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"Christian Dietrich [Archivgründer] im Gespräch mit Stephan Karkowsky [Deutschlandradio Kultur]

Das Gedächtnis der DDR-Opposition liegt auf mehrere Privat-Archive verteilt in Ostdeutschland. Eines der bedeutendsten wurde heute vor 20 Jahren gegründet - vom ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Christian Dietrich in Leipzig.

Stephan Karkowsky: Das Gedächtnis der DDR-Opposition liegt auf mehrere Privatarchive verteilt in Ostdeutschland. Eines der bedeutendsten wurde heute vor 20 Jahren gegründet, vom ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Christian Dietrich in Leipzig. Guten Tag, Herr Dietrich!

Christian Dietrich: Guten Tag, ich grüße Sie!

Karkowsky: Es war im Jahr 1991, gerade erst hatte man sich geeinigt: Die Stasi-Akten bleiben erhalten, Opfer des DDR-Unrechts bekommen Einblick, nichts sollte vertuscht werden. Und da haben Sie das Archiv Bürgerbewegung gegründet, quasi als Gegenentwurf zum großen Stasi-Gedächtnis. Hatten Sie kein Vertrauen damals in die für den Osten neuen demokratischen Strukturen?

Dietrich: Ja, also ich würde gerne mal vorher anfangen: Es war nicht nur einer, der das begründet hat.

Karkowsky: Klar.

Dietrich: Ich erzähle das jetzt hier, Archiv Bürgerbewegung verrät ja schon, dass die Vorstellung war: Es sind ganz viele. Und das musste institutionalisiert werden, und das ist vor 20 Jahren passiert, und deswegen feiern wir heute. Aber gesammelt wurde schon länger, und misstraut wurde den Institutionen, die die Diktatur getragen haben. Und deswegen sind wir damals in die Archive gegangen, und dort, wo die Büros waren, die die Macht hatten - ob das die SED war, die Einsatzleitung oder die Staatssicherheit. Und ich bin froh über die Menschen, die sich damals engagiert haben, die diese Hinterlassenschaft ja gesichert haben. Dort, wo das nicht passiert ist, ist die Geschichte auch schwer zu erzählen.

Karkowsky: Nun waren ja die alten Machthaber '91 nicht mehr im Amt, und trotzdem hatten Sie dieses gesunde Misstrauen und gesagt, wir überlassen das nicht den Stasi-Archiven, sondern machen es selber.

Dietrich: Genau, es musste ja gemacht werden, und das heißt, die, die damit umgegangen sind, die haben die Chance der bürgerlichen Gesellschaft genutzt, einen Verein zu gründen, der gemeinnützig anerkannt ist, und die Auswertung der Archivalien, sprich die Bildungsarbeit und das Sammeln zu vernetzen. Und so haben wir eine eigene Struktur geschaffen in Partnerschaft mit anderen Archiven, mit Vereinen, die dies tun.

Karkowsky: Nun müssen wir vielleicht erst mal erklären, was Sie da überhaupt gesammelt haben. Sie sagen, gesammelt wurde schon länger. Haben Sie irgendeine Ahnung, wann das losging und was genau in diese Sammlung reinkam?

Dietrich: Also in einer Diktatur was Schriftliches zu haben, was oppositionell widerständig ist, ist ja schon gefährlich, also Hausdurchsuchung war ja nichts Ungewöhnliches, heimliche und auch mit dem Staatsanwalt. Die Materialien, die da unterm Schreibtisch waren, die konnten dann belastend sein für Haftstrafen. Von daher - immer was schriftlich festhalten schon ein mutiger Akt.

Karkowsky: Besser alles verbrennen gleich.

Dietrich: Besser alles verbrennen, und das haben auch manche gemacht, die sich sozusagen in der Weise geschützt haben. Angst ist ja das wichtigste Kapital von Diktatoren. Die zu durchbrechen war Verschriftung, behaupte ich. Deswegen sind literarische Texte, Resolutionen, auch Eingaben oder Briefe an Institutionsträger damals wichtige Quellen für das, wie die Macht der Diktatur zerbröselt ist.

Karkowsky: An wen wurden diese Papiere damals verteilt, ohne dass die Stasi Verdacht schöpfen konnte?

