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Bestandserhaltung

"Im Juli 2009 hatten Universitätsbibliothek Leipzig und ihr Direktor, Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider eingeladen zum ersten Arbeitstreffen zur Notfallvorsorge. Und das Interesse war trotz Sommer- und Ferienzeit groß, wie die 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von insgesamt 18 Institutionen vor allem aus Leipzig bewiesen. ....
Die Teilnahme an einem Notfallverbund für Leipzig wird – wie andernorts auch – auf Freiwilligkeit beruhen. Der Notfallverbund ist offen für alle Archive und Bibliotheken in der Stadt. Ein Notfallverbund hat kein Budget, er ist eine Form der Kooperation, ein Netzwerk und Kristallisationspunkt für Organisationskompetenz. Wie in anderen Städten rechnet man für die Etablierung eines funktionierenden Notfallverbundes zwei bis drei Jahre.
Wichtige Anregungen kamen von Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Münster), der über „Notfallvorsorge für Archive und Bibliotheken. Vor dem Schaden klug sein – Wie sollten sich Bibliotheken und Archive für den Notfall rüsten?“ referierte. Der Archivar war nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln maßgeblich an der Koordinierung der Rettungsmaßnahmen beteiligt und ließ seine aktuellen Erfahrungen in die Ausführungen einfließen.
Der Austausch während des Arbeitstreffens förderte zutage, wie wichtig eine Zusammenarbeit bei der Notfallvorsorge künftig ist: Checklisten und Notfallpläne können gemeinsam erarbeitet und für die einzelnen Häuser angepasst werden, vorhandenes Wissen wird weitergegeben, damit auch kleinere Archive und Bibliotheken die Chance erhalten, im Notfall handlungsfähig zu sein.
Alle Anwesenden waren sich einig darin, dass verschiedene Gegebenheiten speziell im Leipziger Stadtgebiet besonderes Gefahrenpotential bergen. Dazu gehört das Wasser: Der Untergrund ist in vielen Leipziger Stadtteilen aufgrund der geologischen Situation sumpfig. Leipzig fehlt zwar ein einzelner großer Strom, es wird jedoch von zahlreichen kleineren Wasserläufen und Flüssen durchzogen, die nach Jahrzehnten der Verrohrung nun häufig wieder ans Tageslicht geholt werden.
Außerdem steigt durch die Flutung der Tagebauseen im gesamten Stadtgebiet das Grundwasser merklich an; ein Prozess, der in den kommenden Jahren zunehmen wird. "

Quelle: Leipziger Internet Zeitung

"Der weltweit vermutlich erste Prototyp einer Bergungsrutsche für Bücher ist am Donnerstag von der Gottfried Wilhelm Leibniz
Bibliothek in Hannover präsentiert worden. Mit der Rutsche sollen im Katastrophenfall wertvolle Kulturgüter sicher aus der Gefahrenzone geschafft werden. Das Gerät diene als Vorsorgemaßnahme, sagte Martin Brederecke, der die Rutsche mitentwickelte....../(1)
Die Bergungsrutsche hat Martin Brederecke, Restaurator an der Bibliothek, gemeinsam mit der Firma „Planen Müller“ entwickelt. Es gebe alle möglichen Arten von Rettungsrutschen, aber keine sei für die Bergung von Büchern geeignet, erläutert Philipp Müller als Vertreter des Unternehmens.
Also hat die Firma eine eigene Konstruktion entworfen, die sie im Juni auch zum Patent angemeldet hat. Die Rutsche könne aber immer erst dann eingesetzt werden, wenn die Feuerwehr das Gebäude im Ernstfall freigebe, erklärt Brederecke, der auch Mitglied in der Arbeitsgruppe „Notfallverbund Kulturgutschutz“ ist. .....In Serie könne das Rettungsgerät jedoch nicht produziert werden, da es immer an die speziellen Gegebenheiten eines Gebäudes angepasst werden müsse. Die Rutsche für die Leibniz-Bibliothek ist in einer Tasche an einem ausklappbaren Gestell befestigt, das direkt an der Gebäudefassade angebracht ist. So bleibt das Gerät immer vor Ort.
Das Entfalten und Befestigen der Rutsche dauert zwischen acht und zehn Minuten. Die Konstruktion ist so gebaut, dass sie die etwa 20 Kilogramm schweren Archivboxen mit Leibniz-Briefen trägt. Brederecke erklärt der Feuerwehr den Evakuierungsplan für die Bücher. Für den Ernstfall ist vorgesehen, dass Retter die Bücher oben aus dem Fenster in die Rutsche geben. Ein Helfer nimmt sie unten an, im Idealfall erfasst ein weiterer die Bücher in Listen, und ein Dritter packt sie auf Paletten.....(2)
Die Bergungsrutsche befindet sich im zweiten Stock am Fenster des Archivs der Bibliothek. Innerhalb von fünf Minuten bläst Druckluft die Rutsche auf und wertvolles Archivmaterial kann in Sicherheit gebracht werden. Bislang wurden Bergungsrutschen zur Rettung von Menschen eingesetzt. Im Gegensatz zum Ursprungsmodell besitzt das Büchermodell ein Dach, das vor Regen und Löschwasser schützt. Der Neigungswinkel der Rutsche ist den Angaben zufolge optimal für das Herabgleiten von Büchern."(1)

