Archive von unten
Werner Theuer ist kürzlich im Alter von 55 Jahren Jahren verstorben. Er war langjähriger Mitarbeiter des Robert-Havemann-Archiv in Berlin, des wichtigsten nichtstatlichen Archivs zur Geschichte der DDR-Bürgerbewegung. Der von Andreas Otto, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft, verfasste Nachruf lautet wie folgt:
„Nachlassverwalter der Bürgerbewegung. Selbstverständnis und künftige Arbeit der unabhängigen Archive.“ Das war der Titel des Vortrages, den Werner Theuer (E.T.A.) Ende Mai im Haus der Demokratie gehalten hat. Kurz darauf wurde er schwer krank und verstarb am 14. September 2005 im Alter von nur 55 Jahren. Ein Fünftel dieses Lebens arbeitete er im Robert-Havemann-Archiv und hat den Archivbestand zu Leben und Wirken Robert Havemanns aufgebaut und erschlossen. Als bleibendes Zeugnis seines Schaffens liegt ein Findbuch vor, das den Bestand für die Nutzer zugänglich macht. Es befindet sich in der Druckvorbereitung, genauso wie seine große Havemann-Bibliographie, die nicht nur alle auffindbaren Publikationen des bekanntesten Dissidenten der DDR, sondern auch die Sekundär-Quellen verzeichnet.
Doch E.T.A. hatte nicht nur eine berufsmäßige Beziehung zu den Dokumenten im Archiv, er zählte zur DDR-Opposition der siebziger und achtziger Jahre. Bereits 1968, im Jahr des Prager Frühlings, gehörte er zu einer Gruppe um Gerd Poppe, die die Wochenenden in Stahnsdorf verbrachte und dort über Politik und Gesellschaft diskutierte. Natürlich ging es nicht nur um Politik, immerhin gehörte E.T.A. zur Beatgeneration, spielte Gitarre und liebte den Blues. Es ging auch um Lebensfreude, darum, der Allmacht der SED zu entfliehen, die selbst Männer mit langen Haaren schon als Feinde der DDR ansah. Aus dieser Zeit stammt der Spitzname, den Werner Theuer seiner Verehrung für den Romantiker und Kammergerichtsrat E.T.A. Hoffmann verdankte. Mehrere Theaterstücke, die er gemeinsam mit seinem Freund Peter Rosenberg verfasste, griffen den sozialistischen Obrigkeitsstaat an. So das Stück „Sockenschuss“ aus dem Jahr der Solidarnosc-Gründung 1980. Darin wird ein gewisser „Opposinsky“ von der Stasi verhört, weil er mit einer roten und einer weißen Socke an den Füßen eine Fahrkarte nach Warschau kaufen wollte. 1981 unterzeichnete E.T.A. den Brief Robert Havemanns an Leonid Breshnew, der Vorschläge für eine atomare Abrüstung beider Militärblöcke in Europa enthielt. Er wurde mehrmals verhaftet und verhört, stellte 1982 einen Ausreiseantrag und ging zwei Jahre später nach Westberlin. Bis zum Ende der DDR unterstützte er die Freunde im Osten. Als 1992 der Aufbau des Robert-Havemann-Archivs begann, führte der Lebensweg des gelernten Dokumentars zurück in den Prenzlauer Berg. Zumindest, was die Arbeit anbelangte. Mit der dem Archivar eigenen akribischen Arbeitsweise, mit Ruhe und Übersicht wurde E.T.A. zum Anlaufpunkt für Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Mehrere Bände zu Robert Havemann, die in unserer Schriftenreihe erschienen, hat er inspiriert und fachlich begleitet. Er war in der politisch-historischen Bildung tätig und setzte sich für die Ehrung der Widerstandsgruppe „Europäische Union“, der Robert Havemann angehört hatte, in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ein. Mit fünfzig begann er ein Fernstudium an der Fachhochschule Potsdam. Zum Abschluß erhielt er den Preis für hervorragende Diplomarbeiten im Fachbereich Informationswissenschaften. Darauf konnte er stolz sein. Nun hat uns E.T.A. für immer verlassen - als Freund und Kollege fehlt er uns sehr.
