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Bibliothekswesen

"Literarischer Denkmalschutz" nannte ich im Jahre 2003 (also im 200. Jahr der Säkularisation und damit der willkürlichen Zerschlagung von seinerzeit als wertlos erachteten Stifts- und Klosterbibliotheken) die Bemühungen um sachgerechte Konservierung und Restaurierung historischer Buchsammlungen. Waren diese Bemühungen zunächst auf das einzelne Objekt gerichtet, so müssen wir uns immer stärker um ganze Bestandskomplexe bemühen. Die Gefährdungen durch Hochwasser (Dresden, Prag, Theresienstadt, Grimma 2002), Brand (Weimar 2004) oder U-Bahnbau (Köln 2009) sind uns allen noch in Erinnerung.

Zur Zeit sieht es so aus, als sollte eine außerordentlich wichtige Sammlungen aufgelöst werden, nämlich die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz. Gerade erst hat sie ihren 200. Geburtstag in allen Ehren und mit einer schönen Festschrift gefeiert (Rezension hier im Forum: http://www.uni-muenster.de/Forum-Bestandserhaltung/forum/slenczka.html ). Sie ist uns allen, die wir mit Handschriften, historischen Drucken, Einbänden oder Provenienzen zu tun haben, wohlvertraut und leistet gute Dienste weit über die Grenzen der Stadt Mainz und der Region hinaus. Ihre Mitarbeiter engagieren sich (teils an exponierter Stelle) in vielen Gremien und leisten dort hervorragende Sacharbeit.

Meine Informationen beziehen sich im Moment auf einen Artikel der FAZ:

URL: http://www.uni-muenster.de/forum-bestandserhaltung/downloads/FAZ_2011-10-20.pdf

Sollten sich diese Aussagen bewahrheiten, so steht schwerer bildungs- und kulturpolitischer Flurschaden ins Haus.

Daher sollten wir bereits jetzt tätig werden und

1. die handelnden Akteure auffordern, dieses Wissens- und Bildungsensemble Stadtbibliothek in toto zu erhalten sowie

2. den betroffenen Kolleginnen und Kollegen sowie den Nutzerinnen und Nutzern unsere Unterstützung zuzusichern.

Haushaltssanierung ist sicherlich ein hehres Ziel, dafür jedoch Information, Wissen und Kultur zu schmälern oder gar aufzulösen ist devinitiv der falsche Weg.

Die Adressen der politisch Verantwortlichen sind:

oberbuergermeister@stadt.mainz.de / Herr Jens Beutel - Oberbürgermeister

kulturdezernat@stadt.mainz.de / Frau Marianne Grosse - Kulturdezernentin

t.busch@rabusch-mz.de / Herr Rechtsanwalt Thomas Busch, - Vorsitzender der Mainzer Bibliotheksgesellschaft

Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, dieses einzigartige Ensemble zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
das Team Forum Bestandserhaltung:
Reinhard Feldmann und Erika Zillmann
(per Mail)

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+mainz

Nach dem Bekanntwerden der Pläne zur Aufteilung der Augsburger Stadtbibliothek war sehr rasch eine Website online und ein Proteststurm hub an:

http://bibliothekarisch.de/blog/2010/10/14/online-bibliographie-zur-schliessungsdiskussion-der-staats-und-stadtbibliothek-augsburg-stand-14-10-2010/

(Wir berichteten ausführlich:

http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek%20augsburg&start=10 )

Auf der Seite der Mainzer Bibliotheksgesellschaft ist dagegen bis jetzt noch kein Jota zu lesen. Sicher, bis jetzt gibt es nur Gerüchte, nichts ist "spruchreif", das war aber in Augsburg auch nicht anders. Die Zeit drängt: Wenn der Eindruck entsteht, dass die Kulturwelt am Schicksal dieser wichtigen Institution desinteressiert ist, hat die Politik leichtes Spiel.