Quellen:
(1) Link
(2) HAZ
Link zum Video der HAZ

" ..... Um Bayerns Archive und Bibliotheken steht es schlecht. Viele wertvolle Bücher und Dokumente, die in den Depots des Freistaats lagern, zerfallen zu Staub. 170 Regalkilometer seien akut in Gefahr, teilte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch auf Anfrage des Grünen-Abgeordneten Sepp Dürr mit. .....
Für die Massenentsäuerung der gefährdeten Archivbestände ist - im Gegensatz zu Baden-Württemberg - in Bayern bisher noch nicht ein einziger Cent ausgegeben worden. Michael Stephan, der Leiter des Münchner Stadtarchivs, beklagte bei der gestrigen Pressekonferenz der Grünen, der Wert der Archive werde völlig verkannt. ...."

Bedauerlich, dass die seriöse SZ nicht auch die nordrhein-westfälische Landesinitiative Substanzerhalt erwähnt.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/Z5638c/2985650/Archive-in-Gefahr.html

Schriftliche Anfrage "Archive und Bibliotheken überfordert - Bayern verliert sein schriftliches Gedächtnis" Sepp Dürrs: Link
Antwort des Bayrischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (PDF-Datei): Link


Faltplan Oberrieder Stollen (Quelle: BBK)

" Im Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland lagern mittlerweile über 28.000 Kilometer Mikrofilme wichtiger Archivalien in Edelstahlbehältern. Die letzte Einlagerung zum 55. Jahrestag der Haager Konvention im Mai 2009 ergänzte den Bestand um 50 Behälter. Damit befinden sich nun rund 850.000.000 Aufnahmen deutscher Geschichte im so genannten Barbarastollen.
Mit Ergänzung des Bestandes haben die Auszubildenden zu Fachangestellten für Medien und Informationsdienste des BBK, Desiree Vieten und Timur Kutlu, die Standorte der Mikrofilmbehälter neu dokumentiert. Erstmals sind unter anderem beide Lagerstollen unterschiedlich bezeichnet. Jetzt ist auf den ersten Blick nachvollziehbar, wo welcher Behälter steht. Damit sind zum Beispiel Prüfbehälter, die einer regelmäßigen Kontrolle unterliegen, schneller greifbar. Das neue alphanumerische System lässt sich auch bei einer möglichen Erweiterung des Stollens fortführen. ....Ein gefüllter Behälter wiegt 122 Kilogramm. Durch die bes-ondere Einlagerungstechnik ist das Filmmaterial luftdicht von der Außenwelt abge-schlossen und hält mindestens 500 Jahre. Der Babarastollen steht als einziges Objekt in Deutschland unter dem Sonderschutz nach den Regeln der Haager Konvention. ...."

Quelle: Pressemitteilung Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

"20 Tonnen Akten aus den Archiven der Bezirksschreiberei und dem Bezirksgericht Laufen, die beim Hochwasser vom August 2007 überschwemmt worden waren, sind jetzt wieder greifbar. ....
Die einjährige Wiederaufbereitung im Baselbieter Staatsarchiv ist nun abgeschlossen, wie einer
Internet-Aktennotiz des Kantons vom Dienstagnachmittag zu entnehmen ist. Die Laufener Akten bleiben künftig in den Magazinen im Kantonshauptort; sie sind auch im Achivinformationssystem erschlossen.
Sommerlicher Dauerregen hatte vor zwei Jahren die Birs über die Ufer treten lassen. Der Bach überflutete auch sechs unterirdische Archivräume mit rechtsrelevantem Material. Davon wurden dann fast 40 Tonnen vernichtet, 20 Tonnen landeten in einer fünftägigen Rettungsaktion zunächst im Gefrierhaus in Basel.
Im Ofen landeten nur Akten mit abgelaufenen Aufbewahrungsfristen und Dokumente ohne bleibenden Wert, wie eine Sprecherin des Staatsarchivs zur Nachrichtenagentur SDA sagte. Auch bei diversen Drucksachen hätte sich eine Aufbereitung nicht gelohnt, beispielsweise Gesetzesbücher.
Dass dennoch vereinzelt Urkunden verloren gingen, kann die Sprecherin indes nicht ganz ausschliessen. Zudem sind manche geretteten Akten beschädigt. So habe teils wasserlösliche Tinte gelitten, etwa bei einer «kleinen Serie» Notariatsakten aus Berner Zeit. Das meiste sei indes damals schon wasserfest dokumentiert worden.
Ein spezialisiertes Unternehmen trocknete 2008 die 20 Tonnen gesicherte Akten des Laufener Grundbuchamtes, Konkurs- und Betreibungsamtes, Erbschaftsamtes und Bezirksgerichtes mit einem Vakuumgefrierverfahren. Anschliessend waren von Hand Lehm und Dreck zu entfernen, welche die Birs eingeschwemmt hatte.
Platz für die aufwändige Arbeit mit zahlreichen auch externen Helfenden bot der Neubau des Staatsarchivs in Liestal. Unter dem Strich wurden rund 700 Kisten gereinigt, identifiziert, geordnet, verzeichnet und archivgerecht wieder verpackt. Die Gesamtkosten von 300'000 Fr. trägt eine Versicherung."