Dietrich: Also es gab diese geheimen Papiere, also die geheim gehalten weitergereicht wurden, aber es gab ja auch bewusste Publikationen, wo, wenn man es schaffte, dass es rechtzeitig sozusagen vervielfältigt war, dann auch an alle Welt ging, und dafür waren ja auch die Medien, ich sage jetzt mal RIAS oder so, auch ganz wichtig. Dann kam es sozusagen dann in jedem Haushalt in der DDR wieder an.

Karkowsky: Haben Sie ein Beispiel, was das zum Beispiel gewesen sein könnte?

Dietrich: Ja, ich kenne eine ganze Menge, also eine sehr wertvolle Resolution, das ist 1986 gemacht worden mit Oppositionellen auch aus anderen Ostblockstaaten, in Erinnerung an Ungarn 1956 und der brutalen Niederschlagung dieser Freiheitsbewegung damals. Ich denke, wir haben das noch gar nicht alles erschlossen, was es da so an Initiativen gab. Die können auf ganz unterschiedliche Notlagen reagiert haben, ökologischer Art genauso wie die Entmündigung, und dass Kommunikation ja eigentlich nicht, freie Kommunikation ja sowieso nicht gewollt war.

Karkowsky: Und verbunden hat alle diese Initiativen, dass sie nicht staatlich gelenkt waren. Diese Schriften, die Sie da gesammelt haben, in welchem Zustand sind die heute?

Dietrich: Ja, also die meisten frühen Schriften, das sind Schreibmaschinenschriften, und sogar wer eine Schreibmaschine kaufte, wurde sozusagen registriert, über lange Zeit war das schon eine schwierige Aktion. Dann sind es Ormig-Abzüge, also ich habe selber so eine Maschine besessen, das sieht blau aus und irgendwann kann man es gar nicht mehr erkennen. Also die Archive sind genötigt, diese Dokumente zu kopieren, sozusagen zu restaurieren, weil man die in wenigen Jahren nicht mehr lesen kann. Die wertvollste Form der Publikation zu Zeiten bis '89, das war, mit Wachsmatrizen zu vervielfältigen, also wenn es gut kam, waren das 500 Exemplare.

Karkowsky: Christian Dietrich spricht, der ehemalige DDR-Bürgerrechtler ist Gründer des Archivs Bürgerbewegung heute vor 20 Jahren gewesen. Herr Dietrich, vieles erklärt sich aus Ihrer Biografie. Heute sind Sie Pfarrer in Nohra bei Weimar, aber schon als 17-Jähriger haben Sie sich verbotenerweise engagiert in der DDR-Opposition. Wie kam es dazu?

Dietrich: Also ich habe Glück gehabt, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, die sozusagen der Lüge wenig Raum lassen wollte, der Zwiesprach, auf der einen Seite Westmedien wahrnehmen und Literatur lesen, die verboten ist, und dann in der Schule mitmachen - das war nicht der Weg meiner Eltern. Ich habe in der Weise Glück gehabt. Das hieß aber auch, dass ich am Bildungsweg sozusagen immer beschnitten worden bin, und das hat natürlich dazu geführt, sich selber zu engagieren. Und da war Kirche ein ganz wichtiger Partner für mich. Ich habe an einer kirchlichen Schule Abitur gemacht und dann Theologie studiert, und so bin ich nach Leipzig gekommen.

Karkowsky: In zwei Stunden etwa, um 17 Uhr, sitzen Sie auf einem Podium und blicken mit internationalen Kollegen zurück auf Ihre Sammlung, 20 Jahre von Selbstzeugnissen der Opposition. Nicht ohne Grund findet das im Polnischen Institut in Leipzig statt, denn Sie sind mittlerweile gut vernetzt, das Archiv ist gut vernetzt, und es fördert die Arbeit ähnlicher Archive in anderen ehemaligen Ostblockstaaten. Wie ist das denn anderswo? Geht man da genauso akribisch ran an die Aufarbeitung der Vergangenheit wie in Deutschland?