Die Zukunft der Stadtbibliothek bewegte die Gemüter im Kulturausschuss. Klärende Worte gab es allerdings nicht. Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) begründete noch einmal die drastischen Einschnitte bei den freiwilligen Leistungen, um in den Genuss des Entschuldungsfonds zu kommen. Beim Staatstheater und PCK habe man gute Ergebnisse erzielt. Auch andere Einrichtungen stünden auf dem Prüfstand. Nach AZ-Informationen plant die Ampel-Koalition, das denkmalgeschützte Gebäude der Stadtbibliothek zu verkaufen und die Bestände auf unterschiedliche Standorte wie Universitätsbibliothek und Gutenberg-Museum zu verteilen. Das Stadtarchiv soll den Überlegungen nach in einer leerstehenden Schule untergebracht werden. Grosse wollte sich zu diesen Plänen nicht konkret äußern. Es gebe noch keine Beschlussfassung, die öffentlich diskutiert werden könnte.

Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, Walter Konrad, warf der Ampelkoalition vor, dass die Mitarbeiter der Bibliothek über ihr mögliches Schicksal nicht informiert worden seien und erst aus der Presse von den Plänen erfahren hätten. Eine traditionsreiche Einrichtung wie die Stadtbibliothek dürfe nicht einfach zerlegt werden. Unklar sei, welche Räumlichkeiten konkret vorgesehen seien, ob es genügend Planstellen oder Sachmittel gebe. Die Bestände müssten gehegt und gepflegt werden, so Konrad. Grosse betonte, dass man, sobald eine Entscheidung gefallen sei, eine Sondersitzung des Ausschusses einberufe. Bis Mitte Dezember muss die Stadt der ADD mitteilen, wie sie 12,7 Millionen Euro einsparen will.


http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/11297831.htm

Auf
http://www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de/
tut sich bislang ... NICHTS.

Frühere Berichterstattung:
http://archiv.twoday.net/search?q=mainz+stadtbibliothek

Die BSG-Jahresbände 1913-1974 wurden gescannt, OCR-erfasst, strukturiert und auf der Seite retro.seals.ch unter der Rubrik "DDC-940: Geschichte Europas" aufgeschaltet.

http://www.nb.admin.ch/aktuelles/03147/03569/03932/index.html?lang=de

http://retro.seals.ch/digbib/vollist?UID=bsg-001&id=browse&id2=browse1

Annelen Ottermann:

"Wir wollen uns einsetzen für den Verbleib der historisch gewachsenen Sammlung als Ganzes, im städtischen Besitz und nach Möglichkeit im räumlichen Verbund mit dem Stadtarchiv.
Nur wenn wir das Ganze in den Blick nehmen, erhalten wir den Wert und die Gebrauchsfähigkeit unserer Bibliothek.
Wir brauchen den Ensembleschutz für die Handschriftensammlung, die Rara, die Sammlung Moyat, die Kinderbuch- und Spiele-Sammlung Scholz-Mainz, das Peter-Cornelius-Archiv, die Theaterbibliothek, die Klosterprovenienzen und die kurfürstlichen Drucke, die Restbestände der Bibliotheca Palatina, die Stiftungen von Bürgern und Institutionen über 200 Jahre, die Moguntinen und Rhenohassiaca, die Schriften der Mainzer Jakobiner, das von den Alliierten 1945 separierte NS-Schrifttum, die Pflichtexemplare, die moderne Gebrauchsliteratur und die Forschungsbibliothek zu Handschriften und Altbeständen zusammen in den Blick nimmt.
Wenn Sie sich dafür in verschiedenen Gremien, Konstellationen und Organisationen stark machen wollen,
dann richten Sie Ihre Protestnoten gerne an den Oberbürgermeister der Stadt Mainz, an die Kultur- und Baudezernentin der Stadt und an den Direktor der Bibliotheken der Stadt Mainz. Der Protest wir außerdem gebündelt über den Vorsitzenden der Mainzer Bibliotheksgesellschaft: http://www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de Hier werden demnächst auch Informationen zur Lage der Mainzer Stadtbibliothek eingestellt werden."

http://dlist.server.uni-frankfurt.de/pipermail/provenienz/2011-October/date.html

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/print_11269021.htm

Seit längerer Zeit kursieren Gerüchte, inwieweit auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek von den Sparüberlegungen der Ampelkoalition betroffen sein könnte. Nach AZ-Informationen gibt es nun Planungen, die traditionsreiche Einrichtung an der Rheinallee zu schließen und von Grund auf umzustrukturieren: Das knapp 100-jährige, sanierungsbedürftige Jugendstilgebäude soll verkauft und die Bestände der Wissenschaftlichen Bibliothek auf drei Standorte aufgeteilt werden.