27.9. 2005
http://www.havemann-gesellschaft.de/
Die erwähnte Diplomarbeit von Werner Theuer im Volltext
„Nachlassverwalter der Bürgerbewegung. Selbstverständnis und künftige Arbeit der unabhängigen Archive.“ Das war der Titel des Vortrages, den Werner Theuer (E.T.A.) Ende Mai im Haus der Demokratie gehalten hat. Kurz darauf wurde er schwer krank und verstarb am 14. September 2005 im Alter von nur 55 Jahren. Ein Fünftel dieses Lebens arbeitete er im Robert-Havemann-Archiv und hat den Archivbestand zu Leben und Wirken Robert Havemanns aufgebaut und erschlossen. Als bleibendes Zeugnis seines Schaffens liegt ein Findbuch vor, das den Bestand für die Nutzer zugänglich macht. Es befindet sich in der Druckvorbereitung, genauso wie seine große Havemann-Bibliographie, die nicht nur alle auffindbaren Publikationen des bekanntesten Dissidenten der DDR, sondern auch die Sekundär-Quellen verzeichnet.
Doch E.T.A. hatte nicht nur eine berufsmäßige Beziehung zu den Dokumenten im Archiv, er zählte zur DDR-Opposition der siebziger und achtziger Jahre. Bereits 1968, im Jahr des Prager Frühlings, gehörte er zu einer Gruppe um Gerd Poppe, die die Wochenenden in Stahnsdorf verbrachte und dort über Politik und Gesellschaft diskutierte. Natürlich ging es nicht nur um Politik, immerhin gehörte E.T.A. zur Beatgeneration, spielte Gitarre und liebte den Blues. Es ging auch um Lebensfreude, darum, der Allmacht der SED zu entfliehen, die selbst Männer mit langen Haaren schon als Feinde der DDR ansah. Aus dieser Zeit stammt der Spitzname, den Werner Theuer seiner Verehrung für den Romantiker und Kammergerichtsrat E.T.A. Hoffmann verdankte. Mehrere Theaterstücke, die er gemeinsam mit seinem Freund Peter Rosenberg verfasste, griffen den sozialistischen Obrigkeitsstaat an. So das Stück „Sockenschuss“ aus dem Jahr der Solidarnosc-Gründung 1980. Darin wird ein gewisser „Opposinsky“ von der Stasi verhört, weil er mit einer roten und einer weißen Socke an den Füßen eine Fahrkarte nach Warschau kaufen wollte. 1981 unterzeichnete E.T.A. den Brief Robert Havemanns an Leonid Breshnew, der Vorschläge für eine atomare Abrüstung beider Militärblöcke in Europa enthielt. Er wurde mehrmals verhaftet und verhört, stellte 1982 einen Ausreiseantrag und ging zwei Jahre später nach Westberlin. Bis zum Ende der DDR unterstützte er die Freunde im Osten. Als 1992 der Aufbau des Robert-Havemann-Archivs begann, führte der Lebensweg des gelernten Dokumentars zurück in den Prenzlauer Berg. Zumindest, was die Arbeit anbelangte. Mit der dem Archivar eigenen akribischen Arbeitsweise, mit Ruhe und Übersicht wurde E.T.A. zum Anlaufpunkt für Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Mehrere Bände zu Robert Havemann, die in unserer Schriftenreihe erschienen, hat er inspiriert und fachlich begleitet. Er war in der politisch-historischen Bildung tätig und setzte sich für die Ehrung der Widerstandsgruppe „Europäische Union“, der Robert Havemann angehört hatte, in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ein. Mit fünfzig begann er ein Fernstudium an der Fachhochschule Potsdam. Zum Abschluß erhielt er den Preis für hervorragende Diplomarbeiten im Fachbereich Informationswissenschaften. Darauf konnte er stolz sein. Nun hat uns E.T.A. für immer verlassen - als Freund und Kollege fehlt er uns sehr.