Dietrich: Also unser Gedächtnis ist glücklicherweise schon bewahrt worden, weil das Land geteilt war. Das ist für Polen viel dramatischer, und die Charta - nicht zu verwechseln mit der Charta 77 -, aus einer Zeitschrift entstanden, eine große Initiative in Polen, die für, ich denke mal, für die Demokratie Polens auch ganz wichtig war, die hat die Geschichte auch des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und sowjetische Okkupation recherchiert und das Gedächtnis der Opfer versucht zu bewahren und zu veröffentlichen. Da gibt es einen ganz langen Weg. Und wir haben damals nur den Schnitt gemacht quasi in die 80er-Jahre, und ich habe immer gesagt, die Geschichte ist viel weiter, also mir lag da viel mehr daran, auch die frühe Geschichte - einen Stalinismus-Arbeitskreis hatte ich gehabt - auch mit in den Blick zu nehmen. Das ist in Tschechien oder in Polen ganz selbstverständlich.

Karkowsky: Warum ist es denn für die ehemaligen polnischen Bürgerrechtler schwieriger, was die Bewahrung der eigenen Erzählung angeht?

Dietrich: Also schwieriger ist es, weil nicht woanders das noch gesammelt worden ist, vielleicht gab es Exilpolen in Amerika, aber die Geschichte zum Beispiel des Polens, das heute Ukraine ist, weil dieses ... Stalin-Hitler-Pakt sozusagen die Grenzen in Europa verschoben worden sind, das kann jetzt erst aufgearbeitet werden, da kann jetzt erst richtig geforscht werden. Und wir haben kaum noch Oral History, also kaum noch persönliche Erinnerungen. Ein Archiv lebt ja auch davon, dass wir die Zeugen noch befragen können und das daneben lesen können, ein Interview machen können, das auch noch in 20 Jahren das erklärt, was da der kleine Schnipsel sozusagen bedeutet.

Karkowsky: In Deutschland haben sich gleich mehrere Archive gebildet, die die Schriften und Taten der Bürgerbewegten sammeln. Arbeiten da eigentlich alle solidarisch zusammen, oder gibt es da auch Konkurrenz?

Dietrich: Also ich muss mal sagen, wir haben das Glück in Deutschland, dass das sofort der Bundestag selber auch zum Thema gemacht hat, und die erste Enquete-Kommission hat gesagt, dass diese Archive zu unterstützen sind. Das heißt, die Vernetzung ist auch getragen worden von der Öffentlichkeit. Und heute gibt es die Stiftung Aufarbeitung, die die Vernetzung auch weit über, also in Europa bis nach Russland und so weiter fördert, und ich bin der Meinung: So kann auch nur Europa gebaut werden. Also ohne dem wird das nicht gehen. Sicher gibt es auch Konkurrenzen, wenn man sozusagen aus dem selben Topf Geld haben will, dann gibt es auch Konkurrenzen, aber in Wahrheit arbeiten wir doch an demselben: die Stärkung eines demokratischen Selbstbewusstseins."


Deutschlandradio Kultur, Radiofeuilleton v. 25.5.2011


Programm zum hoffentlich dokumentierten Jubelakt:
"Auch wir feiern ein Jubiläum.

Mit dem Ende der SED-Diktatur setzte unmittelbar die wissenschaftliche Aufarbeitung der DDR-Geschichte ein. Die sich häufenden Anfragen zu den Leipziger Ereignissen veranlassten einige Oppositionelle, 1991 den Verein zu gründen.

Feiertage sind auch immer Zäsur: Rückblick und Ausblick. Aufschlussreich ist der europäische Vergleich. Gibt es eine gesamteuropäische Geschichte? Welche Rolle spielen unabhängige Archive in der Aufarbeitung der jüngeren Vergangenheit?

In Kooperation mit dem Polnischen Institut - Filiale Leipzig, Markt 10, laden wir am 25. Mai 2011 ein:


17.00 Uhr


Begrüßung

Uwe Schwabe, Vorstand Archiv Bürgerbewegung

Grußworte

Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten
Andreas Müller, Erster Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig

Vortrag und Podiumsdiskussion:

Die Rolle unabhängiger Archive bei der Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen in Europa

Jan Sicha: ehem. Bürgerrechtler in der CSSR
Tytus Jaskulowski (Polen): Mitarbeiter im Hannah-Arendt-Institut Dresden
Christian Dietrich: ehem. Bürgerrechtler in der DDR
Agim Musta (Albanien): Kurator der Ausstellung "Die Gefängnisse des Gefängnis-Staates"

Moderation: Markus Pieper (BStU)




18.30 Uhr

Diskussion


19.00 Uhr

Ausstellungseröffnung in Kooperation mit dem Europahaus: "Die Gefängnisse des Gefängnis-Staates"

Fotoausstellung zu den Gefängnissen und Arbeitslagern im kommunistischen Albanien

Gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung


20.00 Uhr

Lesung mit Angela Krauß (Leipzig) und Thomas Rosenlöscher (Dresden)

Moderation: Stephan Bickhardt (Polizeiseelsorger)

Die Lesung findet in Kooperation mit dem Leipziger Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung s"

Homepage ABL

(T)



"Das FDCL Archiv ist 1974 aus der Solidaritäts- und "Dritte-Welt-Bewegung" entstanden. Unser Archiv leistet einen kontinuierlichen kritischen Beitrag zur Dokumentation der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Lateinamerika und dessen Beziehungen zu den Ländern des "Nordens".
Unser umfangreiches Zeitungs-, Zeitschriften-, und Bucharchiv ist mittlerweile zum größten unabhängigen, nicht-staatlichen Lateinamerika-Archiv im deutschsprachigen Raum herangewachsen und verfügt über einen in dieser Form einzigartigen Bestand, der ein sehr weitgefächertes Spektrum an Themen abdeckt.
Durch die Begleitung politischer Prozesse ist eine umfassende und vielfältige Sammlung von Materialien entstanden, die sich durch ihren besonderen zeitgeschichtlichen und historischen Wert und ihre permanente Aktualität auszeichnet. Dies macht unser Archiv unentbehrlich für eine fundierte politische Bildung, die sich kritisch mit sozialen und politischen Themen auseinandersetzt.
Der Bestand ist einfach zu recherchieren in der gemeinsamen Datenbank der bundesweiten 'Kooperation 3.Welt Archive - Archiv³' (
Link). Im Archiv³ haben sich 1998 elf Archive, die aus der bundesdeutschen Solidaritäts- und Dritte Welt-Szene hervorgegangen sind, zu einem Verbund zusammengeschlossen, um ihre Arbeit effizienter zu gestalten und besser zu koordinieren.

Recherche vor Ort:
Es ist jederzeit möglich zu unseren Öffnungszeiten oder nach Vereinbarung vorbeizukommen und selbständig oder mit unserer Hilfe kostenlos zu recherchieren, Zeitschriften und Presseausschnitte zu kopieren und Bücher auszuleihen.
Wir bearbeiten auch Rechercheaufträge und allgemeine Anfragen, die schriftlich, telefonisch, per Fax oder E-mail an das Archiv gerichtet werden können.

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag 10 - 16 Uhr
oder nach Vereinbarung:
Tel: 693 40 29,
Email: archiv@fdcl.org "

Homepage des FDCL-Archivs

(S)

Introducing Housing is a Human Right from Housing is a Human Right on Vimeo.

"HOUSING IS A HUMAN RIGHT is an ongoing documentary portrait of the struggle for home.

http://housingisahumanright.org/​

We create a space for people to share stories of their community and ongoing experiences trying to obtain or maintain a place to call Home. We are building a collection of intimate, viscerally honest narratives exploring the complex fabric of community and the human right to housing and land.

Stories are recorded in sound in the tradition of oral history. They are presented as audio stories, photographs and multimedia through public exhibitions & broadcasts via traditional and new media outlets.

Housing is a Human Right accepts commissions to record stories and develop content for exhibitions, campaigns, organizations and institutions. email us at info (@) housingisahumanright.org.

“Housing is not just a roof; it’s not just walls. It’s much more than that. Housing must have a community attached to it, and a territory. A territory where people can have access to the means of livelihood–to land, to water, to resources, to sources of income–and not only being sheltered somewhere.”

-Raquel Rolnick, United Nations Special Rapporteur on the Right to Adequate Housing "

(T)

"Im Jahre 1980 gründeten Mitglieder des Münsteraner Arbeitskreis Umwelt (AKU) das Umweltzentrum (UWZ), als Zentrum „für alle, die unabhängig von Parteien und Verbänden selbstorganisiert arbeiten wollen“. Mit der Gründung dieses ökologischen und libertären Bewegungsladens entstand auch das Umweltzentrum-Archiv.
Im Laufe der Jahre wurde dieses ehrenamtlich betreute Archiv der Sozialen Bewegungen zu einem der größten seiner Art. Dazu haben u.a. viele Buch- und Zeitungsspenden beigetragen. Auch die AnArchive der Graswurzelrevolution, des 1992 geschlossenen Anarchistischen Zentrums Themroc, des Infoladen Bankrott und Teile des BD-Archivs wurden in das UWZ-Archiv integriert.
Bis Anfang 2011 war es im Interkulturellen Zentrum Don Quijote in der Scharnhorststraße 57 beheimatet. Der Umweltzentrum Archiv-Verein und das Projekt „Münsters Geschichte von unten“ ( http://www.uwz-archiv.de ) werden weiter bestehen. Weil in Münster aber keine bezahlbaren Räume gefunden werden konnten, der bisherige Raum zu feucht ist und sich die Fairdruckt-Druckerei im Don Qui vergrößern möchte, wird das UWZ-Archiv in den nächsten Wochen peu á peu dem befreundeten Archiv für alternatives Schrifttum (afas) in Duisburg angegliedert. Das
afas wird somit zum wohl größten Alternativarchiv in der Bundesrepublik.
Bernd Drücke (Mitglied des Umweltzentrum-Archiv e.V.)"
Quelle: Graswurzelrevolution Nr. 356, 40. Jahrgang, Februar 2011, nur Print

s. a. http://archiv.twoday.net/search?q=umweltzentrum+archiv

Gemeinsam bewahren oder einzeln untergehen?
Zur Situation der Freien Archive,
Artikel von Jürgen Bacia in Graswurzelrevolution, hier online

Die jährlich erscheinenden Ausgaben des Studienarchiv Umweltgeschichte sind frei auf der website des Institut für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. (IUGR) (an der Hochschule Neubrandenburg) downloadbar. Neben Aufsätzen zu Themen des Natur- und Umweltschutzes wird im Heft über die Arbeit des IUGR e.V. berichtet.

"Das Berliner "Archiv der Jugendkulturen" erhält den Kulturpreis 2010 der Kulturpolitischen Gesellschaft. Die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 24. Februar 2011 in der Bundeshauptstadt übergeben werden. Mit dem Kulturpreis werde das beispielhafte Engagement der Verantwortlichen beim Aufbau und Betrieb des Archivs gewürdigt.
Die Einrichtung stehe beispielhaft für innovative kulturelle Projekte und kulturpolitische Initiativen, erklärte der Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft, Oliver Scheytt. Seit seiner Gründung 1998 durch Klaus Farin widme sich die bundesweit einmalige Einrichtung der Erforschung der vielfältigen Formen der Jugendkultur. Zur Preisverleihung in den Räumen des Archivs in Berlin-Kreuzberg wird die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), erwartet. Die Laudatio hält der Dortmunder Soziologe Ronald Hitzler.

Das "Archiv der Jugendkulturen" sammelt nach eigenen Angaben authentische Zeugnisse aus den Szene-Kulturen, aber auch wissenschaftliche Arbeiten sowie Medienberichte. Der Bestand umfasst rund 60.000 Medieneinheiten aus Punk, Techno, Hip-Hop, Gothic, Skinhead, Emo - von der "Bravo" über Punk-Fanzines, den ersten Techno-Flyern bis hin zu Schülerzeitungen.

Das im vergangenen Jahr drohende Aus für die Einrichtung konnte durch eine Spendenkampagne und die Gründung einer Stiftung abgewendet werden. Die Kulturpolitische Gesellschaft ist eine 1976 gegründete überparteiliche Vereinigung von Kulturschaffenden und Politikern. Ihre derzeitige Vorsitzende ist die CDU-Politikerin Grütters."

Quelle: 3sat, Kulturzeit-Nachrichten v. 9.2.2011

"Ein Friedenstag anno 1948, ein Aufruf gegen atomare Bewaffnung
aus dem Jahr 1958 oder ein Beschluss des Stadtrates zu einem
Antrag aus der Politik in 1960, der sich gegen Atomwaffen in
Münster aussprach - der Blick in die dokumentierte Geschichte
des Fördervereins "Friedensinitiativen in Münster e.V." ist
gleichermaßen informativ wie vielsagend.

Damit Aktivitäten und Botschaften nicht in Vergessenheit
geraten, übergaben jetzt die Vorsitzende des Fördervereins,
Juliane Brüggemann, Vorstandsmitglied Dr. Dieter Kinkelbur,
Christoph Strässer (MdB) und der Experte für Friedens- und
Sicherheitspolitik, Winfried Nachtwei, umfangreiches
Dokumentationsgut an das Stadtarchiv. Die Bandbreite reicht von
schriftlichen Dokumenten wie Protokollen von Vereinssitzungen
über Bildmaterial, Plakate, Veranstaltungsbanner bis hin zu
Filmen. Das Material gibt beredt Auskunft über die
vielschichtige Arbeit des Fördervereins in den vergangenen 40
Jahren.

Dr. Dieter Kinkelbur betonte bei der Übergabe der Unterlagen an
Dr. Hannes Lambacher, Leiter des Stadtarchivs, dass das
Material "nur ein Grundstock der relevanten Dokumente" sei.
Gleichwohl spiegele es im Querschnitt die Bemühungen der
Friedensinitiativen für Abrüstung und Frieden. Schon zum 30.
Jahrestag der Vereinsgründung sei die Idee entstanden, der
Stadt Münster Material zur facettenreichen Geschichte der
Friedensbewegung in Münster zu stiften. Nun endlich werde diese
Idee in die Tat umgesetzt. Neben Strässer und Nachtwei
versprach auch Vorsitzende Juliane Brüggemann die Mitglieder zu
motivieren, weiteres Friedensmaterial aus der Vereinsarbeit an
das Stadtarchiv abzugeben.

Dr. Hannes Lambacher zeigte sich erfreut über den Zuwachs: "Die
Friedensarbeit leistenden Vereine gehören zur Stadtgesellschaft
Münsters." Da es sich das Stadtarchiv zur Aufgabe gemacht habe,
die Lebenswelt der Stadt abzubilden, könne man nun eine weitere
Facette der Stadtgesellschaft dokumentieren. Nach einer
fachgerechten Aufbereitung und inhaltlichen Erschließung steht
das Vereinsarchiv allen historisch Interessierten zur Nutzung
im Stadtarchiv in der Speicherstadt in Coerde bereit.

Der Verein "Friedensinitiativen" will die Idee des Friedens,
der Abrüstung und der Völkerverständigung in Münster fördern.
Er unterstützt die unterschiedlichsten Aktivitäten, organisiert
Vorträge, Friedenswochen, Ausstellungen. Plakate gegen den
Krieg, ein digitaler Friedensreader, Filmmaterial zur
Friedensaktivistin Mechthild Demel oder auch Fahnen stehen für
die Ziele der im Verein gebündelten Initiativen."

Quelle: Mailingliste "Westfälische Geschichte"

Wien Archiv der soz Bewegungen Treppenabgang

Wien, Archiv der sozialen Bewegungen und Kulturverein W23, Wipplingerstraße 23, Blick von der Wipplingerstraße zum Eingang an der Treppe zum Tiefen Graben, 30.10.2010 (Public domain via Wikimedia, Photo: Andreas Praefcke)

Wien Archiv der soz Bewegungen Schild

Wien, Archiv der sozialen Bewegungen und Kulturverein W23, Wipplingerstraße 23, Schild, 30.10.2010 (Public domain via Wikimedia, Photo: Andreas Praefcke)



Am Freitag den 17.12.2010 gibt es ein Benefizkonzert zu Gunsten des Archivs der Jugendkulturen im AJZ Erfurt. Mit dabei sind: The Peng Pengs, Punks is Dead, unt*n*rum, Fifty Five Feffi Fuckers, Cafe/Spione

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Hingehbefehl!

 

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