Das Stadtarchiv, dessen Bestand das Landesarchivgesetz garantiert, wird auf jeden Fall erhalten bleiben und könnte, so die Überlegungen, als eine Art historisches Zentrum für die Stadtgeschichtsforschung in eine der auslaufenden Grund- oder Hauptschulen im Stadtgebiet ziehen. Hierhin sollen auch Altbestände der Wissenschaftlichen Bibliothek mit archivarischem Charakter verlagert werden. Dieses erweiterte Stadtarchiv soll weiterhin für Jedermann öffentlich zugänglich sein.

Kooperation mit der Universität

Andere Teile der Wissenschaftlichen Bibliothek, wie etwa Handschriften oder Inkunabeln, sollen ins Gutenberg-Museum wandern, das lange Zeit Teil der Stadtbibliothek war und 1927 ins Haus zum Römischen Kaiser ausgegründet wurde. Die restlichen Bestände könnten, nach Vorstellungen der Ampel-Koalition, in dem künftigen Neubau der Universitätsbibliothek zusammengeführt werden.

Die dadurch entstehenden Synergieeffekte bedeuten aber auch, dass die Wissenschaftliche Stadtbibliothek keine neuen Anschaffungen – Bücher und Zeitschriften schlagen jährlich mit 130.000 Euro zu Buche – mehr tätigen könnte, die Bestände würden auf dem aktuellen Stand eingefroren.


Siehe auch
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/mainz-gedaechtnisverlust-in-der-gutenbergstadt-11498815.html

Das wäre eine katastrophale Fehlentscheidung und ein völlig falsches Signal für die anderen Altbestandsbibliotheken in kommunaler Trägerschaft.

Annelen Ottermann dazu: Mein Credo, für das ich nach 26 Jahren als Altbestandsbibliothekarin an dieser Bibliothek in Mainz mit aller verbleibenden Kraft gegenüber den politischen Entscheidungsträgern kämpfen werde, lautet:
"Es gibt den Denkmalschutz für historische Gebäude. Wir brauchen den Ensembleschutz für historische Sammlungen!"

http://ipac.blb-karlsruhe.de

Respekt! Der Katalog hat Relevanz als historische Quelle, da die meisten der 360.000 Bücher in ihm vernichtet wurden.


Die Nutzung der Onleihe in Thüringen ist unbefriedigend:

http://log.netbib.de/archives/2011/10/12/onleihe-die-lage-ist-schwierig/

http://bibliothekarisch.de/blog/2011/10/11/onleihe-in-thuringen-schwachelt/

DRM-kritisch äußert sich (wobei es da um Kaufmedien geht):

http://bibliothekarisch.de/blog/2011/10/12/drm-schutzt-vorm-benutzen/

Zur Onleihe:

http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe

Fragt Infobib und gibt schon mal eine Liste der wichtigsten Anbieter:

http://infobib.de/blog/2011/10/05/welche-relevanten-autoren-ids-gibt-es/

Ich unterstütze AuthorClaim, weil es Open Data ist. (Ist das Deutsch?) Weil seine Daten Open Data sind.

Hier meine Daten:

PND
http://d-nb.info/gnd/129386456

AuthorClaim
http://authorclaim.org/profile/pgr2/

Library of Congress
http://id.loc.gov/authorities/names/n2011033573.html
UND
http://id.loc.gov/authorities/names/n85200758

VIAF
http://viaf.org/viaf/68946523/
UND
http://viaf.org/viaf/171055320/

ResearcherID
http://www.researcherid.com/rid/F-6469-2011
Das Hinzufügen eigener Publikationen ist zu kompliziert

Microsoft baut Mist (siehe Bild)
http://academic.research.microsoft.com/Author/42509558/klaus-graf

Google Scholar will mich nicht

Bei Scopus finde ich mich nicht

Microsoft_academic_graf

http://opac.hebib.de

Ohne Altbestand.

Update:
https://plus.google.com/117546351384071338747/posts/Upy9cMGuntV

Das Pendant zum "Fabian":

http://hhch.eurospider.com/spezialsammlungen/alte-drucke-rara/handbuchhistorisch/index.html

"Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa" (ohne die Schweiz)

http://134.76.163.162/fabian

Foto: stibiwiki, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

 

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