die vom BKA kopierten elektronischen Materialien unverzüglich gelöscht werden. Wir bestehen darauf, dass Archive und Dokumentationsstellen als geschützte Orte unangetastet bleiben und für die öffentliche Nutzung ungestört zur Verfügung stehen.


Berlin, den 21. Juni 2007

Archiv für alternatives Schrifttum, Afas, Duisburg
Frauenforschungs- -bildungs- und -informationszentrum, FFBIZ, Berlin
Archiv Grünes Gedächtnis, Berlin
Kreuzbergmuseum, Berlin
Verein zur Förderung von Forschung zur politischen Sozialisation und Partizipation, POSOPA, Neu-Zittau
Archiv soziale Bewegungen, Freiburg
Eco-Archiv, Hofgeismar
Spinnboden-Lesbenarchiv, Berlin
Archiv der Sozialen Bewegungen, Bremen
Archiv der Jugendkulturen, Berlin
Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Hamburg
Schwules Archiv, Universität Bielefeld
Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel
Papiertiger * Archiv & Bibliothek für soziale Bewegungen, Berlin
Archiv Aktiv, Hamburg
Hans-Litten-Archiv, Göttingen
Lila Archiv, Berlin
Thüringer Archiv für Zeitgeschichte *Matthias Domaschk", Jena
Archiv3, Berlin
Belladonna, Bremen
Umbruch Bildarchiv, Berlin
Videowerkstatt Autofocus, Berlin
DOMiT, Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland
Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin
*********************

Siehe auch die Presserklärung des Hamburger Archiv der sozialen Bewegungen unter http://asb.nadir.org/index.php

Ist dies ein privates Bewegungsarchiv ? s. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/seite_3/663293.html

Unter dem Stichwort Münsters Geschichte von unten hat nun das UWZ-Archiv in Münster eine sehr gute website veröffentlicht. Diese dokumentiert die umfangreiche Arbeit des Archivs.
Begrüssenswert ist, dass Online-Texte aus dem Archiv und damit zur Geschichte der oppositionellen Bewegungen in Münster und darüberhinaus zur Verfügung gestellt werden. Vorbildlich.
Ein Online-Katalog steht ebenfalls zur Verfügung.

http://www.uwz-archiv.de

Uwe Bordanowicz möchte gerne auf seine Plakatsammlung hinweisen, die er seit 1975 (!!) betreibt und die derzeitig ca. 5000 politische Plakate umfasst. Sie sind thematisch geordnet und teilweise digitalisiert.
Schwerpunkte sind:
Frieden- Umwelt- Gewerkschaftliches ( Tarife, Streiks, betriebliche Kämpfe, Arbeitszeit, 1.Mai )- Autonomes/Anarchistisches- Gegen rechts- internationale Solidarität- Soziales- Verteidigung der Demokratie- Frauen- Bürgerinis- Gesundheit ( AIDS) u.ä.

Die Plakate können Interessierten für Ausstellungen usw. zur Verfügung gestellt werden.

Kopntakt: Uwe Bordanowicz, Eggerten 52, 76646 Bruchsal
Tel.: 07251 87865
Fax: 07251 87867
bordanowicz(ätt)t-online(punkt)de