Quelle: Basler Zeitung

http://diepresse.com/home/kultur/kunst/490792/index.do

Zum hier noch nicht vermeldeten Wassereinbruch im Höchstsicherheitsdepot der Wiener Albertina

Albertina.at

http://wien.orf.at/stories/370815/

http://derstandard.at/fs/1245670114786/Dauerregen-Wassereinbruch-im-Albertina-Depot


1. Eine Katastrophe ist nicht planbar.
2. Jede Verpackung ist besser als keine Verpackung.
3. Das Archivgut - auch Großformate - müssen richtig gelagert werden.
4. Die Archivbestände und deren Lagerorte sind zu erfassen.
5. Das Archivgut muss gründlich und zeitnah erschlossen werden.
6. Alles archivgut ist - mehrfach - zu signieren und zu paginieren.
7. Die Sicherungsüberlieferung muss aktiv erstellt werden.
8. Massnahmen der Notfallprävention sind ernst zu nehmen.
9. Netzwerke bilden - nicht nur für Notfälle.
10. Die Einsatzkräfte sind für den Kulturgutschutzeinsatz zu sensibilisieren.

Quelle: Dr. Ulrich Fischer , Stadtarchiv Köln, auf dem Expertenhearing "Der Kölner Archiveinsturz und die Konsequenzen", Köln 24. Juni 2009

"Auf Schloss Hubertusburg in Wermsdorf ist am Dienstag die «Zentralwerkstatt zur Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut» an das Sächsische Staatsarchiv übergeben worden. Auf 6820 Quadratmetern sollen dort künftig unter anderem vom Zerfall bedrohte Dokumente restauriert und Archivgut verfilmt werden. Die Sanierung der Gebäude auf dem Schlosshof kostete nach Angaben des Finanzministeriums rund 26,5 Millionen Euro.
2006 war bereits das für 17,7 Millionen Euro sanierte Hauptgebäude an das Fachkrankenhaus Hubertusburg übergeben, im Jahr darauf die rund 800 000 Euro teure Sanierung der katholischen Schlosskapelle abgeschlossen worden. ...."

Quelle: Link

http://librarypreservation.blogspot.com/2009/06/unfortunate-news-about-cool.html

http://palimpsest.stanford.edu

Was um Himmels willen ist daran so kostspielig, eine ganze Menge völlig anspruchsloser Informationsseiten und Linklisten, die das Look-and-feel der frühen 1990er konserviert haben, sowie eine fachliche Mailingliste zu hosten? Wo bitteschön kauft Stanford seinen Webspace?


" ..... In Fässern aus Kreuztal werden wichtige Archivgüter aufbewahrt Es war die frühere Firma Blefa (heute Franke-Blefa), die Anfang der 1970er Jahre rund 1300, ursprünglich für die Brauwirtschaft entwickelte Stahlfässer für diesen Zweck lieferte. Die wurden, wie sich der frühere Betriebsleiter Helmut Siebel, erinnert, speziell für das damalige Bundesamt für den Zivilschutz mit einem abschraubbaren Deckel hergestellt.
Die Bonner Behörde, die ihren Namen inzwischen in Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geändert hat, stand Anfang der 1970er Jahre am Beginn der Archivierung wichtiger Zeitdokumente. So gingen die Verantwortlichen auf die Suche nach geeigneten Behältnissen und wurden bei der Blefa fündig. .....
Allerdings werden inzwischen größere Fässer verwendet, die jetzt aus Haiger stammen. "

Quelle:
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/freudenberg/2009/5/12/news-119591111/detail.html

 

twoday.net AGB

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