27.9. 2005
http://www.havemann-gesellschaft.de/
Die erwähnte Diplomarbeit von Werner Theuer im Volltext
Bernd Hüttner - am Mittwoch, 28. September 2005, 13:19 - Rubrik: Archive von unten
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Der "mOAning star" war die Zeitschrift der evangelischen Offenen Arbeit und der Kirche von Unten in Berlin. Sie erschien in den letzten vier Jahren der DDR. Die Zeitschrift wurde von Jugendlichen produziert, die sich nicht in das Normenraster der DDR einfügen wollten. Sie suchten und fanden Freiräume und Gleichgesinnte in einer kleinen Gegengesellschaft, die sich im Dickicht der Stadt entwickelt hatte. Der mOAning star ist ein Zeugnis dieser Generation, das vergangene gesellschaftliche Freuden ahnen lässt, angesiedelt zwischen Dilettantismus und Literatur, ersten Schreibversuchen und Dada, Ernsthaftigkeit und Groteske, Peinlichkeit und interessantem Ansatz, Belanglosigkeit und brennender Aktualität.
Nun, zwanzig Jahre danach, gibt Dirk Moldt in der Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs einen vollständigen Nachdruck heraus, ergänzt durch ausführliche Erläuterungen zum Entstehungskontext und ein Vorwort von Wolfgang Rüddenklau. Die eigene Sprache, die sich in der DDR im Umfeld jugendlicher Opposition herausgebildet hat, macht für den Leser die Zeit nacherlebbar.
“Bleibt die Frage, ob diese Gegengesellschaft, die es einige wenige Jahre an einigen wenigen Orten zum Ende der DDR gab, eine Ahnung einer zukünftigen Gesellschaft war oder nur eine Nische, die sich zufällig für einige Zeit im Schatten des Systemwechsels und zwischen den beiden Systemen öffnete, um dann wieder ersatzlos zu verschwinden.“ (Wolfgang Rüddenklau)
Dirk Moldt (Hrsg.), mOAning star. Eine Ostberliner Untergrundpublikation, Band 10 der Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs, Berlin 2005, 288 S., Broschur, 25,00 Euro, ISBN 3-9804920-9-5
Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Schliemannstr. 23, 10437 Berlin Telefon: 030-447 108 22
www.havemann-gesellschaft.de - www.jugendopposition.de
Quelle: Mitteilung des Robert-Havemann-Archivs
Nun, zwanzig Jahre danach, gibt Dirk Moldt in der Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs einen vollständigen Nachdruck heraus, ergänzt durch ausführliche Erläuterungen zum Entstehungskontext und ein Vorwort von Wolfgang Rüddenklau. Die eigene Sprache, die sich in der DDR im Umfeld jugendlicher Opposition herausgebildet hat, macht für den Leser die Zeit nacherlebbar.
“Bleibt die Frage, ob diese Gegengesellschaft, die es einige wenige Jahre an einigen wenigen Orten zum Ende der DDR gab, eine Ahnung einer zukünftigen Gesellschaft war oder nur eine Nische, die sich zufällig für einige Zeit im Schatten des Systemwechsels und zwischen den beiden Systemen öffnete, um dann wieder ersatzlos zu verschwinden.“ (Wolfgang Rüddenklau)
Dirk Moldt (Hrsg.), mOAning star. Eine Ostberliner Untergrundpublikation, Band 10 der Schriftenreihe des Robert-Havemann-Archivs, Berlin 2005, 288 S., Broschur, 25,00 Euro, ISBN 3-9804920-9-5
Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., Schliemannstr. 23, 10437 Berlin Telefon: 030-447 108 22
www.havemann-gesellschaft.de - www.jugendopposition.de
Quelle: Mitteilung des Robert-Havemann-Archivs
Bernd Hüttner - am Sonntag, 25. September 2005, 19:54 - Rubrik: Archive von unten
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Ein vergriffenes und wichtiges Nachschlagewerk der linken Öffentlichkeit der 1960 und 1970er Jahre ist nun neu auf CD-ROM erschienen: Albrecht Götz von Olenhusen’s „Handbuch der Raubdrucke. Bibliographie – Bericht – Dokument“. Die CD enthält die überarbeiteten, sprich aktualisierten Titelnachweise des 1973 erstmals erschienenen Handbuchs der Raubdrucke. Soweit möglich wurden auch die Drucker und Verlage des Untergrunds vermerkt. Zusätzlich sind die bis 1999 erschienen Walter-Benjamin-Raubdrucke vermerkt.
Preis: 39 EUR plus Versand
Olenhusen, von Beruf Rechtsanwalt betreibt auch das vermutlich größte Archiv mit Raubdrucken. Olenhsuen hat über das Archiv z.B. in den Beiträgen Rezeption und Repression. Bericht über das Freiburger Raubdruckarchiv 1968 - 1998 im Leipziger Jahrbuch für Buchgeschichte 8 (1998), S. 355 - 363 sowie in Heft 16 (2001) des
Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit S. 537-576 berichtet.
Kontakt: Albrecht Götz von Olenhusen, Goethestraße 34, 79100 Freiburg; Fax 0761-72843; mail: ra.goetz.von.olenhusen (at) t-online.de
Link zum Eintrag Raubdruck bei wikipedia
Nachbemerkung: Unklar bleibt, warum dieses laut Cover und anderen bibliothekarischen Quellen bereits 2002 erschienene Werk erst jetzt breiter beworben wird.
Preis: 39 EUR plus Versand
Olenhusen, von Beruf Rechtsanwalt betreibt auch das vermutlich größte Archiv mit Raubdrucken. Olenhsuen hat über das Archiv z.B. in den Beiträgen Rezeption und Repression. Bericht über das Freiburger Raubdruckarchiv 1968 - 1998 im Leipziger Jahrbuch für Buchgeschichte 8 (1998), S. 355 - 363 sowie in Heft 16 (2001) des
Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit S. 537-576 berichtet.
Kontakt: Albrecht Götz von Olenhusen, Goethestraße 34, 79100 Freiburg; Fax 0761-72843; mail: ra.goetz.von.olenhusen (at) t-online.de
Link zum Eintrag Raubdruck bei wikipedia
Nachbemerkung: Unklar bleibt, warum dieses laut Cover und anderen bibliothekarischen Quellen bereits 2002 erschienene Werk erst jetzt breiter beworben wird.
Bernd Hüttner - am Freitag, 16. September 2005, 20:19 - Rubrik: Archive von unten
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Das Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen möchte künftig in einem elektronischen Newsletter einen Überblick über laufende Forschungsvorhaben zum Bereich Neue Soziale Bewegungen informieren. Deshalb sind alle ForscherInnen, StudentInnen, Forschungseinrichtungen und andere aufgerufen, entsprechende Projekte an das Forschungsjournal zu melden. Sie werden dann auf der Internet-Seite des Forschungsjournals (www.fjnsb.de) veröffentlicht.
Benötigt werden folgende Angaben: 1. Titel des Vorhabens, 2. Zeitraum, auf den sich das Projekt bezieht, 3. Name und Anschrift des Bearbeiters, 4. Name und Anschrift der Institution, an der die Arbeit entsteht, 5. Name und Anschrift des Betreuers, 6. Art und Stand der Arbeit (Abschlussarbeit, Projekt, Dissertation etc), 7. Laufzeit des Forschungsvorhabens, 8. Art der Finanzierung.
Diese können per Post (Karin Urich, Hoher Weg 15, 68307 Mannheim oder per E-Mail (DrKarinUrich (at) aol.com) an die Rubrikverantwortliche übermittelt werden.
Benötigt werden folgende Angaben: 1. Titel des Vorhabens, 2. Zeitraum, auf den sich das Projekt bezieht, 3. Name und Anschrift des Bearbeiters, 4. Name und Anschrift der Institution, an der die Arbeit entsteht, 5. Name und Anschrift des Betreuers, 6. Art und Stand der Arbeit (Abschlussarbeit, Projekt, Dissertation etc), 7. Laufzeit des Forschungsvorhabens, 8. Art der Finanzierung.
Diese können per Post (Karin Urich, Hoher Weg 15, 68307 Mannheim oder per E-Mail (DrKarinUrich (at) aol.com) an die Rubrikverantwortliche übermittelt werden.
Bernd Hüttner - am Montag, 5. September 2005, 10:48 - Rubrik: Archive von unten
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Der Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V. ist jetzt auch im Internet vertreten
Neben der Satzung und einer Selbstdarstellung finden sich u.a. die Inhaltsverzeichnisse der 2004 und 2005 erschienenen Ausgaben der Mitteilungen des Förderkreises.
http://www.fabgab.de/
Neben der Satzung und einer Selbstdarstellung finden sich u.a. die Inhaltsverzeichnisse der 2004 und 2005 erschienenen Ausgaben der Mitteilungen des Förderkreises.
http://www.fabgab.de/
Bernd Hüttner - am Freitag, 26. August 2005, 11:00 - Rubrik: Archive von unten
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Das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) hat für die Forschung neu eine Sammlung von weit über 200 kleinen Zeitungen der Linkspartei.PDS und ihres Umfeldes zugänglich gemacht. Diese Sammlung beläuft sich auf rund 23 lfm.
Das 10seitige Verzeichnis findet sich hier online als 10 Seiten umfassendes Dokument.
Das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) hat die Aufgabe, die Quellen zur Entwicklung der Linkspartei.PDS in Deutschland zu sammeln, zu erschließen, zu bewahren und der Öffentlichkeit (insbesondere für die Forschung) zugänglich zu machen.
Das 10seitige Verzeichnis findet sich hier online als 10 Seiten umfassendes Dokument.
Das Archiv Demokratischer Sozialismus (ADS) hat die Aufgabe, die Quellen zur Entwicklung der Linkspartei.PDS in Deutschland zu sammeln, zu erschließen, zu bewahren und der Öffentlichkeit (insbesondere für die Forschung) zugänglich zu machen.
Bernd Hüttner - am Donnerstag, 25. August 2005, 19:47 - Rubrik: Archive von unten
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Das
Centre International de Recherches sur l'Anarchisme (CIRA)
ist eines der grossen Archive und Bibliotheken zur Geschichte des Anarchismus.
Die nicht ganz aktuelle website ist in französischer, spanischer und englischer Sprache, auf deutsch findet sich nur die Bedienungsanleitung zu den katalogen.
aus der Selbstdarstellung:
The CIRA library houses works on the anarchist movement, its history and philosophy in all languages: books and pamphlets, periodicals, academic researches, manuscripts and archives. It also collects illustrations (photos, postcards, posters, reproductions of works of art, etc.), films and audio material on cassettes and CDs.
The library is open every weekday from 4 p.m. to 7 p.m. or by
appointment. An annual readers card costs 40 Swiss francs or 30 Euros.
Recent books and brochures may be taken out on loan from the library, by mail. Ancient or rare books, as well as cassettes and CDs may not be loaned out but copies may be provided.
The library publishes a yearly Bulletin with a list of recent acquisitions and informations about researches in progress, meetings and other items of interest.
CIRA, Beaumont 24, CH-1012 Lausanne
http://www.anarca-bolo.ch/cira/
Centre International de Recherches sur l'Anarchisme (CIRA)
ist eines der grossen Archive und Bibliotheken zur Geschichte des Anarchismus.
Die nicht ganz aktuelle website ist in französischer, spanischer und englischer Sprache, auf deutsch findet sich nur die Bedienungsanleitung zu den katalogen.
aus der Selbstdarstellung:
The CIRA library houses works on the anarchist movement, its history and philosophy in all languages: books and pamphlets, periodicals, academic researches, manuscripts and archives. It also collects illustrations (photos, postcards, posters, reproductions of works of art, etc.), films and audio material on cassettes and CDs.
The library is open every weekday from 4 p.m. to 7 p.m. or by
appointment. An annual readers card costs 40 Swiss francs or 30 Euros.
Recent books and brochures may be taken out on loan from the library, by mail. Ancient or rare books, as well as cassettes and CDs may not be loaned out but copies may be provided.
The library publishes a yearly Bulletin with a list of recent acquisitions and informations about researches in progress, meetings and other items of interest.
CIRA, Beaumont 24, CH-1012 Lausanne
http://www.anarca-bolo.ch/cira/
Bernd Hüttner - am Samstag, 6. August 2005, 14:02 - Rubrik: Archive von unten
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Der Sammelband zur Tagung Making History im Herbst 2003 in München ist erschienen.
Motiviert durch das Interesse an der Bestimmung des kritischen Potentials historischer Wissenschaft, von der Suche nach kritisch Forschenden und ihren Projekten, fand im Oktober 2003 am historischen Seminar der Universität München eine bundesweite Tagung über Positionen und Perspektiven kritischer Geschichtswissenschaft statt, bei der nicht nur akademisch institutionalisierte Historikerinnen und Historiker zu Wort kamen, sondern auch Menschen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen Vergangenheit erforschen, Geschichte schreiben oder historisches Wissen vermitteln.
Entsprechend dem Werkstattcharakter der Tagung zeigten die 15 Einzelveranstaltungen ein sehr breites Spektrum kritischer Wissenschaft, wenngleich es natürlich nicht möglich war, alle Themen anzusprechen. Beispielsweise konnten das Verhältnis von politischer Ökonomie und Geschichtswissenschaft oder viele Trends der Historiografie, wie Stalinismusforschung oder Globalgeschichte im Rahmen der Tagung nicht behandelt werden.
Der vorliegende Band versammelt leider nicht alle der Beiträge dieser Tagung. Ganz bewusst werden sehr unterschiedliche Zugänge zum gesellschaftskritischen Umgang mit Geschichte dokumentiert. Die Beiträge selbst sind zum Teil als Experimente anzusehen und verstehen sich als Anstöße zur weiteren Debatte, wollen anregen, fordern aber auch zur Kritik heraus. Ein Versuch, die Debatte seit "Making History" weiterzuführen, war zwischenzeitlich die Bremer Nachfolgetagung "Vorwärts - und viel vergessen" [Tagungsband] zur Geschichte sozialer Bewegungen im Herbst 2004.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Inhalt:
Einleitung (RTF)
Geschichte wird gemacht - geht sie voran? Leo Kofler und die Dialektik der Geschichte.
von Christoph Jünke
Parteilichkeit und Objektivität.
von Wolfgang Fritz Haug
Film als historische Forschung.
von Olaf Berg
"Alles was uns fehlt, ist die Solidarität". Geschichtsschreibung und soziale Bewegung.
von Richard Heigl und Anja Ebersbach
"Täglich grüßt das Murmeltier." Für eine 'Geschichte von unten' der radikalen Linken.
von Bernd Hüttner (gekürzte Fassung online)
An Boden gewinnen. Perspektiven der Sozialgeschichte.
von Marcel van der Linden
Bizarre Autonomie: Turmuhren, Stoppuhren und Fabrikarbeit in Dänemark bis ca. 1973.
von Peter Birke
Die soziale Frage aus Sicht des Militärs. Seelenkonskription, Hausnummerierung und militärischer Wohlfahrtsstaat in der Habsburgermonarchie.
von Anton Tantner
"Dokumentation und Aktion" - Möglichkeiten geschichtspolitischer Intervention am Beispiel der Traditionspflege deutscher Gebirgsjäger.
von Ralph Klein, Regina Mentner und Stephan Stracke
------------------------------------------------------------------------
Kritische Geschichte - Perspektiven und Positionen,
hg. v. Richard Heigl, Petra Ziegler und Philip Bauer,
Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2005, 215 S.
ISBN 3-937209-94-8
28 Euro
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Motiviert durch das Interesse an der Bestimmung des kritischen Potentials historischer Wissenschaft, von der Suche nach kritisch Forschenden und ihren Projekten, fand im Oktober 2003 am historischen Seminar der Universität München eine bundesweite Tagung über Positionen und Perspektiven kritischer Geschichtswissenschaft statt, bei der nicht nur akademisch institutionalisierte Historikerinnen und Historiker zu Wort kamen, sondern auch Menschen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen Vergangenheit erforschen, Geschichte schreiben oder historisches Wissen vermitteln.
Entsprechend dem Werkstattcharakter der Tagung zeigten die 15 Einzelveranstaltungen ein sehr breites Spektrum kritischer Wissenschaft, wenngleich es natürlich nicht möglich war, alle Themen anzusprechen. Beispielsweise konnten das Verhältnis von politischer Ökonomie und Geschichtswissenschaft oder viele Trends der Historiografie, wie Stalinismusforschung oder Globalgeschichte im Rahmen der Tagung nicht behandelt werden.
Der vorliegende Band versammelt leider nicht alle der Beiträge dieser Tagung. Ganz bewusst werden sehr unterschiedliche Zugänge zum gesellschaftskritischen Umgang mit Geschichte dokumentiert. Die Beiträge selbst sind zum Teil als Experimente anzusehen und verstehen sich als Anstöße zur weiteren Debatte, wollen anregen, fordern aber auch zur Kritik heraus. Ein Versuch, die Debatte seit "Making History" weiterzuführen, war zwischenzeitlich die Bremer Nachfolgetagung "Vorwärts - und viel vergessen" [Tagungsband] zur Geschichte sozialer Bewegungen im Herbst 2004.
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Inhalt:
Einleitung (RTF)
Geschichte wird gemacht - geht sie voran? Leo Kofler und die Dialektik der Geschichte.
von Christoph Jünke
Parteilichkeit und Objektivität.
von Wolfgang Fritz Haug
Film als historische Forschung.
von Olaf Berg
"Alles was uns fehlt, ist die Solidarität". Geschichtsschreibung und soziale Bewegung.
von Richard Heigl und Anja Ebersbach
"Täglich grüßt das Murmeltier." Für eine 'Geschichte von unten' der radikalen Linken.
von Bernd Hüttner (gekürzte Fassung online)
An Boden gewinnen. Perspektiven der Sozialgeschichte.
von Marcel van der Linden
Bizarre Autonomie: Turmuhren, Stoppuhren und Fabrikarbeit in Dänemark bis ca. 1973.
von Peter Birke
Die soziale Frage aus Sicht des Militärs. Seelenkonskription, Hausnummerierung und militärischer Wohlfahrtsstaat in der Habsburgermonarchie.
von Anton Tantner
"Dokumentation und Aktion" - Möglichkeiten geschichtspolitischer Intervention am Beispiel der Traditionspflege deutscher Gebirgsjäger.
von Ralph Klein, Regina Mentner und Stephan Stracke
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Kritische Geschichte - Perspektiven und Positionen,
hg. v. Richard Heigl, Petra Ziegler und Philip Bauer,
Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2005, 215 S.
ISBN 3-937209-94-8
28 Euro
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Bernd Hüttner - am Donnerstag, 14. Juli 2005, 22:02 - Rubrik: Archive von unten
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"Jugendopposition in der DDR" ist ein Web-Themenportal zur Geschichte der Protestbewegungen in der DDR seit der Biermann-Affäre 1976 - sozusagen ein virtuelles Archiv. Die einzelnen Rubriken - beispielsweise die Jenaer Friedensgemeinschaft von 1982/83 oder die Gründung der Umwelt-Bibliothek 1986 - werden anhand einer Zeitleiste sowie von Foto-, Audio- und Videomaterial verdeutlicht. Außerdem stehen Interviews mit Oppositionellen online zur Verfügung. Die Bundeszentrale hat für didaktische Zwecke Material für die Schule und die politische Arbeit aufbereitet.
http://www.jugendopposition.de/
http://www.jugendopposition.de/
Bernd Hüttner - am Samstag, 25. Juni 2005, 10:23 - Rubrik: Archive von unten
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Es sei auf die Neuerscheinung
Bernd Hüttner/ Gottfried Oy/ Norbert Schepers(Hg.): „Vorwärts und viel vergessen - Beiträge zur Geschichte und Geschichtsschreibung neuer sozialer Bewegungen“; SPAK Verlag Neu-Ulm 2005 (ISBN 3-930 830-59-0)
hingewiesen. Es ist der Tagungsband zu einer Tagung, die von der Rosa Luxemburg Initiative Bremen, der Rosa Luxemburg Stiftung und dem stipendiatischen AK Kritische Geschichte im Oktober 2004 in Bremen veranstaltet wurde.
Die website zum Buch ist www.vorwaerts.org. Dort findet sich u.a. Einleitung und Inhaltsverzeichnis.
Bernd Hüttner/ Gottfried Oy/ Norbert Schepers(Hg.): „Vorwärts und viel vergessen - Beiträge zur Geschichte und Geschichtsschreibung neuer sozialer Bewegungen“; SPAK Verlag Neu-Ulm 2005 (ISBN 3-930 830-59-0)
hingewiesen. Es ist der Tagungsband zu einer Tagung, die von der Rosa Luxemburg Initiative Bremen, der Rosa Luxemburg Stiftung und dem stipendiatischen AK Kritische Geschichte im Oktober 2004 in Bremen veranstaltet wurde.
Die website zum Buch ist www.vorwaerts.org. Dort findet sich u.a. Einleitung und Inhaltsverzeichnis.
Bernd Hüttner - am Freitag, 3. Juni 2005, 20:57 - Rubrik: Archive von unten
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