Die Partei der Grünen ist längst zum Bestandteil der Geschichte der Bundesrepublik geworden und viel jüngere Student_innen oder Wissenschaftler_innen, die sich heute mit den Grünen beschäftigen, waren bei deren Gründung Ende der 1970er Jahre noch nicht oder gerade erst geboren. Zum anderen nimmt die Bedeutung von archivalischen Quellen für die Erforschung der Grünen (oder auch, so sei ergänzt, der neuen sozialen Bewegungen), mit der zunehmendem Dauer ihrer Existenz zu, da z.B. die ersten prägenden AkteurInnen aus der Anfangsphase schon verstorben sind. Diese Tatsachen (und einige andere) haben das Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich Böll-Stiftung veranlasst ein eigenständiges Periodikum zu installieren. Ende 2006 ist die erste Ausgabe des Jahrbuch Grünes Gedächtnis erschienen, mit dem auch verschiedene Gruppen über die Geschichte der Grünen informiert und die Bestände des Archivs vorgestellt werden sollen.
Die erste Nummer ist in drei größere und zwei kleinere Teile untergliedert: Die größeren sind Beiträge zur Zeitgeschichte, Bestände im Archiv Grünes Gedächtnis und Projekte des Archiv. Die erste Rubrik bringt einen Bericht über die erste, 1989 verabredete rot-grüne Koalition in Berlin, der diese als Endphase der Parlamentarisierung der Berliner Alternativen Liste deutet; zur Anti-Atom-Demonstration im französischen Malville 1977 und eine politikwissenschaftliche Analyse der ”kraftlosen rot-grünen Koalition”. Im Beitrag ”Zur Überlieferung der Anti-Atom-Bewegung im Archiv Grünes Gedächtnis” von Archivleiter Becker-Schaum finden sich sehr interessante Aussagen über den Gründungsprozeß des Archiv Grünes Gedächtnis 1990/91 und die damit verbundenen Absichten: Nur der damalige Stiftungsverbund Regenbogen (als Vorläufer der Böll-Stiftung) hatte beschlossen, dass es ein Partei- und ein Archiv der sozialen Bewegungen sein sollten, ein Prozess, an dem die sozialen Bewegungen damals freilich nicht beteiligt waren und der auch nicht den real vorhandenen, in der übergroßen Mehrheit Partei-Archivalien entsprach.
In der zweiten Rubrik wird das Depositum von Gaby Gottwald, einer Internationalistin und linken Grünen, und die archivalische Überlieferung der nur aus acht ”ostdeutschen” Mitgliedern bestehenden Gruppe von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag 1990-1994 vorgestellt.
Sehr interessante Beiträge enthält die Rubrik, die laufende Projekte des Archiv Grünes Gedächtnis, etwa zu seiner umfangreichen Foto- bzw. Ton- und Filmsammlung oder zur Sicherung und Archivierung von Internetangeboten vorstellt. Die beiden kleineren Rubriken sind Buchbesprechungen und ”Das historische Dokument”.
Mit dem Jahrbuch liegt eine lesenswerte Publikation vor, die die Bedeutung der Grünen und der neuen sozialen Bewegungen für die Geschichte der Bundesrepublik vor Augen führt. Das Archiv Grünes Gedächtnis ist ein mit z.B. fünf Hauptamtlichen sehr gut ausgestatteter und schon allein deswegen wichtiger Pfeiler in der Sicherung der Überlieferung der neuen sozialen Bewegungen. Es weist, um die Dimensionen zu verdeutlichen, in der ZDB, der Zeitschriftendatenbank der Deutschen Bibliothek mehr als 1400 laufende und eingestellte Titel in seinem Bestand nach.

Bernd Hüttner

Heinrich-Böll-Stifung (Hrsg.): Grünes Gedächtnis 2007, Berlin 2006, 113 S., kostenlos, www.boell.de/archiv; Bezug: archiv(ätt)boell.de

Diese Rezension erscheint gedruckt in Heft 32 der "Mitteilungen des Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung"

Das freie Radio Dreyeckland (RDL) aus Freiburg feiert am 4.6.2007 sein 30jähriges Bestehen. Für und mit RDL habe wurde eine DVD-ROM-Dokumentation zur Geschichte dieses Senders erstellt. Darauf finden sich neben Flugblättern, Zeitschriftenartikeln und Hörbeispielen auch aktuelle Artikel, in denen (teils ehemalige) RadiomacherInnen über die Geschichte und Praxis des Radios kritisch reflektieren.

Näheres unter:
http://kg.r2010.de/kg/1868-121,1,0.html

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma